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Schleifmaschine zum Schärfen von Fräsern od. dgl. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Schleifmaschine zum Schärfen von Fräsern od. dgl. mit einer im Maschinengestell
drehbar gelagerten Schleifspindel, mit einem gegenüber der Schleifspindel beweglichen
Abrichtwerkzeug und mit einem Halter für das zu schleifende Werkzeug, der gegenüber
der Schleifspindel hin und her beweglich ist. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, die
Maschine so auszugestalten, daß sie sich durch gedrängte Bauart und Verringerung
der Zahl ihrer Teile auf ein Mindestmaß zugunsten erhöhter Lebensdauer und größerer
Genauigkeit auszeichnet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Halter
für das zu schleifende Werkzeug auch das Abrichtwerkzeug und außerdem einen Antrieb
für eine ihn mit dem Maschinengestell verbindende Kuppelstange trägt, deren Befestigungspunkt
durch ein Stellwerk beweglich ist, welches dem Halter eine das eine der beiden Werkzeuge
über die Arbeitsfläche der Schleifscheibe führende Hinundherbewegung erteilen kann,
während der Antrieb dazu dient, dem Halter eine das andere der Werkzeuge über die
Arbeitsfläche der Schleifscheibe führende Hinundherbewegung zu erteilen.
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Bei bekannten Schleifmaschinen der eingangs genannten Gattung sind
das zu schleifende Werkzeug und das Abrichtwerkzeug auf getrennten, relativ zueinander
beweglichen Haltern gelagert.
Dadurch nun, daß das zu schleifende
Werkzeug und das Abrichtwerkzeug von ein und demselben hin und her beweglichen Halter
getragen werden, ergibt sich eine Verringerung der Zahl der beweglichen Teile und
eine gedrängtere Anordnung, da diesem Halter gleichzeitig die beiden Funktionen
zugewiesen sind, den Fräser od. dgl. zu schärfen und auch die Schleifscheibe abzurichten,
wobei dennoch erreicht wird, daß die hierfür erforderlichen Bewegungen unabhängig
voneinander herbeigeführt werden, nämlich die eine Bewegung durch den vom gemeinsamen
Halter der Werkzeuge getragenen Antrieb und die andere Bewegung durch das auf den
Befestigungspunkt der Kuppelstange wirkende Stellwerk. Die Anordnung des Antriebes
für die erste dieser beiden Funktionen auf dem Halter hat noch den zusätzlichen
Vorteil, daß sich dieser Antrieb leicht mit der Teilvorrichtung für die Werkstückspindel
verbinden läßt.
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Weiter wird erfindungsgemäß eine einfache, billige und haltbare Abrichtvorrichtung
für die Schleifscheibe vorgesehen, bei welcher das Abrichten der Schleifscheibe
mit einer gleichförmigen Geschwindigkeit erfolgt, die nicht davon beeinflußt wird;
mit welcher Kraft man den Antriebshebel der Abrichtvorrichtung bedient. Dieser Hebel
sitzt an der am Schleifspindelstock gelagerten Kurbel. Verschwenkt man den Hebel
von Hand, so spannt man dadurch eine Feder, die ihrerseits die Kurbel für den Abrichthub
antreibt. Am Ende der Hebelverschwenkung, bei welcher die Feder gespannt wird, hält
eine Klinke den Hebel fest. Zum Abrichten der Schleifscheibe löst man diese Klinke
aus. Die Geschwindigkeit, mit der dann der Hub des Abrichtwerkzeugs erfolgt, wird
durch einen Dämpfungskolben bestimmt, und zwar nach Maßgabe der Einstellung eines
Drosselventils. Hat man den Hebel so weit verschwenkt, daß er durch die Klinke verriegelt
wird, so ergibt sich bei der darauf folgenden Auslösung der Klinke ein vollständiger
Hub des Abrichtwerkzeugs.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt.
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Fig. I zeigt eine schaubildliche Ansicht der Maschine, Fig.2 einen
Teilgrundriß, in welchem einzelne Teile fortgelassen oder im Schnitt dargestellt
sind, Fig. 3 einen Teilaufriß, teilweise in dem senkrechten Schnitt nach der Linie
3-3 der Fig. 2, Fig. 4 und 5 Teilschnitte nach den Linien 4-4 und 5-5 der Fig. 3,
Fig.6 einen senkrechten Schnitt nach der Linie 6-6 der Fig. 2 und 7, Fig. 7 den
Schnitt nach der Linie 7-7 der Fig. 6, Fig. 8 einen Teilaufriß eines in den Fig.
