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Spannfutter zum Mittenantrieb eines auf einer Drehbz-.i-. zu bearbeitenden
Werkstücks Lange Werkstücke, wie etwa Kurbelwellen, die auf einer Drehbank, einer
Rundfräsmaschine, einer Rundschleifmaschine od. dgl. zu bearbeiten sind, werden
häufig in ihrer Mitte in einem Futter festgespannt, das angetrieben wird.
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Ein bekanntes, diesem Zweck dienendes Spannfutter zum Mittenantrieb
besteht aus einem umlaufend angeordneten, angetriebenen Tragrahmen und aus einem
schwimmend darin angeordneten Spannbackenwerk, das man zuerst am Werkstück festspannt
und dann an Platten des Tragrahmens festklemmen kann. Diese Tragplatten verlaufen
quer zur Spindelachse und bieten daher die Möglichkeit, das Spannbackenwerk in jeder
beliebigen Stellung festzulegen. Diese Stellung läßt sich nicht genau von vornherein
bestimmen, weil sie davon abhängt, in welcher Weise der zu bearbeitende Rohling,
z. B. ein Schmiedestück, von seiner endgültigen Form abweicht.
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Bei diesem bekannten Spannfutter mußte man also nacheinander zwei
Handhabungen vornehmen, nämlich zunächst die Spannbacken in dem Werkstück festziehen
und sodann das Spannbackenwerk im Tragrahmen festklemmen.
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Auch die Erfindung bezieht sich auf ein Spannfutter zum Mittenantrieb
eines auf einer Drehbank od. dgl. zu bearbeitenden Werkstücks, z. B. einer Kurbelwelle,
mit einem innerhalb eines Tragrahmens schwimmend angeordneten Spannbackenwe°k, das
zuerst am Werkstück festgespannt und dann an quer zum Werkstück verlaufenden Platten
festgeklemmt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Bedienung des Spannfutters zu erleichtern und es so auszugestalten, daß es hohe
Drehmomente auf das Werkstück zu übertragen gestattet und sich durch einfache Bauart
und lange Lebensdauer auszeichnet. Erfindungsgemäß legt das gleiche zum Festspannen
der Spannbacken auf dem Werkstück dienende Antriebsglied eines die Backen verbindenden
Triebwerks nach dem Festspannen der Spannbacken bei weiterer Betätigung dieses Antriebsgliedes
das Spannbackenwerk mittels Klemmglieder an den Tragrahmenplatten fest.
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Eine besonders einfache Bauart ergibt sich erfindungsgemäß, wenn die
Klemmglieder mit keilförmigen Spannflächen versehene Druckstücke und mit keilförmigen
Spannflächen versehene Druckzapfen sind, die von mit dem Triebwerk in Antriebsverbindung
stehenden Keilstücken gegen die Tragrahmenplatten gedrückt werden.
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In den Zeichnungen ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
wiedergegeben. In diesen zeigt Fig. i einen Aufriß des Tragrahmens, teilweise im
Schnitt nach der Linie i-i der Fig. 2 und der Fig. io, Fig. 2 den Schnitt nach der
gebrochenen Linie 2-2 der Fig. i unter Darstellung des am Tragrahmen angebrachten
Zahnkranzes und des diesen Zahnkranz treibenden Ritzels, Fig.3 eine in kleinerem
Maßstab gehaltene Seitenansicht des gesamten Mittenantriebes, und zwar von der entgegengesetzt-en.
Seite wie Fig. i betrachtet, Fig. 4 den zur Fig. 3 gehörigen Grundriß, Fig. 5 den
Teilschnitt nach der Linie 5-5 der Fig. i, Fig. 6 den Teilschnitt nach der Linie
6-6 der Fig. i, Fig. 7 den Teilschnitt nach der Linie 7-7 der Fig. i, Fig.8 einen
Spannbackenträger für sich allein herausgezeichnet im Aufriß, Fig. 9 die zur Fig.
