DE957092C

DE957092C - Spannvorrichtung fuer spanabhebende scheibenfoermige Werkzeuge, insbesondere Rundformstaehle, Bohrstahlkoepfe u. dgl.

Info

Publication number: DE957092C
Application number: DEB19060A
Authority: DE
Inventors: Hans Becker
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-02-14
Filing date: 1952-02-14
Publication date: 1957-01-31

Description

Spannvorrichtung für spanabhebende scheibenförmige Werkzeuge, insbesondere Rundformstähle, Bohrstahlköpfe u. dgl. Bei der spanabhebenden Bearbeitung von Werkstücken, z. B. beim Schneiden von Gewinden u. dgl. auf Werkzeugmaschinen, wie Drehbänken u. ä., mu,ß die Schneide des Formwerkzeuges oft nicht nur in einer bestimmten Lage zum Werkstück stehen; bei den meist benutzten Rundformstählen ist vielmehr auch noch eine bestimmte Stellung der Schneide radial zur Befestigungsachse einzuhalten. Schon eine geringfügige Verstellung der Schneide führt zu Verzerrungen der gewünschten Profilform. Die Festspannung von Rundstählen auf dem Stahlhalter erfolgte bisher durch einfaches Verspannen der glatten Anlageflächen von Stahl und Halter durch Verschrauben. Bei einer solchen Verbindung gibt der Rundstahl aber vielfach unter dem Schneiddrwck nach.
Die gleichfalls gebräuchliche Planverzahnung zwischen Werkzeug und Halter, die durch eine Schraube zusammengespannt werden, ist teuer und hat den Nachteil, daB beim Nachschärfen die Schneide erheblich, und zwar um eine volle Teilung der Planverzahnung, nachgeschliffen werden muß. Es ist zwar schon versucht worden, durch den Einbau eines Zwischenringes, der auf der Werkzeugseite eine Planverzahnung und auf der Halterseite zwei Zähne besitzt, die in versetzte Nuten im Halter eingreifen, den Schneidstahlverlust zu halbieren. Diese Maßnahme erhöht die Werkzeugkosten aber noch mehr und vermeidet die Verluste durch Nachschleifen nur zum Teil.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Spannvorrichtung für spanabhebende scheibenförmige Werkzeuge wie Rundformstähle, Bohrstahlköpfe u. dgl., die mit dem Stahlhalter durch eine in der Scheibenachse liegende Schraube verschraubt sind. Sie vermeidet die erwähnten Nachteile der bekannten Einrichtungen und ermöglicht es, die Schneide des scheibenförmigen Werkzeuges in jede beliebige radiale Stellung zu bringen und das Werkzeug fest mit dem Stahlhalter zu verbinden, ohne daß es dem Schneiddruck nachgeben kann. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Schraube mit gleichsinnigen Gewinden verschiedener Steigung versehen und in Bohrungen mit entsprechenden Gewinden am Stahlhalter und am Werkzeug eingeschraubt ist und daß die Anzugsdrehrichtung des Werkzeuges mit der Richtung des Schnittdruckes an der Schneide übereinstimmt.
Schrauben mit gleichsinnigen Gewinden verschiedener Steigung sind in der Technik an sich bekannt. Sie dienen bisher dazu., entweder in Achsrichtung der Schraube gegeneinander zu verstellende Teile fein verstellen zu, können oder aber beim Befestigen eines Teiles an einem anderen große Spannkräfte zu erzielen. Derartige Schrauben hat man auch bei zerspanenden Werkzeugen, bei denen die Schneide von mit dem Halterschaft verschraubten Klemmstücken gehalten wird, dazu benutzt, ein besonders starkes Verklemmen der Klemmkörper mit dem Schneidkörper zu erzielen.
Die zuletzt erwähnte vorteilhafte Wirkung einer sogenannten Zwieselschraube wird gemäß der Erfindung dazu benutzt, das scheibenförmige Werkzeug in beliebiger radialer Stellung an dem Stahlhalter -zu befestigen. Der durch die Zwieselschraube erzielbare Spanndruck ist dabei so groß, daß auch große Schneiddrücke keine Drehung des festgespannten Werkzeuges gegenüber dem Stahlhalter bewirken können. Durch entsprechende Wahl der Steigung für die beiden Gewinde der Zwieselschraube läßt sich jede beliebige, praktisch in Betracht kommende resultierende Gewindesteigung erzielen und damit auch der Anpreßdruck zwischen den verspannten Teilen auf jedes gewünschte Maß einstellen, so daß, obwohl das Werkzeug mit glatter Fläche an dem Stahlhalter anliegt, keine unbeabsichtigte Drehung des festgespannten Rundformstahles od. dgl. eintreten kann.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Fig. i zeigt einen Stahlhalter mit einem Rundformstahl im Schnitt, Fig. 2 das gleiche Werkzeug in Seitenansicht, Fig. 3 einen Bohrstahl im Schnitt, Fig. 4 den Bohrstahl der Fig. 3 in Seitenansicht, Fig.5 und 6 zwei weitere Anwendungen des Erfindungsgegenstandes.
Die Spindeln i, i', die der Befestigung des Werkzeuges 3 auf dem Stahlhalter :2 dienen, haben auf ihrem einen Ende ein Gewinde mit geringer und auf dem anderen Ende ein Gewinde mit größerer Steigung und sind in entsprechende Gegengewinde der verbundenen Teile eingeschraubt. Die Bohrung im Stahlhalter 2 ist in ihrem zum Stahl 3 gerichteten Teil gewindelos auf das größte Außenmaß der Spindel i aufgebohrt. Dieser Bohrungsteil dient zur Aufnahme der Übergangsstelle zwischen den beiden Spindelgewinden.
Beim Ersteinbau eines Rundformstahles oder nach dem Nachschleifen wird die Schneide in die richtige Winkellage zum Halter gebracht und die Gewindespindel i, i' im Gewindesinne gedreht. Dadurch legt sich der Rundformstahl gegen den Stahlhalter. Da die Steigungsdifferenz nicht groß ist, genügt ein geringes Drehmoment, um eine sichere Anlage der verschraubten Teile gegeneinander zu erhalten. Ein nachgeschliffener Rundstahl 3 braucht nur um das Maß des Spanverlustes, der beim Schärfen entsteht, entgegen der Schnittrichtung nachgestellt zu werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Spannvorrichtung für spanabhebende scheibenförmige Werkzeuge wie Rundformstähle, Bohrstahlköpfe u. dgl., die mit dem Stahlhalter durch eine in der Scheibenachse liegende Schraube verschraubt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraube (i, i') mit gleichsinnigen Gewinden verschiedener Steigung versehen und in Bohrungen mit entsprechenden Gewinden am Stahlhalter (2) und am Werkzeug (3) eingeschraubt ist und daß die Anzugsdrehrichtung des Werkzeuges (3) mit der Richtung des Schnittdruckes an der Schneide übereinstimmt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 396 603, 533 4o6; britische Patentschrift Nr. 489 631; USA.-Patentschriften Nr. 2 547 789, 2 508 437, 2 453 464, 2 275 326i AWF-Getriebeblatt 6o8-V.