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Gangschaltung für Fahrräder Die Erfindung betrifft eine Fahrradkettenschaltung
bzw. Gangschaltung. Derartige Gangschaltungen sind an sich seit langem bekannt.
Sie haben den Zweck, die Übersetzung vorn Pedal auf die Hinterradnabe den Steigungen
des Geländes anzupassen, um bei abschüssigem Gelände schneller und bei Steigungen
zwar langsamer, aber mit geringerer Kraftanstrengung fahren zu können. Vor allem
Rennfahrer legen auf eine zuverlässige Gangschaltung großen Wert. Aber auch sonstige
t?berlandfahrer, Boten, Briefträger usw. und letzten Endes jeder Radfahrer überhaupt
wissen den Wert einer passenden, schnell umschaltbaren Übersetzung wohl zu schätzen.
Die verschiedenen auf dem Markt befindlichen Gangschaltungen sind indessen technisch
noch nicht befriedigend.
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Ihre Hauptnachteile bestehen darin, daß sie bei verhältnismäßig hohem
Preis meist nur unvollkommen arbeiten, einem schnellen Verschleiß unterliegen und
meist nur von einer Fach-,verkstatt angebracht werden können. Im einzelnen liegen
die Ursachen des Versagens darin, daß die Konstruktionen den notwendigerweise auftretenden
seitlichen Verstellkräften nicht genügend Widerstand entgegensetzen, daß sie nachgeben,
so daß z. B. der Fahrer zunächst über die gewünschte Gangstellung hinaus und wieder
zurückschalten muß, um den betreffenden
Gang einschalten zu können.
Dadurch können Fehlschaltungen bzw. Zwischenstellungen der Kette auftreten, welche
die ganze Gangschaltung in Unordnung geraten lassen und zur verhältnismäßig schnellen
Zerstörung aller Teile führen. Ein weiterer Nachteil einiger bekannter Gangschaltungen
sind die starken Krümmungen der Kette innerhalb der Umschaltvorrichtung. Solche
Krümmungen haben eine beträchtliche Erhöhung des erforderlichen Drehmoments an den
Pedalen und eine entsprechende Ermüdung des Fahrers sowie Überbeanspruchung der
Kette zur Folge. Die Vorteile einer Gangschaltung werden dadurch weitgehend wieder
aufgehoben.
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Hinzu kommen die Gefahren, die beim Reißen einer Kette entstehen.
Ein solcher Betriebsfall läßt sich nie ganz vermeiden und ist um so eher zu befürchten,
wenn große Kettenzugkräfte auftreten. Trat in den bekannten Fällen ein Kettenbruch
ein, so geriet fast regelmäßig die Kette in die Speichen mit der Gefahr, daß diese
sowie die Gangschaltung zerstört wurden oder mindestens sich mit der Kette so stark
verfingen, daß der Schaden nur mühsam und mit starker Verschmutzung der Hände behoben
werden konnte.
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Bekannt sind bereits Gangschaltungen für Fahrräder mit einem schwenkbaren
Spannarm und axial verschiebbarer Kettenführungseinrichtung, bei denen ein fester
Haltearm, der an die Hinterradnabe angeschraubt ist, mit am freien Ende angeordneter
Verstellhülse und in dieser geführtem Achsbolzen vorgesehen ist. Der Achsbolzen
steht unter der Wirkung einer axialen Verstellfeder, die außer ihrer axialen Federwirkung
zugleich in der Umfangsrichtung einen die Kettenleitrollen tragenden, mit dem verschiebbaren
Achsbolzen fest verbundenen Schwinghebel gegen die Kette andrückt. Am Ende des Schwinghebels
ist eine erste Kettenspannrol.le gelagert, während eine zweite Kettenspannrolle
zwischen ihr und dem hinteren Kettenrad in der entgegengesetzten Richtung an der
Kette anliegt. Hierdurch wird zwar erreicht, daß die Kette stets über einen genügenden
Umfangsteil das jeweilige hintere Kettenrad umfaßt. Die Anordnung hat aber den Nachteil,
daß die Kette besonders an der zweiten Spannrolle, die starr gelagert ist, am Schwinghebel
starke Krümmungen erfährt. Dies- führt vor allem bei Steigungen und großem Drehmoment
zu erheblichen Bewegungswiderständen für die Kette und damit zu einer Ermüdung des
Fahrers.
