DE964415C

DE964415C - Verfahren zur Verhinderung des Kornzerfalls bei Chrom-Mangan-Staehlen

Info

Publication number: DE964415C
Application number: DEB10505D
Authority: DE
Original assignee: Gebrueder Boehler and Co AG
Current assignee: Gebrueder Boehler and Co AG
Priority date: 1940-09-17
Filing date: 1940-09-17
Publication date: 1957-05-23

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 23. MAI 1957

B 10505 VI/18c

Chrom-Mangan-Stähle mit 5 bis 30 %> Chrom und S bis 25% Mangan und gegebenenfalls weiteren Zusätzen, wie z. B. Nickel, Kupfer, Molybdän usw., zeigen, falls sie nach dem Abschrecken auf Temperaturen von 400 bis 8oo° C erwärmt werden, eine besonders ausgeprägte Neigung zu Kornzerfall bei nachfolgender chemischer Beanspruchung. Dies bedeutet, daß durch Schweißen hergestellte Teile aus diesen Stählen nach dem Schweißen wieder abgelöscht werden müssen:. Da dies bei größeren geschweißten Stücken unmöglich ist, können für solche chemische Beanspruchungen, die Kornzerfall auslösen, geschweißte und nicht nachbehandelte Teile aus Chrom-Mangan-Stählen nicht verwendet .werden.

Selbst Zusätze von Tantal, Niob, Titan machen diese Stähle nicht gegen Kornzerfall beständig.

Erst durch die Anwendung eines besonderen Warmebehandlungsverfahrens, das Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, war es möglich, Chrom-Mangan-Stähle mit 0,2 bis 3% Niob, wobei das Niob durch die 1,5- bis 2,5fache Menge Tantal ersetzt sein kann, gegen Kornzerfall beständig zu machen.

Das Verfahren besteht zunächst in einem Erwärmen der Stähle auf Temperaturen von 900 bis 1250⁰ C mit nachfolgendem beschleunigtem Abkühlen in Wasser, Öl, Preßluft, dünne Querschnitte auch in Luft. Nach diesem Abschrecken werden die Stähle noch bei Temperaturen von 600 bis ιooo° C geglüht. Die Glühtemperatur muß tiefer als die Absehrecktemperatur liegen; zweckmäßig ■ wird sie 200 bis 250⁰ C unter der Abschrecktemperatur gewählt. Eine zwischen dem Abschrek-

709 523/406

ken und Glühen vorgenommene Kaltverformung ändert nichts am Erfolg dieser Behandlung.
Als Beispiel seien folgende Stähle angeführt:

0,10
0,14

0,70
0,50

Mn

7,48
9,34

Cr %

19,86
18,85

Ni

1,23
1,07

0,95

Im abgeschreckten Zustand sind beide Stähle gegen Kornzerfall unbeständig. Werden die Stähle bei 1075⁰ C abgeschreckt und bei 85 o° C geglüht, so erreicht der Stahl II nach dieser Behandlung vollkommene Beständigkeit gegen Kornzerfall.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Verhinderung des Kornzerfalls bei Chrom-Mangan-Stählen mit 5 bis 30% Chrom, 5 bis 25 °/o Mangan, 0,2 bis 3% Niob, wobei das Niob durch die 1,5- bis 2,5fache Menge Tantal ersetzt sein kann, und mit gegebenenfalls weiteren Zusätzen, wie Nickel, Kupfer, Molybdän od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Stähle von 900 bis 1250⁰ C abgeschreckt und nachfolgend bei einer Temperatur von 600 bis 1000⁰ C geglüht werden, wobei jedoch die Temperatur der Glühung unter der Ablöschtemperatur, vorzugsweise 200 bis 250⁰ C tiefer, liegen muß.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 754 263;
Archiv für das Eisenhüttenwesen, 7 (1933/34),

S. 189;

Houdremont, Einführung in die Sonderstahl-

künde, 1935, S. 259, 260 und 350.