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Stempelkasten für Tierärzte und Fleischbeschauer Die Erfindung bezieht
sich auf einen Stempelkasten für Tierärzte und Fleischbeschauer, bei welchem zur
Vermeidung von Verwechslungen die mit schwenkbaren Handgriffen versehenen Stempel
untereinander verschiedene Umrisse aufweisen und in Fächern des mit farbgetränktem
Filzeinlagen bodenseitig ausgelegten Deckelkastens ruhen.
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Es ist zwingend vorgeschrieben, daß das den menschlichen Genuß zugeführte
Fleisch von einem Tierarzt oder Fleischbeschauer auf seine Tauglichkeit und Trichinenfreiheit
untersucht werden muB, wobei zur Kennzeichnung der jeweiligen Beschaffenheit verschiedenartig
geformte Stempel anzuwenden sind, die für den Fleischbeschauer bei Ausübung seiner
Tätigkeit stets verwendungsbereit sein müssen. Er hat sie deshalb in der Regel in
einem meist eckigen Blechkasten in der Tasche mitzuführen. Um den Kasten nicht zu
umfangreich werden zu lassen, sind die Stempel auf Plattem. angeordnet, die mit
umlegbaren Handgriffen versehen sind. Die zur Anwendung kommenden Gummi- oder Metallstempel
ruhen in ihren mit farbgetränktem Filz ausgeschlagenen Fächern lose und beweglich,
wodurch sich beim Mitführen derselben in der Tasche ein unangenehm sich bemerkbar
machendes klapperndes Geräusch entsteht. Des weiteren ist nicht zu vermeiden, daß
bei den bekannten Einrichtungen. die Kästen und. Stempel, wenn nicht äußerste Sorgfalt
auf öftere Reinigung gelegt wird, durch die Berührung mit dem Fleisch
Rost
oder Grünspan ansetzen und die Gummistempel an sich durch den Fettgehalt des Fleisches
aufquellen, so daß gesundheitsschädliche Bakterien sich ansetzen können.
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Im Zusammenhang mit der bekannten Stempeleinrichtung wird es als nachteilig
empfunden, daß die zur Verwendung kommenden Stempel außer den äußeren Umrissen,
die die Beschaffenheit des Fleisches kennzeichnen, noch die Ortsbezeichnung des
Fleischbeschauers haben müssen, damit festgestellt werden kann, wer dieses. Fleisch
auf seine Beschaffenheit untersucht hat. In den meisten Fällen waren diese Ortsbezeichnungen.
durch die Besonderheit des Stempelgutes (Fleisch) vornehmlich bei längeren Ortsnamen
unleserlich, so daß der betreffende Beschauer nicht ohne weiteres feststellbar war.
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Die Erfindung hat sich zur Behebung der bestehenden Mängel dfie Aufgabe
gestellt, eine Stempeleinrichtung für den vorgenannten.. Zweck zu schaffen., deren
Inhalt in geschlossenem Zustand der Einrichtung bewegungslos verharrt, unverwechselbar
und griffsicher dort gelagert ist und durch besondere Ausbildung eine einwandfreie
Hygie4o gewährleistet sowie darüber hinaus den Abnehmerkreisen des untersuchtem.
Fleisches die Gewähr der zweifelsfreien Feststellung des Ortes und des Namens des
Fleischbeschauers bietet.
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In Lösung der gestellten Aufgabe besteht das Wesen der Erfindung in
ihrem chronologischen Zusammenhang zunächst darin, daß die Stempel bei geschlossenem
Kasten in diesem kraftschlüssig niedergehalten, sind. Zur Erzielung des Kraftschlusses
im geschlossenen Stempelkasten sind die schwenkbarerer Handgriffe an den Stempelplattem,
so angebracht, daß sie sich beim Öffnen des Kastendeckels federnd etwas anheben,,
so daß dar Griff stets handlich und griffbereit erfaßt werden kann. Durch die federnde
Anordnung des Griffes wird bewirkt, daß der Stempel bei geschlossenem Kastendeckel
vollkommen unbeweglich im Kasten ruht, wodurch auch, stets ein leichter Druck auf
die mit Farbe getränkte Unterlage ausgeübt wird.
