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Motorsäge zum Aussägen von sogenannten Rohrisolierschalen aus Mineralwollplatten
oder anderen Blöcken aus Isoliermaterial Motorsägen zur Herstellung von aus einem
Ganzen bestehenden, aus dem vollen Holz gefertigten Backmulden, Schüsseln oder sonstigen
Formlingen sind bekannt. Sie sind dadurch gekennzeichnet, daß an einem senkrecht
zur oberen Begrenzungsebene des auszuarbeitenden Holzblockes mittels Schneckengetriebe
od. dgl. Mittel schwenkbaren Gestell der Antriebsmotor und ein Riemenantrieb sitzt,
der aus an der Außenwand des Säge- oder Fräsringes sitzenden Antriebsrollen und
mit diesen zusammenwirkenden, an der Innenseite des Säge- oder Fräsringes angebrachten
Gegenrollen besteht.
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Es ist ferner bekannt, zum Ausdrehen von Schalen mit Kreisbogenprofilen
aus einem massiven Block, insbesondere von Beleuchtungskörpern aus Stein, zunächst
die Innenfläche und dann die Außenfläche der Schalen durch Einstechen je eines nach
dem Radius der Schalenflächen gekrümmten Kreisbogenstichels zu gewinnen, deren Krümmungsachse
zugleich ihre Drehachse ist und deren Krümmungsradius in einer Ebene mit der Drehachse
des Werkstückes liegt.
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Gegenstand- der Erfindung ist die Verwendung der in der Holzindustrie
bekannten Motorsäge für die Herstellung von Rohrisolationsschalen aus Mineralwolle.
Diese Verwendung bringt einen wesentlichen technischen Fortschritt mit sich.. Die
in Frage stehenden Isolationsschalen sind bis jetzt stets durch ein Preßformungsverfahren
oder
auf andere umständliche Weise hergestellt worden. Die vorliegende
Erfindung zeigt nun einen Weg, die Rohrisolationsschalen von einer Mineralwollplatte
ausgehend - die schon an sich mehrere Anwendungsbereiche in der Isolationstechnik
hat und deshalb in sehr großen Mengen zu einem sehr niedrigen Preis gefertigt wird
- in einfacher und billiger Weise herzustellen. Die Verwendung der Motorsäge gemäß
der Erfindung hat außerdem bisher ungeahnte Möglichkeiten, ohne merkliche Kostenerhöhung
den wechselnden Ansprüchen der Käufer in bezug auf die Stärke der Rohrisolationsschalen
zu genügen, und die Eigenschaften der Erzeugnisse entsprechen den hohen Anforderungen,
die an die Gleichmäßigkeit des Materials gestellt werden, da die Gleichmäßigkeit
bei der Herstellung des Ausgangsproduktes, d. h. der Mineralwollplatten, bedeutend
einfacher kontrolliert werden kann als eine Materialverteilung beim Formen von Mineralwollschalen
z. B. in einer Presse. Es ist überdies möglich, bei der praktischen Verwendung der
Erfindung Rohrisolationsschalen jeder gewünschten Abmessung und gegebenenfalls mit
gewünschter Krümmung in der Seitenrichtung herzustellen, ohne daß dabei die Vorrichtung
wesentlich geändert werden muß.
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Die Motorsäge, die gemäß der Erfindung zum Aussägen von halbzylindrischen
Körpern aus Materialblöcken, die besonders bei der Herstellung langgestreckter sogenannter
Rohrisolierschalen aus Mineralwollplatten oder anderen Blöcken oder Körpern aus
Isoliermaterial verwendet werden soll, besteht aus erstens einer Sägeklinge, deren
wirksamer Teil um eine Achse, die zur Sägerichtung im wesentlichen parallel ist,
kreisbogenförmig gebogen ist und in der Sägerichtung freie Kanten hat, um das Vorbeigehen
des ausgesägten Erzeugnisses innerhalb der Sägeklinge zu gestatten, zweitens einer
Tragvorrichtung für die Sägeklinge, die über eine Bogenlänge, I8o° entsprechend,
die Sägeklinge frei läßt und dieser letzteren sowohl in radialer Richtung als auch
in der Sägerichtung Führung gibt, und drittens einer Antriebsvorrichtung, um der
Sägeklinge eine Sägebewegung um ihre Achse zu erteilen.
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Eine Vorrichtung, wie sie im Sinne der Erfindung verwendet werden
kann, ist beispielsweise in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. I zeigt einen Längsschnitt durch eine Motorsäge mit stetig umlaufender
Sägeklinge und Fig. 2 eine Vorderansicht der in Fig. I veranschaulichten Säge; Fig.
