DE953570C

DE953570C - Verfahren zur maschinellen Herstellung von spiegelbildlich gleichen rechten und linken Rollklappen

Info

Publication number: DE953570C
Application number: DEST9624A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Heiss
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1955-03-23
Filing date: 1955-03-23
Publication date: 1956-12-06

Description

AUSGEGEBEN AM 6. DEZEMBER 1956

St 9624 VII152 a

Oskar Strobel, München

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur maschinellen Herstellung spiegelbildlich, gleicher rechter und linker Rallklappen. Gekennzeichnet wird dieses Verfahren durch die Verwendung je einer rechts- bzw. linksständigen Rollpikiermaschine von an sich bekannter Bauart. Bisher wurden zum Rollpikieren von rechten und linken Klappen nur rechtsständige Maschinen verwendet. Dabei wurde die rechte Klappe von unten nach oben pikiert, so daß das rechte Vorderteil links vom Storrtrageartn über den Maschmentisch geführt werden konnte. Das linke Vorderteil wurde mit seiner Klappe von oben nach unten pikiert, so daß das Hauptteil dieses linken Vorderteils auch wieder links vom Stofftragarm über die Tischplatte geführt werden konnte. Dies hatte aber den Nachteil, daß die linke Klappe wegen des Pikierens von oben nach unten an ihrem unteren Ende zur Faltenbildung neigte. Nach dem neuesten Stand der Technik ist es erst seit kurzer Zeit möglich, beide Klappen eines Sakkos oder Mantels von unten nach oben zu pikieren. Dazu wird eine rechtsständige Maschine mit genügend großem und entsprechend ausgebildetem Durchgangsraum verwendet. Der große, vor allem lange Durchgangsraum einer Maschine ist aber insofern von Nachteil, als der lange Oberarm

der Maschine mit dem an ihm befestigten Kopf bei höheren Drehzahlen in Schwingungen gerät, welche ein Stichauslassen zur Folge haben können.

Bei diesen Langarmmaschinen wird die rechte Klappe von unten nach oben wie bei den Kurzarmmaschinen pikiert, und zwar auf der linken Seite des Stofftragarmes, so daß das Hauptteil des rechten Vorderteils links vom Stofftragarm auf dem Nähmaschinentisch verschoben wird. Die'linke ίο Klappe wird bei diesen Langarmmaschinen, auf der rechten Seite des Stofftragarmes ebenfalls von unten nach oben pikiert und das Hauptteil des linken Vorderteils dabei durch den Durchgangsraum der Maschine geschoben. Es leuchtet ein, daß das Pikieren der linken Klappe auch auf Maschinen mit einem großen Durchgangsraum immer noch nicht so vorteilhaft ist wie das Pikieren der rechten Klappe auf der linken Seite des Stofftragarmes solcher Maschinen. ao Wenn ein Schneider eine linke und rechte Klappe von Hand pikiert, so pikiert er beide so, daß sie spiegelbildlich zueinander sind. Dies ist bis jetzt maschinell auch nicht möglich, da bei der rechtsständigen Maschine, die allein bis heute nur gebaut as wurde, immer nur die Nadel in der gleichen Richtung, und zwar von links nach rechts schwingt. Dies hat zwar auf das richtige, genügende Rollen einer Klappe keinen Einfluß, entspricht aber nicht ganz der Arbeit von Hand, der der Schneider die Maschinenarbeit möglichst angleichen möchte. Alle genannten Nachteile werden bei einer Anordnung nach der vorliegenden Erfindung vermieden.

Nach ihr wird neben 'einer rechtsständigen noch

eine linksständige Maschine verwendet, die das genaue Spiegelbild einer rechtsständigen Maschine ist und bei der der Nadelhebel von rechts nach links schwingt. Beide Klappen werden dann von unten nach oben pikiert, und zwar die rechte Klappe auf der rechtsständigen und die linke Klappe auf der linksständigen Maschine.

