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Gerät zur Messung der von einem Flüssigkeitsstrom veränderlicher Temperatur
mitgeführten Kalorien Es sind verschiedene Geräte zur Messung der von einem Flüssigkeitsstrom
veränderlicher Temperatur mitgeführten Kalorien bekannt, welche einen Verteiler
enthalten, welcher selbsttätig durch einen auf die Temperatur der Flüssigkeit ansprechenden
Teil betätigt wird und einen der Temperatur der Flüssigkeit proportionalen Teil
des Flüssigkeitsstromes in einen Zähler leiten soll.
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Bei gewissen derartigen Geräten erfolgt die Aufteilung der Flüssigkeit
auf den Zähler und eine Umgehungsleitung durch ein Ablenkorgan, welches in einer
Leitung des Geräts angeordnet ist und bisweilen unmittelbar durch ein Bimetallglied
gebildet wird.
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Bei anderen Geräten erfolgt die Aufteilung durch zwei Verschlüsse,
welche im allgemeinen Öffnungen oder Nadelventile aufweisen und gleichzeitig oder
im Gegensinn betätigt werden, wobei der eine Verschluß die Strömung der Flüssigkeit
zu dem Zähler und der andere die Strömung zu der Umgehungsleitung regelt.
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Obwohl diese Geräte anf einem sehr einfachen Prinzip beruhen, haben
sie infolge ihrer mangelnden Genauigkeit praktisch keine Bedeutung gewonnen.
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Eine Aufteilung der Flüssigkeit, welche zu ihrer Temperatur proportional
ist, kann nämlich nur dann erhalten werden, wenn der Druckabfall in dem Zähler berücksichtigt
wird, welcher von der Durchflußmenge abhängt, so daß es nicht ausreicht, wie dies
bei den vorgeschlagenen Geräten der Fall ist, wenn der freie Querschnitt des zu
dem Zähler führenden Verschlusses sich in bezug auf den gesamten freien Querschnitt
der beiden Verschlüsse direkt proportional mit der Temperatur der Flüssigkeit ändert,
wenn nicht der Druck
hinter den beiden Verschlüssen gleich gehalten
wird, z. B. mittels eines Druckausgleichers. Diese letztere Lösung, welche befriedigende
Ergebnisse zu erzielen gestattet, weist jedoch den Nachteil auf, viele beweglichte
Teile zu erfordern, an welchen sich Kesselstein ansetzt, und durch welche das Gerät
komplizierter gemacht und sein Preis erhöht wird.
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Die Erfindung bezweckt die Herstellung eines Geräts mit der gleichen
Genauigkeit wie die Geräte mit Druckausgleicher, dessen Aufbau jedoch einfacher
und dessen Betriebssicherheit größer ist.
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Sie hat ein Gerät zur Messung der von einem Flüssigkeitsstrom mit
veränderlicher Temperatur mitgeführten Kalorien zum Gegenstand, welches einen Zähler,
bei welchem der Druckabfall dem Quadrat der ihn durchströmenden Flüssigkeitsmenge
proportional ist, und einen von auf die Temperatur der Flüssigkeit oder den Temperaturunterschied
derselben an zwei Stellen des Strömungskreises ansprechenden Mitteln betätigten
Verteiler mit zwei Verschlüssen aufweist, deren einer die Strömung der Flüssigkeit
zu einem Zähler und der andere zu einer Umgehungsleitung steuert, wobei dieses Gerät
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Verteiler so ausgebildet ist, daß die Be ziehung
zwischen den freien Querschnitten der Verschlüsse praktisch für jede Stellung des
Verteilers durch die Formel
gegeben ist, wobei B der freie Querschnitt des Verschlusses der Umgehungsleitung,
A der freie Querschnitt des Verschlusses des Zählers, C der freie Querschnitt einer
dem Zähler gleichwertigen Meßöffnung konstanten Querschnitts, zI T der Meßbereich
des Geräts und T die Bezugstemperatur, d. h. die Flüssigkeitstemperatur bei einem
einfachen Gerät und die höchste gemessene Temperatur bei einem Differentialgerät
ist, so daß der durch den Zähler strömende Flüssigkeitsanteil zu T und somit zu
den von der Strömung mitgeführten Kalorien für jeden Wert dieser Veränderlichen
in dem Meßbereich des Geräts trotz der Schwankungen des relativen Druckabfalls des
Zählers direkt proportional bleibt.
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Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beispielshalber erläutert.
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Fig. I ist eine Schnittansicht einer ersten AusfAhrungsform; Fig.
2 ist eine Ansicht der Fig. I längs der Linie 2-2; Fig. 3 ist ein erläuterndes Schaubild;
Fig. 4 und 5 sind Teilansichten von zwei Abwandlungen des Geräts gemäß Fig. I und
2; Fig. 6 ist ein Axia]schnitt einer zweiten Ausführungsform; Fig. 7 und 8 sind
ein Schnitt bzw. eine leilansicht längs der Linie 7-7 bzw. 8-8 der Fig. 6, wobei
Fig. 8 in größerem Maßstab dargestellt ist; Fig. g ist eine in gleichem Maßstabe
wie Fig. 8 gezeichnete Teilansicht; Fig. 10 ist ein Axialschnitt einer dritten Ausführungsform,
welche einen differentiellen Kalorienzähler hildet, Fig. II und 12 sind ein Schnitt
bzw. eine Teilansicht längs der Linie II-II bzw. I2-I2 der Fig. I0, wobei Fig. II
in größerem Maßstabe gezeichnet ist.
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Bei der in Fig. I und 2 dargestellten Ausführungsform weist das Gerät
ein Gehäuse I mit einer mit einer Leitung 3 für den Zufluß der Flüssigkeit verbundenen
Kammer 2 und zwei Kammern 4 und 5 auf, von denen die erste durch eine Leitung 6
mit einem Turbinenzähler der Bauart Woltman und die zweite mit einer Umgehungsleitung
8 verbunden ist, welche hinter dem Zähler 7 wieder in die Hauptleitung 9 mündet.
Die Aufteilung der Flüssigkeit auf den Zähler 7 und die Umgehungsleitung 8 in Abhängigkeit
von der Temperatur der von der Zuflußleitung 3 gelieferten Flüssigkeit erfolgt durch
einen Verteiler mit einer an dem Gehäuse I durch Schrauben II befestigten, die Kammer
2 von den Kammern 4 und 5 trennenden Platte 10 sowie einem Schieber 12, welcher
längs einer Nut 13 dieser Platte 10 so verschiebbar ist, daß er zwei in dieser Platte
angebrachte Öffnungen 14 und 15 mehr oder weniger verschließt, von denen die erstere
mit der Kammer 4 und die zweite mit der Kammer 5 in Verbindung steht. Hierfür ist
ein Bimetallstreifen 16 vorgesehen, dessen Verformung zu der Temperatur der Flüssigkeit
proportional ist. Dieser Streifen ist in der Kammer 2 untergebracht, und sein eines
Ende ist bei 17 an dem Deckel 18 des Gehäuses 1 befestigt, während sein anderes
Ende den Schieber 12 über zwei mit diesem fest verbundene Stifte 19 antreibt.
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Das Gerät arbeitet folgendermaßen: Wenn die Flüssigkeit ihre niedrigste
Temperatur hat, legt sich der Schieber 12 gegen einen Anschlagstift 20 und schließt
die Öffnung 14 und somit die zu dem Zähler 7 führende Leitung. Die ganze Flüssigkeit
strömt dann durch die Umgehungsleitung 8, und es erfolgt keine Anzeige.
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Das Umgekehrte ist der Fall, wenn die Flüssigkeit ihre höchste Temperatur
hat und sich der Schieber gegen einen Anschlag 21 leg,t. Die Öffnung 15 ist dann
geschlossen, und die gesamte Flüssigkeit strömt durch den Zähler. Bei einer Zwischentemperatur
der Flüssigkeit nimmt der Schieber 12 eine entsprechende Zwischenstellung zwischen
den beiden obigen Grenzstellungen ein.
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Wenn die Drücke in den Kammern 4 und 5 stets gleich wären, würde
es genügen, daß der freie Querschnitt der zu dem Zähler führenden Öffnung 14 sich
in bezug auf den gesamten freien Querschnitt der beiden Offnungen 14 und 15 direkt
proportional mit der Temperatur der Flüssigkeit ändert, damit der durch den Zähler
strömende Anteil derselben tatsächlich ihrer Temperatur proportional ist. Diese
Bedingung ist jedoch infolge der Änderung des relativen Druckabfalls in dem Zähler
nicht erfüllt, weshalb die Öffnungen 14 und 15 verschiedene Formen aufweisen, welche
so ausgebildet sind, daß der Druckabfall in dem Zähler für alle Stellungen des Verteilers
selbsttätig kompensiert wird.
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Zur Bestimmung der Form der Verschlüsse wird angenommen, daß der
Druckabfall in. dem Zähler dem Quadrat der Geschwindigkeit der ihn durchströmenden
Flüssigkeit proportional ist. Da der
Druckverlust bei der Durchströmung
einer Öffnung der gleichen Gesetzmäßigkeit folgt, kann leicht der Querschnitt'einer
Öffnung berechnet werden, welche dem Zähler hinsichtlich des Druckverlustes gleichwertig
ist. Wenn C dieser Querschnitt und A der freie Querschnitt der Öffnung 14 sind,
kann noch der Querschnitt E einer einzigen Öffnung bestimmt werden, welche hinsichtlich
des Druckverlustes den Querschnitten A und C gleichwertig ist.
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Da die »Querschnitte« A und C in Reihe geschaltet sind, kann man
schreiben
worin VA und Vc die Geschwindigkeiten des Wassers in der Öffnung 14 bzw. in der
dem Zähler gleichwertigen Öffnung und PA c der gesamte Druckabfall in dem betreffenden
Zweig sind. Da die Geschwindigkeiten VA und Vc der Durchflußmenge geteilt durch
die Querschnitte proportional sind, kann die Beziehung (a) folgendermaßen geschrieben
werden:
Der Druckabfall PS in der einzigen gleichwertigen Öffnung, deren Querschnitt gesucht
wird, muß definitionsgemäß gleich dem Druckverlust dpAC PÄ c sein.
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Man kann daher schreiben:
Die gleichwertige Öffnung E ist durch die Beziehung bestimmt: 1 . 1 1 E2 2 + C2>
(c) woraus man nach Umformung erhält
Ferner ist das gewünschte Verhältnis zwischen der Durchflußmenge des Zählers Qc
und der gesamten Durchflußmenge Qt durch folgende Formel gegeben:
worin T die Temperatur der Flüssigkeit und S T der Meßbereich des Geräts (dT= Tax
- Tmin), in welchem T liegen soll, ist.
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Da die Durchflußmengen bei gleichem Druckabfall zu den Querschnitten
proportional sind, und wenn » B« der freie Querschnitt der die Umgehungsleitung
steuernden oeffnung 15 ist, kann man die Formel (2) folgendermaßen schreiben:
woraus sich ergibt:
worauf man durch Einsetzen von E aus der Formel (r) erhält:
Diese Formel gibt die Beziehung an, welche für alle Stellungen des schiebers zwischen
den freien Querschnitten der zu dem Zähler führenden Öffnung und B der zu der Umgehungsleitung
führenden Öffnung hergestellt werden muß, um selbsttätig den Druckabfall in dem
Zähler zu kompensieren und so die gewünschte Proportionalität herzustellen.
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Bei dem dargestellten Gerät hat die Öffnung 15 (»B«) eine konstante
Breite, und die Berichtigung erfolgt durch die Form der Öffnung 14 (»A «), wie im
Schaubild der Fig. 3 angegeben, welche die theoretischen Durchtrittsquerschnitte
der Öffnungen 14 und I5 in Abhängigkeit von der Temperatur oder der zu dieser proportion'alen
Stellung des Schiebers 12 darstellt. In diesem Schaubild stellt die Kurve B den
freien Querschnitt der Öffnung 15 konstanter Breite dar, die KurveE ist aus dieser
Kurve B gemäß der obigen Formel (3) berechnet, und die Kurve A stellt den freien
Querschnitt der Öffnung 14 -dar, welcher aus der Kurve B mittels der Formel (4)
für einen durch die gestrichelte Linie C angegebenen Wert der dem Zähler gleichwertigen
Meßöffnung berechnet ist.
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Die Form der Öffnung 14 ist unter Benutzung der Kurve 4 in der in
Fig. 2 angegebenen Weise bestimmt.
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Diese Öffnung besitzt einen ersten Teil, dessen Breite etwa gleich
der der Öffnung 15 ist, und zwar dem mit der Kurve E praktisch zusammenfallenden
etwa geradlinigen Teil der Kurve A entspricht, und hierauf einen stark erweiterten
zweiten Teil zur Erzielung der gewünschten Querschnittsvergrößerung am Ende der
Freilegung dieser Öffnung.
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Es ist wohlverstanden, daß die in dem Schaubild der in Fig. 3 aufgetragenen
Querschnitte Ausflußquerschnitte ohne Einschnürung sind und daß entsprechende Abrundungen
an dem Rand der Öffnungen trorgesehen werden oder diese unter Berücksichtigung der
Einschnürung bemessen werden müssen, damit man sich auf diese theoretischen Werte
stützen kann.
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Es ist selbstverständlich, daß die gleiche Verteilung auch mit einer
den Durchfluß durch den Zähler steuernden Öffnung konstanter Breite erhalten werden
kann, wobei dann die den Durchfluß durch die Umgehungsleitung steuernde Öffnung
eine veränderliche Breite hat, wie bei den in Fig. 8 bis II dargestellten Geräten.
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Bei einer ersten in Fig. 4 dargestellten Abwandlung sind die Löcher
14 und I5, deren Formen denen in der Platte 10 des Geräts gemäß Fig. I und 2 entsprechen,
in einem Rohr 10' angebracht, welches durch eine Querwand in zwei Teile geteilt
wird, von denen der eine mit dem Zähler und der andere mit der Umgehungsleitung
in Verbindung steht. Bei dieser Abwandlung treibt der Bimetalistreifen r6 einen
auf dem Rohr 10' gleitenden Rohrschieber I2' an.
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In einer zweiten in Fig. 5 dargestellten Abwandlung haben die beiden
Öffnungen 14 und 15 der Platte 12 des Verteilers konstante Breite, der Schieber
12 wird jedoch von dem Bimetallstreifen 16 über einen
Mechanismus
betätigt, welcher eine zu der Verstellung des Bimetallstreifens nicht direkt proportionale
Verstellung des Schiebers bewirkt. Dieser Mechanismus enthält einen an dem nicht
dargestellten Gehäuse bei 23 schwenkbaren Hebel 22, welcher mit dem Schieber 12
mittels eines Schlitzes oder Nockens 24 zusammenwirkt, in welchen ein an dem Schieber
befestigter Stift 25 eingreift.
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Wie dargestellt, ist dieser Schlitz 24 so gebogen, daß der Schieber
so verstellt wird, daß der freie Querschnitt der Öffnung 14 gegenüber dem freien
konstanten Gesamtquerschriitt der beiden Öffnungen 14 und 15 schneller vergrößert
wird als dies bei einem unmittelbaren Antrieb des Schiebers durch den Bimetallstreifen
16 der Fall wäre.
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Bei der in Fig. 6 bis 9 dargestellten Ausführungsform weist das Gerät,
welches einen gedrängten Aufbau hat, einen Körper 26 mit einer zylindrischen Kammer
27 auf, in welcher die Turbine 28 eines Zählers 29 untergebracht ist, welcher in
dem Körper 26 durch einen an diesem mit Schrauben 3I befestigten Deckel 30 gehalten
wird. In diesem Körper sind außerdem ein eine Leitung zur Umgehung des Zählers bildender
Kanal 32 sowie Kanäle 33 und 34 (s. Fig. 7) angebracht, welche zu der Kammer 27
tangential liegen und Eingangs- bzw. Ausgangskanäle für den Zähler bilden, wobei
der Kanal 33 an seinem vorderen Ende in eine von dem Umgehungskanal 32 getrennte
Kammer 35 mündet, während die Leitung 34 hinter dem Zähler in eine Kammer 36 mündet,
in welche auch der Umgehungskanal 32 mündet und welche mit einem Auslaßstutzen 37
versehen ist.
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Die Kammer 35 und das Vorderende des Umgehungskanals 32 münden in
einen kreisförmigen Flansch 38 des Körpers 26, an welchem eine Glocke 39 mit einem
Einlaßstutzen 40 angebracht ist, welche eine Kammer 41 abgrenzt, in welcher der
Verteiler untergebracht ist. Dieser enthält eine Platte welche an dem Flansch 38
durch zwei Schrauben 43 (s. Fig. 8) befestigt ist und zwei Öffnungen-44 und 45 enthält,
von denen die erste in die Kammer 35 und die zweite in den Umgehungskanal 32 mündet,
sowie einen auf einer mit dieser Platte starr verbundenen festen Achse 47 schwenkbaren
und gegen die Platte durch eine federnde Scheibe 48 angedrückten Verschlußteil 46
und ein spiralförmiges Bimetallglied 49, welches die Stellung des Verschlußteils
46 in Abhängigkeit von der Temperatur der Flüssigkeit steuert. Das innere Ende des
Bimetallgliedes 49 ist in einem axialen Schlitz 50 einer Muffe 51 festgeklemmt,
welche auf der festen Achse 47 mittels einer seitlichen Schraube 52 befestigt ist,
während sein äußeres Ende mit einer Gabel 53 versehen ist, welche mit einer auf
einer mit dem Verschlußteil 46 fest verbundenen Achse drehbaren sphärischen Rolle
54 zusammennvirkt (s. Fig. 9). Wie in Fig. 8 dargestellt, weisen die Öffnungen 44
und 45 verschiedene Formen auf, welche so ausgebildet sind, daß die beiden Verschlüsse,
welche sie mit dem Verschlußglied 46 zusammen bilden, für jede durch die Temperatur
der Flüssigkeit bestimmte Stellung des Verteilers die durch die Formel (4) ausgedrückte
Proportionalitätsbedingung erfüllen. Hierzu ist zu bemerken, daß es bei dieser Ausführungsform
der die Strömung zu dem Zähler steuernde Verschluß ist, welcher eine lineare Öffnungskennlinie
besitzt, und daß der Meßbereich des Geräts, dessen Ausdehnung durch die Kennlinie
des Bimetallgliedes 49 bestimmt ist, leicht in dem Temperaturbereich verschoben
werden kann, indem die Stellung der Muffe 51 auf der festen Achse 47 verändert wird.
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Bei der in Fig. I0, II und 12 dargestellten Ausführungsform bildet
das Gerät einen Differentialzähler zur Messung der einem Apparat, z. B.-einem Heizkörper,
gelieferten Kalorien unter Berücksichtigung nicht nur der Eintrittstemperatur der
Flüssigkeit, sondern auch ihrer Austrittstemperatur.
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Dieses Gerät enthält einen Hauptkörper 56 mit Einlaß- und Auslaßstutzen
57 und 58, eine Mittelkammer 59, in welcher ein Geschwindigkeitsmesser 6c mit Flügelrad
untergebracht ist, und einen zu dieser Mittelkammer gleichachsigen kreisförmigen
Flansch 6I, an welchem ein Verteiler 62 angebracht ist, der in einem lösbar an dem
Flansch 61 befestigten Hilfskörper 63 untergebracht ist. Wie in Fig. 10 dargestellt,
besitzt dieser Hilfskörper eine obere Kammer 64, in welcher die in das Gerät durch
den Eingangsstutzen 57 eintretende Flüssigkeit durch eine Leitung 65 geführt wird,
bevor sie durch den Verteiler auf eine erste Kammer 66, aus welcher sie über den
Zähler 6c zu dem Auslaßstutzen 58 fließt, und eine zweite Kammer 67, aus welcher
die Flüssigkeit unmittelbar über einen Umleitungskanal 68 ohne Durchgang durch den
Zähler zu dem Auslaßstutzen fließt, aufgeteilt wird.
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Wie in Fig. II dargestellt, enthält der Verteiler eine Platte 70
von Kreisform, welche durch Schrauben 71 an dem Boden einer zylindrischen Ausnehmung
des Flansches 6I befestigt ist und einerseits zwei gleiche in seitliche Teile 73
der Kammer 66 mündende Öffnungen 72 und andererseits drei gleiche Öffnungen 74,
deren Form jedoch von der der Öffnungen 72 verschieden ist und welche in die Kammer
67 der Umleitung münden, aufweist. Ein in seiner Mitte an der Platte 70 schwenkbar
befestigter Verschlußteil 75 weist vier radiale Arme 76 auf, welche so verteilt
sind, daß die beiden in einer Grenzstellung des Verteilers (s. Fig. II) verschlossenen
Öffnungen 72 allmählich nach Maßgabe der Drehung des Teiles in der Richtung des
Pfeiles A freigelegt werden, während die ursprünglich offenen drei Öffnungen 74
allmählich bis zur vollständigen Schließung bei dieser Bewegung verschlossen werden.
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Bei dieser Ausführungsform wird der Verschlußteil 75 ebenfalls von
einem spiralförmigen Bimetallglied 77 betätigt, welches diesen über eine Gabel 78
und eine sphärische Rolle 79 antreibt. