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Drehgriff für Lenker von zweirädrigen Fahrzeugen u. dgl. Man kennt
bereits zahlreiche Ausführungsformen von Drehgriffen, die im wesentlichen aus einer
auf der Lenkstange drehbaren Manschette bestehen, welche ein schraubenförmiges Innengewinde
aufweist, in das ein Läufer eingreift, der in einem Längsschlitz des Lenkerrohres
geführt ist und an dessen Ende ein biegsames Kabel befestigt ist, dessen Seele in
einer druckfesten Hülle geführt ist und das an dem zu bewegenden Teil endet, z.
B. am Gashebel des Vergasers, am Kompressionshebel, an der Beleuchtungsanordnung
od. dgl.
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In vielen Fällen endet das Kabel in einem geschweiften Kopf, mittels
dessen es im Läufer befestigt ist. Hierbei darf sich eine Drehbewegung des Griffes
auf den Kopf nicht übertragen. Eine Beschädigung des auf diese Weise verbundenen
Kabels zeigt sich, auch wenn jegliche Drehbeanspruchung von ihm ferngehalten wird,
im wesentlichen unmittelbar an diesem Kopf, und macht die weitere Benutzung der
Vorrichtung unmöglich, bevor nicht ein neuer Kopf am Ende des Kabels gebildet ist.
Diese Arbeiten können aber nur in einer Werkstatt vorgenommen werden. Im allgemeinen
werden die Kabel, an denen der Kopf abgebrochen ist, durch neue ersetzt, da die
Instandsetzung zu umständlich ist.
Bei anderen Ausführungsarten
ist das Kabel am Läufer durch eine oder mehrere quer verlaufende Klemmschrauben
befestigt, die das Kabel zu beschädigen drohen, es auf jeden Fall verformen und
den Klemmpunkt schwächen, so daß es schließlich abgeschert wird.
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Andererseits erfordern die bekannten Drehgriffe eine zumindest teilweise
Demontage der Vorrichtungsteile, um die Verbindung mit dem Kabel herstellen zu können,
sofern dieser Verbindungspunkt im Innern des Drehgriffes untergebracht ist. Dies
ergibt nicht nur eine Schwierigkeit beim Nachstellen dieser Teile, sondern auch
bei dem Zusammenbau in der Herstellungswerkstätte, so daß aus diesem Grunde die
in Frage stehenden Anordnungen in der Regel vollständig montiert geliefert werden.
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Man muß sowohl bei der Montage als auch beim Einstellen dieser Teile
vor Anschluß des Kabels zunächst die Drehgriffe auseinandernehmen. Hieraus ergibt
sich ein Zeitverlust sowie die Gefahr, daß sich Einzelteile verlieren.
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Falls der Verbindungspunkt des Kabels außerhalb der Vorrichtung liegt,
d. h. also, falls er in dem Gußkörper vorgesehen ist, der das Gleitstück führt,
weist dieser Körper im allgemeinen einen äußeren Längsschlitz auf, durch den die
zur Befestigung des Kabels dienende Schraube durchtritt. Dabei steht der Schraubenkopf
nach außen vor, falls er nicht durch ein Schutzblech abgedeckt wird. Im erstgenannten
Fall reicht auch das Ende des .Kabels nach außer. Diese Lösung ist unschön und birgt
für den Benutzer die Gefahr von Verletzungen. Im zweiten Fall muß der überstehende
Teil des Kabels, der das Schutzblech nicht überragen darf, auf genaue Länge geschnitten
werden. Auf jeden Fall sind die bekannten Bauarten von Drehgriffen nur für Kabelseelen
mit besonderen Köpfen verwendbar und sie gestatten nicht ein bequemes Nachregulieren
des Bowdenzuges.
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Die Erfindung beseitigt alle diese Nachteile und bietet die Möglichkeit,
die im Innern von Drehgriffen angeordneten biegsamen Kabelhüllen und Seelen ohne
Schwierigkeiten mit den Drehgriffen zu verbinden, wobei diese Vorrichtung mit dem
Lenker ein einheitliches Ganzes bildet.
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Auf diese Weise werden unnötige und unangenehme Demontagen in der
Herstellungswerkstätte vermieden. Für den Benutzer bringt die erfindungsgemäße Lösung
einen zusätzlichen Vorteil insofern, als ein an seiner Verbindungsstelle gegebenenfalls
gerissenes Kabel auf einfache Weise wieder benutzt werden kann, indem die Kabelhülle
um die für die neue Befestigung erforderliche Länge verkürzt wird. Vor allem wird
gemäß der Erfindung erreicht, daß die Befestigung des Kabels jede Sicherheit aufweist,
ohne indessen irgendein Kopfstück zu bedingen.
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Der erfindungsgemäße Drehgriff, dessen mit dem Kabel verbundenes Gleitstück
über die Drehgriffanordnung nach vorn zu in bekannter Weise verlängert ist, ist
im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß im Lenkerrohr ein Fenster vorgesehen
ist, durch das die Befestigungsteile des Kabels unmittelbar zugängig sind.
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Gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist das Kabel am Ende
des Gleit- oder Zugstückes durch einfaches Festklemmen zwischen einem ebenflächigen
Teil des Zugstückes und einer Klemmplatte befestigt, die beide auf ihren entsprechenden
Flächen eine Ausnehmung mit nach dem freien Ende des Zugstückes zu anwachsenden
Querschnitt aufweisen, wobei die äußeren Ränder am freien Ende dieser erweiterten
Ausnehmung nach außen hin so abgerundet sind, daß jede starke Kn@ickung am Einklemmpunkt
des Kabels, d. h. also an der Entstelb:ungsstelle für Kabelbrüche, von vornherein
vermieden wird. Diese einfache Festklemmung des Kabels in zwei Halbausnehmungen
stellt eine Befestigung dar, die wesentlich höhere Sicherheit bietet als die übliche
Anordnung eines Kopfes.
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Nach einer vorzugsweisen Ausführungsform gemäß der Erfindung in Anwendung
auf kurze Lenker ist das im Lenkstangenrohr vorgesehene Fenster an Stelle vor dem
Gußstück für den Drehgriff unterhalb desselben angeordnet. Auf diese Weise ist die
Dichtigkeit sichergestellt, denn das Gußstück umgibt nunmehr das Lenkerrohr auf
seinem gesamten Umfang. Die Gesamtanordnung bedingt andererseits einen geringeren
Aufwand und bietet ein geschlossenes Äußeres dar.
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Weitere Einzelheiten und Vorzüge gemäß der Erfindung ergeben sich
aus der Beschreibung, in der drei Ausführungsformen wiedergegeben sind, die, lediglich
als Beispiele, in der Zeichnung dargestellt sind. Hierbei zeigt Fig. i einen Längsschnitt
einer erfindungsgemäßen Anordnung, Fig.2 einen Längsschnitt durch das in dieser
Anordnung verwendete Zugstück, Fig. 3 eine Aufsicht auf dieses Zugstück, Fig. q.
die Teile, die durch das im Lenkerrohr vorgesehene Fenster sichtbar werden, Fig.
5 einen Längsschnitt durch einen Drehgriff gemäß einer abgeänderten Ausführungsform,
Fig. 6 eine entsprechende Teilansicht, bei welcher das. Montagefenster freigelegt
ist, Fig..7 eine dritte Ausführungsform in Seitenansicht gemäß Fig.6.
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Auf dem Lenkerrohr i ist das Gußstück 2 angebracht, -welches zur Befestigung
des Drehgriffes dient. In diesem Gußstück dreht sich die zylindrische Manschette
3, in welcher eine Schraubensteigung q. vorgesehen ist. In diese greift ein Zapfen
des Zugstückes 5 ein, das in einem geradlinigen Längsschlitz 6 geführt wird, der
in das Lenkerrohr i eingearbeitet ist, um die Drehung des Zugstückes zu verhindern.
Im dargestellten Beispiel wird dieser Zapfen zur Erreichung eines weicheren Ganges
durch eine kleine Rolle 7 gebildet, die sich um die im Zugstück 5 angeordnete Schraube
8 drehen kann. Ein Endstück g ist mittels einer Schraube io mit dem Rohr i verbunden
und bildet den Abschluß der Drehmanschette 3, auf der der eigentliche Griff i i
befestigt ist, der z. B. aus Kautschuk bestehen möge.
In bekannter
Weise ist das Zugstück 5 nach vorn zu verlängert, und zwar innerhalb des Rohres
i, so daß es sich bis über das Gußstück 2 hinaus erstreckt, und zwar bis zu einem
Punkt, wo es außerhalb der gesamten übrigen Drehgriffanordnung liegt. Im Rohr i
ist an diesem Punkt ein Fenster 12 vorgesehen, um unmittelbaren Zugang zu den Befestigungsmitteln
für das nachgiebige Kabel 13 zu gestatten, das mit dem Ende des Zugstückes 5 verbunden
ist. Ein nachgiebiger Bund 14 ist auf dem Rohr angebracht, deckt das Fenster ab
und erlaubt durch Längsverschiebung auf dem Rohr es freizugeben. Die Hülle 16 des
Kabels 13 wird durch den Anschlag 17 gehalten.