8 gehörige Seitenansicht von rechts gesehen, Fig. io den Schnitt nach der Linie
io-io der Fig. 8, Fig. i i ein Keilstück im Aufriß, Fig. 12 die zur Fig. ii gehörige
Seitenansicht, Fig. 13 den zur Fig. 12 gehörigen Grundriß, Fig. 14 einen
für sich allein herausgezeichneten Zapfen zur Lagerung der Spannbackenträger am
Tragrahmen im Aufriß, Fig. 15 die zur Fig. 14 gehörige Seitenansicht,-Fig. 16 den
zur Fig. 14 gehörigen Grundriß, Fig. 17 das den Antrieb tragende Mittelstück im
Aufri-ß, Fig. 18 die zur Fig. 17 gehörige Seitenansicht von links gesehen, Fig.
ig den Schnitt nach der Linie ig-ig der Fig. 17, Fig. 2o eine Mutter im Aufriß,
Fig.2i die zur Fig.2o gehörige Seitenansicht, Fig. 22' den zur Fig. 2o gehörigen
Grundriß, Fig. 23 ein mit dem Keilstück der Fig. ii bis 13 zusammenwirkendes Druckstück
im Aufriß, Fig. 24 den Schnitt nach der Linie 24-2q. der Fig. 23, Fig. 25 den zur
Fig. 23 gehörigen Grundriß, Fig.26 ein Gestängeteil im Grundriß und Fig. 27 den
Schnitt nach der Linie 27-27 der Fig. 26.
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Hochkant auf der geneigten Oberseite des Bettes der Drehbank ist ein
flaches Gehäuse befestigt, das ungefähr dreieckig gestaltet ist und aus zwei aufeinanderliegenden
Platten 2o und 2i besteht, welche vorn seitliche Befestigungsflanschen 22 und 23
und hinten Bohrungen 24 zum Festschrauben auf dem Bett der Drehbank haben. Dieses
Gehäuse hat einen runden Ausschnitt 25, der gleichachsig zur Achse 26 der Werkstückspindel
der Drehbank liegt. Jede der beiden Gehäuseplatten 2o, 21 trägt im Ausschnitt 25
einen Laufring 27 eines Kugellagers, der gegen Verschiebung und Verdrehung durch
Kopfschrauben 28 und 2g gesichert ist. Die Schrauben 28 sitzen in Gewindebohrungen
der Gehäuseplatten 2o, 2i, und die Schrauben 29 sitzen in Gewindebohrungen der Laufringe
27, wobei die Köpfe der Schrauben 28 und 29 über die Fuge des Ausschnitts 25 ragen.
Auf diese Weise sind die Laufringe in Achsenrichtung verstellbar.
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Ferner haben die beiden Gehäuseplatten innere, zur Achse 26 konzentrische
Aussparungen 3o zur Aufnahme eines Zahnkranzes 31, der durch eine Ringscheibe 32
mit einem im Inneren des Aus-. schnitts 25 angeordneten breiten Ring 33 verbunden
ist, wobei die Scheibe 32 mit dem Zahnkranz 31 und dem Ring 33 aus einem Stück besteht.
Zwischen den Laufringen 27, der Scheibe 32 und dem Ring 33 befinden sich Lagerkugeln
34, mit deren Hilfe der Ring 33 um die Achse 26 leicht drehbar im Gehäuse 20, 2
1 gelagert ist.
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Der Ring 33 hat auf jeder Seite eine nach innen gewandte Schulter
35. Mit Hilfe der beiden Schultern sind auf dem Ring 33 zwei Tragrahmenplatten 36
und 37 zentriert, die am Ring 33 gegen Drehung durch Stifte 38 gesichert und durch
Schrauben 39 befestigt und mit mittleren' Fenstern (Fig. 3) versehen sind. Diese
Fenster sind so gestaltet und so groß gewählt, daß die zu bearbeitende Kurbelwelle
K bequem hindurchgeführt und zwischen den Spitzen der Drehbank eingespannt werden
kann. Zwischen den beiden Rahmenplatten 36 und 37 befindet sich das später zu erläuternde
Spannbackenwerk, das erst an dem Werkstück K und dann an den beiden Rahmenplatten
36 und 37 festgeklemmt wird und so das Werkstück starr mit dem Zahnkranz 31 verbindet.
Dieser wird- angetrieben, um das Werkstück in Drehung zu versetzen.
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Dem Antrieb dient ein Ritzel 4o, dessen Nabe 41 auf einer Keilwelle
42 befestigt ist und Wälzlager 43 trägt, die in gleichachsigen Buchsen 44 sitzen.
