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Optisches Zusatzgerät In optischen Apparaten bereitet die Arbeitsdistanz
eines Objektivs, d. h, die Entfernung zwischen der Stelle, an welcher das
Objektiv angeordnet werden soll und der äußeren Fläche des Objektivs,
häufig Schwierigkeiten, insbesondere wenn Objektive von starker Vergrößerung
verwandt werden, da es dann unter Umständen nicht möglich ist, das Objekt in die
erforderliche Entfernung zu bringen. So, kann es z. B. bei manchen Anwendungen der
Mikroskopie erforderlich sein, ein Objekt bei starker Vergrößerung zu beobachten,
das in gewisser Entfernung von dem Objektiv des Mikroskops angeordnet werden muß.
Dies kann bei den üblichen Mikroskopen nicht ausgeführt werden, da die Arbeitsdistanz
z. B. bei einer 8-mm-Objektivlinse kleiner als 2 mm ist. Die Notwendigkeit zur Beobachtung
unter starker Vergrößerung und großer Distanz ergibt sich z. B. bei der Mikroskopie
heißer Objekte oder von Objekten in verschiedenen Stellungen, wie im Innern einer
Radioröhre. Ähnliche Bedingungen können auch bei der Beobachtung von Einzelheiten
in Kernuntersuchungsplatten auftreten, wobei es manchmal wesentlich ist, durch ein
Hilfsglas beobachten zu können, ferner in vielen Fällen, in denen es erwünscht ist,
eine Mikrobearbeitun.gsvorrichtung
zwischen dem Objektiv und dem
Objekt zu verwenden, wie es z. B. bei manchen biologischen Arbeiten erforderlich
ist.
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Als weiteres Beispiel für Schwierigkeiten, die sich auf Grund der
kurzen Arbeitsdistanz eines Objektivs ergeben, ist auf den Fall optischer Projektionsapparate,
z. B. einen Profilprojektor, hinzuweisen, bei. dem die wünschenswerte oder notwendige
starke Vergrößerung eine Beschränkung in der Größe oder in der Gestaltung des zu
prüfenden Objektes oder in beider Hinsicht erforderlich machen kann. Andere Beispiele
praktischer Fälle von Arbeitsbedingungen, unter welchen die kurze Arbeitsdistanz
eines Objektivs Schwierigkeiten mit sich bringen kann, sind den mit dieser Technik
befaßten Fachleuten an sich geläufig.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, den Arbeitsabstand optischer Geräte,
insbesondere eines Mikroskops, d. h. also den Abstand zwischen dem Objekt und der
ihm zugewendeten ersten optisch wirksamen Fläche des Gerätes zu vergrößern. Erfindungsgemäß
geschieht dies durch ein abbildendes Zusatzsystem, welches als im Strahlengang zwischen
dem Objekt und dem Objektiv einschaltbares und mit diesem zentrierbares Spiegelsystem
ausgebildet ist, das aus einem Hohlspiegel mit einem zentralen Durchlaß für die
Lichtstrahlen und einem zwischen dem Hohlspiegel und seinem Krümmungsmittelpunkt
liegenden halbdurchlässigen Spiegel besteht, von dem Objekt ein in der Hohlspiegelfläche
oder da,hinterliegendes reelles Bild entwirft und einen Arbeitsabstand von dem halbdurchlässigen
Spiegel hat, der größer ist als der Arbeitsabstand des Gerätes ohne das Spiegelsystem.
Durch das Zusatzsystem wird also von dem Objekt ein reelles Bild von gleicher oder
nur wenig abweichender Größe entworfen. Dieses reelle Bild tritt dann für das optische
Gerät an die Steile des Objekts. Insbesondere kann hierbei die Objektebene des Spiegelsystems
einen solchen Abstand vom Krümmungsmittelpunkt des Hohlspiegels haben, daß die sphärische
Aberration des Hohlspiegels durch die entgegengesetzte. sphärische Aberration des
halbdurchlässigen Spiegels oder einer anderen im Strahlengang liegenden planparallelen
Platte aufgehoben wird. Der zentrale Durchlaß in dem Hohlspiegel für die, Lichtstrahlen
kann ein Loch in dem Spiegel sein oder aus einem unversilberten Teil der Spiegelfläche
bestehen.