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Gemäß der Erfindung wird die Befestigung des Kabels 13 in einfacher
Weise durch eine Platte 18 gebildet, die am Ende des Zugstückes 5 durch zwei Schrauben
i9 festgeklemmt #%yerden kann.
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Wie sich aus den Fig. 2 und 3 ergibt, bilden die einander entsprechenden
Flächen des Zugstückes und der Druckplatte jeweils eine halbe Ausnehmung mit Halbkreisquerschnitt
2o, die sich nach vorn zu erweitert und deren vorderer Rand stark abgerundet ist.
Auf diese Weise kann sich das festgeklemmte Kabel in der Befestigung ohne scharfe
Knicke frei einstellen, so daß die Gefahr eines Kabelbruches fast vollständig beseitigt
ist. Die Schrauben oder Gewindebolzen i9 sind durch das Fenster 12 leicht zugängig.
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Das Vermeiden eines Kabelkopfes erleichtert und verbessert den Zusammenbau
wesentlich. Das Kabel 13 kann nämlich mit seinem einen Ende endgültig mit dem Teil
verbunden werden, zu dessen Betätigung es dient, während das andere noch freie Erde
um einen beliebigen Betrag über den Anschlag 17 hinausragen kann, welcher der Hülle
16 zugeordnet ist. Durch das Fenster 12 hindurch ist es möglich, dieses Ende unter
die Klemmplatte 18 einzubringen, die vom Zugstück gelöst ist, und es dann in gewünschtem
Maße festzuklemmen. Der Teil des Kabels, der über den Klemmpunkt unterhalb der Klemmplatte
18 hinausgeht, findet im Innern des Rohres i Aufnahme, ohne das Aussehen der Anordnung
zu beinträchtigen und ohne für den Benutzer die Gefahr einer Verletzung zu bergen.
Im übrigen bietet sie eine bequeme Möglichkeit, eine endgültige Einstellung der
Länge des Kabels vorzunehmen. Schließlich kann man das Kabel reichlich mit Fett
versehen, ohne daß dies irgendwelche Schwierigkeiten böte, und es ist vor Witterungseinflüssen
bestens geschützt.
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Im Falle .eines Kabelbruches z. B. an dem zu betätigenden Teil oder
im Bereich des Drehgriffes kann das Kabel ohne Schwierigkeiten weiter benutzt werden.
Die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt es, die Hülle 16 des Kabels um einen ausreichenden
Betrag zu kürzen, so daß das Kabel 13 erneut in das Zugstück eingebracht und durch
die Druckplatte 18 festgeklemmt werden kann. Gerade dieser Umstand bildet den wesentlichen
Vorteil, der durch die Erfindung gebracht wird, da dieser Vorgang ohne Schwierigkeiten
auf der Straße selbst vorgenommen werden kann. Es versteht sich, daß die verschiedenen
Teile der erfindungsgemäßen und vorstehend beschriebenen und dargestellten Anordnung
weitgehende Änderungen erfahren können, ohne dabei von dem Erfindungsgedanken abzuweichen.
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So ist es z. B. ohne weiteres möglich, den elastischen Bund 14 durch
ein anderes Element zu ersetzen, das normalerweise auf dem Lenkerrohr angeordnet
ist und, abgesehen von seiner Normalfunktion, noch die eines Abschlusses des Fensters
12 übernimmt. Als solches Element käme z. B. der elektrische Beleuchtungsschalter
in Frage oder der Druckknopfschalter für das Signal, und die entsprechenden elektrischen
Zuleitungen können hierbei vorzugsweise in das Innere des Lenkerrohres geführt werden,
indem man hierzu das Fenster benutzt.
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Gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung, wie sie in den Fig.
5 und 6 dargestellt ist, soll das Fenster 12 normalerweise verschlossen und durch
das Gußstück für den Drehgriff abgedeckt werden, das dann in seiner Länge in zwei
Teile 2" und 2b unterteilt ist, von denen das erstere fest mit dem Lenkrohr verbunden
ist, während das let:.tgenannte auf letzterem verschoben werden kann und sich durch
eine Schraube 21 festlegen läßt. Auf diese Weise gelingt es mühelos, das Fenster
freizulegen, indem man den Teil 2b nach vorn schiebt, und man gelangt so an das
Zugstück 5, das bei dieser Ausführung kürzer gehalten sein kann als das Zugstück
nach der ersten Ausführungsform gemäß den Fig. i bis 4.