Diese beiden Buchsen sind in gleichachsigen Bohrungen von Ansätzen 45 eingesetzt,
die von der Unterkante der Gehäusehälften 2o, 2 1 nach unten vorspringen. Die beiden
Gehäuseplatten 20 und 21 sind gleichachsig zur Welle 42 mit inneren Aussparungen
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versehen, die in die Aussparungen 30 übergehen und zur Aufnahme des Ritzels 4o bestimmt
' sind. Die die Kugellager aufnehmende kreisförmige Fuge zwischen den Laufringen
27 und dem Ring 33 ist beiderseits durch je einen Ring 47 abgedeckt, der am Ring
33 angeschraubt ist, in eine Aussparung des betreffenden Laufringes 27 hineinragt
und eine innere Nut zur Aufnahme eines Dichtungsringes 48 hat. Dieser Dichtungsring
liegt an einer gehärteten ringförmigen Lamelle an, die unter Zwischenfügung eines
Gummiringes zwischen den Ringen 33 und 47 eingeklemmt ist und unter dem Druck des
Gummiringes 48 auf dem Laurfring 27 schleift. Dadurch wi rd eine zuverlässige Abdichtung
erzielt. Die Welle 42 steht mit dem Spindels.tockgetriebe der Drehbank in Verbindung.
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Nunmehr sei das Spannbackenwerk beschrieben, das in dem umlaufenden
Tragrahmen 33, 36, 37 schwimmend angeordnet ist und an ihm nach dem Festspannen
auf dem Werkstück festgeklemmt wird. Dieses Spannbackenwerk besteht aus zwei einander
gegenüberliegenden, im wesentlichen symmetrisch zueinander ausgeführten Spannbackenträgern
49 und 5o, auch als Spannbügel bezeichnet, aus einem quer zu diesen angeordneten
Mittelstück 51 und aus einem Triebwerk, das im Mittelstück untergebracht
ist und an den Spannbacken angreift, um diese zunächst in Richtung aufeinander vorzuschieben,
bis sie am Werkstück anliegen, um alsdann das ganze Spannbackenwerk an den Tragplatten
36 und 37 festzuklemmen.
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Wie der Spannbügel 5o ausgeführt ist, zeigen die Fig. 8, 9 und io.
Er hat die Gestalt eines im Querschnitt rechteckigen Klotzes mit vier Querbohrungen
52, 53, 54 und 55 von annähernd gleichem Durchmesser,, die über die Länge des Spannbügels
verteilt sind. An der Außenseite hat der Spannbügel zwei parallele Längsbohrungen
56 und 57, die sich quer zu den Bohrungen 52 bis 55 erstrecken. Schließlich sind
das obere und das untere Ende, die die Bohrungen 52 und 55 enthalten, durch mittlere
Schlitze 58 gabelförmig ausgestaltet. Durch die Schlitze 58 erhält der in Fig. i
rechts veranschaulichte Mittelschnitt nach der Linie i-i der Fig. io die aus Fig.
i ersichtliche Gestalt.
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Die Bohrungen 53 und 54 dienen dazu, je eine Spannbacke aufzunehmen.
Hinsichtlich der Ausgestaltung und Anordnung der Spannbacken sind die beiden Spannbügel
49- und 5o etwas verschieden ausgestaltet.
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Jede Spannbacke des Spannbügels 5o besteht aus einem in der Bohrung
53 bzw. 54 drehbar gelagerten Schaft 59 und aus einem Kopf 6o (Fig. 2 und 7), der
teils in einer Ausdrehung 61 (Fig. 8) des Spannbügels sitzt, teils aber in das mittlere
Fenster der Platte 37 hineinragt. Der Kopf 6o jeder der beiden Spannbacken hat einen
sektorförmigen Ausschnitt, mit dessen Flanken 62 sieh der Kopf an die eine WangeK'
des Werkstücks K anlegt.
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Bei dem Spannbügel 49 hingegen treten an die Stelle der geschlossenen
Bohrungen 53, 54 offene Lagerpfannen, welche die Spannbacken 6o' aufnehmen. Diese
Spannbacke hat die Gestalt eines im wesentlichen zylindrischen Bolzens, der jedoch
einen sektorförmigen Ausschnitt mit den Flanken 62 hat, die sich an das Werkstück
K anlegen. Ihrer drehbaren Lagerung in den beiden Spannbügeln 49 und 5o zufolge
können sich die Köpfe 6o der Spannbacken satt an die Seitenflächen der Kurbelwellenwangen
K' anlegen, wenn die beiden Spann-. bügel49, 5o in Richtung aufeinander bewegt werden.
