DE95412C - - Google Patents

Info

Publication number
DE95412C
DE95412C DENDAT95412D DE95412DA DE95412C DE 95412 C DE95412 C DE 95412C DE NDAT95412 D DENDAT95412 D DE NDAT95412D DE 95412D A DE95412D A DE 95412DA DE 95412 C DE95412 C DE 95412C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mash
yeast
fermentation
hydrofluoric acid
degree
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT95412D
Other languages
English (en)
Publication of DE95412C publication Critical patent/DE95412C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor
    • C12N1/16Yeasts; Culture media therefor
    • C12N1/18Baker's yeast; Brewer's yeast
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor
    • C12N1/16Yeasts; Culture media therefor

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Mycology (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Botany (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Virology (AREA)
  • Tropical Medicine & Parasitology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
  • Fodder In General (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist bekannt, Hefe an allmälig gesteigerte Dosen von Flufssäure und ebenfalls an allmälig wieder geminderte Gaben von Flufssä'ure zur Herbeiführung eines bestimmten, für ihre Leistungsfähigkeit günstigen physiologischen Zustandes zu gewöhnen (s. Zeitschrift für Spiritusindustrie 1894, S. 242); auch ist ein bestimmtes Verfahren zur Gewöhnung an stärkere Gaben bereits in den -nComptes rendus«. der französ. Akademie der Wissenschaft, 1893, Bd. 117, S. 559 u. ff., beschrieben worden.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein besonderes Verfahren der Gährung und Herstellung von an Antiseptika gewöhnter Hefe, welches mit Bezug auf Anspruch 1 und 3 als eine Ausführungsform der durch die Patente Nr. 55920 und Nr. 55921 geschützten Verfahren anzusehen ist. Das neue Verfahren ist dabei nicht etwa als ein Aequivalent für bekannte Herstellungsarten zu betrachten, vielmehr als ein solches, welches zu einer neuen, einen gewerblichen Fortschritt bedeutenden gewerblichen Wirkung führt, wie aus Folgendem ersichtlich wird.
Die feuchte bezw. flüssige, in der Maische gezüchtete Hefe, von der in den -»Comptes rendus«. Lc. die Rede ist, ist nur bei der Temperatur von 320C. leistungsfähig und hat bei niedriger Temperatur nur ein sehr schwaches Gährungsvermögen. Sie verträgt während der Vergährung keinen Temperaturwechsel. So findet z. B. ein vollständiges Aussetzen der Gährung statt, wenn die Temperatur der Maische um 3 bis 4 ° sinkt. Wird die Temperatur von 32 ° überstiegen, so erlahmt die Gährkraft in kurzer Zeit und die Vergährung ist alsdann sehr unvollkommen. Auch wenn die Hefe längere Zeit auf der Temperatur von 32° arbeitet, erlahmt ihre Gährkraft, so dafs man nicht mit Sicherheit auf eine höhere Leistung rechnen kann, und ist dieselbe aus diesem Grunde sehr unhaltbar und geradezu untransportfähig, ein weichliches, empfindliches Product von schwächlicher Constitution und sehr kurzer Lebensdauer.
Im Gegensatze hierzu ist die nach dem vorliegenden neuen Verfahren gezüchtete, auf den Trebern gewonnene und im Autoclaven ausgetrocknete Hefe ein derbes, widerstandsfähiges Product von unverwüstlicher Constitution und Lebenskraft, sowie von einem geradezu wuchernden Gährungsvermögen, welches seine Leistungsfähigkeit unter allen Bedingungen zur Geltung bringt und daher eine Maximalausbeute sichert, und zwar sowohl bei niedriger wie bei höherer Temperatur mit demselben Nachdruck bezw. derselben Rüstigkeit arbeitet, ohne dafs dabei ein Temperaturwechsel schädlichen Einflufs ausübte.
Diese Hefe ist daher nicht allein transportfähig, sondern kann auch jahrelang aufbewahrt werden, ohne an Gährkraft einzubüfsen. Ihre Züchtung kann mittelst aller sich dazu eignenden Antiseptika vorgenommen werden, wie z. B. Fluorwasserstoffsäure, Ameisensäure, Formaldehyd, Salicylsäure, Pikrinsäure etc., und zwar sind zur Erzielung eines genügend hohen
Antiseptionsgrades für die Hefe neun Zuchtphasen unter den nachstehend angegebenen Bedingungen erforderlich.
Als Ausführungsbeispiel des neuen Verfahrens wird nachstehend die Behandlung von in Malzoder Maismaische ausgesetzter Hefe mit Fluorwasserstoff bezw. Formaldehyd gewählt.
Mit ι 1 Malz- bezw. Maismaische werden io g Bierhefe vermischt und diesem Gemisch wird 0,2 g Fluorwasserstoffsäure zugesetzt, wonach das Ganze so lange der Vergährung überlassen bleibt, bis diese Maische, welche ursprünglich 180BaI. zeigte, auf 90BaI. gesunken ist. Hiernach wird das Ganze fütrirt und die auf dem Filter zurückbleibende Hefe in eine frische Parthie mit 0,3 g Fluorwasserstoffsäure versetzte Maische eingeführt. Ist nun wiederum die Masse nach Vergährung von i8° auf 90 BaI. gesunken, so wird eine weitere Parthie mit 0,4 g Fluorwasserstoffsäure versetzte frische Maische mittelst der wie oben gewonnenen Hefe bis auf 90 BaI. vergohren; darauf werden die weiteren Zuchtphasen jedesmal mit einer um 0,1 g gesteigerten Menge Fluorwasserstoffsäure wiederholt, bis der betreffende Liter Maische bezw. Hefe 1 g Fluorwasserstoffsäure enthält.