Beide Klappen werden dabei, wie es notwendig ist und auch bis jetzt schon üblich war, von.innen nach außen pikiert, d. h., die erste Naht wird immer innen am Klappenbruch pikiert und die letzte Naht außen an der Klappenspitze. Gemäß der Erfindung ist es dann gleichgültig, ob beide Maschinen entweder durch zwei Motoren oder über eine Transmissionswelle durch einen Motor angetrieben werden und die Maschinen dabei auf einem gemein^ samen Gestell nebeneinander angeordnet sind oder ob eine rechtsständige und eine linksständige Maschine gesondert auf je ein Gestell nebeneinandergestellt werden.

Man kann auch die rechte Klappe auf der rechtsständigen Maschine und gleich anschließend die linke Klappe des betreffenden Sakkos auf der linksständigen Maschine rollpikieren, oder man kann zuerst die sämtliohen rechten Klappen einer Serie von Sakkos oder Mänteln auf der einen und dann die linken Klappen derselben Serie auf der anderen Maschine pikieren. In den Zeichnungen zeigt

Abb. ι das Pikieren einer rechte Klappe von unten nach oben, wie es bisher auf einer rechtsständigen Maschine ausgeführt wurde;

Abb. 2 zeigt das Pikieren einer linken Klappe von oben nach unten, wie es bisher auf rechtsständigen Pikiermaschinen mit geringem Durchgangsraum erfolgte;

Abb. 3 zeigt das Pikieren einer linken Klappe von unten nach oben, wie es auf neuzeitlichen rechtsständigen Pikiiermaschinen mit großem Durchgangsraum erfolgt;

Abb. 4 zeigt das Pikieren einer linken Klappe von unten nach oben, und zwar bei einem kornpletten linken Vorderteil, wie es auf einer linksständigen Pikiermaschine nach der neuen Anordnung erfolgt;

Abb. 5 zeigt die Anordnung nach Abb. 4 im Aufriß.

In den Abb. 1 und 2 bedeutet 1 eine rechtsständige Maschine mit normalem kurzem Durchgangsraum, 2 ist ein rechtes Sakkovorderteil mit der rechten Klappe 3, auf der die Nahtreihen 4 angedeutet sind. S ist ein linkes Vorderteil mit einer Klappe 6 und den Nahtreihen 7.

In Abb. 3 bedeutet 8 eine rechtsständige Pikiermaschine mit besonders großem Durchgangs raum, auf der also ein linkes Vorderteil 5 von unten nach oben pikiert werden kann. Mit 9 ist eine linksständige Pikiermaschine bezeichnet, die nach den Abb. 4 und 5 zusammen mit einer rechtsständigen Pikiermaschine 1 auf einem Gestell befestigt ist. 10 bedeutet ein komplettes linkes Vorderteil, dessen Klappe auf der linksständigen Maschine der beispielsweisen Anordnung einer rechtsständigen und linksständigen Maschine nebeneinander auf einem Gestell pikiert wird.

Die Klappe des rechten Vorderteils wird auf der rechtsständigen Maschine der Anordnung pikiert. Zwischen beiden Pikiermaschinen muß selbstverständlich so viel Platz sein, daß die Vorderteile, eventuell etwas zusammengerollt, zwischen beiden Maschinen düirchtransportiert werden können. Wie bereits erwähnt, kann man jede der beiden Pikiermaschinen auch auf einem eigenen Gestell montieren und die Sakko- oder Mantelvorderteile nacheinander auf der entsprechenden Maschine pikieren.

Claims

PATENTANSPRUCH:

Verfahren zur maschinellen Herstellung von spiegelbildlich gleichen rechten und linken Rollklappen, gekennzeichnet durch die Verwendung je einer rechts- bzw. linksständigen Rollpikiermaschine von an sich bekannter Bauart.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 547 096; USA.-Patentsch.rift Nr. 2 279 628.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

©-609 529/86 5.56 (609 701 11.56)