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Durch die vorliegende Erfindung wird demgegenüber eine Lösung angegeben,
welche die genannten Nachteile vermeidet. Die Kette hierbei ist so geführt, daß
sie innerhalb der Umschaltvorrichtung nur minimale Krümmungen erleidet. Dennoch
ist die Gefahr, daß sich die Kette beim Umschalten oder Bremsen von ihrer Führung
löst, praktisch aufgehoben. Selbst ganz lose gespannte Ketten können noch sicher
umgeschaltet werden, was bei den bekannten Schaltungen nicht möglich ist.
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Wenn wirklich die Kette reißen sollte, so ist durch die neue Konstruktion
Vorsorge getroffen, däß die Kette durch die Führungseinrichtung selbst vom Kettenrad
ferngehalten und dadurch ein Verfangen praktisch ausgeschlossen wird. Weiterhin
ist die Konstruktion so ausgeführt, daß die Gangschaltung ohne Fachkräfte von jedermann
an- und abgebaut werden kann, ohne daß dabei das Öffnen der Kette, wie es bisher
notwendig war, erforderlich ist.
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Die wesentlichen Merkmale der neuen Gangschaltung bestehen darin,
daß am Außenende des Schwinghebels Kettenleitbleche gelagert sind, die an ihrem
Ende die zweite Kettenspannrolle tragen, welche durch eine zusätzliche Feder entgegengesetzt
zur ersten Kettenspannrolle gegen die Kette angedrückt wird. Die zweite Kettenspannrolle
ist dabei so angebracht, daß durch sie die Kette in jeder Gangstellung im Normalfall
keine oder nur eine unwesentliche Krümmung erfährt und bei größeren Kettenkräften
elastisch ausweicht.
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Durch diese Anordnung wird die Kette unter der Wirkung von zwei verschiedenen
Federn gespannt, von denen die eine, auf den Schwinghebel wirkende Feder durch die
starke axiale Verstellfeder mitgebildet wird, welche in der Lage ist, die großen
Verstellkräfte beim Übergang von einem Gang zum nächsten zu liefern und dabei auch
noch den Schwinghebel zu halten. Daneben ist eine zweite, vorzugsweise weichere
Feder am Ende des Schwinghebels für die Leitbleche bzw. die zweite Kettenspannrolle
vorgesehen, welche den auftretenden kleinen Schwankungen nachgeben kann.
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Vorzugsweise ist die Feder, unter deren Wirkung die schwenkbaren Kettenleitbleche
stehen, am Ende des Schwingarmes bzw. konzentrisch zur ersten Kettenspannrolle angeordnet.
Dadurch ist die Anpreßkraft der zweiten Kettenspannrolle in jeder Gangstellung gleich
groß.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, die unter Federwirkung schwenkbaren Kettenleitbleche mit der zweiten Kettenspannrolle
in ihrer Schwenkbewegung zu begrenzen, was am besten mit Hilfe eines am Schwinghebel
vorgesehenen Schlitzes erfolgt, in dem ein mit den Kettenleitblechen verbundener
Führungsstift geführt ist. Zweckmäßig erfolgt die Führung unmittelbar mit Hilfe
der verlängerten Achse der zweiten Kettenspannrolle bzw. durch einen Ansatz ihres
einen Kugellagerkonus. Hierbei ergeben sich besondere, wirkungsmäßige und konstruktive
Vorteile, wenn der Tragbolzen der zweiten Kettenspannrolle mit Hilfe einer unter
axialer Federwirkung stehenden Schnellspannvorrichtung anziehbar und lösbar ist
und wenn zugleich, um die Fahrradkette ohne Lösen der Kettenglieder in die neue
Gangschaltungseinrichtung einbringen zu können, nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung das dem Hinterrad zugewendete Kettenleitblech an seinem einen Ende, nämlich
an der frei schwingenden oberen Kettenspannrolle, maulartig offen und einzeln von
der Achse der zweiten Kettenspannrolle abschwenkbar ist. Gerade diese Ausbildung
ermöglicht ein sauberes Ein- und Ausbauen der Gangschaltung, da die Finger des
Montierenden
mit der öligen Kette kaum in Berührung kommen. Der Lagerkonus der zweiten Kettenspannrolle
ist zweckmäßig mit dem dem Rad ab wandten, nicht ausschwenkbaren Kettenleitblech
unabhängig von der Schnellspannvorrichtung, z. B. durch eine Gegenmutter, fest verbunden.