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Die reflektierende Oberfläche kann als ein Ring reflektierenden Materials
mit freiem zentralem Teil ausgebildet sein, durch welche die Lichtstrahlen von dem
Objekt zu dem konkaven Spiegel hindurchgehen können.
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In abgeänderter und besonders zweckmäßiger Form kann die reflektierende
Oberfläche auf der Planfläche einer plankonvexen Sammellinse angebracht sein, deren
konvexe Seite dem Objekt zugewendet ist. Dabei kann der Krümmungsradius der konvexen
Fläche zweckmäßig etwa das. Dreißigfache des Abstandes der Fläche vom Objekt betragen.
Die Ausdrucksweise »versilbert« und »halbversilbert« bedeutet im Sinne der Erfindung,
daß die in Rede stehende Oberfläche als die Lichtstrahlen total reflektierende oder
als. die Lichtstrahlen teilweise reflektierende und teilweise sie durchlassende
Fläche ausgebildet sein kann. Außer aus metallischem Silber könnte die reflektierende
Fläche auch aus anderen Metallen, z. B. aus Aluminium in an sich bekannter Weise
ausgebildet werden.
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In der Zeichnung ist die praktische Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. i und 2 veranschaulichen schematisch optische Übertragungssysteme
gemäß der vorliegenden Erfindung; Fig. 3 und 4 zeigen verschiedene Verfahren zur
Beleuchtung eines Objekts, wenn es mit einem der optischen Systeme nach Fig. i und
2 beobachtet wird; Fig. 5 zeigt eine Entwicklung der Systeme gemäß Fig. i und 2
in Verbindung mit einem Mikroskop; Fig. 6 und 7 zeigen noch weitere Formen eines
optischen Übertragungssystems in Übereinstimmung mit der Erfindung Fig. 8 veranschaulicht
die Anwendung eines optischen Übertragungssystems auf optische Projektionsapparate.
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Gemäß Fig. i besteht das hier dargestellte optische Übertragungssystem
aus dem sphärischen konkaven Spiegel i, der mit einer zentralen Öffnung 2 sowie
mit einer Reflexionsfläehe 3 ausgestattet ist. Die letztere wird aus einer halbversilberten
Fläche auf derjenigen Seite einer planparallelen Platte 4 gebildet, welche dem Spiegel
i gegenüberliegt. Wenn ein Objekt 5 in der optischen Achse des Systems im Zentrum
der Krümmung 6 des Spiegels. i oder in der Nähe desselben angeordnet ist,- so wird
ein Bild an der Stelle 6 oder bei 7 erzeugt. Indes werden Lichtstrahlen vom Objekt
5 nach Reflexion durch den Spiegel i von der halbversilberten Fläche 3 durch die
Öffnung 2 im Spiegel i derart reflektiert, daß ein Bild beim Punkt 8 an einer Stelle
erzeugt wird, das durch ein Objektiv 9 betrachtet werden kann.
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Da nur der äußere Umfangsteil der Fläche 3 für die Reflexion von Lichtstrahlen
benutzt wird, ist es angängig, diese Oberfläche in Form eines Ringes zu gestalten,
der total reflektierend einen kreisförmigen Raum umgibt, der unversilbert bleibt,
so daß er Lic'htstrah'len vom Objekt nach dem Spiegel i durchläßt.