Behufs Erzielung der gleichen Wirkung mit Formaldehyd wird an Stelle von 0,2 g in der ersten Phase 0,4 g benutzt und um 0,2 g in jeder folgenden Phase gestiegen, bis in der letzten 2 ~g pro Liter vorhanden sind. Bei Benutzung dieser und anderer Antiseptika wird die" Höhe der Einheitsdosis allein von ihrer antiseptischen Wirksamkeit bestimmt, während die Zuchtphasen dieselben bleiben.
Infolge der allmäligen Steigerung der Menge des Antiseptikums, namentlich durch den Anfang mit sehr schwachen Dosen, stellen sich keine grofse Verspätungen in der Vergährung ein und erfordert der Uebergang von einer Dosis zur folgenden ein Zeitintervall von 1 bis 8 Tagen. Nach Beendigung der letzten Phase, d. h. bei der Dosis von 1 g Fluorwasserstoffsäure pro Liter, ist es rathsam, die Maische mit dieser Dosis während einiger Wochen zu erneuern. Sind nun hierbei das erste Mal 3 Tage erforderlich, um von i8° auf 90 BaI. herunter zu kommen, so wird nach einigen Erneuerungen der Maische die Vergährung der Hälfte des Zuckers in 6 bis 8 Stunden bewirkt werden. Sobald sich diese Wirkung einstellt, ist die Hefe als genügend an Antiseptika angewöhnt anzusehen und damit dieser Theil des Verfahrens beendigt.
Die in der beschriebenen Weise acclimatisirte Hefe hat nun ganz besondere Eigenschaften. Sie wächst nicht in einer mit dem Maximum des Angewöhnungsantiseptikums versetzten Maische. Nach der Gährung findet man höchstens eine Vermehrung von 5 bis 10 Zellen auf 100 Arbeitszellen. Weiter ist sie äufserst empfindlich gegen jeden Temperaturwechsel; sie arbeitet z. B. nur bei einer Temperatur von 30 bis 320C, während sich bei 250C. die Vergährung schon vollständig einstellt. Ferner arbeitet solche Hefe in gewöhnlicher Malzmaische nicht und in Maismaische nur sehr unvollkommen; dazu kommt, dafs sie durchaus unhaltbar, demnach zu praktischer industrieller Verwerthung ungeeignet ist, indem sie weder transportfähig ist noch sonstwie gehandhabt werden kann und zur Beseitigung dieser Uebelstände eine besondere Behandlung erfordert, welche als die zweite Periode in dem vorliegenden Verfahren zur Herstellung acclimatisirter Hefe zu betrachten ist.
Dieser Theil des Verfahrens entspringt der Erkenntnifs, dafs selbst nach Austrocknung der in der ersten Periode des Verfahrens acclimatisirten Hefe diese ihre Keimfähigkeit beibehält und dafs sie in diesem Zustande nicht allein transportfähig, sondern gleichzeitig vollkommen haltbar ist.
Die Gewinnung der Hefe in dieser Form kann jedoch nur unter Benutzung folgenden Verfahrens geschehen.
Die Hefe, welche in einer mit dem Maximum des Antiseptikums versetzten Maische acclimatisirt worden ist, wird auf einem Papierfilter oder auch in einer Filterpresse filtrirt. Die zurückbleibenden Treber, welche noch einen Theil der Hefe enthalten, werden in Form von Kuchen geprefst und als solche in einen Autoclaven gebracht, in welchem bei Herstellung des Vacuums eine Temperatur von 36 ° unterhalten wird. Nachdem die Hefekuchen 5 bis 6 Tage dieser Behandlung im Vacuum ausgesetzt worden sind, haben die Treber nahezu ihr Wasser abgegeben, wobei die Temperatur bei fortwährender Unterhaltung des Vacuums auf 450 C. gesteigert wird. Nach weiterem Verweilen von 5 bis 6 Tagen im Autoclaven sind die Treberkuchen vollkommen trocken und liefern eine lebensfähige, starke Hefe, welche die gährungbefördernde Kraft der acclimatisirten Hefe besitzt und zur praktischen Benutzung in Brennereien zur Vergährung antiseptischer Maischen geeignet ist.
Bei der Vergährung im Grofsbetriebe sind gleichfalls bestimmte Arbeitsphasen, wie am folgenden Beispiele gezeigt wird, zu beobachten.
Von der trockenen Treberhefe werden 100 g in 10 1 Maische, die eine etwas geringere (z. B. bei Fluorwasserstoffsäure 0,8) wie die Maximaldosis, in der die Hefe acclimatisirt wurde, enthält, aufgelöst; man läfst nun die Maische bei 300 C. stehen, bis die Gährung eintritt, was nach 2 bis 3 Tagen der Fall ist.
Gleich nachdem die Gährung eingetreten ist, werden 40 1 Maische mit dem gleichen Antiseptionsgrade (0,8) zugesetzt, so dafs nun die Maische 50 1 beträgt, welche 24 Stunden arbeitet. Nach Ablauf dieser Zeit wird diese Maische um viermal des Quantums, d. h. also 4 X 50 1 Maische mit 0,8 Antiseptikum, vermehrt und läfst man dann diese 250 1 wiederum 24 Stunden arbeiten. Die Hefe ist dann vollkommen fertig und sinkt nun diese Maische in Zeit von 24 Stunden von 180BaI. auf Null und selbst unter Null.
In der Brennerei kann mittelst 2 hl dieser Maische ein Gä'hrbottich von 100 hl Inhalt vergährt werden, wobei die darin zu behandelnde Maische nur einen Antiseptionsgrad von 0,3 bis 0,5 g pro Liter hat. ·