Dadurch bleiben beim Lösen des ausschwenkbaren Kettenleitbleches alle übrigen Teile
unverändert festgespannt.
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Ein Vorteil der Schnellspannvorrichtung besteht noch darin, daß die
Schnellspannmutter derart ausgebildet bzw. so dicht neben dem Schwinghebel gelagert
ist, daß sie sich beim Abwärtsschalten sofort gegen den benachbarten Schwinghebel
anlegt und die auf den Schwinghebel ausgeübten seitlichen Kräfte unmittelbar auf
die zweite Kettensp- anrolle überträgt. Damit wird ein bisher vorliegender Nachteil
aufgehoben, der dadurch entstand, daß die schwingend gelagerten Kettenleitbleche
infolge ihres langen Hebelarmes und der Gelenke kaum in der Lage waren, große seitliche
Kräfte auszuüben, so daß der Fahrer gezwungen war, den Schalthebel zunächst über
die Sollstellung hinaus und dann wieder zurückzustellen, um einen richtigen Gangeingriff
zu erhalten.
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In noch günstigererWeise erfolgt dieKraftübertragung bei der Aufwärtsschaltung
dadurch, daß die Kette dicht vor der Stirn des Schaltbolzens bzw. dem dort befindlichen
Ende des Schwinghebels vorbeigeführt ist. Beim Aufwärtsschalten wird daher die Kette
ohne Zwischenübertragung unmittelbar von dem Schaltbolzen erfaßt und in die neue
Stellung geschoben. In diesem Fall macht sich die Vermeidung des toten Ganges am
meisten bemerkbar, was wichtig ist, da beim Aufwärtsschalten regelmäßig größere
Kräfte als beim Abwärtsschalten erforderlich sind.
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Die Feder für die zweite Kettenspannrolle läßt sich sehr zweckmäßig
am Ende des Schwingarmes zwischen Kettenleitblechen und Schwinghebel in einem Federgehäuse
unterbringen, das zugleich als Mutter ausgebildet ist, die zum Festhalten des anliegenden
Kettenleitbleches dient. Einerseits wird dadurch ein toter Raum ausgefüllt, andererseits
liegt das Federgehäuse geschützt, und schließlich wird eine besondere Anschraubmutter
für das benachbarte Kettenleitblech erspart.
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Das Federgehäuse ist zweckmäßig mit einer Reihe von z. B. sechs oder
acht Schlitzen versehen, in welche das Ende der Leitblechschwingfeder wahlweise
eingehängt werden kann. Dies erfolgt bei loser Feder, worauf dann nach Einführen
des anderen Federendes in ein Halteloch des Schwinghebels die Feder durch Benutzung
der Kettenleitbleche als Hebelarm bequem gespannt werden kann.
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Auch die Nachstellung der kombinierten Verstell- und Schwinghebelfeder
erfolgt bei der neuen Einrichtung in sehr bequemer und einfacher Weise dadurch,
daß auf der Verstellhülse eine gewindelose Verstellmutter aufgeschoben ist, in welche
das Ende der Verstellfeder eingehängt ist. Die Verstellmutter ist mit Sperrasten
versehen, die mit entsprechenden Sperrzähnen an dem Haltearm zusammenwirken.
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Durch die Spreizwirkung der Verstellfeder werden die Sperrasten und
Sperrzähne zwangläufig stets im Eingriff gehalten. Die Sperrzähne sind so ausgerichtet,
daß sie in der Spannrichtung auf den schiefen Ebenen gleiten und in der Gegenrichtung
bei Loslassen der Verstellmutter sich selbsttätig sperren, aber durch Abheben der
Mutter bzw. Zusammendrücken der Feder übersprungen werden können.
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In vorteilhafter Weise ist das Federgehäuse der Leitblechschwingfeder
auf dem einen als Hülse ausgebildeten Konus der ersten Kettenspannrolle aufgeschraubt
und dient dabei zugleich, wie erwähnt, zum Befestigen des einen Kettenleitbleches,
während das andere Kettenleitblech durch eine in die Hülse des Konus eingeschraubte
Kopfschraube gehalten wird. Die Konushülse besitzt ferner an ihrem entgegengesetzten
Ende zweckmäßig einen zylindrischen Ansatz, der als Drehzapfen für den Schwinghebel
dient.
