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Kraftantrieb, insbesondere für Fahrzeugtüren Durch das Patent 955
292 ist ein Kraftantrieb für Türen, insbesondere Fahrzeugtüren, geschützt, bei dem
eine Sicherheitseinrichtung in der Weise vorgesehen ist, daß ein die Antriebskraft
übertragendes Glied normalerweise durch eine Feder an einem Anschlag gehalten, bei
übermäßigem Ansteigen des Kraftbedarfes des Türflügels aber entgegen der Federkraft
von dem Anschlag abgehoben wird. Durch das von dem Anschlag abgehobene Glied wird
.dabei der Kraftantrieb des Flügels ausgeschaltet oder auf Öffnen des Flügels umgeschaltet.
Bei einem Druckluftantrieb soll nach dem Hauptpatent der Zylinder an einem Lenker
angelenkt sein. Diese Ausführung ist zwar für den Antrieb von Schiebetüren gut geeignet,
kann aber bei anderen Türen, insbesondere bei Falttüren, nicht in gleicher Weise
angewendet werden.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Kraftantrieb, insbesondere Druckluftantrieb,
für Türen, bei dem ein die Antriebskraft übertragendes Glied normalerweise durch
eine Feder an einem Anschlag gehalten, bei übermäßigem Ansteigen des Kraftbedarfes
des Türflügels aber entgegen der Federkraft von dem Anschlag abgehoben wird, nach
Patent 955 292. Sie besteht darin, daß der Kraftantrieb an einem kugeligen Lagerzapfen
angreift, der auf einer durch Federkraft mit einer ihrer Flächen gegen eine Anschlagfläche
gepreßten Scheibe senkrecht zu dieser angeordnet
ist. Die neue
Art der Anlenkung kann bei allen Türantrieben, also nicht nur bei Schiebetüren,
Anwendung finden, da sie durch die allseitige Drehbarkeit der kugeligen Lagerung
auch den bei Falttüren, Schwingtüren u. dgl. auftretenden Schwenkbewegungen des
Druckluftzylinders Rechnung trägt.
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Die Erfindung wird vorzugsweise so durchgeführt, daß eine den Lagerzapfen
tragende runde Scheibe durch Tellerfedern gegen einen ringartigen Innenflansch eines
zylindrischen Gehäuses gepreßt ist. Das beim Ansprechen der Sicherheitseinrichtung
zu betätigende Schaltorgan, z. B. ein elektrischer Schalter oder ein Druckluftventil,
kann dabei vorteilhaft in der Weise gesteuert werden, daß der Lagerzapfen als Verlängerung
einen Schaltstift aufweist, der mit Anschlägen eines ortsfest gelagerten Steuergestänges
zusammenwirkt. Wenn in diesem Falle die ortsfesten Führungen für das Steuergestänge
so vorgesehen werden, daß sie in beliebiger radialer Lage zu den Lagerzapfen befestigt
werden können, so ist damit die Möglichkeit gegeben, ihre Lage der jeweils vorkommenden
Schwenkbewegung des Kraftantriebes anzupassen.
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Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt Fig. i einen Schnitt durch die Lagerung
des einen Endes eines Kraftantriebes, Fig. 2 eine Falttür mit einem neuen Kraftantrieb
in Ansicht und Fig. 3 eine Draufsicht auf die Falttür.
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Auf .einer Tragplatte i ist mittels Schraubenbolzen :2 ein Gehäuse
3 befestigt, das eine obere Bohrung 4 aufweist. Durch die Bohrung 4 ragt ein Lagerbolzen
5 hindurch, der an seinem unteren Ende mit einer runden Scheibe 6 versehen ist.
