DE965207C - Verfahren zur Herstellung von Kunstkohlekoerpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstkohlekoerpern

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DE965207C
DE965207C DEV8407A DEV0008407A DE965207C DE 965207 C DE965207 C DE 965207C DE V8407 A DEV8407 A DE V8407A DE V0008407 A DEV0008407 A DE V0008407A DE 965207 C DE965207 C DE 965207C
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DE
Germany
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oxidation
charcoal
benzene
resistance
insoluble
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Expired
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DEV8407A
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Georg Lahr
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Vereinigte Aluminium Werke AG
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Vereinigte Aluminium Werke AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/515Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics
    • C04B35/52Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite
    • C04B35/528Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite obtained from carbonaceous particles with or without other non-organic components
    • C04B35/532Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite obtained from carbonaceous particles with or without other non-organic components containing a carbonisable binder

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunstkohlekörpern Kunstkohlen werden industriell in großem Maßstab verwendet, z. B. als Elektroden bei Erzeugung von Kalziumkarbid, Ferrosilicium, Aluminium, Stahl u. a., ferner als Auskleidung von Hochöfen, Zellstoffkochern, Beizbehältern, Säurewaschtürmen usw., um einige wichtige Anwendungsgebiete zu nennen. Der Grund ihrer großen, vielseitigen Anwendung ist in einigen besonderen Eigenschaften zu suchen, wie Temperaturbeständigkeit, chemische Indifferenz und elektrische Leitfähigkeit. Bei der chemischen Indifferenz ist eine Einschränkung zu machen. Von Sauerstoff und sauerstoffabgebenden Stoffen, wie Wasserdampf und Kohlendioxyd, wird die Kunstkohle bei höheren Temperaturen oxydiert und dabei zerstört. Trotz dieses Mangels ist die Kunstkohle für die genannten Anwendungsgebiete und viele andere unersetzlich, und es wird angestrebt, durch konstruktive Maßnahmen bei ihrer Verwendung die schädliche Wirkung der Oxydation einzuschränken bzw. zu vermeiden. Bei der Verwendung von Kunstkohlen als Elektroden sind diese oft bei hohen Temperaturen der Einwirkung von Luftsauerstoff ausgesetzt und werden an ihrer Oberfläche verbrannt. Da hier konstruktive Maßnahmen die Oxydation nicht genügend verhindern können, versucht man, die Beständigkeit der Elektroden gegen Oxydation zu erhöhen. Bei der Aluminiumerzeugung durch Elektrolyse tonexdehaltiger Kryolithschmelzen ist nun andererseits die Oxydierbarkeit der Anoden notwendig, da sie durch die Sauerstoffaufnahme depolarisierend wirken und dadurch die Zersetzungsspannung senken. Die Oxydation tritt an dem in die Schmelze tauchenden Teil der Anode durch Abscheidung von Sauerstoff zwangsläufig ein. Die Oxydationsprodukte sind ein Gemisch von Kohlendioxyd und Kohlenoxyd. Die beiden Forderungen, hohe Beständigkeit gegen Angriff des Luftsauerstoffs einerseits und Oxydatidnsfähigkeit durch den elektrolytischen Prozeß andererseits, schließen sich nicht gegenseitig aus, im Gegenteil, ihr Verhalten und ihre Haltbarkeit, also ihr spezifischer Verbrauch im elektrolytischen Prozeß, wird erfahrungsgemäß durch vergrößerte Resistenz gegen Oxydation verbessert.
  • Dabei spielt die Oxydationsbeständigkeit des verkokten Bindemittels eine wichtige Rolle; der Bindemittelkoks verkittet die Körner des gemahlenen Koksrohstoffs zu einem einheitlichen Körper. Bei nicht genügender Oxydationsbeständigkeit des Bindemittelkokses wird dieser durch die Oxydation zerstört, und die Körnung des gemahlenen Kokses verliert ihren Zusammenhalt. Bei Anoden für Aluminiumelektrolyse wirken sich solche Mängel sehr nachteilig aus, indem große Mengen abgerieselter Kokskörner in den Elektrolyt gelangen und den Ofengang empfindlich stören. Bei anderen Anwendungsarten der Kunstkohlen ist der Mangel an Oxydationsbeständigkeit ebenso nachteilig. Man bemüht sich deshalb schon lange, die Kunstkohlen möglichst schwer verbrennlich zu machen. Es ist bekannt, daß das sogenannte Kalzinieren der verwendeten Kokssorten, das ist eine Wärmebehandlung bei über iooo° C vor dem Mahlen und Vermischen mit Bindemittel, die Erzeugnisse auch in Bezug auf Oxydationsbeständigkeit verbessert. Die aus Kokspulver mit Bindemittel gemischten und geformten Kunstkohlen werden anschließend in Brennöfen unter Luftausschluß bei möglichst hohen Temperaturen gebrannt, indem sie z. B. während des Brennens in Kokspulver eingebettet sind; die Höhe der Brenntemperatur ist ebenfalls förderlich für eine höhere Beständigkeit der Kunstkohlen gegen Oxydation. Man hat auch durch die Wahl geeigneter Kokssorten die Oxydationsbeständigkeit zu verbessern gesucht.
  • Durch die Elektrografitierung bei Temperaturen über 2ooo° C hat man Kunstkohlen in Grafitkohlen umgewandelt und für manche Zwecke, z. B. in der Elektrostahlindustrie, als Elektroden verwendet, wobei
    Eigenschaften des Peches Oxydationsbeständigkeit
    Erweichungs- Benzol- Pyridn- der unter gleichen
    Bedingungen daraus
    punkt unlösliches unlösliches hergestellten Anoden
    o C o / 0 o / 0 Rest
    Übliche Bindemittel . . . . . .. . . .. . . 70 22,7 12,2 36
    Bindemittel gemäß Erfindung .... 70 7,4 2,0 53
    Die Verbesserung der Oxydationsbeständigkeit ist erheblich und war nach dem Stand der Technik weder vorauszusehen noch bekannt. sich die grafitierte Elektrode durch ihre bessere Oxydationsbeständigkeit und höhere elektrische Leitfähigkeit auszeichnet. Wegen der hohen Erzeugungskosten und vielfach auch wegen ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit können grafitierte Kunstkohlen die einfach gebrannten Kunstkohlen nur in bestimmten Fällen ersetzen, und es bleiben für die letzteren noch sehr große Anwendungsgebiete. Der Hauptbestandteil des für die Herstellung von Kunstkohlen verwendeten Bindemittels ist meist ein Steinkohlenteerpech mit einem Erweichungspunkt von etwa 7o bis 75° C. Bindemittel mit niedrigerem Erweichungspunkt werden durch geringe Zusätze von entwässertem Rohteer oder Teerölen zu dem Pech erhalten. An das Pech werden besondere Ansprüche gestellt; nach dem Stand der Technik wird verlangt, daß der Koksrückstand und der Anteil an Benzolunlöslichem möglichst hoch sind; der letztere soll nicht unter 25 °/`o betragen. Auch die sogenannten Teerharze, das ist die Differenz zwischen den Prozentzahlen des in Benzol und des in Pyridin Unlöslichen im Bindemittel, werden vielfach zur Güteprüfung des Bindemittels benutzt und sollen über io °% betragen, während für das in Pyridin Unlösliche ebenfalls über io °/o gefordert wird. Dadurch soll die Bildsamkeit und Klebekraft der Kunstkohlenmassen verbessert werden, was bei der Formgebung durch Pressen, Stampfen usw. von Vorteil ist; außerdem sollen die Kunstkohlen durch Verwendung dieser Pechqualitäten besonders hohe Festigkeiten erreichen.
  • Bei den Versuchen, die Oxydationsbeständigkeit der Kunstkohlen noch weiter zu erhöhen, wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Oxydationsbeständigkeit wesentlich verbessert wird, wenn man im Gegensatz zur herrschenden Ansicht eine Pech verwendet, das einen Gehalt an Benzolunlöslichem von weniger als etwa 16 °/o und/oder Pyridinunlöslichem von weniger als etwa 5 °/o besitzt. Vorzugsweise gelangt ein Pech zur Anwendung, das weniger als etwa io % Benzol- und/oder weniger als etwa 3 °/a pyridinunlösliche Stoffe enthält. Die Oxydationsbeständigkeit wird durch die erfindungsgemäße Verwendung eines solchen Peches sehr verbessert. Die nachstehende Tabelle zeigt die Steigerung der Oxydationsbeständigkeit von Anoden für die AIuminiumelektrolyse. Bei der Prüfung wurden Probekörper unter gleichen Bedingungen der Einwirkung von Sauerstoff ausgesetzt und das Gewicht des verbliebenen Restes in Prozent des ursprünglichen Gewichtes der Probe ermittelt. Etwa geringe nachteilige Wirkungen der erfindungsgemäß benutzten Peche auf andere Eigenschaften der Kunstkohlen sind in den meisten Anwendungsfällen tragbar. Durch geeignete Maßnahmen, wie geschickte Zusammenstellung der Korngrößenanteile im Trockenstoff der Kunstkohlen, lassen sich für die Kaltdruckfestigkeit und Porosität bei Verwendung dieser Peche normale Zahlen erreichen.