6 und 7 gezeigten Nockens mit zugehöriger Kurbel, Fig. 9 einen Teilgrundriß des
Abrichtwerkzeugs, Fig. Io einen senkrechten Teilschnitt nach- der Linie Io-Io der
Fig. 9, Fig. II einen senkrechten Teilschnitt nach der Linie II-II der Fig. 6, Fig.
12- ein Schaltschema für .die Steuerung des in Fig. I, 2 und 6 gezeigten Motors,
Fig. 13 einen waagerechten Teilschnitt durch eine Einrichtung zur Beseitigung des
toten Ganges und zum Gewährleisten eines stets gleichbleibenden Hubes des zu schärfenden
Messerkopfes bei seiner Hinundherbewegung.
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Fig. 14 einen senkrechten Schnitt durch die Schleifscheibe zur Veranschaulichung
des groben Abrichtens und Fig. I5 und 16 Grundriß und Aufriß einer Anordnung des
Abrichtwerkzeugs auf der das Werkzeug tragenden Spindel.
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Das Gestell 2o der Maschine bildet ein ortsfestes Spindelstockgehäuse
21. in welchem die senkrechte Schleifspindel 22 gelagert ist. Die Schleiffläche
der auf der Spindel befestigten Schleifscheibe liegt waagerecht und wird innen und
außen durch die Kreislinien 23 und 24 (Fig. 2) begrenzt. Der Kraftantrieb der Schleifspindel
ist nicht mit dargestellt.
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Der Messerkopf 25, dessen Messer zu schleifen sind, sowie der Diamant
26 zum Abrichten der Schleifscheibe werden von einem Halter 27 getragen, der während
des Abrichtens der Schleifscheibe und während des Schleifens des Messerkopfes um
eine senkrechte Achse 28 am Rahmen 2o schwingt. Dieser Halter 27 wird von einem
Arm 29 getragen und kann an diesem durch Drehen um eine waagerechte Achse 31 (Fig.
3) eingestellt werden. Mit dieser Einstellung bestimmt man den beim Schleifen des
Werkzeugs an diesem angeschliffenen Brustwinkel. Der Arm 29 schwingt um die Achse
28 als Ganzes mit einer Achse 32 und ist auf dieser Achse senkrecht verstellbar.
Die senkrechte Achse 32 selbst ist im Rahmen 2o drehbar gelagert. Die Verbindung
des Halters 27 mit dem Arm 29 ist in Fig. 3 dargestellt. Dort ist gezeigt, daß am
Halter 27 ein Zapfen 33 befestigt isst, der in einer Bohrung des Armes 29 drehbar
gelagert ist. Der Einstellung dient eine im Arm 29 gelagerte Schnecke 34, die mit
einem auf dem Zapfen 33 befestigten Schneckenrad 35 kämmt. Dreht man die Schnecke
an ihrem Vierkant 36, so wird dadurch das Schneckenrad gedreht und der Halter 27
um d.ie Achse 31 verschwenkt. Mittels einer Schraube 37, die mit einer Mutter zusammenwirkt,
ist der Arm 29 auf dem Zapfen 33 und damit der Halter 27 in der gewünschten Lage
festklemmbar.
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Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, ist im Arm 29 eine Schnecke 38 gelagert,
die mittels eines Handrades 39 gedreht wird und ein Schneckenrad 41 antreibt.
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Das Schneckenrad 41 ist an einer Welle befestigt, die ebenfalls in
dem Arm 29 gelagert ist und ein Ritzel 42 trägt. Dieses wälzt sich auf einer Verzahnung
43 der senkrechten Achse 32 ab. Dadurch kann man den Arm 29 und mit ihm den daran
sitzenden Halter 27 senkrecht auf der Achse 32 verstellen, indem man das Handrad
39 dreht. An diesem befindet sich eine Teilung 44, mit deren Hilfe man die Einstellung
genau ablesen kann. In der Einstellage kann man den Arm 29 dadurch sichern, daß
man eine Klemmschraube 45 festzieht,
die in den Arm 29 eingeschraubt
ist und sich gegen die Achse 32 legt. Harmonikabälge 46 (Fig. I) schützen die Achse
32, deren Lager und die beschriebenen Einstell- und Feststellmittel vor Verschmutzung.
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Das zu schleifende Werkzeug 25 sitzt auf einer auf Kugellagern 48
in einem Spindelstock 49 gelagerten Spindel 47. Der Spindelstock 49 ist seinerseits
in dem Halter 27 gleichachsig zur Spindel 47 in Kugellagern 5I gelagert. Zwischen
der Spindel 47 und einem am Halter 27 befestigten Ring 53 ist eine Dichtung 52 vorgesehen,
die dien Eintritt von Fremdkörpern verhindert.
