DE955921C - Vereinigtes Praege- und Packmaschinen-Aggregat fuer die Bonbonherstellung - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 10. JANUAR 1957

T 7501 IIII₅₃I

Die Erfindung bezieht sich auf ein vereinigtes Präge- und Packmaschinen-Aggregat für die Bonbonherstellung. Die Prägemaschine eines derartigen vereinigten Aggregates weist dabei immer ein um eine waagerechte Achse endlos umlaufendes Prägemaschinenelement auf, in dessen parallel zu seiner Achse verlaufenden Prägemulden Prägestempelpaare axial verschiebbar gelagert sind,, die entsprechend dem gewünschten Prägevorgang gesteuert werden. Die einzelnen geformten Bonbons laufen aus diesem Prägemaschinenelement noch untereinander als Strang zusammenhängend aus und müssen — ehe ein Verpacken möglich ist — unter die Pfägetemperatur wesentlich herabgekühlt werden. Zu diesem Zwecke bedarf es also eines mit einzelnen seitlich offenen Lagermulden für die Bonbons versehenen, eine Kühlstrecke durchlaufenden endlosen Förderelementes, das an einem unteren Teil des Umfangs des erwähnten umlaufenden Prägemaschinenelements anliegend die noch kettenförmigzusammenhängenden Bonbons übernimmt und zur Verpackungsmaschine in genauer, durch die Mulden bestimmter Ordnung überführt, wo sie dann störungsfrei dur.ch einen Stößel nach und nach von dem Strang abgeschert und in die Greifer der Verpackungsmaschine gestoßen werden. Wegen der notwendigen Länge der Kühlstrecke kommt für ein derartiges Förderelement vorzugsweise ein endloses, mit den erwähnten Mulden versehenes Förderband oder eine entsprechende Gliederkette in Frage.

Während man nun bei einer bekannten Ausführung eines solchen vereinigten Präge- und Packmaschinen-Aggregates als die Bonbonkette

zur. Verpackungsmaschine überführendes Förderelement eine Prägekette einer aus einem Prägekettenpaar bestehenden Prägemaschine benutzt hat, wobei sich die Notwendigkeit ergab, diese untere, auch an der Prägung bereits beteiligte Überführungskette auf ein Vielfaches der oberen Prägekette zu verlängern, damit die erforderliche Kühlstrecke sich unterbringen ließ, soll gemäß der Erfindung erstens das überführende endlose Förderelement ein nicht an der Prägung beteiligtes selbständiges Bauelement sein, dessen untere Anlegestelle am Umfang des umlaufenden Prägemaschinenelementes in Umlaufrichtung des letzteren hin.-ter der Prägezone angeordnet werden muß, und zweitens sollen die Prägestempelsteuerorgane so ausgebildet werden, daß die Prägestempel 'die Bonbonkette erst über der Anlegestelle an das darunter angeordnete — vorzugsweise als Muldenkette ausgebildete — Überführungsbauelement abgeben. Eine derartige Ausführung des vereinigten Präge- und Packmaschinen-Aggregates weist eine ganze Anzahl Vorzüge gegenüber der erwähnten bekannten Ausführungsform auf:

Zunächst ist m.an nicht an den bekannten Kettena5 typ von Prägemaschinen gebunden. Man kann sich also vielmehr innerhalb des Aggregates jeder beliebigen bekannten Prägemaschine bedienen.

Während sich bei der bekannten oben geschilderten Ausführungsform des Aggregates ein dwrchaus unerwünschter Temperaturunterschied zwischen den an der Prägung des Bonbonstranges beteiligten Prägemaschinenelemente» — in dem Bezugsfalle zwischen den beiden die Einzelform bildenden Formmulden der verschiedenen Ketten — deshalb nicht vermeiden ließ, weil die untere Prägekette eine verhältnismäßig lange Kühlstrecke zu durchlaufen hatte, die oberen Kettenmulden jedoch ohne Kühlung verhältnismäßig schnell immer wieder zur Wiederverwendung gelangten und dabei warm blieben, fällt dieser Nachteil bei dem Vorschlag gemäß der Erfindung völlig weg. Vielmehr erfolgt das Prägen zwischen Prägeelementen völlig gleicher bzw. nur ganz unwesentlich unterschiedlicher Temperatur, was sowohl der gleichmäßigen Formgebung der Bonbons zugute kommt als auch die beste Voraussetzung für die gleichmäßige Oberflächenbeschaffenheit der letzteren ist. Unterschiedliche Temperaturen können sowohl das oberflächliche Aussehen der Bonbons uneinheitlich machen, als auch wegen der unterschiedlichen Spannungen in den wärmeabgebenden Außenzonen des Bonbonstranges — insbesondere bei gefüllten Strängen — die Ursachen für starke Spannungen in der Zuckermasse selbst und damit zu Rißbildungen darstellen. Benutzt man — wie bei der bekannten Ausführung eines vereinigten Aggregates — die untere Prägekette selbst zur Überführung der Bonbonkette an die Verpackungsmaschine, so ist damit die Notwendigkeit verbunden, sie ebenso breit zu machen wie die obere Prägekette, weil die Prägestempelpaare während -ihrer, gesamten Steuerbewegung in beiden zu einer Form in- der Prägezone zusammengeschlossenen Muldenhälften geführt sein müssen. Sowohl die große Länge als auch die große. Breite der unteren Prägekette eines solchen vereinigten Aggregates macht sie — auch wegen der äußerst sorgfältigen Bearbeitung — zu einem sehr teueren Maschinenelement, ganz abgesehen davon, daß die große Zahl von Gelenken und die von dem anderen Prägeelement abweichende Temperatur die dauernde Aufrechterhaltung der genauen Gegenüberstellung der zusammenarbeitenden Formenmulden der oberen und der unteren Prägekette in der Prägezone äußerst erschwert.

Entschließt man sich dagegen erfindungsgemäß dazu, als Überführungsorgan von der Prägemaschine zur Verpackungsmaschine eine Muldenkette mit der Muldenanordnung in der Prägemaschine entsprechender Aufteilung zu benutzen, so braucht diese Kette nur einen Bruchteil der Breite der für einen derartigen Zweck bisher bekannten Prägekette zu besitzen. Auch kann man von einer besonders sorgfältigen Bearbeitung der Einzelteile absehen. Ein derartiges Förderelement wird also in verschiedener Hinsicht wesentlich billiger, ohne daß sich aus seiner Anwendung auch nur die geringste Arbeitsbeeinträchtigung des Gesamtaggregates ergibt. Die Ausführung des. Aggregates gemäß der Erfindung verbessert sogar — wie bereits ausführlich auseinandergesetzt — die Formgebungsbedingungen in der Prägezone gegenüber der bekannten Ausführungsform des Aggregates, weil nämlich nunmehr Temperaturunterschiede in der einzelnen Form im Prägegebiet weitgehend vermieden werden körinen.

In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsmöglichkeiten für vereinigte Präge- und Packmaschinen-Aggregate ersichtlich, und zwar zeigt

Fig. ι ein Aggregat mit einer Doppelkettenprägemaschine in Seitenansicht,

Fig. 2 den Grundriß dazu bei abgenommen gedachter oberer Prägekette, jedoch unter Beibehaltung der Darstellung der Prägestempelpaare in der Präge- und Abgabezone einschließlich der Steuerkurven für die -Stempel,

Fig. 3 ein Aggregat mit einem Prägeräderpaar als Prägemaschine und

Fig. 4 ein Aggregat mit einem einzigen Prägerad und aufklappbaren Prägedeckeln.

Wie auch immer die Prägemaschine aussehen möge, ob im Sinne der Fig. 1 eine Doppelkettenoder nach Fig. 3 eine Doppelräder- oder gemäß Fig. 4 eine Einrad-Klappdeckel-Prägemaschine gewählt ist, immer wird die Überführung des noch zusammenhängenden Bonbonstranges von dem abgebenden Prägeelement 14, 16 oder 18 der Prägemaschine 10 zur Verpackungsmaschine 11 durch ein als Muldenkette ausgeführtes, an der Prägung selbst nicht beteiligtes, endloses Bauelement 12 be- lao wirkt, in deren Mulden die einzelnen Bonbons den Prägeabstand behalten, so daß der aus Fig. 2 rechts ersichtliche Stößel sie störungsfrei in die Greifer der Verpackungsmaschine einzustoßen vermag. Die Breite dieses Muldenbandes 12 braucht nur wenig größer als die Breite des Bonbonstranges zu sein.

Auf der abgebrochen gezeichneten Kühlstrecke zwischen Prägemaschine io und Verpackungsmaschine 11 wird der zunächst noch warme geprägte Bonbonstrang auf die für die Verpackung erforderliche Mindesttemperatur abgekühlt. Bei Benützung einer Doppelkettenprägemaschine im Sinne der Fig. ι und 2 wird das untere Prägekettensystem 13 etwas kürzer als das obere Prägekettensystem 14 gehalten, damit das Muldenband 12 noch auf einer waagerechten Abgabestrecke des oberen Bandes sich an das letztere anlegen kann, um die gestreckte Bonbonkette zu übernehmen. Damit sich die Bonbonkette nicht vorzeitig von der mit Prägestempelpaaren ausgerüsteten Prägekette 14 bzw. auch von dem Umfang eines Prägerades durch ihr Eigengewicht löst, ist es nötig, im Sinne der Fig. 2 die Bonbonkette durch entsprechende Steuerung der Prägestempel 15 an der Kette 14 so lange festzuhalten, bis die Anlegestelle des Muldenbandes 12 erreicht ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Vereinigtes Präge- und Packmaschinen-Aggregat für die Bonbonherstellung mit in einem um eine waagerechte Achse endlos umlaufenden Prägemaschinenelement waagerecht und parallel zu dessen Achse axial verschiebbar gelagerten und gesteuerten Prägestempelpaaren und einem mit einzelnen seitlich offenen Lagermulden für die Bonbons versehenen, eine Kühlstrecke durchlaufenden endlosen — vorzugsweise als Band oder Kette ausgebildeten — Förderelement, das an einem unteren Teil des Umfangs des umlaufenden Prägemaschinenelements sich anlegend die noch kettenförmig zusammenhängenden Bonbons zur Verpakkungsmaschine überführt, dadurch gekennzeichnet, daß erstens das überführende Förderelement (12) ein nicht an der Prägung beteiligtes, selbständiges Bauelement ist, dessen untere Anlegestelle am Umfang des umlaufenden Prägemaschinenelementes (14, 16, 18) in Umlaufrichtung des letzteren hinter der Prägezone angeordnet ist, und daß ■ zweitens die Prägestempelsteuerorgane so ausgebildet sind, daß die Prägestempel (15) die Bonbonkette erst über der Anlegestelle an das darunter angeordnete — vorzugsweise als Muldenkette ausgebildete — Bauelement (12) abgeben.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Französische Patentschrift Nr. 847 165.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   θ 609 549/79 7. (609 742 1.57)