DE952832C - Einrichtung zum Erfassen von Erdschluessen - Google Patents

Description

• Einrichtung zum Erfassen von Erdschlüssen Zusatz zum Patent 8869 933 Das Hauptpatent 886 937 betrifft eine Einrichtung zum Erfassen von Erdschlüssen, insbesondere der dabei auftretenden kurzzeitigen Entladungsvorgänge, auf Kabeln und Leitungen. Bei dieser Einrichtung ist ein schnell arbeitendes Richtungsrelais und ein Kondensator vorhanden, welcher sich aus einer Gleichstromquelle nach jeder Entladung im Verhältnis zu der Dauer der bei Erdschlüssen auftretenden Schwingungsvorgänge nur langsam auflädt und welcher über einen Kontakt des Richtungsrelais je nach der Ansprechrichtung desselben an einen von zwei Steuerstromkreisen für weitere Schaltmittel anschließbar ist, so daß der Kondensator beim ersten Ansprechen des Richtungsrelais seine Ladung an den dabei angeschlossenen Steuerstromkreis abgibt. Auf diese Weise spricht die Einrichtung auch auf ganz kurzzeitige Störungen, sogenannte Erdschlußwischer, an und hält die Richtung fest, in welcher sich die Fehlerstelle auf der Leitung relativ zum IVIeßort befindet. Dieses sogenannte Erdschlußwischerrelais soll erst ansprechen, wenn die Entladevorgärige eine gewisse Größe überschreiten, um eine Überempfindlichkeit gegen sonstige Störvorgänge zu vermeiden. Aus diesem Grunde. ist im Hauptpatent ferner vorgeschlagen, das Ansprechen des Richtungsrelais bis zu einem bestimmten Stromwert zu verhindern, was beispielsweise durch Anlegen einer bestimmten Gegenspannung erreicht werden kann.
• Es hat sich nun ergeben, daß diese Gegenspannung nicht in allen Fällen ausreichenden Schutz gegen unerwünschtes Ansprechen gewährt, denn es wurden Fälle beobachtet, in denen den für die Richtungsermittlung des Fehlervorganges charakteristischen Schwingungsvorgängen Störungen vorausgingen, welche die Angabe unsicher machten. Untersuchungen haben nun gezeigt, daß diese vorausgehenden Störungen nicht länger dauern als etwa 0,5 bis i m/sec, und daß sich diesen dann ein für die Richtung des Fehlerortes charakteristischer, einwandfrei erfaßbarer Wellenzug anschließt.
• Um diesen unerwünschten Einfluß zu Beginn der Richtungsermittlung zu beseitigen, werden gemäß der Erfindung Mittel vorgesehen, welche ein Ansprechen des Richtungsrelais nach Auftreten des Erdschlusses erst nach Ablauf der Zeit ermöglichen, in der die Angaben gestört sein können. Hierdurch geht zwar in manchen Fällen etwas an Steuerenergie für das Relais verloren, jedoch ist- dies gegenüber dem Gewinn an Sicherheit ertragbar, weil immer noch genügend Zeit zum Erfassen des charakteristischen Schwingungsvorganges verbleibt. Für die Richtungsermittlung wird somit etwa die Zeit zwischen der ersten m/sec nach Eintritt des Fehlers und etwa der fünften, gegebenenfalls bis zur zehnten m/sec, ausgenutzt.
• Zur Sperrung des Erdschlußwischerrelais während der ersten 1/2 oder i- m/sec kann gemäß der Erfindung, ähnlich wie im Hauptpatent, das die Kondensatorentladung steuernde richtungsempfindliche Relais in eine Gleichrichterbrücke gelegt und der Durchgang des Stromes durch diese Brücke durch eine Drossel mit stark geknickter, vorzugsweise rechteckiger Magnetisierungskennlinie über dem gewünschten Zeitabschnitt gesperrt werden.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel hierfür dargestellt. In diesem sind 29 und 30 zwei Zwischenwandler, deren Primärwicklungen 31, 32 - ähnlich wie beim Hauptpatent - der Meßstrom und deren Primärwicklungen 33, 34 die Meßspannung zugeführt wird. Die Sekundärwicklungen 35 und 36 sind über die Gleichrichteranordnungen 41 und 42 in Brücke geschaltet, wobei das die Kondensatorentladung beherrschende-Richtungsrelais 25 im Brückenzweig liegt. Ebenso wie beim Ausführungsbeispiel nach dem Hauptpatent ist dem Relais 25 eine Gleichrichteranordnung 5o in Graetz-Schaltung vorgeschaltet. Der Durchgangsstrom durch die Gleichrichteranordnung 5o ist über die Drossel 6o geführt, welche nach. Art der bekannten Schaltdrosseln eine scharf geknickte, vorzugsweise rechteckige Magnetisierungskennlinie aufweist und infolgedessen den Stromanstieg in ihrer Wicklung eine bestimmte Zeitlang verzögert, dann aber plötzlich voll durchlässig wird, sobald die Sättigung erreicht ist. Der Erregerstrom für das Relais 25 setzt somit um diesen Betrag später ein. Durch geeignete Dimensionierung dieser Drossel ist es bekanntlich lc.ciat erreichbar, das Relais 25.- so lange zu sperren, bis die die Messung störenden Einflüsse mit Bestimmtheit abgelaufen sind.
• Im Ausführungsbeispiel hat die Schaltdrossel in an sich bekannter Weise noch eine Vormagnetisierungswicklung 61, die - gegebenenfalls über einen Einstellwiderstand 62 - mit Gleichstrom gespeist wird und für eine Rückmagnetisierung sorgt, so daß bei jedem neuen Vorgang gleiche Ausgangsbedingungen für die Drossel herrschen.
• Die im Ausführungsbeispiel in vorteilhafter Weise durch eine sogenannte Schaltdrossel erzielte Verzögerung kann auch durch andere an sich bekannte elektrische und gegebenenfalls mechanische Verzögerungseinrichtungen und Schaltungen erreicht werden. Wesentlich für die Erfindung ist vor allem, daß bei rasch ansprechenden Erdschlußrelais; insbesondere Erdschlußwischerrelais, Mittel angewandt werden, welche die eigentliche Richtungsermittlung erst zu einem Zeitpunkt beginnen lassen, in welchem keine Störeinflüsse mehr vorhanden sind:

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Erfassen von Erdschlüssen und der Richtung des Fehlerortes, insbesondere bei Erdschlußwischern, nach Patent 886 937, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, welche das Ansprechen des Richtungsrelais nach Auftreten des Erdschlusses um eine kleine Sicherheitszeit von vorzugsweise o,5 bis i m/sec verzögern.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch i mit einem in einer Gleichrichterbrücke liegenden Richtungsrelais, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregung des Richtungsrelais durch eine Drossel mit vorzugsweise stark geknickter Magnetisierungskurve verzögert wird.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel über eine Gleichrichteranordnung in Graetz-Schaltung angeschlossen ist.
4. 4. Einrichtung nach Anspruch :2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel eine an Gleichspannung liegende Vormagnetisierungswicklung trägt.