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Die Anordnung eines solchen optischen Übertragungssystems zwischen
einem Objektiv 9 und einem Objekt 5 bewirkt eine Vergrößerung der Arbeitsdistanz
des Objektivs, nämlich einer Distanz, die als die Distanz zwischen der gegenüberliegenden
Fläche des Objektivs 9 und dem Punkt 8 erscheint zu einer Distanz, die der Distanz
zwischen der gegenüberliegenden Fläche der planparallelen Platte 4 und dem Objekt
5 entspricht.
Wenn das Objekt 5 genau im Zentrum der Krümmung 6
des sphärischen Spiegels i angeordnet ist, so wird das erzeugte Bild frei von sphärischer
Aberration sein, und die Vergrößerung des Systems wird der Einheit entsprechen.
Indessen müssen die Lichtstrahlen auf ihrem Wege zum Spiegel i durch das Material
der planparallelen Platte 4 hindurchgehen, während. außerdem das Objekt 5 in besonderen
zusätzlichen Vorrichtungen eingeschlossen sein kann, z. B. in einem Vakuumofen.
Dies wird die Anordnung eines besonderen Fensters von transparentem Material, wie
Glas oder anderes durchsichtiges Material, zwischen dem Objekt und dem optischen
System notwendig machen. Das Ergebnis der Zwischenschaltung solcher planparallelen
transparenten Platten ist die Entstehung sphärischer Aberration, welche die Exaktheit
des Bildes beeinträchtigt.
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Da die durch eine Platte bedingte sphärische Aberration entgegengesetzten
Sinn zu der durch einen konkaven sphärischen Spiegel eingeführten hat, kann das
Objekt in solchem Abstand vom Krümmungszentrum des. sphärischen Spiegels angeordnet
werden, daß durch die hiermit bedingte sphärische Aberration diejenige sphärische
Aberration, die durch den Durchgang der Lichtstrahlen durch eine in ihrem Wege befindliche
transparente Platte bedingt wird, aufgehoben oder nahezu aufgehoben wird.
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In solchem Falle sollte die Distanz des Objekts 5 vom Krümmungszentrum
6 des sphärischen Spiegels i derart sein, daß das Bild (wenn die Lichtstrahlen durch
die halbversilberte Fläche 3 nicht unterbrochen würden) bei 7 entstünde, in einer
Distanz kR hinter dem Krümmungszentrum, wo R der Krämmungsradius des sphärischen
Spiegels i ist und k einen Bruch darstellt, der von der gesamten Dicke t der in
dem System vorhandenen planparallelen transparenten Platten abhängt. Unter der Annähme
des Brechungsindex von 1,5 für die transparente Platte sind diese Größen durch die
folgende Gleichung miteinander verknüpft:
Bei solcher Anordnung wird die Vergrößerung nicht den Wert der Einheit erhalten,
sondern dem Ausdruck (i -i- 2 k) entsprechen. Eine nähere Untersuchung der Aberration
zeigt, daß für einen besonderen Fall geeignete Werte von lz in der Größenordnung
k = o,25 bis 0,3 liegen. Nimmt man daher beispielsweise t = 8 mm und
k = 0,3 an, so ergibt die obige Gleichung R = 64 mm. Bei einer Prüfung der
restlichen Aberration stellt sich heraus, daß eine numerische Apertur von etwa o,5
i erreicht werden kann, wobei eine Vergrößerungszahl von 5oo total benutzt werden
könnte.
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Ein Beispiel eines auf dieser Grundlage beruhenden Übertragungssystems
ist in Fi.g.2 veranschaulicht.
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In dieser Anordnung müssen die Lichtstrahlen nicht nur durch die planparallele
Platte 4 hindurchgehen, die mit der halbversilberten Oberfläche 3 versehen ist,
sondern auch durch eine planparallele Platte io, die als Schutzfenster ansgebildet
sein kann. Wenn die Dicke jeder der Platten 4 und 10 mit 4 mm und der Krümmungsradius
des Spiegels i mit 64 mm angenommen wird, wobei das Objekt 55,5 mm und die halbversilberte
Fläche 3 mit 29 mm von der Oberfläche des Spiegels i - entfernt ist, so kann ein
von sphärischer Aberration im wesentlichen freies Bild an der Stelle 8 in einem
Abstand von 25 mm von der Spiegelfläche und hinter dem Spiegel befindlich, entstehen.
