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Vorrichtung zur Gewinnung leicht schmelzbarer, fester Stoffe aus Gasströmen
Die Bewegung größerer Mengen leicht schmelzbaren Materials, wie z. B. wachsartiger
Stoffe, die erheblich oberhalb normaler Temperatur schmelzen, wird erleichtert,
wenn das Material pulverförmig oder körnig gemacht worden ist. Zu diesem Zwecke
hat man Verfahren entwickelt, nach denen solches Material dadurch in pulverförmige
oder körnige Gestalt gebracht wird, daß man es aus der Schmelze in eine kalte Kammer
sprüht oder einen Nebel dieses Materials in. Kontakt mit einem Strom kalter Luft
oder eines. anderen Gases bringt, so daß die feinen Tröpfchen zum Erstarren gebracht
werden, ehe sie auf eine feste Fläche fallen. oder zusammenlaufen. Beispiele von
Stoffen, die auf solche Weise behandelt werden können, sind höhere gesättigte Fettsäuren,
wie Palmitin- oder Stearinsäure, Teilester höherer gesättigter Fettsäuren mit Polyhydroxylverbindungen,
wie Sorbitrnonostearat, Sorbiddipalmitat, Glycerinmonostearat u. dgl.
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Beim Pulverisieren oder Körnigmachen von Stoffen bildet sich stets
eine erhebliche Menge sehr fein verteilten Materials, das so fein: ist, daß es vom
Gegenstrom des Kühlgases getragen wird, statt bei der Hauptmasse :des Produktes
zu 'bleiben. Aus wirtschaftlichen Gründen ist es wünschenswert, zur Gewinnung dieser
vom -,Gas getragenen Teilchen erstarrten Materials sie vom Gasstrom zu trennen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient dem Zweck, leicht schmelzbare.
Stoffe aus Gasströmen;,
die derartige Stoffe in feinverteilter Form
mit sich führen, abzuscheiden.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung sind Vorrichtungen zur Rückgewinnung
des Teils eines durch Versprühen erstarrten wachsartigen Materials, das genügend
fein verteilt ist., um von den aus dem Spriihturm austretenden Gasen mitgenommen
zu werden.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man. das die leicht
schmelzbaren Teilchen schwebend mit sich führende Gas, z. B. ein solches, das aus
einem Verfestigung bewirkenden Sprühturm mit hoher Geschwindigkeit austritt, durch
eine Kammer oder einen Kanal führt, in dem im rechten Winkel zur Richtung des Gasstromes
eine-Prallplatte angeotd(n,et ist, die bei einer über dem Schmelzpunkt des im Turm
behandelten Materials liegenden Temperatur gehalten wird, und daß Vorrichtungen
vorge-. sehen sind, um von dieser Platte das geschmolzene Material zu seiner Gewinnung
zu sammeln.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsförm der Erfindung ist der erwähnte
Kanal oder die Kammer so -eingerichtet, d'aß der Gasstrom in waagerechter Richtung
durchfließt, woben die Prallplatte senkrecht und im rechtell Winkel zum Gasstrom
angeordnet ist. Die bevorzugte Vorrichtung zum Sammeln des vom der Platte abtropfenden
Materials besteht aus einer Pfanne oder Schale, die unmittelbar unterhalb der Platte
angeordnet und mit einer Heizvorrichtung ausgestattet ist, um das von der Platte
kommende Material in geschmolzenem Zustande zu erhalten, wobei außerdem eine Vorrichtung
zum Abziehendes gesammelten Materials zur weiteren Verwertung vorhanden ist.
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Die Zeichnungen zeigen eine solche bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung.
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Fig. i ist ein senkrechter Schnitt durch einen mit der Vorrichtung
nach der Erfindung ausgerüsteten Sprühkühlturm, wobei Teile dies Turmkörpers und,
des Fundaments abgebrochen gezeigt sind; Fig.2 ist ein senkrechter Schnitt durch
den oberen Teil desselben Turms nach Linie 2-2 der Fig. i ; Fig. 3 ist ein waagerechter
Schnitt nach Linie 3-3- der Fig. i.
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In den Zeichnungen, in denen gleiche Teile stets gleiche Bezeichnungen
haben, ist i i ein normaler Sprühturm für die Verfestigung von leicht schmelzbaren
wachsartigen Stoffen mit einer zylindrischen Wand 12, deren unterer Teil konisch
zu einer Öffnung 13 ausläuft, durch die das erstarrte körnige Material abgelassen
wird. Im oberen Teil ruht ein rostartiger Boden 18 auf Trägern i9, wobei dieser
Boden die Einrichtung für die Einführung des, zu behandelnden: Materials. und: für
dass Auffangen der vom Gas getragenen Teilchen trägt, wie unten noch näher beschrieben,
wird..