3 und 4 zeigen schematisch eine Vorder-bzw. Seitenansicht einer Motorsäge nach der
Erfindung, bei der die Sägeklinge eine hin und her gehende Drehbewegung ausführen
kann; ' Fig. 5 und 6 zeigen, ebenfalls schematisch, eine Vorder- bzw. Seitenansicht
einer anderen Ausführungsform einer Säge nach der Erfindung mit oszillierender Sägeklinge;
Fig. 7 und 8 zeigen einen Teil einer Motorsäge nach der Erfindung mit mehreren Klingen
in Vorder- bzw. Seitenansicht. In Fig. I und 2 bezeichnet I ein Motorgehäuse, das
mittels eines nach oben vorstehenden rohrförmigen Zapfens 2 von einem nicht gezeigten
Ständer in der Höhe verstellbar getragen ist. Das Motorgehäuse I enthält einen elektrischen
Motor 3; der über .ein ebenfalls im Motorgehäuse enthaltenes Zahnradvorgelege 4
eine mit Gummi überzogene Triebrolle 5 antreibt, die in einem am Vorderende des
Motorgehäuses angebrachten Tragglied 6 gelagert ist. Unmittelbar unter der Triebrolle
5 ist eine Stützrolle 7 auf einem Achszapfen gelagert, der vom unteren Ende eines
am Tragglied 6 schwenkbar gelagerten Armes 8 frei hinausragt. Mit Hilfe einer Feststellschraube
9 wird die Schwingung des Armes 8 in der einen Richtung in einer solchen Lage begrenzt,
daß die Achse der Stützrolle 7 zur Achse der Triebrolle 5 parallel ist. Der Arm
8 wird normal an der Feststellschraube 9 anliegend gehalten mit Hilfe einer Ansetzschraube
Io, die durch einen zum Arm 8 im wesentlichen "senkrechten Vorsprung 8' eingeschraubt
ist, der von demjenigen Teil des Armes 8, der am Tragglied 6 gelagert ist, hinausragt.
Der Arm 8 ist drehbar auf einem Achszapfen II, der zur Achse der Triebrolle 5 senkrecht
ist. Durch Lockern der Ansetzschraube Io kann demgemäß die Stützrolle 7 ein klein
wenig von der Triebrolle 5 weggeschwenkt werden.
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Zwischen der Triebrolle 5 und der Stützrolle 7 ist eine Sägeklinge
12 in der Form einer kurzen zylindrischen Hülse eingespannt, die mit ihrer Außenseite
infolge des Druckes von der Stützrolle 7 mit der mit Gummi überzogenen Triebrolle
5 im Triebeingriff steht. Die Sägeklinge 12 wird folglich im Betrieb in Drehung
um ihre eigene Achse versetzt, und dieselbe ist an einer Kante, z. B. der Kante
12', zweckmäßig mit Zähnen oder ,einer Schneide versehen, damit sie während ihrer
Drehung das gegenwärtige Material leichter durchschneiden kann. Die Achse der Sägeklinge
12 ist parallel zur Sägerichtung und ebenso parallel zur Achse der Triebrolle 5.
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Am Tragglied 6 sind Ohren 6' vorgesehen, die paarweise in der Seitenrichtung
vorstehen und zwischen denen Führungsklötze 13 gelagert sind, die mit Gewindezapfen
13' versehen sind, die durch eines der Ohren 6' des Traggliedes nach vorn vorstehen
und zur Verriegelung der Führungsklötze 13 in gewünschter Winkellage Flügelmuttern
14 tragen. Jeder Führungsklotz 13 ist mit einem Loch 15 für eine den Führungsklotz
durchlaufende runde Stange 16 versehen, die mit Hilfe einer Feststellschraube 17
im Verhältnis zum Führungsklotz 13 in gewünschter Axiallage feststellbar ist. Jede
der beiden Stangen 16 trägt an ihrem unteren Ende ein gabelförmiges Lager für eine
geflanschte Führungsrolle 18, die an der Außenseite der Sägeklinge 12 anliegt und
deren Flansche zur Führung der Sägeklinge in axialer Richtung dienen. Durch die
Schwenkbarkeit und Verschiebbarkeit der Stangen 16 im Verhältnis zum Tragglied 6
können die Führungsrollen. 18 an Sägeklingen verschiedenen Durchmessers angepaßt
-vverden.
Sowohl die Führungsrollen I8 als auch die Stützrolle 7
und die Triebrolle 5 wirken mit der Sägeklinge 12 auf ein und derselben Seite einer
Axialebene durch die Sägeklinge zusammen, so daß die Hälfte der Umkreislänge der
Sägeklinge 12 sich frei durch das zu sägende Material- erstrecken kann.
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Selbstverständlich kann die Sägeklinge bei der eben beschriebenen
Säge durch andere Mittel als die gezeigte Führung erhalten und angetrieben werden.
So z. B. ist es möglich, die Sägeklinge mit Löchern und die Triebrolle mit Zähnen
zu versehen, die in die Löcher eingreifen, um die Sägeklinge in Umdrehung um ihre
eigene Achse zu versetzen.
