Es ist bekannt, die Streuung zwischen zwei Wicklungen durch weitgehende Verschachtelung in beliebigem
Maße herabzusetzen. Bei Modulationstransformatoren der geschilderten Art sind es dadurch,
daß die beiden Hälften der Primärwicklung abwechselnd von den Stromwellen der beiden Röhren
durchflossen sind, eigentlich drei Wicklungen, die gegeneinander gut verschachtelt sein müssen.
Dieser Erkenntnis wird gemäß der Erfindung dadurch entsprochen, daß die gesamte Wicklung aus
mehreren Wicklungselementen besteht, von denen jedes je zwei Wicklungsteile der Primär- und
Sekundärwicklung enthält, wobei der eine Sekundärwicklungsteil die innere und der andere Sekundärwicklungsteil
die äußere Wicklung des Wicklungselementes bilden und zwischen diesen die beiden Primärwicklungsteile durch Aufteilung in
Hälften derart miteinander gekreuzt untergebracht sind, daß je ein Primärwicklungsteil beiden Sekundärwicklungsteilen
je zur Hälfte gegenübersteht, und die Sekundärwicklungsteile durch Reihenschaltung
von inneren und äußeren Sekundärwicklungsteilen verschiedener Wicklungselemente zwei Sekundärwicklungshälften
ergeben, wobei die innersten Sekundärwicklungsteile dieser Sekundärwicklungshälften
mit einer Klemme und die äußersten Sekundärwicklungsteile dieser Sekundärwicklungshälften mit der anderen Klemme verbunden sind.
Es sind bereits Wicklungsanordnungen für Tr-ansformatoren
bekannt, die miteinander verschachtelte Primär- und Sekundärwicklungsteile enthalten. Sie
bestehen aus zwei Elementen mit je vier Wicklungsteilen, von denen zwei zwei Sekundärwicklungsteile
und zwei zwei Primärwicklungsteile bilden. Die bei den Primärwicklungsteile sind hierbei von den beiden
Sekundärwicklungsteilen eingeschlossen. Eine Kreuzung der beiden Primärwicklungsteile ist nicht
vorgenommen, ebenso sind auch die die Primärwicklungsteile einschließenden Sekundärwicklungsteile
nicht derart zu einer einzigen Sekundärwicklung mit zwei Anschlußklemmen zusammengeschaltet,
daß die eine Anschlußklemme nur mit dem einen (inneren) Sekundärwicklungsteil und die andere
Anschlußklemme nur mit dem anderen (äußeren) Sekundärwicklungsteil verbunden ist. Beide Sekundärwicklungsteile
sind vielmehr parallel geschaltet. Es sind zwar Wicklungsanordnungen für Transformatoren
bekannt, in denen die Primärwicklung aus zwei Primärwicklungsteilen besteht, die miteinander
gekreuzt aufgebracht sind. Es fehlt hier aber die Aufteilung der Sekundärwicklung in zwei die
genannten Primärwicklungsteile einschließende Sekundärwicklungstcile und demzufolge auch die Zusammenschaltung
solcher Sekundärwicklungsteile in der erfindungsgemäßen Weise.
Die erfindungsgemäße Wicklungsanordnung bringt insofern besondere Vorteile mit sich, als sie
die Möglichkeit bietet, bei A^erbindung der Wicklungsteile
mit großer Erdkapazität mit der einen Anschlußklemme der Sekundärwicklung und bei
Verbindung der Wicklungsteile mit geringer Erdkapazität mit der anderen Anschlußklemme die.
große Erdkapazität durch entsprechenden Anscliluß an eine unsymmetrische zugeführte Spannung unwirksam
zu machen, d. h. z. B. den an Erde liegenden Spannungspol an diejenige Anschlußklemme
anzulegen, mit der der innere und infolgedessen mit großer Erdkapazität behaftete Sekundärwicklungsteil verbunden ist.