Ein zweckmäßiges Maß des Durchmessers für den Spiegel i würde 6o mm sein.
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Diese Anordnung zur Aufhebung sphärischer Aberration hat indes das
Bestreben, eine Form der Aberration hervorzurufen, die als »Koma« bekannt ist und
die entsteht, weil das Bild nicht im Krümmungszentrum des sphärischen Spiegels entsteht.
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Beide Formen der Aberration können indes wesentlich verringert werden,
indem man die planparallele Platte 4 (Fing. i und 2), die näher am Objekt liegt,
mit einer konvex-sphärischen Krümmung von einem Radius versieht, der nahezu das
Dreißigfache des von dieser Fläche zum Objekt gemessenen Abstandes beträgt. Nachdem
die Lichtstrahlen durch eine solche plankonvexe Platte hindurchgegangen sind, scheinen
sie von einem virtuellen Objekt herzukommen, das, wenn es im Krümmungszentrum des
konkaven Spiegels angeordnet wäre, nach Reflexion an der halbversilberten Oberfläche
ein Bild hervorriefe, das frei von sphärischer Aberration ist und nur einen geringen
Betrag von »Koma« aufweist. Ein in dieser Weise angeordnetes Übertragungssystem
würde dasselbe wie das in Fig. i und 2 gezeigte sein, ausgenommen, daß die dem Objekt
gegenüberliegende Fläche der planparallelen Platte 4 leicht konvex anstatt eben
ausgebildet wäre. Eine solche Anordnung ist auch in Fig. 5 gezeigt und soll weiterhin
beschrieben werden. Geeignete Abmessungen für eine besondere Form eines solchen
Systems, das indes nicht eine derart große Arbeitsdistanz hat, wie dasselbe mit
Bezug auf Fig. i beschrieben wurde, würden die folgenden sein:
Konkavspiegel . . . . . . . . . . . . . . . . 30 mm
KrÜm- |
mungsradius |
und 30 mm |
Durchmesser |
Plankonvexe Platte . . . . . .. . . . . . maximale Dicke |
3 mm |
Krümmungsradius der konvexen |
Platte ...................... 465 mm |
Entfernung der konvexen Fläche |
der plankonvexen Platte vom |
Objekt...................... i2,8 mm |
Entfernung derselben Fläche vom |
Krümmungszentrum des |
Spiegels . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . 12 mm |
Wird ein optisches übertragungssystem gemäß der Erfindung bei einem Mikroskop angewandt
und wird dabei ein Illuminator für das Beobachtungsmikroskop benutzt, der in der
Achse des
optischen Systems liegt, so wird das Licht den umgekehrten
Weg durch das optische System verfolgen und das Objekt beleuchten. Infolge der Verdünnung
des Lichtes (z. B. mit einem Faktor 16) bei seinen beiden Passagen durch das System
und infolge Reflexionsverlusten am konkaven Spiegel und am Objekt besteht die Möglichkeit,
daß das Licht durch Reflexion von der nahen Oberfläche des Mikroskopobjektivs unterdrückt
wird.
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Dies kann durch Benutzung einer Anordnung, wie in Fig.3 dargestellt,
vermieden werden, bei welcher die konvergierenden Lichtstrahlen, um nach Reflexion
von der halbversilberten Fläche 3 das Bild 8 zu erzeugen, durch einen sehr dünnen
(z. B. in Farm eines. Häutchens) gestalteten halbversilberten Spiegel i i aufgefangen
werden, der unter 45° zur Achse geneigt ist und der in das System ein kegelförmiges
divergierendes Lichtbündel reflektiert, das durch eine Lampe 12 und einen Kondensor
13 erzeugt wird. Die optische Achse der Lampe und der Linse verläuft im rechten
Winkel zur Achse des optischen Hauptsystems. Mit Hilfe dieser Einrichtung kann das.