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Auf der Innen- bzw. Außenseite des Kastendeckels sind entsprechend
der Lage der Stempel im Kasten die Stempelumrisse, welche beispielsweise auf »Tauglich«,
»Untauglich«, »Trichinenfrei«, »Bedingt tauglich«, »Minderwertig«, »Pferd;< abgestimmt
sind, kenntlich gemacht, damit Irrtümer und Verwechslungen vermieden werden. Für
dieses im Anspruch 5 niedergelegte Markmal wird nur Schutz irr Verbindung mit dem
Gegenstand des Hauptanspruches begehrt. Auch bezüglich der im Anspruch 6 gekennzeichneten
Ausbildung der Stempelkasten mit Deckel bzw. der Stempel mit ihren Handhaben und
ihrer wirksamen Stempelfläche ganz oder teilweise aus. einem neutralen fett- und
säurebeständigen, nicht metallischen Baustoff, beispielsweise Kunststoff, wird nur
Schutz in Verbindung mit dem Gegenstand des Hauptanspruches. begehrt. Zur Kenntlichmachung
des Ortes und der Person des Fleischbeschauers. ist es von besonderem Vorteil, an
Stelle der Ortsnamen eine Buchstabeu-bzw. Zahlengruppe vorzusehen, welche beispielsweise
nach Art der Kraftfahrzeugkennzeichnung aufgegliedert ist, so daß eine Zahl- bzw.
Buchstabenverbindung- den Ortsnamen und eine andere beigeordnete Verbindung -den
beurteilenden Fleischbeschauer darstellen. Ein solcher Stempelabdruck auf Fleisch
ist mit Sicherheit erkennbar. Es sei jedoch hervorgehoben:, daß dieser vorerwähnte
geistige Inhalt des Stempelbildes nicht als Teil der Erfindung zu betrachten ist.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i in schaubildlicher Ansieht einem Stempelkasten für Fleischbeschauer
mit Blick auf die- inliegenden und- mit au:ffedernden Handgriffen ausgestatteten
Stempel, Fig. 2 einen Schnitt durch eine Stempelplatte in sinngemäß ßerLage bei
geschlossenem Stempelkasten des gegen den Kastendeckel federnd drückenden Handgriffes,
Fig.3 einen ebensolchen Schnitt durch die Stempelplatte mit nach Öffnen des Kastendeckels
selbsttätig sich anhebendem Handgriff, Fig. 4 einen ebensolchen Schnitt durch eine
Stempelplatte mit gebrauchsfertig audgeriichtetem Handgriff und Fig. 5 eine Unteransicht
eines Stempels mit eingeordneter -Zahlen- und Buchstabengruppe zur Kennzeichnung
des Beschauungsortes und der Person des Beschauers.
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Die Stempeleinrichtung besteht aus einem aus neutralem fett- und säurebeständigem
Kunststoff bestehenden Deckelkasten 11, 12 mit abgerundeten Ecken. Der Kasten 12
ist fächerartig aufgeteilt und mit einem mit Farbe Filz ausgelegt. In diesen Fächern
.ruhen die entsprechend dem Beschaffenheitsprädikat »Tauglich.«, »Trichinenfrei«
»Untauglich« usw. urnrißmäßig verschiedenartig gestalteten Stempel 13. Auf der Innenseite
des Kastendeckels ii und gegebenenfalls auch auf dessen Außenseite sind die Konturen
der im Kasten i2 liegenden Stempel verhältnisgleich aufgedruckt, so daß eine Verwechslung
ausgeschlossen ist. Auch diese Stempel bestehen aus neutralem Kunststoff. Wenn,
man die Nachteile metallischer Ausführung auf säch nehmen will, können. alle Kastenteile
sowie Inhalt auch aus Metall gefertigt sein.
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Zur Erzielung einer wackelfreien Lagerung der Stempel im Kasten sind
diese dort kraftschlüssig gehalten. Die Stempelplatten 13 weisen an der Oberseite
U-förmige Handgriffe 17 auf, die dort schwenkbar gelagert sind. Die Schenkel der
U-form sind von einem elastischen Band, beispielsweise Gummiband 16, umspannt. Auf
der Oberseite der Platte 13 befindet sich ferner eine Erhöhung 14, welche im Federbereich
des Gummibandes 16 von dem U-förmigen Handgriff 17 überfaßt wird. Dadurch wird der
Handgriff 17 in seiner Ruhelage bei geöffnetem Deckel i i gegenüber der Stempelebene
divergierend gehalten (vgl. Fig. i und 3), so daß er leicht erfaßt werden. kann.
Bei geschlossenem Deckel i i wird der Handgriff 17, wie aus Fig. 2
ersichtlich,
niedergedrückt und somit durch die Erhöhung 14 die Gummifeder 16 gespannt, so daB
der Stempel sich nicht bewegen kann.
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Zur Kennzeichnung _ des Ortes und der Person des Fleischbeschauers
wird an. Stelle von Ortsnamen, die, wie bekannt, mehrfach gleichnamig auftreten
und nur durch beim Stempelabdruck unleserlich werdende Zusätze wie Fluß- oder Lagebenennungenunterscheidungsfähig
sind, im Stempelsatz io eine Buchstaben- bzw. Zahlengruppe 15 (vgl. Fig. 5) aufgenommen,
die, ähnlich der Kraftfahrzeugkennzeichnung, mit wenigen und somit deutlich wahrnehmbaren
Buchstaben oder Zahlen den Ort sowie die Person des Fleischbeschauers beim Stempelabdruck
einwandfrei offenbaren.