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Das geschmolzene, zu behandelnde Material tritt in den Turm von einem
Vorratsbehälter (nicht gezeigt) über das mit Mantel versehene Rohr 14 und '.die
Sprühdüse 15 ein, die auf jeden gewünschr ten Zerstäubungsgrad eingestellt werden
kann.. Kalte Luft tritt in den Turm durch die Schlitze 16 ein, die nahe dem Sockel
des Turmes liegen, und wird im Gegenstrom zu den fallenden Sprühtröpfchen durch
den Saugventilator 17 aufwärts gesaugt, denn waagerecht in die Kammer 21 gegen die
Prallplatte 22 geworfen und schließlich aus den Öffnungen 23 abgelassen. Die Querschnittsfläche
der Öffnung, in der der Ventilator 17 läuft und durch welche die Kammer 21 mit dem
Turm z z verbunden ist, ist im Vergleich zur Querschnittsfläche des Turmes i i klein,
so daß der mit Teilchen beladene Gasstrom mit großer Geschwindigkeit in die Kammer
und gegen die Prallplatte 22 geblasen wird.
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Der Ventilator 17 kann auf .irgendeine passende Weise angetrieben
werden, z. B. durch einen in der Zeichnung gezeigten Motor 24 und Welle 25, die
durch die Prallplatte geht und in den Lagern 26 und 27 auf passende Weise gebettet
ist. Ein um die Welle liegendes zylihdTisches Gehäuse 28 verhindert das Absetzen
von gasgetragenen Teilchen auf die Welle. -Die Prallplatte ist hier mit einer konkaven
Oberfläche gezeigt, auf die der Luftstrom trifft, was eine bevorzugte Ausführungsform
ist, und wird bei einer über dem Schmelzpunkt des im Turm behandelten Materials
liegenden Temperatur gehalten., beispielsweise durch einen Dampfmantel 31, in dien
Dampf durch dass Rohr 32 eingeführt wird, und aus dem Dampf und: Kondensat durch
das Rohr 33 abgelassen werden. Die Platte wird durch ein passendes Gestell 34 in
Stellung gehalten, dessen Unterbau bei 35 gezeigt isst.
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Unter der Prallplatte liegt eine Auffangschale 36, von der das von
der geheizten Prallplatte ablaufende geschmolzene Wachs aufgefangen wird. Der Inhalt
der Schale wird durch Erwärmung am Erstarren- gehindert, z. B. durch in ihr liegende
Dampfrohrschlangen 37. Im, der gezeigten- Ausführung wird zu diesem Zwecke der Abdampf
und das, Kondensat vom Mantel 31 durch die Schlangen 37 geführt. Der geschmolzene
Inhalt der Schale wird kontinuierlich oder periodisch abgezogen, vorzugsweise durch
das mit 'Dampfmantel versehene Rohr 38.
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Durch die gezeigte Vorrichtung werden Teilchen der erstarrten, in
Behandlung befindlichen Wachsprodukte, die zu klein sind, um gegen den aufwärts
gerichteten Luftstrom abwärts zu fallen, gegen die geheizte Platte geschleudert,
wo sie schmelzen, zu einer dünnen Schicht zusammenlaufen und vom unteren Rande der
Platte in einen Behälter tropfen, von. wo sie abgeführt werden können.
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Die Erfindung ist nicht an bestimmte Abmessungen der einzelnen Teile
oder deren Verhältnisse zueinander gebunden. Es ist klar, daß irgendein Teil des
Gasstromes, der nicht auf die Pirallplatte trifft, gasgetragene erstarrte Teilchen
durch die Auslassöffnungen mitnimmt, so daß ihre Rückgewinnung unmöglich wird. Der
Gasstrom wird daher vorzugsweise durch eine Einengung geführt, z. B. gemäß der Zeichnung
durch die Öffnung des Ventilators
17. Dadurch, d'aß die Prallplattenfläche
größer gehalten wird; als der Querschnitt des eingeengten Gasstromes, wind eine
weitgehende Rückgewinnung der Feststoffteilchen ermöglicht. Durch die Einengung
wird auch die Geschwindigkeit des genannten Gasstromes erhöht und damit die Geschwindigkeit,
mit .der die gasgetragenen Teilchen gegen die Prallplatte 22 geschleudert wenden.
Beispielsweise ist festgestellt worden, daß eine kreisförmige gewölbte Platte von
zqo cm Durchmesser, die in einem Abstand von etwa go cm von einem Ventilator mit
go cm Durchmesser in einer Kammer 2z mit wesentlichen 9,3 m2 Querschnitt
bei etwa 3,o5 m Seitenlänge liegt, mit hohem Wirkungsgrad die gasgetragenen erstarrten
Wachsteilchen. aus einem Luftstrom von. 56o bis 6oo m3 in der Minute entfernt.