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Vorschubeinrichtung für den Werkzeugschlitten einer Drehbank Die Erfindung
betrifft eine Vorschubeinrichtung für den Werkzeugschlitten von Drehbänken, insbesondere
Revolverdrehbänken.
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Es ist bereits bekannt, die Werkzeugschlitten von Revolverdrehbänken
einerseits durch einen handbetätigten Hebel und andererseits durch einen von der
Spindel über eine elektrisch schaltbare Kupplung abgeleiteten Antrieb über eine
Vorschubeinrichtung längs zu verschieben. Bei den bekannten Revolverdrehbänken sind
die beiden Antriebseinrichtungen getrennt voneinander angeordnet, und die Bedienung
derselben ist umständlich und erfordert verhältnismäßig viel Zeit, besonders wenn
von dem einen Antrieb auf den anderen übergegangen werden soll. Außerdem ist die
übertragung der Antriebe auf den Werkzeugschlitten in komplizierter Weise gelöst.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch behoben, daß der
von der Spindel abgeleitete Vorschubantrieb in die Schwenkachse des handbetätigten
Hebels über die- elektrisch schaltbare Kupplung eingeleitet ist, die durch an dem
Handhebel angebrachte Schalter ein- und ausschaltbar ist, und die einen Teil des
von der Spindel abgeleiteten Getriebes abkuppelt, der von der Schwenkachse her keine
Selbsthemmung hat.
Um bei Erreichen eines bestimmten Vorschubdruckes
ein Weiterbewegen des Werkzeugschlittens zu verhindern, kann die Anordnung beispielsweise
so getroffen werden, daß die Schwenkachse des handbetätigten Hebels aus einer mit
dem Hebel fest verbundenen inneren Welle besteht, über der eine Hohlwelle gelagert
ist, auf die der von der Spindel abgeleitete Antrieb einwirkt, und daß die innere
Welle einen Hebel trägt, auf den über eine einem veränderbaren vorbestimmten Vorschubdruck
entsprechende Feder ein auf der Hohlwelle sitzender Hebel einwirkt. Dabei ist es
vorteilhaft, wenn durch die bei Überschreiten des eingestellten Vorschubdrucks eintretende
Relativbewegung zwischen den beiden Hebeln ein die Kupplung des Vorschubantriebs
betätigender Ausschalter betätigt wird, da dadurch der mechanische Antrieb des Werkzeugschlittens
bei Überschreiten des vorbestimmten Druckes ganz abgeschaltet wird.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigt
Fig. i eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform der Erfindung, Fig..2 eine
Seitenansicht gemäß Fig. i, Fig. 3 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform
der Erfindung, Fig. 4 eine Seitenansicht gemäß Fig. 3.
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Auf einem kastenartigen Gestell io ist ein Spindelstock i i, ein Reitstock
12 und ein längs verschiebbarer Werkzeugsupport 13 angeordnet. Der letztere weist
einen Schlitten rar, einen Werkzeugkopf i32 und ferner eine Anschlagsehraube r33
auf, deren Kopf gemäß Fig. i gegen eine am Spindelkopf i i angeordnete Anschlagplatte
i i i anschlägt. Am Werkzeugkopf- r32 ist ein Schneidstahl 134 befestigt, der auf
einer Führung 14 aufliegt.
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Zum Antrieb des Werkzeugsupportes 13 ist ein Betätigungshebel
15 vorgesehen, der an seinem vorderen Ende einen Handhebel 16 und ferner
einen abnehmbaren Hüfthebel 17 trägt. Am Handhebel 16 ist ein Kippschalter 47 und
am Hüfthebel 17 ein Druckknopfschalter48 befestigt, der in unbetätigtem Zustand
stets offen ist.