Objekt in derselben #ATeise beleuchtet werden, wie es der Fall sein würde, wenn
ein Illuminator in dem Beobachtungsmikroskop benutzt würde, indes ohne die hierbei
sich ergebenden Lichtverluste. Es ist zweckmäßig, eine kleine, Stelle in der Mitte
der halbversilberten Oberfläche 3 zu schwärzen, um zu verhindern, daß das Licht
unmittelbar zurück in das Beobachtungsmikroskop reflektiert wird und zur Blendung
Anlaß gibt. Dabei treten keine Verluste ein, da das Zentrum der halbversilberten
Fläche wegen der Öffnung 2 (Fig. i) in dem Konkavspiegel i nicht benutzt werden
kann.
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In einer abgeänderten Anordnung, wie sie in Fig. 4 dargestellt ist,
ist ein Spiegel 14 mit kleiner Fläche unter einem Winkel von 45° zur Achse des optischen
Systems im Zentrum derjenigen Seite der Platte 4 vorgesehen., die näher am Objekt
5 liegt, derart, daß ein Lichtstrahl von der Lampe 12 vermittels der Kondensorlinse
13 unmittelbar zum Objekt reflektiert wird. Die Achse der Lichtquelle und den- Kondensorlinse
verläuft unter rechtem Winkel zur Achse des optischen Hauptsystems. Bei einer derartigen
Anordnung .geht Licht, das spiegelnd vom Objekt 5 reflektiert wird, zurück in das
Beleuchtungssystem und tritt nicht in das Mikroskop ein, so daß sich eine »Dunkelfeld«-Belenchtung
ergibt.
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Fig. 5 veranschaulicht die Benutzung eines optischen Übertragungssystems
gemäß der Erfindung, wie mit Bezug auf Fig.2 beschrieben, in Verbindung mit einem
Mikroskop und einem Beleuchtungssystem der in Fig.3 dargestellten Art.
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Die Form des dargestellten optischen Umwandlungssystems ist die vorher
beschriebene, nämlich diejenige, bei welcher die dem Objekt 5 gegenüberliegende
Fläche der Platte 4 leicht konvex ausgebildet ist. Indes ist das durch diese Linse
erzeugte virtuelle Bild nicht, wie vorstehend beschrieben, genau im Krümmungszerntrum
des Spiegels i angeordnet, sondern in einer Entfernung von etwa 1,5 mm von demselben.
Die Lichtquelle 12 und die Kondensorlinse 13 sind so. angeordnet, daß ein Bild der
Lichtquelle scharf in dein am Objekt 5 liegenden Brennpunkt entsteht.
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Ein wnerwünsch.tes Bild der Lichtquelle kann ferner durch zwei Reflexionen
von der halbversilberten Fläche 3 und einer Reflexion von dem Konkavspiegel i entstehen.
Dies Bild der Lichtquelle würde aus anderen. Ursachen mit dem virtuellen Bild des
Objekts zusammenfallen, das durch die plankonvexe Platte 4 gebildet wird, und würde
daher die Tendenz haben, dasselbe zu verdunkeln. Das erwähnte unerwünschte Bild
der Lichtquelle wird dementsprechend außerhalb des »Fokus« im Abstand von 3 mm entstehen.