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Eine Ausführungsform der durch die Patente Nr. 55920 und 55921 geschützten Verfahren der Gährung und Herstellung von Hefe, dadurch gekennzeichnet, dafs man Hefe in eine mit etwa 0,2 g Flufssäure angesäuerte Maische aussät, nach etwa halber Vergährung der Maische die Hefe mit den Trebern abfiltrirt, diese Hefe mit den Trebern wieder in mit Flufssäure, aber stärker angesäuerte Maische verbringt und so fortfährt, bis durch eine jedesmalige allmälige Steigerung der Säureabgabe um etwa 0,1 g die Hefenmaische schliefslich etwa 1 g Flufssäure im Liter Maische enthält, worauf in bezeichneter Weise filtrirt und die Hefe mit den Trebern bei niederer Temperatur an der Luft oder im Vacuum getrocknet wird.
  2. 2. Bei dem unter 1. gekennzeichneten Verfahren der Ersatz der Flufssäure durch andere Antiseptika und dabei die Aenderung des Antiseptionsgrades der Maische im Verhältnifs zur Wirkungsfähigkeit der Antiseptika, für Formaldehyd ζ. Β. von 0,2 auf 0,4 in der ersten Phase bei Steigerung von 0,2 bei jeder Phase bis auf 2 g pro Liter.
  3. 3. Die Benutzung der unter 1. genannten Treberhefe derart, dafs man sie in einem Verhältnifs von 100 g in 10 1 0,8 gradiger Maische löst, dieser Maische nach ihrer Vergährung viermal dieses Quantum gleicher Maische (40 1) und nach Vergährung dieser 50 1 Maische wiederum viermal das letztere Quantum (200 1) zusetzt und vergährt, worauf man die Hauptmaische mit der auf diese Weise erhaltenen Hefenmaische im Verhältnifs von 2 hl auf 100 hl von annähernd dem halben Antiseptionsgrade der Hefe vergähren kann.
DENDAT95412D Active DE95412C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE95412C true DE95412C (de)