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Der Betätigungshebel 15 ist mit dem einen Ende einer Vorschubwelle
18 starr verbunden, die in einer im Gestell io drehbar gelagerten Hohlwelle ig drehbar
angeordnet ist. Am anderen Ende der Vorschubwelle 18 ist ein als Doppelhebel ausgebildeter
Vorschubhebel2o befestigt, dessen einer Arm toi bei 21 an eine am Werkzeugsupport
13 befestigte Lasche 22 angelenkt ist. Der andere als Verlängerungsarm bezeichnete
Arm 2o2 .des Vorschubhebels 2o ist dem ersten Arm gor im wesentlichen entgegengesetzt
gerichtet. Auf seine Funktion wird später näher eingegangen.
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Der selbsttätige Vorschub wird von einem die Spindel des Spindelstockes
i i antreibenden Riemen 23 abgenommen, der eine Riemenscheibe 24 in Umdrehung versetzt.
Auf der Welle der Riemenscheibe 24 ist ein Zahnrad 25 angeordnet, das mit einem
auf einer Welle 27 befestigten Zahnrad 26 kämmt.
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Die Welle 27, die bei 28 und 29 gelagert ist; erstreckt sich im wesentlichen
über die ganze Länge der Drehbank und trägt an ihrem in Fig. i rechten Ende eine
Schnecke 3o, die mit einem Schneckenrad 31 im Eingriff steht, das auf einer Welle
32 frei drehbar angeordnet ist, bilden dabei die Umlaufvorrichtung der Vorschubeinrichtung
für den selbsttätigen Vorschub. Die Welle 32 ist in nicht näher dargestellter Weise
im Gestell io drehbar gelagert. Auf der Welle 32 ist ein Ritzel 33 starr angeordnet
und zwischen dem Schneckenradar und dem Ritzel 33 eine elektrisch betätigbare Kupplung
34 vorgesehen, die in der Zeichnung nur schematisch angedeutet ist. Mit dem Ritzel33
kämmt eine Zahnstange 38, an deren hinterem Ende eine Lasche 39 angelenkt ist, die
mit einem Hebel 40 gelenkig verbunden ist. Der letztere ist am unteren Ende der
bereits erwähnten Hohlwelle r9 starr befestigt. Am anderen Ende der Hohlwelle i9
ist ein übertragungshebel41 angeordnet, der sich im wesentlichen nach rückwärts
erstreckt und dem bereits erwähnten Verlängerungsarm :2o2 des Doppelhebels 2o gegenüber
angeordnet ist. Die von dem Ritzel 33 angetriebene Zahnstange 38, die Lasche 39;
der Hebel 4o und die Hohlwelle i9 bilden die Verbindungsteile zur Weiterleitung
der Bewegung von der Umlaufvorrichtung bis zum übertragungshebel 41. Zwischen dem
Übertragungshebel 41 und dem Verlängerungsarm 2o2 ist eine am Übertragungshebel
41 angeordnete Federdruckvorrichtung vorgesehen, die einen Bolzen 42 und eine Feder
43 aufweist. Der Bolzen q.2 trägt an seinem dem Verlängerungsarm 2o2 zugekehrten
Ende eine Platte 421 und an seinem anderen Ende eine verstellbare Mutter q-22. Die
Feder 43 ist zwischen der Platte q-21 und dem Übertragungshebel 41 auf dem Bolzen
42 derart angeordnet, daß sie den Bolzen 42 in die in Fig. i dargestellte Stellung
zu drücken versucht. Zwischen einem am Übertragungshebel 41 angeordneten Ansatz
411 und dem Arm 2o2 ist eine weitere Feder 44 vorgesehen. Am Übertragungshebel 41
ist ferner ein Stift 45 angeordnet, der einen im Verlängerungsarm 2o2 untergebrachten
elektrischen Ausschalter 46 betätigen kann. In unbetätigtem Zustand ist der Ausschalter
stets geschlossen.
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Die elektrische Verbindung der Schalter mit der elektrisch betätigbaren
Kupplung 34 und einer nicht dargestellten Stromquelle ist nun derart, daß die elektrisch
betätigbare Kupplung durch Betätigen des Kippschalters 47 oder des Druckknopfschalters
48 eingeschaltet und durch Betätigen des Ausschalters 46 ausgeschaltet wird.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist wie folgt: Die Bewegung des
Werkzeugsupportes 13 geschieht bei Betätigung des Hand- oder Hüfthebels 16 bzw.