  • Zur Festlegung, was unter den Bezeichnungen Benzolunlösliches und Pyridinunlösliches zu verstehen ist, werden nachstehend die hierfür geltenden analytischen. Bestimmungsmethoden angeführt: i. Benzolunlösliches: 2 g Pech von unter 0,5 mm Körnung werden in einem 3oo-cm3-Erlenmeyerkolben mit 150 cm3 Benzol reinst (Merck) versetzt und mit einem Rückflußkühler versehen. Nach 1/Estündiger Behandlung bei Siedetemperatur, wobei das Zusammenballen des Pechs im Lösungsmittel durch öfteren Umschütteln zu verhindern ist, wird die Lösung in kaltem Wasser auf 2o° C abgekühlt. Die Lösung wird j etzt durch zwei ineinandergesteckte Rundfilter (i2,5 cm s73 Nr. 597 von der Firma Schleicher und Schüll), welche vorher bei io5° C getrocknet und im W ägegläschen nach dem Erkalten im Exsikkator gewogen wurden, unter ständigem Umschütteln filtriert. Der verbleibende Rückstand auf den Filtern wird mit 300 cm3 Benzol reinst von 2o° C ausgewaschen und die Filter mit den darauf befindlichen Rückständen i Stunde bei io5° C im Wägegläschen getrocknet und nach dem Erkalten im Exsikkator gewogen.
  • 2. Pyridinunlösliches: 3 g Pech von einer Körnung unter o,5 mm werden in einem ioo-cm3-Erlenmeyerkolben mit 30 cm3 Pyridin rein (Merck) versetzt und mit einem Rückflußkühler versehen. Nach 114stündiger Behandlung bei Siedetemperatur, wobei das Zusammenballen des Pechs im Lösungsmittel durch öfteres Umschütteln zu verhindern ist, wird die Lösung in kaltem Wasser auf 2o° C abgekühlt. Die Lösung wird jetzt durch zwei inein;mdergesteckte Rundfilter (i2,5 cm ö2 Nr. 597 von der Firma Schleicher und Schüll), welche vorher bei 1o5° C getrocknet und im Wägegläschen nach dem Erkalten im Exsikkator gewogen wurden, unter ständigem Umschütteln filtriert. Der verbleibende Rückstand auf den Filtern wird mit 150 cm3 Pyridin rein von 2o' C ausgewaschen. Anschließend wird der in den Filtern verbleibende Pyridinrest mit roo cm3' Benzol reinst von 2o° C ausgewaschen. Die Filter mit dem darauf befindlichen Rückstand werden i Stunde bei 1o5° C im Wägegläschen getrocknet und nach dem Erkalten im Exsikkator gewogen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kunstköhlekörpern unter Verwendung eines oder mehrerer Steinkohlenteerpeche, dadurch gekennzeichnet, daß die Peche weniger als etwa i6 °% in Benzol unlösliche und/oder weniger als etwa 501, in Pyridin unlösliche Stoffe enthalten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Peche zur Anwendung gelangen, die weniger als etwa io °/o Benzol- und/oder weniger als etwa 3 °% pyridinunlösliche Stoffe enthalten. In Betracht gezogene Druckschriften: Zellner, Die künstlichen Kohlen, 1903, 5.78,'8o; Fulda Ginsberg, Tonerde und Aluminium; Teil II, 1953, S. 131; Mantell, Industrial Carbon, 1945, S. 8o und 225_
DEV8407A 1955-02-02 1955-02-02 Verfahren zur Herstellung von Kunstkohlekoerpern Expired DE965207C (de)

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Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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