Mit ihren unteren Enden sind die Spannbügel drehbar und verschiebbar an den Rahmenplatten
36, 37 befestigt. Zu diesem Zweck haben die-Rahmenplatten 36 und 37 je zwei parallel
verlaufende innere Nuten 63. In diesen Nuten gleiten spielraumfrei die beiderseits
bei 64 abgeflachten Enden von Zapfen 65 (Fig. 2, 14, 15 und i6), die in den Bohrungen
55 der beiden Spannbügel 49 und 5o drehbar und verschiebbar gelagert sind. Die Zapfen
65 liegen beiderseits ihrer abgeflachten Enden 64 mit ihren äußeren Stirnseiten
66 innen an den Rahmenplatten 36 und 37 an und führen also die beiden Spannbügel
49 und 5o derart, daß diese sich samt ihren Zapfen 65 auf und ab verschieben und
um diese Zapfen schwingen können. Diese Bewegungsfreiheit der beiden Spannbügel
49 und 5o bietet diesen die Möglichkeit, sich mit allen vier Spannbacken 6o, 6o'
satt an die Kurbelwellenwangen K' anzulegen, auch wenn diese von unbearbeiteten
Schmiedestücken gebildet werden und daher von ihrer theoretischen Gestalt mehr oder
weniger abweichen.
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Zwischen den beiden Zapfen 65 liegt ein Keilstück 67 (vgl. Fig. 2,
11, 12 und i3), das von einem Kreiszylinder kleineren Durchmessers als demjenigen
der Zapfen 65 gebildet wird. Die ebenen Stirnflächen 68 dieses Kreiszylinders 67
laufen in einem spitzen Winkel zusammen. Dieses Keilstück 67 liegt an entsprechend
geneigten Flächen 69 an, mit denen die Zapfen 65 auf ihrer Innenseite ausgerüstet
sind.
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Wie die Fig. 14 bis 16 zeigen, wird jede der Flächen 69 von dem Boden
einer Ausfräsung 73 gebildet, die sich in Durchmesserrichtung über die innere Stirnfläche
des Zapfens 65 erstreckt. In dieser Ausfräsung ist nun das Keilstück 67 gegen Drehung
gesichert geführt. Zu diesem Zweck ist das Keilstück 67 mit vier zu seiner senkrechten
Mittellinie 70 parallelen Einfräsungen 71 versehen, durch welche an jeder
Seite des Keilstücks eine Leiste 72 gebildet ist, welche gleitend in den Aussparungen
73 des betreffenden Zapfens 65 geführt ist. Wird das Keilstück 67 aus der in Fig.
2 dargestellten Lage relativ zu den beiden Zapfen 65 nach außen verschoben, so preßt
es die beiden Zapfen 65 auseinander, so daß diese sich mit ihren Stirnflächen 66
innen an den Tragplatten 36, 37 festklemmen. Dadurch werden dann die unteren Enden
der Spannbügel 49, 5o gegenüber den Tragplatten 36, 37 festgelegt.
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Wodurch diese Verschiebung der Keilstücke 67 herbeigeführt wird, sei
später erläutert.
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Nunmehr wird das Triebwerk beschrieben werden, das im Mittelstück
51 untergebracht ist und
dem Zweck dient, die beiden Spannbügel
49 und 50 auf den Lagerzapfen 65 zu verschwenken und alsdann zwischen den Rahmenplatten
36, 37 festzuklemmen.
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Zu diesem Zweck hat das Mittelstück 51 (Fig. i, 5, 17, 18 und i9),
das die Gestalt eines im wesentlichen prismatischen Blocks mit einer gewölbten,
oberen Seite aufweist, eine Längsbohrung 74 und eine diese anschneidende diagonale
Bohrung 75, deren Achsen parallel zur Innenseite 76 des Blockes verlaufen. Außerdem
hat das Mittelstück an seinen Enden seitliche Aussparungen 77.