Unterhalb der Scheibe 6 sind in dem Gehäuse 3 vorgespannte Tellerfedern 7 angeordnet,
durch die die Scheibe 6 gegen die obere Wand des Gehäuses 3 gepreßt wird. Der Lagerbolzen
5 weist eine kugelige Lagerfläche 8 auf, auf welcher der Druckluftzylinder 9 des
Kraftantriebes gelagert ist. Ein nach oben ragender Stift io des Lagerbolzens 5,
8 wirkt mit Anschlägen ii eines Steuergestängesi2 zusammen, das dazu dient, ein
Ventil oder einen elektrischen Schalter zu steuern.
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In Fig. 2 ist das Steuergestänge 12 in ortsfesten Lagern geführt.
Es wirkt mit einem elektrischen Endschalter 13 zusammen. Wie Fig. 3 zeigt, ergibt
sich beim Öffnen und Schließen der Falttür, die in geschlossener Lage ausgezogen
und in geöffneter Lage strichpunktiert dargestellt ist, durch das Schwenken des
Türbetätigungshebels auch ein Schwenken des Druckluftzylinders 9 um den Lagerbolzen
5. Dieses Schwenken ist aber von so geringem Ausmaß, daß dadurch keine Beeinträchtigung
der Steuerung des Gestänges 12 durch den Stift io eintritt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende: Tritt
beim Schließen der durch den Druckluftzylinder 9 betätigten Türflügel ein übermäßig
großer Kraftbedarf auf, so werden die Tellerfedern? dadurch zusammengedrückt, daß
der Lagerbolzen 5, 8 geschwenkt und so die Scheibe 6 einseitig nach unten gedrückt
wird. Beim Schwenken des Lagerbolzens 5, 8 trifft der Schaltstift io auf einen Anschlag
i i des Steuergestänges 12 und betätigt so den elektrischen Schalter 13. Läßt der
übermäßige Kraftbedarf der Flügel, beispielsweise bei Beseitigung eines in der Türöffnung
befindlichen Hindernisses oder infolge Umschaltung des Kraftantriebes auf Wiederöffner
der Flügel, nach, so wird die Scheibe 6 durch die Tellerfedern 7 wieder in die in
der Zeichnung dargestellte Lage emporgedrückt und so der Schalter 13 wieder freigegeben.
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Wenn auch die beschriebene Vorrichtung hauptsächlich als Sicherheitseinrichtung
zur Vermeidung von Unfällen gedacht ist, so kann sie doch auch vorteilhaft in solchen
Fällen angewendet werden, in denen Vorrichtungen zu steuern sind, die erst bei ganz
geschlossenen Flügeln betätigt und unmittelbar vor dem Öffnen der Flügel wieder
unwirksam gemacht werden sollen. Bei einer in neuerer Zeit vorgeschlagenen Abdichtung
für Falttüren od. dgl. ist eine bei geschlossenen Flügeln von oben her auf ihre
Kanten senkbare, sich über die ihre ganze Breite erstreckende Dichtungsleiste vorgesehen,
die durch einen Kraftantrieb, z. B. durch Druckluftzylinder, betätigt wird. Für
die Steuerung des Antriebes der Dichtungsleiste kann die Vorrichtung nach der Erfindung
in der Weise benutzt werden, daß durch einen am Ende der Schließbewegung der Flügel
erfolgenden Überhub des Antriebszylinders 9 die beschriebene Schwenkung des Lagerbolzens
5, 8 und damit die Betätigung des Steuergestänges 12 bewirkt wird, durch das dann
das Ventil zur Beaufschlagung der Luftzylinder der Dichtungsleiste gesteuert wird.
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Voräussetzung für die Anwendung der Erfindung ist keineswegs ein Druckluftantrieb
; vielmehr kann die Erfindung auch bei anderen Kraftantrieben für Türen, z. B. bei
einem elektrischen,Antrieb, angewandt werden. In jedem Falle wird bei Auftreten
eines übermäßigen Kraftbedarfes der Lagerbolzen 5, 8 in der beschriebenen Weise
geschwenkt und so das Steuergestänge i-2 betätigt.