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Beim Aussägen der in der Einleitung genannten Rohrisolierschalen kann
die Motorsäge auf geeignete Weise über einer Bahn angebracht werden, längs der die
Mineralwollplatten vorgeschoben werden. Zwei Sägen können gerade hintereinander
aufgestellt und mit Klingen verschiedener Größe versehen werden, um- bei ein und
demselben Zuführungsvorgang sowohl die innere Rille der Isolierschale als auch das
Abtrennen der Isolierschale von der Mineralwollplatte zu bewirken. Selbstverständlich
ist es auch denkbar, in einem ersten Arbeitsgang die Rille im Isolierkörper auszusägen
und in einem zweiten Arbeitsgang die Abtrennung der Isolierkörper vorzunehmen. Bei
diesen verschiedenen Arbeitsgängen muß natürlich die Höhenlage der Motorsäge richtig
eingestellt werden, so daß die halbkreisförmigen Begrenzungsflächen der Isolierschale
konzentrisch werden.
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In Fig. 3 und 4 ist eine Sägeklinge 2o um eine gedachte Mittelachse
bogenförmig gebogen. Ihre Enden sind in geeigneter Weise bei 21 mit den Enden eines
bogenförmigen Schiebers 22 verbunden, der in einer Tragvorrichtung 23 gelagert ist
und derart Führung hält, daß er eine Hin- und Herbewegung um die Mittelachse der
Sägeklinge ausführen kann, die auch die Mittelachse der Bogenform des Schiebers
22 bildet. Der Schieber 22 ist auf seiner Oberseite mit einem Zapfen 24 versehen,
der ein Loch am Ende einer Stange 25 durchläuft, die in einer Führung 26 verschiebbar
gelagert ist, so daß die Stange 25 sich hin und her in im wesentlichen tangentialer
Richtung im Verhältnis zur Mittelachse der Sägeklinge bewegen kann. Die Stange 25
ist mit einer nicht gezeigten Antriebsvorrichtung verbunden, die dieselbe in eine
hin und her gehende geradlinige Bewegung versetzt, wodurch der Schieber 22 und die
Sägeklinge 20 in eine hin und her gehende Drehbewegung versetzt werden, so daß die
Sägeklinge das Isoliermaterial durchsägt.
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In Fig. 5 und 6 ist die Sägeklinge 2o ebenfalls bogenförmig gebogen
und an ihren Enden mit den Enden eines bogenförmigen Schiebers 22 verbunden, der
eine hin und her gehende Bewegung um die Mittelachse der Sägeklinge ausführt, während
er durch die Tragvorrichtung 23 Führung erhält. Der Schieber 22 hat ein Ohr 27 mit
einem radialen Schlitz 28, in den ein exzentrischer Zapfen oder Kurbelarm 29 hineinreicht,
der von einem Antriebsmotor 30 in Drehung versetzt wird. Der Schlitz 2.8
ist so bemessen, daß er den doppelten Exzenterausschlag des Zapfens oder des Kurbelarmes
29 gestattet. Wenn der Zapfen 29 in Drehung versetzt wird, werden daher nur seine
Seitenbewegungen den Schieber 22 und damit die Sägeklinge 2o beeinflussen, die in
hin und her gehende Drehbewegung um ihre Mittelachse versetzt wird.
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Fig. 7 und 8 zeigen einen Teil einer Motorsäge mit vier konzentrischen
Sägeklingen 31, 32, 33 und 34, die zusammen imstande sind, auf einmal drei Rohrisolierschalen
verschiedener Querschnittabmessungen auszusägen. Die drei äußeren Sägeklingen 31,
32 und 33 sind radial innerhalb einander angeordnet und an einem Haltearm 35 angebracht,
der radial von einer zentrischen Welle 36 hinausragt, anderen hinterem Ende ein
zweiter radial gerichteter Arm 37 angebracht ist, der mit einer Antriebsvorrichtung
(nicht gezeigt) verbunden ist, um in hin und her gehende Bewegung versetzt zu werden.
Die Welle 36 ist in einer Tragvorrichtung 38 gelagert, und am Vorderende
36' der Welle 36 ist eine nach vorn offene Hülse 39 angebracht; deren Vorderteil
die Sägeklinge 34 bildet. Die Hülse 39 hat auf der Oberseite eine Öffnung 4o, durch
die eine Ablenkbahn 41 für den zentralen Materialstrang, der von der Sägeklinge
34 ausgesägt wird, emporragt, so daß dieser Materialstrang, der als Abfall zu betrachten
ist, weggeführt wird und die Zuführung nicht hindert. Sämtliche Sägeklingen 31,
32, 33 und 34 führen während der Sägearbeit eine hin und her gehende Drehbewegung
über einen geringeren Winkel, z. B. 9o °, aus.
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Es können auch andere, auf demselben Erfindungsgedanken beruhende
Vorrichtungen als die hier gezeigten und geschilderten benutzt werden, um den Sä-g.ekfingen
die hin und her gehende Drehbewegung zu erteilen. Bei sämtlichen Typen läßt es sich
ermöglichen, daß gleichzeitig zwei oder mehr Sägeklingen von der Tragvorrichtung
getragen werden, um die Sägearbeit gemeinsam auszuführen.