17 über den Betätigungshebel 15, die Vorschubwelle 18 und den Arm gor des Vorschubhebels
2o in an sich bekannter Weise. Beim Schwenken des Vorschubhebels 2o wird der übertragungshebel
41 durch die Feder 44 mit der Platte q-21 der Federdruckeinrichtung gegen den Arm
2o2 gepreßt und macht dadurch die Scnwenkung des Armes 2o2 mit. Zugleich werden
über die Hohlwelle i9 der Hebel 40, die Lasche 39 und die Zahnstange
38
entsprechend geschwenkt bzw. -verschoben.
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Wird nun in einem beliebigen Zeitpunkt durch Betätigen eines der Schalter
47 oder 48 die elektrisch betätigbare Kupplung 34 eingeschaltet, so wird das umlaufende
Schneckenrad 31 mit dem Ritzel33 kraftschlüssig gekuppelt. Das Ritze133, das nun
ebenfalls umläuft, treibt die Zahnstange 38 an, und diese schwenkt über die Lasche
39 den Hebel 4o, die Hohlwelle i9 und damit den Übertragungshebel 4i, und
zwar gemäß Fig. i im Uhrzeigersinn. Dadurch wird der Verlängerungsarm 2o2 des Vorschubhebels
2o über die am Hebel 41 angeordnete Federdruckeinrichtung mitgenommen, so .daß der
Vorschub des Werkzeugsupportes 13 nunmehr selbsttätig erfolgt.
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Trifft der Werkzeugsupport 13 bei seinem Vorlauf auf einen Widerstand
oder überschreitet die in Achsrichtung wirkende Vorschubkraft einen bestimmten Wert,
so wird die am Hebel 41 angebrachte Federdruckeinrichtung zusammengedrückt, und
der Stift 45 öffnet nach einem bestimmten einstellbaren Weg den Ausschalter 46 und
damit die elektrisch betätigbare Kupplung 34, wodurch der selbsttätige Vorschub
abgeschaltet wird.
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In Fig. 3 und 4 ist ein weiteres Beispiel der Erfindung dargestellt,
wobei nur die von dem Beispiel nach Fig. i und 2 abweichenden Teile beschrieben
werden sollen.
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Auf dem rechten Ende der Welle 27 ist ein Kettenrad 5o angeordnet,
das mit einem zweiten auf einer Welle 51 vorgesehenen Kettenrad 52 durch eine Kette
53 verbunden ist. Die Übertragungseinrichtung zwischen der Welle 27 und der Welle
51 kann von beliebiger Art sein und ist keineswegs auf Kettenübertragung beschränkt.
Auf der Welle 51, die in nicht näher dargestellter Weise im Gehäuse 1o gelagert
ist, ist eine Schnecke 54 starr angeordnet, die mit einem Schneckenrad 55 kämmt,
das auf der Hohlwelle ig frei drehbar angeordnet ist. Zwischen einer auf der Hohlwelle
1g vorgesehenen Scheibe 56 und dem vorgenannten Schneckenrad 55 ist eine elektrisch
betätigbare Kupplung 57 vorgesehen.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung gemäß Fig. 3 und 4 ist ähnlich der
bereits beschriebenen Wirkungsweise der Konstruktion nach Fig. i und 2. Der Unterschied
besteht im wesentlichen nur darin, daß das Schneckenrad 55 dauernd umläuft und über
die elektrisch betätigbare Kupplung 57 unmittelbar mit der Hohlwelle 1g kuppelbar
ist.
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Der Ausdruck »elektrisch betätigbare Kupplung« schließt sämtliche
Arten von Kupplungen ein, die durch einen mit Hilfe eines Schalters einschaltbaren
elektrischen Strom mittelbar oder unmittelbar betätigt werden können, insbesondere
auch Magnetkupplungen und elektromagnetische Lamellenkupplungen.