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In der Bohrung 74 ist eine Welle 78 mit einem mittleren Schraubenzahnkranz
79 drehbar gelagert und gegen axiale Verschiebung durch Unterlegscheiben bzw. Buchsen
8o, 81, 82 gesichert, die sich an Sprengringe 83 legen. Die Sprengringe sind in
Innennuten 84 der Bohrung 74 eingesprengt.' Diese Welle 78 kann von Hand gedreht
werden. Zu diesem Zweck kämmt ihr Zahnkranz 79 mit dem Schneckenzahnkranz 85 einer
zweiten Welle 86 (Fig. i und 5), die in der Diagonalbohrung 75 sitzt und in dieser
gegen axiale Verschiebung durch Buchsen 87, 88 gesichert ist. Die Buchse 87 legt
sich gegen eine innere Schulter 89 der Bohrung 75, während die Buchse 88 im Mittelstück
51 durch einen kegeligen Querstift 9o gesichert ist, der in einer Kegelbohrung 9i
des Mittelstücks 5i sitzt. Das äußere Ende der Welle 86 hat einen Sechskant 92,
auf den man einen Schraubenschlüssel aufstecken kann, um die Welle 86 und damit
auch die Welle 78 in Drehung zu versetzen.
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Die Enden der Welle 78 sind mit gegenläufigen Gewinden versehen und
tragen Muttern 93 (Fig. i, 2, 2o, 21 und 22). Jede dieser Muttern hat im Querschnitt
eine im wesentlichen rechteckige Gestalt. Sie ist im Mittelstück 51 gegen Drehung
gesichert gleitend geführt und hat zu diesem Zweck auf ihrer oberen Seite einen
achsparallelen T-Schlitz 94, der auf einer entsprechend gestalteten Führungsleiste
95 gleitet. Die Leiste 95 (Fig. i und 2) sitzt in der Aussparung 77 des Mittelstücks
51 und ist dort an diesem festgeschraubt. Durch Drehen der Welle 78 werden daher
die beiden Muttern 93 in Richtung aufeinander zu oder in Richtung voneinander fort
verschoben. Diese Muttern sind nun durch Mitnehmerklinken 96 mit den Spannbügeln
49 und 5o verbunden und haben zu diesem Zweck innen einander zugewandte Schrägflächen
97, mit denen sie auf die Klinken 96 einwirken. Außerdem dienen die Muttern auch
dem Zweck, das Mittelstück nach dem Festklemmen der Spannbügel 49, 5o am Werkstück
k zwischen den beiden Rahmenplatten 36, 37 festzuklemmen. Zu diesem Zweck haben
die Muttern seitliche, keilförmige Ansätze 98. Die keilförmigen Ansätze 98 einer
jeden Mutter 93 sind innen und außen durch parallele Kantenflächen ioo begrenzt.
und gleitend in Aussparungen ioi von Druckstücken io2 geführt. Wie diese Druckstücke
gestaltet sind, ersieht man am besten aus den Fig. 23, ', 24 und 25. Jedes Druckstück
hat die Gestalt einer im wesentlichen zylindrischen Scheibe mit parallelen Stirnflächen
1o3 und io4. In die Stirnfläche 103 ist in Durchmesserrichtung die Aussparung
ioi eingefräst, deren Boden io5 geneigt zur Stirnfläche io3 verläuft und satt an
dem betreffenden Ansatz 98 der Mutter 93 liegt. Das Druckstück 102 sitzt drehbar
und axial verschiebbar in der Bohrung 52 des betreffenden Spannbügels 49 bzw. 5o.
Auf diese Weise sind also die beiden Muttern 93 auf den oberen Enden der Spannbügel
49 und 5o in Richtung der Welle 78 verschiebbar geführt und sichern ihrerseits die
Lage dieser Welle und damit auch des Mittelstücks 51 gegenüber den beiden Spannbügeln
49, 50.
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Jede der beiden Klinken 96 sitzt in dem oberen Schlitz 58 des .zugeordneten
Spannbügels 49 bzw. 5o und ist an diesem mittels eines Zapfens io6 schwenkbar gelagert,
welcher in einer Querbohrung 107 des Spannbügels (Fig. 8) sitzt und in eine Lagerpfanne
auf der Innenseite der Klinke 96 eingreift (Fig. i).