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Bei der neuen Gangschaltung ist weiterhin Vorsorge dafür getroffen,
daß trotz leichter Montage die zur Betätigung der Verstelleinrichtung benutzte Zugkette
durch Schwingbewegungen des Schwinghebels während der Fahrt keine Verwindung erleidet.
Dieses wird dadurch ermöglicht, daß der die Gangschaltung bewirkende, in einer Führungshülse
gleitende Achsbolzen an seiner Zugstirn mit einer Gewindebohrung und einem eingeschraubten
durchbohrten Schraubenbolzen versehen ist, der an seiner Stirn einen Schraubschlitz
aufweist, und daß in der Bohrung ein Stift gleitet, der hinten durch einen Nietkopf
gegen Hineingleiten in die Bohrung gesichert und vorn zu einem Blatt verbreitert
ist. In das Blatt ist einerseits ein Zugkettchen eingehängt, andererseits kommt
es beim Einschieben des Stiftes in den Schraubenbolzen mit dem Schraubschlitz in
Eingriff und ist somit als. Schraubenzieher benutzbar. Weitere Einzelheiten und
Vorteile der neuen Gangschaltung werden aus der nachfolgenden Beschreibung eins
Ausführungsbeispieles der Erfindung ersichtlich, das in den Figuren dargestellt
ist. Von diesen zeigt Fig. i eine Seitenansicht der neuen Gangschaltung, Fig. z
eine Draufsicht auf die Gangschaltung nach Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt durch die
Verstellachse, Fig. 4. die Einspannstelle des einen Endes der Verstellfeder, Fig.
5 die Verstellfeder mit Hülle, teilweise geschnitten, Fig. 6 eine Seitenansicht
der Verstellmutter, Fig. 7 eine Stirnansicht der Verstellmutter, Fig. 8 eine perspektivische
Ansicht der Schwinghebelfeder mit Federhülse, Fig. 9 eine Seitenansicht der Kettenspannrollen
mit Kettenleitblechen, Fig. io einen Schnitt durch die Kettenspannrollen mit Schwinghebel
und Kettenleitblechen nach Fig. g.
In Fig. i ist mit i die Hinterradachse
bezeichnet, deren Einzelheiten hier nicht näher interessieren und daher nicht dargestellt
sind. 2, 3, 4 ist ein Satz von Kettenrädern, entsprechend der durch die Gangschaltung
veränderbaren dreistufigen Übersetzung. Natürlich können auch noch weitere Stufen
vorgesehen sein. An der Hinterradachse i ist mit einer Flügelmutter 5 ein Haltearm
6 starr befestigt. Dieser Haltearm besitzt ein doppeltes Ausfallende bei 7 und B.
Je nach der Ausbildung als Sport oder Tourenrad wird eines der beiden Ausfallenden
7 oder 8 auf die Hinterradachse i geschoben. In das jeweils andere Ausfallende 8
bzw. 7 wird eine Verriegelungsschraube 9 mit Mutter io eingeschraubt.
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Der Kopf der Schraube 9 greift dabei in das nicht dargestellte Ausfallende
am Fahrradralimen ein und verhindert auf diese Weise mit Sicherheit eine Verdrehung
des starren Haltearms 6.
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Der Haltearm 6 ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, in geeigneter
Weise nach außen gekröpft. und trägt an seinem unteren Ende die eingeschraubte Verstellhülse
i i (Fig. 3), die an ihrem Außenende zweckmäßig mit einem Bund 12 versehen und mit
Hilfe der Gegenmutter 13 lest mit dem mit Gewindebohrung versehenen Haltearm 6 verschraubt
ist. Die Verstellhülse i i weist innen eine durchgehende Bohrung 14 mit einer Verengung
15 an ihrem dem Hinterrad zugewandten Ende auf. In der doppelten Führung, nämlich
der Bohrung 14 und der Verengung 15, gleitet der Verstellbolzen 16, der seinerseits
mit einer nicht ganz durchgehenden Bohrung 17 ausgeführt ist, deren linker Teil
ein Innengewinde 18 aufweist. Der Verstellbolzen 16 besitzt an seinem linken Ende
eine Verdickung i9, die dem Durchmesser der Bohrring 14 entspricht.
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In die Gewindebohrung 18 ist ein Schraubenbolzen 2o eingeschraubt,
der an seinem äußeren Ende mit einem Schraubschlitz 21 versehen ist. Der Schraubenbolzen
20 ist ebenfalls durchbohrt, und in dieser Bohrung gleitet drehbar und längs verschiebbar
ein Stift 22, dessen verdicktes Ende 23 die Bewegung des Bolzens nach links hin
begrenzt. Das nach außen gerichtete Ende des Bolzens 22 endet in einer blattartigen
Verbreiterung 24, die so ausgeführt ist, daß sie beim Verschieben des Stiftes 22
nach innen zu in den Schlitz 21 des Schraubenbolzens.2o eingreift und für diesen
als Schraubenzieher benutzbar ist. An der blattartigen Verbreiterung 24 ist das
Verstellkettchen 25 eingehängt, das über den Seilzug 26 (Fig. i) in üblicher Weise
zu einem nicht dargestellten, von dem Fahrer zu bedienenden Verstellgriff führt.
Durch diese Konstruktion ist eine leichte Montage und Demontage der Zugkette ohne
Eingriff in die übrigen Teile der Gangschaltung möglich.
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Da der Verstellbolzen 16 in der Hülse i i während des Fahrens Drehschwingungen
um seine Achse ausführt, ist es wichtig, daß dadurch keine Torsionskräfte auf die
Übertragungskette 25 ausgeübt werden. Dies wird erfindungsgemäß durch die drehbare
Lagerung des mit dem Übertragungskettenende verbundenen Bolzens 22 verhindert und
dadurch die Lebensdauer der Übertragungskette 25 wesentlich verlängert.
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Der Seilzug 26 (Fig. i) ist an einem durchbohrten Ansatz 75 am starren
Haltearm 6 geführt und der von hier zum Bedienungsgriff führende Teil in üblicher
Weise mit einer Schutzhülle 76 umgeben.
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Das nach innen gerichtete Ende des Verstellbolzens 16 ist mit einem
Gewindeansatz 27 versehen und ist in den Schwinghebel28, der an der Einschraubstelle
durch einen mit Innengewinde versehenen kragenartigen Ansatz 29 entsprechend verstärkt
ist, fest eingeschraubt. Der Ansatz 29 ist, wie aus Fig. 4 ersichtlich, außen nicht
durchgehend rund, sondern an zwei gegenüberliegenden Seiten abgeflacht, und hindert
dadurch den Teller 3o, der mit einer entsprechenden Aussparung 31 auf den Ansatz
29 geschoben ist, an einer Verdrehung. Der Teller 3o besitzt einen hochgezogenen
Rand 32 mit einer Aussparung 33 (Fig. 4), in. welche das eine Ende 34 der axialen
Verstellfeder 35 eingehängt ist. Das andere Federende 36 (Fig. 5 und 6) der Verstellfeder
35 ist in einem Schlitz 37 einer Verstellmutter 38 eingeschoben, die gegen den festen
Haltearm 6 anliegt (Fig: i und 2). Die Verstellmutter 38 weist eine mittlere, gewindelose
Bohrung 39 (Jig. 7) auf, die über das Gewinde der Verstellhülse i i geschoben werden
kann. Sie ist an der dem Haltearm 6 zugewandten Stirnseite mit einer Anzahl Sperrnasen
4o ver,eben, die mit entsprechenden Gegennasen 41, von denen jedoch zwei einander
gegenüberliegende oder sogar nur eine ausreichen, zusammenwirken. Die Sperrnasen
40, 41 sind so ausgerichtet, daß beim Spannen der Verstellfeder 35 die Sperrnasen
auf ihren schiefen Ebenen gleiten können, in der rückwärtigen Richtung aber sperren.
Um die Verstellfeder 35 zu entspannen, braucht jedoch nur die Verstellmutter 38
in axialer Richtung entgegen dem Federdruck etwas verschoben zu werden, worauf sie,
soweit wie erforderlich, zurückgestellt werden kann. Da die Verstellmutter 38 bei
dem Beispiel acht Sperrnasen aufweist, so sind acht verschiedene Drehstellungen
und damit eine feinfühlige Veränderung der Federkraft möglich. Griffnasen 42 am
äußeren Umfang der Verstellmutter 38 erleichtern die Betätigung.