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An dem Spindelstock 49 ist ein Gehäuse 54 befestigt, das eine Teilvorrichtung
enthält. Diese wird von einem Motor 55 angetrieben und dreht schrittweise das zu
schleifende Werkzeug 25, um dessen Schneidkanten nacheinander in die Schleifstellung
zu bringen. Die Spindel 47, ihr Spindelstock 49 und das Gehäuse 54 sowie der daran
befestigte Motor 55 lassen sich als Ganzes durch Drehen um die Spindelachse in den
Lagern 5I einstellen. Es geschieht dies mittels einer Schnecke 56 und eines Schneckenradsegments
57 (Fig. 3). Das Segment 57 ist zu diesem Zweck an dem Spindelstockgehäuse 54 befestigt,
während die Schnecke 56 im Halter 27 drehbar gelagert ist und einen mit einer Teilung
versehenen Drehgriff 58 trägt. Mit Hilfe dieses Griffes kann man die Schnecke sehr
genau einstellen:. und dadurch das zu schleifende Werkzeug 25 in die richtige Winkellage
bringen. Durch diese Einstellung wird die Stärke des Spanes bestimmt, der beim Schärfen
eines jeden Messers des Messerkopfes weggeschliffen wird. Das Segment 57 kann in
seiner jeweiligen Einstelllage durch Festziehen einer Schraube 59 festgestellt werden
(Fig. 3 und 5), welche in einer Mutter 6I eingeschraubt ist und das Segment zwischen
dieser Mutter und einer Buchse 62 festklemmt, durch welche die Schraube 59 hindurchgeht.
Mutter und Buchse sind in dem Halter 27 durch Stifte 63 unverdrehbar gesichert.
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Der Antrieb für die Teilvorrichtung (Fig. 6 und 7) im Gehäuse 54 enthält
eine Schnecke 64, die auf der Welle des Motors 55 sitzt und ein Schneckenrad 65
antreibt. Dieses ist an der Nabe einer Kurvenscheibe 66 befestigt, auf deren Stirnseite
eine Schubkurvennut vorgesehen ist und die auf Kugellagern 67 eines Zapfens 68 läuft.
Dieser Zapfen ist am Gehäuse der Teilvorrichtung befestigt. Gegen den Umfang dieser
Kurvenscheibe legt sich ein Dichtungsring, der das Schmiermittel in dem die Schnecke
und das Schneckenrad enthaltenden Gehäuseteil einkapselt. An der Kurvenscheibe 66
ist eine Triebscheibe 69 und ein Zapfen 7I eines Malteserantriebs befestigt. Die
angetriebene Teilscheibe 72 hat die üblichen radialen Schlitze 73, in die der umlaufende
Zapfen 7I eintritt. Die Scheibe 72 weist einen Flansch 74 auf, der mit Schlitzen
75 versehen ist. In die Schlitze 73 greift ein auf der Triebscheibe 69 vorgesehener
bogenförmiger Vorsprung 76 ein. Die Anordnung ist so getroffen, daß bei jedem Umlauf
der Scheibe 69 während einer Teildrehung :der Zapfen 7I in einen der radialen Schlitze
73 .eintritt und dadurch die Scheibe 72 um einen Schritt weiterdreht. Unmittelbar
vor und nach diesem Teilschritt der Scheibe 72 greift der bogenförmige Vorsprung
76 in einen der Schlitze 73 ein und sperrt die Scheibe 72. Diese ist bei 77 am inneren
Ende der Spindel q.7 angeschraubt, so daß diese schrittweise gedreht wird.
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Um nun das zu schleifende Werkzeug in der jeweiligen Arbeitsstellung
zu sperren, in die es durch den Malteserantrieb gebracht wird, ist eine Sperrklinke
78 vorgesehen, die in eine der Nuten 75 der Teilscheibe 72 keilartig eingreift.
Zu diesem Zweck wird die Sperrklinke von einem Arm 79 getragen, der bei 8I am Gehäuse
54 der Teilvorrichtung gelagert ist und unter dem Einfluß eines Federkolbens 82
steht. Dieser Kolben sitzt am Arm 79 und steht unter dem Einfluß einer Feder 83.
Der Kolben legt sich an eine Anschlagschraube 84, die in das Gehäuse 54 eingeschraubt
ist. Will man die Teilscheibe 72 auswechseln, so muß man zuvor die Anschlagschraube
84 lösen und dadurch die Feder 83 entspannen. Der Arm 79 legt sich mit einer Rolle
85 an die Nockenfläche 86, die von dem Umfang .der Antriebsscheibe 69 des Maltesergetriebes
gebildet wird. Unmittelbar bevor der Triebzapfen 7I in eine Nut 73 eingreift, wird
durch die Kurvenscheibe die Sperrklinke 79 aus der betreffenden Nut 75 ausgerückt,
so daß die Malteserscheibe entsperrt wird und um einen Schritt weitergedreht werden
kann.