Es erscheint als eine große erleuchtete Scheibe mit einem dunklen Fleck im Zentrum
infolge der Öffnung 2 im Spiegel i. Mit geeigneten Dimensionen und Entfernungen
kann der dunkle Fleck in solcher Ausdehnung 'hervorgerufen werden, daß er das ganze
Feld des Mikroskops einnimmt, so daß auf diese Weise .das Bild des Objekts unverdunkelt
erscheint. Geeignete Dimensionen und Abmessungen für ein Mikroskopobjektiv von 8
mm sind:
Spiegel i . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Radius
58 mm |
Plankonvexe Platte 4 . . . . . . . . . . maximale Dicke |
4 mm |
Radius der konvexen Fläche .... i i 5o mm |
Axiale Distanz der konvexen |
Fläche vom Objektiv ........ 35,1 mm |
Axiale Distanz der halbversil- |
berten Fläche 3 von der pro- |
jektierten Fläche des Spiegels 19,5 mm |
Dicke der Fensterschutzplatte io 4,o mm |
Infolge des Abstandes von 1,5 mm, der zwischen dem Krümmungszentrum des Spiegels
i und dem virtuellen Bild hervorgerufen wird, ist das letztere mit leichter sphärischer
Aberration behaftet. Es wurde gefunden, daß dieser Fehler durch die Benutzung einer
Meniskuslinse 15 korrigiert werden kann, deren beide Flächen konzentrisch mit dem
K rümmungszentrum des Spiegels i liegen. Wenn für die Anordnung dieser Meniskuslinse
vor dem Mikroskopobjektiv 9 nicht genügend Raum ist, so kann dieselbe hinter dem
Objektiv angeordnet werden. Ihre Flächen werden alsdann konzentrisch mit dem Bilde
gestaltet, das durch das Objektiv 9 vom Krümmungszentrum des Spiegels i erzeugt
wird. Um die Linse des Objektivs 9 instand zu setzen, mit einem entsprechenden Mikroskoptubus
von etwa 16o mm zusammenzuarbeiten, wird hinter der Meniskuslinse eine plankonvexe
Linse 16 von Zoo mm Fokaldistanz angeordnet, welche das endgültige Bild in zweckmäßiger
Stellung im System erzeugt.
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Das vorstehend mit Bezug auf Fig. 5 beschriebene System bringt eine
gewisse chromatische Aberration mit sich, die indes nicht bedeutend ist, ,venn z.
B. eine Ouecksilberdampflampe als Lichtquelle benutzt wird und die blauen und violetten
Strahlen derselben durch ein helles Gelbfilter ausgeschieden
werden.
Indes kann die chromatische Aberration, wenn erforderlich, auch dadurch korrigiert
werden., daß die Linse 16 mit ihrer 2oo-mm-Brennweite in Form einer Doppellinse
gestaltet wird.
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Eine abgeänderte Form des optischen Umwand'-lungssystems gemäß der
Erfindung soll mit Bezug auf Fig. 6 und 7 beschrieben werden. Anstatt den Konkavspiegel
i und die Reflexionsfläche 3 an getrennten aus Glas od. dgl. Material bestehenden
Körpern (wie in Fig. i bis 5 gezeigt) auszubilden, werden in diesem Falle die beiden
Oberflächen als einander gegenüberliegende Flächen. eines Blocks von transparentem
Material ausgebildet. Dabei ist die eine Fläche als konvex-sphärische Oberfläche
gestaltet, die voll versilbert ist, ausgenommen eine zentrale Öffnung. Die andere
Fläche ist als ebene Oberfläche gestaltet und halb versilbert.