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Schraubt man durch Drehen des Sechskants 92 die beiden Muttern 93
einwärts in Richtung auf die Durchmesserlinie 99, so nehmen die Muttern mit ihren
Schrägflächen 97 die beiden Klinken 96 mit, solange diese die in Fig. i dargestellte
Lage gegenüber ihren Spannbügeln 49 und 5o behalten, und verschwenken dadurch diese
beiden Spannbügel einwärts um deren Lagerzapfen 65, bis das Werkstück fest eingespannt
ist. Ist dieses zur Anlage gekommen, so däß die Spannbügel sich nicht weiter einwärts
bewegen können, so werden bei der weiteren Verschraubung der Muttern die Klinken
96 auf ihren Lagerzapfen io6 geschwenkt, und zwar entgegen der Kraft starker Federn.
Von dem Augenblick an, in welchem diese Schwenkung beginnt findet eine relative
Verschiebung zwischen den Muttern 93 und den Druckstücken 102 statt, die in den
Bohrungen 52 der Spannbügel "liegen. Infolge dieser relativen Verschiebung gleiten
die Keilansätze 98 der Muttern auf den Schrägflächen io5 der Druckstücke io2 und
drücken diese nach außen, so daß die Druckstücke mit ihren Stirnflächen 104 gegen
die Innenflächen der Rahmenplatten 36, 37 gepreßt werden. Infolgedessen werden nunmehr
die oberen Enden der Spaanb:ügel 49, 50 an den Rahmenplatten 36, 37 f:estgespanmt.
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Aber auch die unteren Enden der Spannbügel 49, 50 werden gleichzeitig
in dieser Weise durch die bereits beschriebene Verschiebung der Keilstücke 67 im
Rahmen 36, 37 des Spannfutters festgeklemmt. Diesem Zweck dient folgende Einrichtung
In einer Querbohrung io8 des Spannbügels 49 bzw. 5o sitzt ein Lagerzapfen io9 (Fig.
i), auf welchem ein Winkelhebel i io drehbar gelagert ist. Der eine Arm dieses Winkelhebels
hat auf der Innenseite eine Aussparung i i i, mit welcher er um das Keilstück 67
herumgreift. Die Aussparung i i i ist so profiliert, daß, wenn der rechte Winkelhebel
i io mit Bezug auf Fig. i um seinen Lagerzapfen iog entgegen dem Uhrzeigersinn schwingt,
das Keilstück 67 auswärts verschoben wird. Das hat aber, wie bereits beschrieben,
die Wirkung, daß die beiden Zapfen 65 auseinandergetrieben werden und
sich
an den Rahmenplatten 36, 37 des Spannfutters festklemmen. Der Winkelhebel iio ist
mit der an demselben Spannbügel 49 bzw. 50 gelagerten Klinke 96 federnd verbunden.
Diesem Zweck dient folgende Anordnung: Auf das äußere Ende jeder Klinke 96 legt
sich eine Rolle 11a, deren Achse 113 quaderförmige Köpfe 114 hat. Diese Köpfe haben
quer zur Achse des Zapfens i 13 verlaufende Gewindebohrungen i 15.
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Während der eine Arm eines jeden Winkelhebels i io mit der beschriebenen
Aussparung i i i versehen ist, hat der andere Arm, der sich quer dazu auswärts erstreckt,
einen Schlitz 116, in den ein Zapfen 117 hineinragt (vgl. Fig. 1,:26 und 27). Die
Enden dieses Zapfens tragen quaderförmige Köpfe 118 mit parallelen Querbohrungen
iig. Die beiden Bohrungen i ig liegen gleichachsig zu den Gewindebohrungen 115 der
Köpfe 114 sowie gleichachsig zu den Bohrungen 56 und 57 des betreffenden Spannbügels.
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Durch jede dieser beiden Bohrungen 56 und 57 geht nun eine Zugstange
i2o hindurch, deren oberes Ende in die Gewindebohrung 115 eingeschraubt ist und
deren unteres Ende durch die Bohrung i ig der Köpfe 118 geht und einen Federteller
121 trägt. Zwischen diesem und dem betreffenden Kopf 118 liegt eine Druckfeder 122.