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Der Halter 27 des zu schleifenden Werkzeugs erfährt seine Pendelbewegung
um die senkrechte Achse 28 während des Schleifvorganges durch einen Kurbelarm 87
mit einer Nockenrolle 88, die in den Schubkurvenschlitz der Kurvenscheibe 66 eingreift.
Der Arm 87 ist an einer im Gehäuse gelagerten Welle befestigt, die außerhalb des
Gehäuses einen weiteren Arm 89 trägt (Fig. I, 2 und 8). Wie Fig. 8 zeigt, ist die
Schubkurvennut der Kurvenscheibe 66 so gestaltet, daß sie während jedes Umlaufes
dem Arm 87 eine zweimalige Pendelbewegung erteilt und ihn alsdann in Ruhe hält.
Während dieser Ruhepause erfolgt die beschriebene Teilbewegung des zu schleifenden
Werkzeugs. Der Arm 89 ist durch ein Kugelgelenk mit dem einen Ende einer Stange
9i (Fig. i) verbunden, deren anderes Ende durch ein ähnliches Kugelgelenk mit einem
Zwischenglied 92 verbunden ist. Dabei ist dieses zuletzt erwähnte Kugelgelenk so
ausgestaltet, daß es sich von dem Zwischenglied 92 leicht lösen läßt. Man kann daher
die Kuppelstange gi für den nachstehend erläuterten Zweck leicht abnehmen. Die Kuppelstange
#läßt sich in ihrer Länge verstellen und besteht zu diesem Zweck aus zwei ineinandergeschraubten
Teilen. Das Zwischenglied 9a ist in senkrechter Lage verstellbar auf einem aufrechten
Zapfen 93 befestigt, dessen Enden von den Armen 94 einer senkrechten Welle 95 getragen
werden.
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Die Welle 95 ist mit ihrem unteren Ende in einem Ansatz 96 des Maschinengestells
gelagert und ruht mit ihrem oberen Ende in einem rohrförmigen
Ständer
97, der auf dem Ansatz 96 befestigt ist. Die Welle 95 trägt nun innerhalb des Ansatzes
96 einen Arm 98 (Fig. 9), der während des Schleifvorganges in Anlage an einer einstellbaren
Anschlagschraube 99 des Ansatzes 96 gehalten wird, und zwar durch eine Feder IoI.
Diese legt sich gegen einen Kolben Io2, dessen Kolbenstange 103 bei 104 am Arm 98
verstiftet ist. Der Kolben -läuft in einem Zylinder Io5, der am Gestellansatz 96
befestigt ist (Fig. 9 und Io). Die Feder wird im Zylinder Io5 und in dessen rohrförmigem
Ansatz durch eine aufgeschraubte Kappe Io6 gehalten, die sich zum Einstellen der
Feder IoI verstellen läßt.
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Die Feder IoI hält nicht nur den Arm 98 während des Schleifvorganges
in Anlage an der Stellschraube 99, sondern verschwenkt auch den Arm 29 und den Halter
27 während des Abrichtens der Schleifscheibe um die senkrechte Achse 28. Damit die
Feder zu diesem Zweck- weiter zusammengedrückt werden kann, ist an der Welle 95
ein Antriebshebelarm 107 befestigt. Verstellt man diesen mit Bezug auf Fig.
9 im Uhrzeigersinn bis in die strichpunktiert dargestellte Lage, so wird er durch
eine Klinke Io8 verriegelt. Diese ist an dem Gestellansatz 96 drehbar gelagert und
fällt unter diesem Gewicht in die Sperrlage und zurück mit Bezug auf Fig. I im Gegenuhrzeigersinn.
Löst man die Klinke Io8 durch deren Drehung im Uhrzeigersinn, so wirkt die Feder
durch den Arm 98 auf -den freigegebenen Hebelarm 107 und dreht dadurch die Welle
95 und den Arm 94 in die in ausgezogenen Linien in Fig. 9 gezeigte Lage, was zur
Folge hat, daß der Halter 27 durch die Kuppelstange 9I um die senkrechte Achse 28
mit Bezug auf Fig. 2 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt wird.
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Die Geschwindigkeit, mit der die Feder IoI den Halter 27 verschwenkt,
läßt sich einstellen. Zu diesem Zweck sind die Räume des Zylinders beiderseits des
Kolbens Io2 mit einer Flüssigkeit durch Kanäle Io9 und III verbunden, zwischen welche
ein Nadelventil 112 (Fig. Io) eingeschaltet ist. Die Ventilnadel läßt sich so einstellen,
daß sie die Flüssigkeit auf ihrem Wege von der rechten zur linken Seite des Kolbens
im gewünschten Maße drosselt. Bei dem entgegengesetzten Hub des Kolbens Io2, also
beim Spannen der Feder durch Verstellung des Hebels 107 von Hand, ist die Dämpfung
unwirksam. Denn die Kanäle Io9 und III stehen durch einen Verbindungskanal I13 mit
einem Rückschlagkugelventil 114 in Verbindung, das nur geschlossen ist, wenn die
Flüssigkeit vom Kanal Io9 in den Kanal III strömt.
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Sind alle Messer des Werkzeugs geschliffen und hat dann die nächste
Teilbewegung stattgefunden und zum Einrücken der Sperrklinke 78 geführt, so wird
der Motor 55 selbsttätig durch Schalter 1 i5 und 116 (Fig. 7 und II) stillgesetzt.
Die beiden Schalter befinden sich in dem Gehäuse der Teilvorrichtung, und zwar in
der rechts von der Dichtung am Umfang der Kurvenscheibe 66 (Fig. 6) gelegenen Kammer.
Der Schalter 115 hat einen unter Federspannung stehenden Schaft 117, der sich gegen
das äußere Ende eines Stößels 118 legt. Dieser Stößel ist gleitend im Gehäuse 54
geführt und steht ebenfalls unter dem Einfluß einer Feder. Mit seinem inneren Ende
legt er sich gegen eine ringförmige Kurvenscheibe II9, die sich auf der Werkzeugspindel
47 befindet und an der Teilscheibe 72 durch einen Keil befestigt ist. Die Kurvenscheibe
II9 hat eine Senke 121, in die der Stößel 118 durch seine Feder hineingedrückt wird,
wenn sich die Spindel in der Stellung zum Schleifen des ersten Messers des Messerkopfes
befindet. Infolge dieser Bewegung des Stößels kann sich der Schaft 117 verschieben,
wobei er einen im Schaltergehäuse befindlichen Kontakt öffnet.
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Der elektrische Schalter 116 hat einen unter Federspannung stehenden
Schaft 122, der sich um die Stirnfläche der Triebscheibe 69 des Maltesergetriebes
anlegt und in der Bahn einer Bogennut 123 liegt. Diese ist auf der Scheibe 69 gegenüber
der Nockenfläche 86 so gelegen, daß der Schaft 122 unter dem Einfluß seiner Feder
einfällt, sowie die Sperrklinke 78 in die Teilscheibe 72 eingegriffen hat. Unmittelbar
bevor alsdann die Sperrklinke 78 wieder ausgerückt wird, also unmittelbar vor dem
nächsten Teilvorgang, wird der Schaft 122 wieder in die Ausgangslage zurück aus
der Nut 123 herausgedrückt.
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Das in Fig. 12 gezeigte Schaltschema gibt den Schaltzustand des Motors
55 wieder, wenn dieser zum Einschalten bereit ist. In diesem Zeitpunkt greift der
Stößel I18 in die Senke 121 und schließt das Kontaktpaar 124 des Schalters I15,
während ein weiteres Kontaktpaar 125 getrennt ist. Der Schaft 122 des Schalters
116 ist in diesem Zeitpunkt eingedrückt, da der Teilvorgang gerade beendigt ist
und daher der Schaft aus der Schubkurvennut 123 herausgeglitten ist. In diesem Zustand
des Schalters 116 sind seine Kontakte 126 geschlossen, jedoch die Kontakte 127 getrennt.
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Die Steuerung des Motors 55 erfolgt durch ein Schaltschütz 128 mit
einer Wicklung 129, drei Arbeitskontakten 131 und einem weiteren Arbeitskontakt
135. Die Kontakte 131 schließen den Motor an die Drehstromnetzleitungen 132, 133
und 134 an, während der Kontakt 135 einen Haltestromkreis schließt. Ferner enthält
das Schütz eine Wicklung 136 mit drei Arbeitskontakten 137, die den Motor umsteuern.
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Ferner sind noch Relais 138 und 139 vorgesehen. Die Relaiswicklung
141 des Relais 138 hat zwei Wicklungen 145 und 146 sowie einen gemeinsamen Anker
144, der bei Erregung der Wicklung 1.45 geschlossen und bei Erregung der Wicklung
1:I6 geöffnet wird. Das Relais 139 ist derart polarisiert, daß sein Anker in der
jeweiligen Schaltstellung verbleibt, bis die andere Wicklung erregt wird.