Family

ID=366658

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT95412D Active DE95412C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE95412C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3149931C2 (de)
DE2629952C3 (de) Trockenbäckerhefe und ihre Herstellung
DE1442145A1 (de) Verfahren zur Kornumwandlung und das damit hergestellte Erzeugnis
DE95412C (de)
EP0175185A2 (de) Verfahren zur Gewinnung haltbarer wirkstoffreicher Kamillenextrakte
CH641012A5 (de) Verfahren zum aufbereiten von lebensmitteln.
EP2117345B1 (de) Verfahren zur silierung
DE2038258C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines praktisch faserfreien Futtermittels aus grünen Pflanzen
Beck et al. Apiose als Bestandteil der Zellwand höherer Pflanzen
DE596107C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkohol durch Gaerung kohlehydrathaltiger Fluessigkeiten
Berger et al. Die Beziehung der Mastzellen zum Sarkoidosegranulom der Haut
DE2625283C3 (de) Bienenfutter
DE580339C (de) Verfahren zur Herstellung von Hefe
DE2019972A1 (de) Vorwelken von Futterpflanzen
DE434910C (de) Verfahren zur Herstellung von besonders gaerkraeftiger und Haltbarer Hefe
DE740614C (de) Verfahren zur UEberfuehrung von Hefeplasmolysaten in eine stabile Trockenform
Berger et al. Mast cells in skin lesions of sarcoidosis and their relation to the epitheloid cell granulomas
DE257176C (de)
AT61666B (de) Verfahren zur Herstellung von getrockneter Hefe.
DE814890C (de) Verfahren zur Herstellung von Butandiol-(2, 3) und Butanolon-(2, 3) durch Gaerung
CH225552A (de) Verfahren zur Alkoholgewinnung durch Vergären von zuckerarmen Gärflüssigkeiten.
Halbach-Keup et al. Einfluß des Phasenstatus der Vorkulturzellen auf die Ascosporenbildung von Saccharomyces cerevisiae
DE269416C (de)
DE732607C (de) Vergaeren von Sulfitablaugen oder Holzzuckerwuerzen
DE118085C (de)