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Die Verstellfeder 35 wird von einer spiralförmig gewundenen, sich
selbst spreizenden Blattfeder 43 (Fig. 5 und 2) umschlossen. Diese Blattfeder hat
auf die Gangschaltung selbst keinen Einfluß, sondern dient lediglich als Schutz
für die Verstellfeder 35 bzw. zum Fernhalten von Fremdkörpern und Schmutz.
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Der Schwinghebel 28 (Fig. i, 2, io) trägt an seinem freien
Ende eine erste Kettenspannrolle 44 und ist zu diesem Zwecke mit einem aus den beiden
Teilen 45 und 46 und den Kugeln 47 bestehenden Kugellager versehen (Fig. io). Die
Verbindung des Kugellagers mit dem Scbwinghebe128 ist aber nicht starr, sondern
drehbar. Zu diesem Zweck ist der eine Teil 45 des Kugellagers als langgestreckte
Hülse ausgebildet, die bei 48 einen zylindrischen
Ansatz aufweist.
Auf diesem Teil gleitet eine Buchse 49, die außen mit Gewinde versehen und in dem
Schwinghebe128 fest eingeschraubt ist. Das Gewinde der Hülse 49 (Fig. 1o) steht
nach außen zu etwas über und dient zum Aufschrauben einer Hutmutter 5o. Das Innere
.der Hülse 45 ist ebenfalls mit Gewinde versehen, und von beiden Seiten ragen Kopfschrauben
5i bzw. 52 in die Gewindebohrung.
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Die äußere Schraube 51 hat den Zweck, ein Abgleiten des Schwinghebels
28 von dem Ansatz 48 zu verhindern. Damit die Schraube 51 nicht bei den Schwingbewegungen
des Schwinghebels 28 mitgenommen wird, ist noch eine Zwischenscheibe 53 eingeschoben.
Die innere Schraube 52 hält das Kettenleitblech 61 zweckmäßig so, daß eine gewisse
Drehmöglichkeit des Bleches 61 ohne Geräuschbildung erhalten bleibt. Gegebenenfalls
kann eine Sprengscheibe eingelegt werden.
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Der Hauptteil der Hülse 45 besitzt gegenüber dem zylindrischen Ansatz
48 einen vergrößerten Außendurchmesser und ist hier mit Gewinde-54 -"ersehen. Auf
dieses Gewinde ist zunächst der Gegenkonus 46 des Kugellagers aufgeschraubt. Gegen
diesen liegt das Kettenleitblech 55 an, dessen Bedeutung noch erläutert wird. Dieses
wiederum wird durch ein als Gewindemutter für das Gewinde 54 ausgeführtes Federgehäuse
56 fest gegen den Gegenkonus 46 gepreßt und dadurch unverrückbar festgehalten. Das
Federgehäuse 56 umschließt die Leitblechschwingfeder 57, deren eines Ende 58 (Fig.
8) in eine der Öffnungen 59 am Umfang des Gehäuses 56 eingehängt werden kann. Das
andere Ende 6o der Feder 57 ist in eine Bohrnug 81 (Fig. i) des Schwinghebels 28
geschoben.
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Durch die Schraube 52 ist ein zweites, in seiner äußeren Form zweckmäßig
dem Kettenleitblech-55 entsprechendes Kettenleitblech 61 angeschraubt. Die beiden
Kettenleitbleche 55 und 61 bilden -dadurch mit dem Kugellagertei145, 46 ein starres
Ganzes, das unter der Wirkung der Schwingfeder 57 bestrebt ist, mit seinem freien
Ende sich gegen-.die Kette 62 (Fig. i) anzulegen. Die Anlage erfalgt über eine zweite
Kettenspannrolle 63, die auf dem aus den beiden Teilen 64 und 65 sowie den Kugeln
66 bestehenden Kugellager gelagert ist (Fig. io). Der eine Teil 64 ist auch bei
diesem Kugellager als langgestreckte Hülse ausgebildet, durch deren Bohrung 8o ein
Schraubenbolzen 67 hindurchgeführt ist. Dieser bildet einen Teil einer Schnellspannvorrichtung
und steht unter der Spreizwirkung einer ihn umfassenden Feder 68, die in einem erweiterten
Teil 69 der Hülse 64 eingelassen ist. Die Feder 68 ist bestrebt, den Schraubenbolzen
67 stets nach innen aus der Hülse 64 herauszuschieben. Diese Bewegung wird begrenzt
durch eine Flügelmutter 70, die auf das nach außen gerichtete Ende des Schraubenbolzens
67, aufgeschraubt- und gegen zu weites Lösen durch einen Splint 71 gesichert ist.