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Ferner dient der Steuerung eine Handschalttafel 147. Diese enthält
einen Druckknopfanlaßschalter mit Arbeitskontakten 148 und 149, einen Stillsetzschalter
151 mit Ruhekontakten, einen Umsteuerschalter, dessen Kontaktbrücke entweder ein
Kontaktpaar 152 für Rechtslauf oder ein Kontaktpaar
I53 für Linkslauf
schließt, und einen Schalter 154, der im offenen Zustand den Motor nur so lange
laufen läßt, als der Anlaßschalter niedergedrückt wird, damit man die Spindel durch
wiederholtes Einschalten des Antriebes einstellen kann. Wird der Schalter 154 geschlossen,
so läuft der Motor durch das volle Arbeitsspiel, sofern der Anlaßschalter vorübergehend
geschlossen wird.
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Eine Anzeigelampe 155 von hohem Widerstand leuchtet auf, sobald die
das zu schleifende Werkstück tragende Spindel 47 in die Stellung zum Schleifen des
ersten Messers gelangt, wobei der Stößel 118 in die Senke I21 (Fig. II) eingreift
und die Sperrklinke 78 in Sperrstellung ist. In den entstandenen Stromkreis ist
das Kontaktpaar 143 des Relais 138 geschlossen, weil das Kontaktpaar I26 des Schalters
II6 durch Eingreifen des Stößels I18 in die Senke 12I geschlossen ist.
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Wird der Anlaßschalter vorübergehend gedrückt, während die Lampe 155
brennt, das Schaltschütz auf Vorlauf gestellt ist und sich der Anlaßschalter in
der Dauerlaufstellung befindet, so wird ein Stromkreis über die Wicklung 129 des
Schaltschützes geschlossen, so daß der Motor 55 in Vorlaufrichtung anläuft. Es wird
auch durch den Kontakt 135 ein Haltestromkreis geschlossen, so daß man nun den Anlaßschalter
I48 loslassen kann und der Motor dann weiterläuft. Der Haltestromkreis verläuft
wie folgt: Umsteuerkontakte 152, Einstellschalter I54, Leitung I67, Kontakt 135,
Leitung I68, Kontakt 144 des Relais I39, Leitungen I69 und I62, Stillsetzschalter
15I.
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Wenn man nicht durch Drücken des Stillsetzschalters I5I (der den Stromkreis
der Schaltschützwicklung I29 trennt) die Maschine schon vorher stillsetzt, läuft
sie nun so lange weiter, bis der Arbeitskreislauf abgeschlossen ist. Erst wenn unmittelbar
vor der ersten Teilbewegung die Klinke 78 aus der Teilscheibe 72 ausgerückt wird,
wird der Schalter II6 umgeschaltet und trennt sein Kontaktpaar 126, wobei er sein
Kontaktpaar 127 schließt. Dadurch wird der Relaiskontakt I44 des Relais 139 überbrückt,
der durch Erregen der Wicklung 146 geöffnet war.
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Bei der ersten Teilbewegung läuft die Spindel 47 um und bringt den
Stößel II8 außer Eingriff mit der Senke 121 (Fig. II), wodurch das Kontaktpaar 124
getrennt und das Kontaktpaar 125 geschlossen wird. Das Kontaktpaar 125 überbrückt
die im Haltestromkreis liegenden Kontakte 127 des Schalters 1I6. Wenn daher die
Kontakte I27 beim nächsten Einfallen der Sperrklinke 78 getrennt werden, bleibt
doch der Haltestromkreis für die Schaltschützwicklung 129 erhalten.
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Die Kontakte I25 bleiben geschlossen, bis das letzte Messer des Werkzeugs
geschliffen ist und die Spindel 47 infolge ihrer Teilbewegung in die Lage kommt,
in der sie wieder das erste Messer an die Arbeitsstelle bringt. Wenn dies geschieht,
wird der Schalter II6 geschaltet, so daß er sein Kontaktpaar 127 schließt. Dieses
überbrückt vorübergehend die Kontakte I25 des Schalters 1I5, so daß die Maschine
weiterläuft, obgleich die Kontakte 125 beim Teilvorgang durch Einfallen des Stößels
118 in die Senke 121 getrennt werden. Sobald indessen die Klinke 78 eingefallen
ist, wird das Kontaktpaar I27 des Schalters 116 getrennt und der Motor 55 stromlos.