Gemäß derFig. 1 besteht jeder Wicklungsteil einer
Primärwicklungshälfte aus einer halben Lage, z. H. P1, die einmal gegen den einen Sekundärwicklungsteil ^1 einen engen, gegen den anderen Sekundärwicklungsteil
^2 einen weiteren Streukanal besitzt. Mit einer solchen Wicklungsanordnung ergeben sich
dann zwei Streukanäle zwischen je einem Wicklungsteil einer Primärwicklungshälfte und dem
Wicklungsteil der Sekundärwicklung und ein Streukanal zwischen den Wicklungsteilen der beiden
Primärwicklungshälften P1 und P2. Diese vier eng
verschachtelten Wicklungsteile bilden ein Wicklungselement, wie es schematisch in der schon erwähnten
Fig. ι dargestellt ist. Eine solche Anordnung der Wicklungsteile eines Elementes ergibt
unter der Voraussetzung gleicher Amperewindungen in jedem Wicklungsteil praktisch die gleiche
Streuung zwischen Primär- und Sekundärwicklung als auch zwischen den Hälften der primären Wicklungszweige
innerhalb eines Elementes. Durch Zerlegung der ganzen Wicklung in entsprechend viele
solcher Wicklungselemente läßt sich die Streuung zwischen den genannten Wicklungsteilen auf jeden
beliebig kleinen Wert bringen. Die Wicklungsanordnung nach der Erfindung ermöglicht daher die
Ausschaltung des Anodengleichstromes und der geradzahligen Stromharmonischen ohne besondere
Hilfseinrichtungen. Um die letzte der obenerwähnten Bedingungen zu erfüllen, wird gemäß Fig. 2
durch Parallelschaltung der Sekundärwicklung der innersten, Si, und der äußersten, Sa, Wicklungslage
der ganzen Wicklung elektrisch ein solches Potential erteilt, daß kein elektrisches Feld zwischen
den Innenlagen der Sekundärwicklung Si und dem Eisenkörper E und zwischen den beiden Außenzylinderflächen
Sa der Wicklungen auf beiden Schenkeln auftritt, somit also die ganze Wicklung
dadurch abgeschirmt ist. Wie bereits erwähnt, kann mit der Wicklungsanordnung nach der Erfindung
den Bedingungen, die an einen Modulationstransformator im ganzen Tonfrequenzbereich zu stellen
sind, leicht entsprochen werden, ohne daß zusätzliche Einrichtungen notwendig wären. Es kann
überdies auch der Anodengleichstrom der Senderöhre bei entsprechender Bemessung des Eisenkernes
über die sekundäre Wicklung zugeführt werden.
Die Wicklungsanordnung nach der Erfindung eignet sich auch für andere Anwendungen, so wird
sie beispielsweise auch bei Gittertransformatoren mit Erfolg benutzt werden können.
1'ΛΤΚΝΤΛ N S I'H HCH:
Wicklungsanordnung, insbesondere für Modulationstransformatoren von Sendern mit
Gegentakt-B-Verstärkerschaltung, dadurch ge- 12;; kennzeichnet, daß die gesamte Wicklung aus
mehreren Wicklungselementen besteht, von denen jedes je zwei Wicklungsteile der Primär-
und Sekundärwicklung enthält, wobei der eine Sekundärwicklungsteil die innere und der andere
Sekundärwicklungsteil die äußere Wicklung des Wicklungselementes bilden und zwischen
diesen die beiden Primärwicklungsteile durch Aufteilung in Hälften derart miteinander
gekreuzt untergebracht sind, daß je ein Primärwicklungsteil beiden Sekundärwicklungsteilen
je zur Hälfte gegenübersteht und die Sekundärwicklungsteile
durch Reihenschaltung von inneren und äußeren Sekundärwicklungsteilen verschiedener
Wicklungselemente zwei Sekundärwicklungshälften ergeben, wobei die innersten Sekundärwicklungsteile dieser Sekundärwicklungshälften
mit einer Klemme und die äußersten Sekundärwicklungsteile dieser Sekundärwicklungshälften
mit der anderen Klemme verbunden sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 540447, 580 154,
773.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
600 781 1.57