Diese drückt den Kopf 118 an eine Gegenmutter i23, die ebenso wie der Federteller
12i auf dem Außengewinde der Stange i2o aufgeschraubt ist. Im Innern des Spannbügels
5o ist jede Stange i2o von einer Druckfeder 124 umgeben, die sich oben gegen eine
innere Schulter 125 der Bohrung 56, 57 abstützt und sich unten gegen einen auf der
Stange i2o aufgeschraubten Federteller 126 legt. Die Druckfeder 124 wird am besten
als Tellerfeder aus federnden Scheiben zusammengesetzt, Sie sucht die beiden Stangen
120 und die sie verbindende Achse 113 mit Bezug auf Fig. i herabzuziehen, wodurch
die Klinke 96 mit ihrem vom Zapfen io6 aus nach außen ragenden Arm fest auf die
Fläche 127 des Spannbügels 49 bzw. 5o angedrückt wird. Wird aber die Klinke durch
die Mutter 93 geschwenkt und von der Fläche i27 abgehoben, so zieht sie die beiden
ihr zugeordneten Stangen i2o unter Zusammendrücken der Feder 124 mit Bezug auf Fig.
i aufwärts. Das hat zur Folge, daß die Federn 122 angehoben werden und ihrerseits
den Zapfen 117 anheben, wodurch die Winkelhebel i io in der Richtung des Pfeiles
128 (Fig. i) geschwenkt werden. Das führt aber in der beschriebenen Weise dazu,
daß sich das Keilstück 67 nach außen verschiebt, und zwar gleichzeitig mit den Druckstücken
io2. Die Feder i22 gewährleistet dabei ein zuverlässiges Festklemmen sowohl der
Zapfen 65 als auch der Druckstücke io2, da sie eine gewisse gegenseitige Bewegungsfreiheit
dieser Elemente gestattet.
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Das Verschrauben der -Muttern 93 findet seine Grenze dadurch, daß
die festgeklemmten Druckstücke io2 keine weitere Bewegung der Muttern 93 gestatten.
Sollte die eine Mutter 93 früher zum Stillstand kommen als die andere Mutter 93,
so kann sich beim weiteren Antrieb der Welle 78 das Mittelstück 5 i auf der zum
Stillstand gelangten Mutter 93 solange verschieben, hifs. auch die andere Mutter
festsitzt. Wenn beide Muttern zum Stillstand gebracht sind, dann sind gleichzeitig
die Federn 122 so stark angespannt, daß sie auch ein zuverlässiges, kraftschlüssiges
Anpressen der Zapfen 65 an die Rahmenplatten 36, 37 gewähr leisten.
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Um zu verhindern, daß Späne in das Innere des beschriebenen Spannfutters
fallen, ist der Zwischenraum zwischen den Platten 36, 37 und den Spannbügeln 4.9,
5o auf beiden Seiten abgeschlossen. Auf der einen Seite dienen hierzu gleitend mit
Schwalbenschwanzführungen aufeinander geführte Schieber i29 und 13o, die zylindrische
Köpfe 131 haben, welche in zylindrischen Pfannen von Blöcken 132 gelagert sind.
Diese Blöcke sind an den Spannbügeln 49 und 5o angeschraubt, und zwar in der Nähe
der Bohrungen 54 und 55.
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An der gegenüberliegenden Seite erfolgt der Abschluß durch einen Block
133, der mit Leisten 134 durch ziehharmonikaartige Klappen 135 verbunden ist. Die
Klappen eines jeden Paares sind zu diesem Zweck aneinander durch Scharniere 136
befestigt und durch weitere Scharniere 137 einerseits mit dem Block 133 und andererseits
mit der betreffenden Leiste 134 verbunden. Die Leisten 134 sind am Spannbügel 49
bzw. 5o befestigt.
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Da die Druckstücke io2 mit sehr starker Kraft von innen her auf die
ringförmigen Rahmenplatten 36, 37 wirken, ist es erwünscht, diese nicht nur außerhalb
der Druckstücke i o2, sondern! auch innerhalb dieser Druckstücke miteinander zu
verbinden. Diesem Zweck dienen Schraubenbolzen 47, die durch Bohrungen des Blocks
133 hindurchgehen, der als Abstandsstück wirkt. Eine entsprechende Anordnung ist
zwischen den beiderseitigen Zapfen 65 vorgesehen. Diesem Zweck dient ein Block 138,
der zwischen den Platten 36, 37 liegend diese im Abstand voneinander hält und Bohrungen
hat, durch welche drei Verbindungsbolzen 139 hindurchgehen, welche die Rahmenplatten
36 und 37 verbinden.