Auch wird die Wicklung 141 des Relais 138 erregt und schaltet die Lampe I55 ein,
die dann die Beendigung des Schleifzyklus anzeigt.
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Nun kann man durch Öffnen des Schalters 154 die Maschine in Vorlaufrichtung
ruckweise in Gang setzen. Dadurch wird -der Haltestromkreis des Schaltschützes getrennt,
so daß der Motor 55 nur während des Niederdrückens des Anlaßschalters, also während
des Schließens der Kontaktbrücke I48, weiterläuft. Man kann den Motor sowohl in
Vorlauf- als auch in Rücklaufrichtung ruckweise in Gang setzen. Für die Rücklaufrichtung
schließt man das Kontaktpaar I53, was zur Wirkung hat, daß bei jedesmaligem Schließen
des Anlaßschalters I48 ein Stromkreis geschlossen wird, der durch die Schaltschützwicklung
I36 verläuft und Umsteuerkontakte I37 schließt.
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Zum Schluß sei noch einmal kurz die Reihenfolge der Vorgänge zusammengefaßt:
Nach vorübergehendem Lösen der Kuppelstange 9I stellt man den Abrichtdamanten 26
ein, wobei der Halter 27 um seine Achse 28 frei schwingen kann. Dann wird der Halter
gegenüber dem Arm 29 entsprechend dem gewünschten Schleifwinkel eingestellt. Nach
Anschluß der Kuppelstange 9I wird nun die Maschine ruckweise in Vorlaufrichtung
in Gang gesetzt, bis der Halter um die Achse 28 mit Bezug auf Fig. 2 im Gegenuhrzeigersinn
bis in die Totpunktlage geschwenkt ist, die durch den Zeiger 9o auf dem Arm 89 angezeigt
wird. Der Spindelstock 49 wird in dem Halter durch Drehung um die Spindelachse derart
eingestellt, daß der Motor 55 waagerecht zu stehen kommt. Das Werkzeug 25 ist auf
der Spindel 47 so befestigt, daß eines seiner Messer ungefähr in die waagerechte
Ebene zu liegen kommt, in welcher sich die Schleiffläche der Schleifscheibe 26 befindet.
Mit Hilfe des Handrades 39 wird dann der Halter derart eingestellt, daß das Abrichtwerkzeug
auf die Schleifscheibe einwirken kann. Das Zwischenstück 92 wird dann auf der Stange
93 so eingestellt, daß die Kuppelstange 9I waagerecht liegt, worauf deren Länge
so eingestellt wird, daß das zu schleifende Werkzeug gegenüber der Schleifscheibe
richtig eingestellt wird, so daß diese bis zur vollen Tiefe eingreift. Dann wird
die Maschine schrittweise in Rücklaufrichtung, also mit geschlossenen Kontakten
153 in Gang gesetzt, bis die Lampe 155 aufleuchtet. Mit Hilfe des Handrades 39 wird
dann wiederum der Halter um das Maß angehoben, das dem beim Abrichten der Schleifscheibe
zu entfernenden Schleifscheibenmaterial entspricht. Nunmehr wird der Umsteuerschalter
so eingeschaltet, daß die Vorlaufkontakte 152 geschlossen werden. Es folgt nun das
Abrichten der Schleifscheibe durch Verschwenken des Hebels 107 bis in seine Grenzstellung
(die in Fig. i und 2 ganz links liegt), worauf die Klinke io8 gelöst wird. Ist der
Abrichthub
beendet, so drückt man auf den Anlaßschalter, so daß die Maschine selbsttätig den
Schleifzyklus in der beschriebenen Weise durchführt, wobei der Halter jedes einzelne
Messer des Werkzeugs zweimal an der Schleifscheibe vorbeiführt, worauf durch die
Teilbewegung das nächste Messer in Schleifstellung gelangt. Kommt schließlich das
erste Messer wieder an seiner Ausgangslage an, so erfolgt selbsttätig die Stillsetzung
der Maschine.
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Die beim Schleifen und Abziehen vom Werkzeug und vom Abrichtdiamanten
beschriebenen Bahnen ersieht man am besten aus Fig. z. Beim Schleifen verbleiben
die Arme 94 in der in ausgezogenen Linien dargestellten Lage. Durch Schwingung des
Armes 89 aus der Lage der Fig. 2 heraus wird die Mitte 178 seines Kugelgelenks in
die Lage 178' übergeführt, wobei der Halter um die Achse 28 schwingend das zu schleifende
Werkzeug bis in die gestrichelt gezeigte Stellung 25' und aus dieser wieder zurückbewegt.