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Wie in Fig.6 gezeigt, besteht ein derart zu@ sammen;gesetztes optisches
Übertragungssystem aus einem Körper 18, der aus transparentem Material, z. B. Glas,
besteht. Die linke Oberfläche ig dieses Körpers, die einem Objektiv 9 gegenüberliegt,
ist konvex ausgebildet und voll versilbert, ausgenommen ein schmaler Bereich 2o
auf der optischen Achse. Die rechte Oberfläche 21 ist eben ausgebildet und halb
versilbert. Diese halbversilberte Oberfläche ist durch einen dünnen Deckstreifen
22 geschützt. Ein derartiges System i.st sehr geeignet zur Benutzung in besonderen
Fällen, z. B. wie dargestellt, bei mikroskopischer Prüfung von Einzelheiten. in
der Emulsion 23 einer fotografischen Platte, wenn die Beobachtung durch eine verhältni.smäßi.g
dicke Glashilfs.platte 24 erfolgt. Die Dicke des Blocks 18 ist vorzugsweise so bemessen,
daß das Bild eines Objekts mit der Fläche i9 zusammenfällt. Bei Benutzung einer
Immersionsflüssigkeit zwischen einem geeigneten Objektiv 9 und der Fläche i9 wie
auch zwischen dem Deckstreifen 22 und der Glasplatte 24 kann der Lich.tzveg so eingerichtet
werden, daß er ganz in einem Medium von. gleichmäßigem Brechungsindex verläuft,
so daß keine sphärische Aberration vorhanden ist. Eine numerische Apertur von
0,75
kann bei einem solchen System mit einer Arbeitsdistanz von ungefähr 7
mm und einem Block 18 von maximaler Dicke von etwa 7,5 mm ohne Schwierigkeiten erreicht
werden.
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Eine abgeänderte Form der Anordnung nach Fig. 6, die sich für Mikroskopie
mit »Wasser-Immersion« eignet, z. B. zur Prüfung des Lebens im Wasser, ist in Fig.
7 dargestellt. Die konkave Spiegelfläche ig und die halb versilberte Fläche 21 sind
hier wiederum als entgegengesetzte Flächen eines Blocks 18 ausgebildet.
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Indes ist hier an Stelle des Deckstreifens 22 ein transparentes Glied
26 hinzugefügt, dessen äußere Fläche, wie dargestellt, mit konkav-sphärischer Form
27 gestaltet ist, die konzentrisch zur sphärischen Spiegelfläche ig liegt. Von dem
Objekt 28 hommende Lichtstrahlen fallen senkrecht auf die Fläche 27 auf, so daß
keine chromatische Fokusdifferenz entsteht. Chromatische Vergrößerungsdifferenzen
können vermieden werden, indem man Boro-Silikat-Kronglas benutzt, dessen Brechungsindex
sich im wesentlichen proportional zu dem des Wassers auf dem größten Teil des Spektrums
verhält. Dabei kann eine numerische Apertur von 0,7
erreicht werden.
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Es ist zu bemerken, daß in den Formen optischer Übertragungssysteme,
die in bezug auf Fig. 6 und 7 beschrieben wurden, die halb versilberte Fläche auf
derjenigen Seite des Deckstreifens 22 oder des transparenten Gliedes 26 ausgebildet
sein kann, die dem Block 18 gegenüberliegt anstatt an der ebenen Fläche des Blocks
18, wie beschrieben.
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Die Anwendung des erfindungsgemäßen optischen Umwandlungsgerätes auf
ein Projektionssystem ist in Fig. 8 veranschaulicht. Der hier dargestellte Profilprojektor,
der die übliche Form besitzt, besteht aus einer Lichtduelle 3o, einem Reflektor
31 nebst Kondensorlinsen 32, einem Objektiv 33, einem Reflektor 34 und einem Schirm
35. Wenn ein Objektiv, das eine hundertfache oder stärkere Vergrößerung ergibt,
benutzt wird, so ist die Arbeitsdistanz sehr klein, und es ist manchmal unmöglich,
ein Objekt in richtiger Stellung zur Darstellung zu bringen. Demgegenüber wird durch
die Einführung des erfindungsgemäß gestalteten optischen Übertragungssystems zwischen
Objektiv und Objekt eine beträchtliche Vergrößerung der Arbeitsdistanz erhalten.
Wie dargestellt, wird ein optisches Übertragungssystem, ähnlich demjenigen der Fig.
i und 2, das einen Konkavspiegel i mit Öffnung und eine plankonvexe Linse q. mit
halb versilberter Fläche auf der Planseite zwischen den Objektiven 33 und dem zu
projizierenden Objekt 36 aufweist, angeordnet.