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Damit man bei der Bedienung des Futters erkennen kann, ob die Spannbügel
49, 5o noch frei schwimmend in den Schlitzen 63 und auf den Leisten 95 verschiebbar
sind oder sich bereits in der Einspannlage an den Rahmenplatten 36, 37 festklemmen,
sind in radialen Bohrungen 14o der Spannbügel (Fig. 8) Kopfbolzen 141 verschiebbar
gelagert, deren Kopf an dem betreffenden Spannbügel durch eine Feder 142 (Fig. i)
abgestützt ist und sich an das innere Ende der betreffenden Klinke 96 legt. Beim
Festklemmen der Spannbügel an den Rahmenplatten 36, 37, nämlich beim Kippen der
Klinken 96, werden die Kopfbolzen 141 einwärts verschoben, so daß innen ihre Enden
sichtbar sind. Schließlich ist es noch erwünscht, daß das Spannbackenwerk im gelösten
Zustand nachgiebig in einer zentrierten Lage innerhalb des Tragrahmens 33, 36, 37
gehalten wird, wenn dieser in die Stellung der Fig. i gedreht ist. Zu diesem Zweck
haben die Spannbügel (Fig. 8 und 9) neben
den Bqhrungen 55 quer
,zu '.diesen verlaufende Längsbohrungen 43, in denen Bolzen 144 verschiebbar geführt
sind. Diese werden durch Schraubenfedern 145 nach außen gedrückt, welche in den
Bohrungen 143 angeordnet sind und sich an Bolzen 146 abstützen, die in die inneren
Enden der Bohrungen 143 eingeschraubt sind. Die Federn 145 halten das Spannbackenwerk
in zentrierter Lage.
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Das beschriebene Spannfutter zeichnet sich also durch folgende Eigenschaften
aus: i. Das Festklemmen der. beiden Spannbügel 49 und 5o auf dem Werkstück K und
das anschließende Festklemmen der Spannbügel im drehbar gelagerten Tragrahmen 33,
36, 37 erfolgt mit Hilfe ein und desselben Antriebsgliedes 86, 92.
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2. Das Festklemmen eines jeden schwimmenden Spannbügels im Tragrahmen
33, 36, 37 erfolgt an zwei getrennt voneinander gelegenen Stellen mit großem radialem
Abstand, .nämlich an den, Teilern 65 und io2. Dabei wird das Drehmoment von dem
Tragrahmen 33, 36, 37 auf die Spannbügel 49 und 50 nicht nur kraftschlüssig
über die Klemmstellen, sondern auch formschlüssig über die Schlitze 63 und die Zapfen
65 übertragen. Dabei ist beachtlich, daß jedes Druckstückpaar io2 einem Zapfenpaar
65 genau in der Richtung des Durchmesser des Spannfutters gegenüberliegt. Auf diese
Weise wird gewährleistet, daß die Klemmkraft das größtmögliche Mitnahmemoment von
dem umlaufenden Tragrahmen 33, 36, 37 auf die Spannbügel 49, 50 überträgt.
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3. Durch die Verschiebbarkeit des Mittelstücks 5 1 gegenüber
den beiden Muttern 93 wird völlige Gleichheit der Kräfte gewährleistet, mit denen
die beiden Muttern mit ihren Keilansätzen 98 auf die Druckstücke io2 wirken. Durch
die Federn 122 wird sichergestellt, daß, wenn die Druckstücke io2 festgeklemmt sind,
auch gleichzeitig eine zuverlässige Klemmung der Zapfen 65 an den Rahmenplatten
36, 37 erfolgt, wobei das Maß dieser Klemmung durch die Muttern 123 verstellt werden
kann.
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4. Da der zwischen den Rahmenplatten 36, 37 befindliche Raum außen
durch den Ring 33 und innen durch die Spannbügel 49, 5o, durch die Schieber
129, 13o, durch die Harmonikaplatten 135 und durch das Abstandsstück
133 abgeschlossen ist, können in das Innere des beschriebenen Spannbackenwerks
keine Drehspäne eindringen.