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Wird die Flügelmutter 7o festgeschraubt,. so wird der Schraubenbolzen
67 nach links gezogen und pVeßt mit seinem Kopf das Kettenieitblech 61 gegen die
Teile 64 bzw. 65 des Kugellagers. Wie aus Fig. 9 ersichtlich, ist der Teil 72 des
Kettenleitbleches 61 maulartig offen. Hierdurch wird es _ ermöglicht, nach Lösen
des Schraubenbolzens 67 und gegebenenfalls der Schraube 52 das Kettenleitblech 61
von dem Schraubenbolzen 67 abzuschwenken und dadurch die Kettenspannrolle 63 freizulegen,
so daß die Kette zwischen .die Rollen 44 und 63 eingebracht werden kann,
ohne ein Kettenglied lösen zu müssen. Hierdurch wird die Anbringung oder das Abnehmen
der Einrichtung sehr erleichtert.
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Die Hülse 64 besitzt in ihrem mittleren Teil ein Außengewinde 73 zum
Aufschrauben einer Mutter 74., welche das bereits erwähnte Kettenleitblech 55 gegen
die Hülse 64 spannt.
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Zwecks guter Zentrierung ist der Teil 72 des Kettenleitbleches
61 zweckmäßig in der Mitte bei 75 leicht versenkt (Fig. 9).
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Die beiden Kettenleitbleche 55 und 61 flankieren die Kette 62 auf
ihrem Weg durch die Gangschaltungseinrichtung, verhindern ein seitliches Flattern
und sichern den ständigen Eingriff der Kette mit den Kettenspannrollen und dem jeweiligen
Kettenrad.
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Die Hülse 64 (Fig. io) trägt an ihrem nach außen gerichteten Ende
noch einen zylindrischen Ansatz 77 von verringertem Durchmesser, der einen Führungsstift
bildet und in einem Schlitz 78 des Schwinghebels 28 (Fig. i und io) gleitet. Die
Länge des Schlitzes 78 ist zweckmäßig so bemessen, daß bei einer Bewegung des Führungsstiftes
77 nach unten die Kette 62 im Grenzfall unbehindert gestreckt werden kann, während
bei einer Bewegung des Führungsstiftes 77 nach oben am Ende der Bewegung der den
Schlitz 78 enthaltende Ansatz 79 des Schwinghebels 28 über den Umfang der Kettenspannrolle
63 noch hinausragt. Dies hat die Wirkung, daß bei etwaigem Bruch der Kette und Schwenken
des Schwinghebels 28 in der Uhrzeigerrichtung nicht die Kettenspannrolle 63, sondern
der Ansatz 79 sich gegen das Kettenrad, das gerade im Eingriff ist, anlegt.
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Wie aus Fig. i und 2 ersichtlich ist, ist,die über die Kettenspannrollen
44 und 63 laufende Kette 62 so geführt, daß sie an der Stirn des Verstellbolzens
1d bzw. am Befestigungsende des Schwinghebels 28 dicht vorbeiführt. Dies hat die
Wirkung, daß beim Aufwärtsschalten, also dann, wenn die größten Verstellkräfte auftreten,
die Kette mit kürzestem Hebelarm und dadurch praktisch ohne federndes Nachgeben
unmittelbar vom Verstellbolzen 16 verschoben wird. Beim Abwärtsschalten wird die
Kette von dem Leitblech 61 erfaßt und auch in diesem Fall praktisch ohne federndes
Nachgeben verschoben, da sich sofort die Flügelmutter 7o gegen den Schwingarm 28
legt und dieser mit dem Verstellbolzen 16 starr verbunden ist. Die seitlichen Verstellkräfte
werden dadurch auf kürzestem Wege auf die Kette 62 übertragen.
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Die neue Gangschaltung besitzt wesenliche Vorteile dadurch, daß sie
ein sicheres Schalten bei jedem Spannzustand der Kette und selbst über
mehrere
Gangstufen hinaus ermöglicht, ohne daß die Kette aus der Führung geraten kann. Durch
sie werden praktisch alle an eine Gangschaltung zu stellenden Forderungen mit relativ
einfachen Mitteln erfüllt. '