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Eine Vereinfachung der Anordnung ergibt sich andererseits aus einer
Einsparung der Teile 7 und 8, sofern diese durch eine Ausnehmung 22 ersetzt "verden,
in-die eine schraubenförmige, nach innen vorspringende Steigung 23 eingreift, die
mit der Innenfläche der zylindrischen Manschette 3 verschweißt ist, so daß diese
Manschette nicht mehr durchbrochen zu werden braucht.
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Außerdem ist der Anschlag 17 für die Hülse im umgekehrten Sinne eingerichtet,
so daß sein Schlitz nach unten weist. Diese Anordnung erleichtert den Zusammenbau
wesentlich; es genügt dann nämlich, diesen Anschlag rittlings über das Ende der
Kabelhülse 16 zu schieben, wobei der Anschlag in der normalen Lage durch den Teil
2b des Gußstückes gehalten wird.
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Entsprechend dieser Ausführungsform weist das Anschlagstück 17 auf
seiner dem Fenster zu gerichteten Seite eine Ausnehmung oder Rillung 24 auf, die
horizontal verläuft und in die die Spitze eines beliebigen Werkzeuges mühelos eingeführt
werden kann, um das Herausnehmen dieses Anschlagstückes im Falle eines Auseinandernehmens
der Gesamtvorrichtung zu erleichtern.
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Nach der dritten Ausführungsform gemäß der Erfindung, wie sie in Fig.
7 dargestellt ist, wird das Fenster 12 wiederum durch das GllßStüCk 2 verschlossen,
wobei dieses Stück indessen einheitlich und am Rohr befestigt ist. Der Zugang zum
Fenster wird durch eine entsprechende Öffnung 25 ermöglicht, die im Körper des Gußstückes
vorgesehen
ist. Diese öffnung 25 ist in der Regel in gleicher Weise
abgedeckt, wie dies weiter oben beschrieben ist, und zwar entweder durch ein am
Lenkerrohr befestigtes beliebiges Zubehörteil oder durch eine Stempelplatte od.
dgl. von geeigneter Formgebung, oder schließlich duroh eine Verschlußplatte, die
besonders ausgebildet ist und gleichzeitig den Anschlag 17 in seiner Lage hält.
Diese Platte ist in der Zeichnung nicht wiedergegeben, ebenso sind die Befestigungsmittel
nicht dargestellt, die in beliebiger Weise ausgebildet sein mögen, sich vorzugsweise
innerhalb kürzester Zeit betätigen lassen sollen und z. B. aus diesem Grunde durch
nachgiebige Zungen oder Flügel gebildet sein mögen.
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Das Zugstück 5 und der Hülsenanschlag 17 können so eingerichtet sein,
daß eine gleichzeitige Betätigung zweier parallel verlaufender Kabel möglich ist,
die z. B. bestimmt sind, um auf zwei Vergaser einzuwirken. Zu diesem Zweck kann
man entweder die beiden in Frage stehenden Kabel in der gleichen Ebene anordnen
und mittels einer einzigen Klemmplatte festklemmen, die in entsprechender Weise
mit zwei Halbausnehmungen ausgestattet ist, wie diese mit dem Bezugszeichen 2o nach
der ersten Ausführungsform versehen sind, oder aber die beiden Kabel werden übereinander,
d. h. das eine ober-, das andere unterhalb des Zugstückes 5 angeordnet, wobei zwei
Klemmplatten 18 Verwendung finden.
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Im Rahmen der Erfindung kann man auch andere Befestigungsmittel für
den beweglichen Teil 21, des Gußstückei auf dem Lenkerrohr i vorsehen. So kann man,
anstatt diesen Teil 2b auf dem Rohr des Lenkers gleiten zu lassen, nachdem es gelöst
wurde, es auch aus zwei Halbstücken zusammensetzen, die Halbkreisform haben und
voneinander getrennt sind, wobei diese Teile auf dem Lenkerrohr mittels zweier Schrauben
vereint werden können.
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Es versteht sich, daß andere Abänderungen in Einzelheiten mit dem
Ziel vorgenommen werden können, die Herstellung und die Verwendung der in Frage
stehenden Vorrichtung zu vereinfachen.