DE957156C

DE957156C - Klebstoff zur Vereinigung beliebiger Materialien und Verfahren zu seiner Herstellung auf Silikonkittbasis

Info

Publication number: DE957156C
Application number: DEJ11268A
Authority: DE
Inventors: Helmut Jedlicka
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1956-02-09
Filing date: 1956-02-09
Publication date: 1957-01-31

Description

Klebstoff zur Vereinigung beliebiger Materialien und Verfahren zu seiner Herstellung auf Silikonkittbasis In der deutschen Patentschrift 935 69o ist ein Verfahren zur lösbaren Vereinigung beliebiger Materialien beschrieben, bei dem die zu verbindenden Teile unter Zwischenlage einer dünn-en Schicht aus einem bekannten, Rückpra@llelastizität aufweisenden, nicht. wärmehärtbaren, plastischen Silikonkitt kurz zusammengedrückt werden. Dieser als »bouncing putty« bekanntgewordene, z. B. in der USA.-Patentschrift a 541 851 oder der britischen Patentschrift 6o5 218 beschriebene Silikonkitt ist demnach als Haftsubstanz bekannt.
Es wurde nun gefunden, daß ein nicht zu kleiner Zusatz von Polyvinylchlorid zum Silikonkitt die I-Iafteigenschaften dieser Substanz ganz erheblich steigert, ohne die Rückprallelasti@zität, Plastizität und Verformbarkeit nachteilig zu verändern. Verändert wird demgegenüber - für Klebzwecke erwünscht - das Fließen der Substanz; es wird verringert.
Ein Gewichtsanteil von etwa 3o bis 6o%, vorzugsweise von 44 bis 48% Polyviny'.chlorid ergibt einen Klebstoff mit ganz besonderen Eigenschaften, der vielfältige Anwendung erlaubt.
Die Versuche mit einer Reihe anderer Zusätze zum Silikonkitt, wie Zement, Magnesiumoxyd, Epoxydharze, Polyäthylen usw. erweisen. den grundsätzlichen Unterschied gegenüber der Polyvinylchlorid-Beimischung. Es ist ganz offensichtlich, daß im letzteren Falle keine einfache Vermischung der beiden Stoffe vorliegt, sondern die Bildung eines neuartigen, gerade für Klebzwecke vorteilhaften Stoffes. Welche Rolle das Polyvinylchlorid dabei spielt, konnte noch nicht geklärt werden.
Der neue Klebstoff ist unverändert haltbar und altert nicht; er bedarf keiner besonderen Aufbewahrungsvorschrift. Die Handhabung ist sauber, sehr einfach und schnell durchführbar. Ein Klumpen, eine Schicht usw. des fensterkittartigen, aber nicht an den Händen schmutzenden Klebstoffes wird zwischen die zu vereinigenden Teil" gefügt und die Teile zusammengedrückt. Bei Flächen wird beispielsweise ein Klumpen auf einer der zu verbindenden Flächen aufgewalzt und die zweite Fläche aufgedrückt. Die Haftung tritt sofort ein; die Teile sind bei Bedarf auch beliebig lösbar undneu zu vereinigen. Für einige Verwendungszwecke, z. B. Verbandspflaster, Isolierband usw., kann der Klebstoff auch auf Trägermaterialien aufgebracht werden. Der Klebstoff haftet-an fast allen Materialien, auch an Metallen, Gläsern und Kunststoffen gut und dauerhaft. Wichtig ist dabei auch, dank der Plastizität und Elastizität des Klebstoffes, die gute Haftung bei dynamischen Beanspruchungen der Verbindung.
Als beispielsweise Verwendung wird die Befestigung von Apparatebauteilen, wie Spulen, Kondensatoren, Relais, Röhren usw. in Funk-, Fernseh-und Telefongeräten sowie in elektronischen Geräten genannt; die Herstellung von Schichtplatten aus Metall und Kunststoff oder Holz und Kunststoff bzw. Metall; die Herstellung von Bimetallen, also z B. von Eisen-Aluminiumplatten (Aluminium als Korrosionsschutz) ; die V erklebung von Furnieren in der Möbelindustrie; die Herstellung von selbstklebenden Tapeten, Etiketten; die Verklebung von Wand- und Bodenplatten aus Kunststoff z. B.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Klebstoffes geschieht vorteilhaft so, daB der Sidikonkitt mit feinem Polyvinylchlorid-Pulver bei Raumtemperatur oder in der Wärme - vorzugsweise bei etwa 8o° -durch inniges Verkneten vereinigt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Klebstoff zur Vereinigung beliebiger Materialien, bestehend aus einem Rückprallelastizität aufweisenden, nicht wärmehärtbaren Sili'konkitt (bouncing putty), gekennzeichnet durch einen erheblichen Anteil an Polyvinylchlorid. z. Klebstoff nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Gewichtsanteil von etwa 3o bis 6o %, vorzugsweise von 44 bis 48% an Polyvinylchloritd. 3. Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes nach Anspruch i und z, gekennzeichnet durch eine bei Raumtemperatur oder in der Wärme, vorzugsweise bei etwa 8o°' durchgeführte innige Vermischung von. Silikonkitt und feinem Polyvinylchlorid-Pulver.