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Einrichtung zum Entgraten gestanzter Bleche oder Bänder Die in der
Elektrotechnik für den Aufbau des magnetischen Kreises verwendeten Bleche oder Bänder
müssen aus bekannten Gründen sowohl an ihren Außenkanten als auch an den Lochstellen
entgratet werden, wozu üblicherweise die den Grat aufweisende Seite der Bleche in
Tafel- oder Bandform mittels einer quer zum Vorschub angeordneten, die ganze Blechbreite
überdeckenden umlaufenden Walze völlig überschliffen wird. Dieses Verfahren ist
jedoch für hochlegierte und insbesondere kaltgewalzte Bleche mit magnetischer Vorzugsrichtung
nicht anwendbar, da deren magnetische Eigenschaften hierdurch ungünstig beeinflußt
werden. Dies gilt auch für die Schleifbehandlung der Oberfläche von Kernblechen
für Transformatoren und Wandler, die bekanntlich zu den Längskanten parallel verlaufende
Lochreihen aufweisen.
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Diese ungünstige Beeinflussung der magnetischen Eigenschaften kann,
wie erkannt wurde, weitgehendst dadurch vermieden werden, wenn nur die Teile des
Bleches überschliffen werden, die zu überschleifen sind. Eine Einrichtung zum Entgraten
gestanzter Bleche oder Bänder mit zu den Längskanten parallelen Lochreihen für Transformatoren
und Wandler mittels einer die ganze Blechbreie überschleifenden Schleifwalze, der
eine Andrückwalze
gegenüberliegt, weist daher erfindungsgemäß den
längs liegenden Lochreihen und den Seitenkanten des Bleches zugeordnete Einzelscheiben
auf, die der Schleifwalze vor- oder nachgeschaltet sind, wobei die Schleifwalze
oder die Andrückwalze so gesteuert ist, daß die Stirnseiten der Bleche nur kurzzeitig
überschliffen werden. Die vor- oder nachgeschalteten Einzelscheiben können hierbei
auf einer gemeinsamen horizontalen Antriebswelle längs verschieb-und feststellbar
angeordnet sein. Natürlich ist es auch möglich, Tellerscheiben mit senkrechter Drehachse
vorzusehen. Die Steuerung der Schleifwalze bzw. der Andrückwalze für den kurzzeitigen
Schliff der quer zum Vorschub liegenden Gratreihen kann mechanisch, elektrisch oder
elektrooptisch erfolgen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt.
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Fig. I zeigt eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Draufsicht einer Einrichtung
nach der Erfindung.
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Gleiche Teile sind in den Fig. I, 2 mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Das zu entgratende Blech I mit z. B. drei zur Längskante parallelen Lochreihen L1
bis L3 wird in an sich bekannter Weise mittels Transportwalzen 2 der Einrichtung
in Pfeilrichtung zugeführt, wobei angenommen ist, daß die Unterseite des Bleches
die zu entfernenden Grate aufweist. Der quer zur Vorschubrichtung angeordneten Schleifwalze
sind fünf Einzelscheiben 3 biss 7 vorgeschaltet, über denen Druckwalzen 8 federnd
angeordnet sind, die das durchlaufende Blech mit der Gratseite gegen die Scheiben
pressen. Die den längs liegenden Grabreihen L1 bis L3 und den Längskanten des Bleches
zugeordneten Einzelscheiben 3 bis 7 sind auf ihrer horizontalen Antriebswelle zweckmäßig
verschiebbar angeordnet, um sie in der jeweils gewünschten Stellung fixieren zu
können. Ihre Zuordnung zu den längs liegenden Gratreihen erfolgt so, daß die beiden
außenliegenden Scheiben die Längskanten des Bleches, die inneren Scheiben die parallelen
Lochreihen überschleifen. Hinter den Einzelscheiben sind in geeignetem Abstand weitere
Transportwalzen 9 vorgesehen, die die Bleche der durchgehenden, die ganze Blechbreite
überschleifenden Schleifwalze Io zuführen. Sie hat die Aufgabe, nur die quer zum
Vorschub verlaufenden Gratreihen, nämlich die Stirnkanten des Bleches, zu entgraten.
Eine durch einen Magnet I2 bewegte Gegenwalze II dient dazu, die Gratstellen kurzzeitig
gegen die Schleifwalze zu pressen. Zur Steuerung des Hubmagnets I2 sind kurz vor
oder hinter der Scheitellinie der Schleifwalze zwei Kontaktfühler, z. B. die Kontaktrollen
I3 und I4 angeordnet, die die zugehörigen Schalter I5 und I6 für den Magnetstromkreis
betätigen. Weitere Transportwalzen I7 bewirken die Weiterbewegung des entgrateten
Bleches beispielsweise zu einer Stapelvorrichtung.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist folgende:
Die mechanisch bearbeiteten Bleche werden beispielsweise entlang einem Führungsanschlag
in die Transportwalzen 2 eingeführt und von diesen zwischen die Einzelscheiben 3
bis 7 und die Druckwalzen 8 geschoben, wobei sämtliche längs liegenden Grabreihen
und die Längskanten des Bleches entgratet werden. Mittels der Transportwalzen 9
wird dann das Blech zwischen die Schleifwalze Io und die Gegenwalze eingeführt.
Durch die einlaufende Stirnkante wird der Kontaktfühler I3 betätigt, z. B. angehoben,
und schaltet, wie in Fig. 3 schematisch dargestellt, den Schalter I5 um. Durch diese
Umschaltung wird der Stromkreis des Magnets I2 geschlossen und die Gegenwalze II
durch den abwärts gehenden Magnet auf die Stirnkante des Bleches, dieses wiederum
gegen die Schleifwalze Io gepreßt. Die gesamte Breite des Bleches und damit die
quer liegende Gratreihe wird nun kurzzeitig überschliffen, bis die weiterlaufende
Stirnkante den Kontaktfühler I4 betätigt und der Schalter I6 umgeschaltet wird.
Der Magnetstromkreis ist damit unterbrochen, und die Gegenwalze II wird beispielsweise
unter Wirkung des Kraftspeichers I8 in ihre Ruhelage zurückgeführt. Das Blech bewegt
sich nun frei über die Schleifwalze Io weiter, bis es so weit durchgelaufen ist,
daß der Kontaktfühler I3 über die hintere Stirnkante abfällt. Damit wird durch Umschaltung
des Schalters I5 der Stromkreis erneut geschlossen, der Magnet 12 drückt wiederum
die Gegenwalze II und damit das Blech so lange gegen die Schleifwalze Io, bis schließlich
durch Abfallen des Kontaktfühlers 14 über die hintere Blechkante der Anfangszustand
wiederhergestellt ist. Die abgeschliffenen und damit entgrateten Flächen sind in
Fig. 2 auf der durchgelaufenen Blechtafel schraffiert dargestellt.
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An Stelle mechanischer Kontaktfühler kann natürlich auch eine elektrische
oder elektrooptische Steuerung, z. B. mittels Fotozellen, treten. Zur Berücksichtigung
verschiedener Blechstärken und zur Nachstellung bei Abnutzung der Schleifscheiben
können diese auch in der Höhe einstellbar sein. Den einzelnen Schleifscheiben können
Abziehvorrichtungen zugeordnet sein, die bei ungleicher Abnutzung der Scheiben ihre
einwandfreie Ausrichtung ermöglichen.