Das Abrichtwerkzeug 26 bewegt sich in die Stellung 26' und von dieser aus wieder
zurück, doch bleibt es hierbei völlig innerhalb des Umfanges 24 der Schleifscheibe,
ohne diese zu berühren. Beim Abrichten der Schleifscheibe verbleibt der Punkt 178
in Ruhe gegenüber dem Halter 27, und dieser wird durch die Pendelbewegung des Armes
94 verschwenkt, dargestellt durch die ausgezogenen und die strichpunktierten Linien
in Fig. 2. Dadurch gelangt der Punkt 178 an die Stelle I78" und wieder zurück. Hierdurch
wird das Abrichtwerkzeug über die Schleiffläche der Schleifscheibe geführt, und
zwar bis zur Stelle 26" und wieder zurück.
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Um in dem Pendelantrieb für den Halter des zu schleifenden Werkstücks
beim Schleifvorgang den gesamten Spielraum aufzunehmen und auf diese Weise dem zu
schleifenden Werkzeug bei jeder Pendelbewegung genau denselben Hub zu erteilen,
sind die in Fig. 13 dargestellten Einrichtungen vorgesehen. Hierzu gehören ein am
unteren Teil der Achse 32 befestigter Arm 179
und ein Federkolben 181, der
gegen den Arm drückt und ihn sowie den Halter 27 im Uhrzeigersinn um die Achse 28
zu schwenken sucht. Der Federkolben führt sich in einem Halter 182, der am Gestell
2o befestigt ist, und hält daher das Gestänge 92, 9I, 89 unter einer ständigen Spannung.
welche den Kurbelarm 87 (Fig. 8) in Uhrzeigerrichtung zu drehen sucht. Die Nockenrolle
88 bleibt daher ständig mit derselben Flanke der Nockenscheibe 66 in Anlage. Auf
diese Weise wird jeder Spielraum aufgenommen und das zu schleifende Werkzeug 25
bei den aufeinanderfolgenden Umläufen des Nockens 66 mit größter Genauigkeit an
der Schleifscheibe vorbeigeführt.
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In Fig. 14 ist eine Schleifscheibe mit einem besonders geeigneten
Schleifprofil dargestellt. Der Rand der tellerförmigen Scheibe wird am besten schmal
gehalten, um ein Überhitzen des zu schleifenden Werkzeugs zu vermeiden. Der schmäle
Schleifrand von der Breite W, der zwischen den Kreislinien 23 und 24 liegt, läßt
sich ohne Beeinträchtigung der Festigkeit der Schleifscheibe dadurch erhalten, daß
man periodisch das Schleifrad grob auf eine Kegelfläche 183 abrichtet. Diesem Zweck
dienen die in Fig. 15 und 16 gezeigten Mittel, nämlich ein Abrichtwerkzeug 184,
am besten mit einer Diamantspitze, dessen Halter einen Führungsteil 185 und einen
Griff 186 hat. Der Führungsteil sitzt in einer Führungsbahn, die von einem Block
187 und einer darauf bei 189 angeschraubten PlatteI88 gebildet wird. Der Block kann
am vorderen Ende der Spindel 47 durch einen Bolzen I9I jedesmal befestigt werden,
sofern die Spindel kein Werkzeug 25 trägt.
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Ist der Block an der Spindel befestigt, so kann diese durch die Einstellmittel
58, 56 und 57 (Fig. 3) derart gedreht werden, daß der Diamant 184 die Schleifscheibe
der Kegelfläche 183 entsprechend abrichtet, deren Kegelwinkel das gewünschte Maß
aufweist. Hierzu schwenkt man den Handgriff 186 von Hand. Der Halter 27 läßt sich
mit Hilfe des Handrades 39 in der beschriebenen Weise heben und senken, so daß man
die Schleifscheibe im gewünschten Maß abrichten und dadurch die Schleiffläche auf
die gewünschte Breite W bringen kann.
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Man kann die Maschine so einrichten, daß man mit ihr Messerköpfe mit
verschiedener Messerzahl abrichten kann. Hierzu braucht man lediglich die Teilscheibe
72 und die Antriebsscheibe 69, 71 auszuwechseln, was leicht geschehen kann, da das
Gehäuse 52 der Teilvorrichtung aus lösbar verbundenen Teilen besteht, die längs
der Linie 7-7 der Fig. 6 zusammenstoßen und lösbar verschraubt sind. Nach Öffnen
des Gehäuses kann man die Elemente 71 und 72 herausnehmen: Das Schmiermittel in
der den Schneckenantrieb 64, 65 enthaltenden Gehäusekammer geht dabei nicht verloren,
sondern wird durch die die Nockenscheibe 66 umgebende Dichtung eingekapselt.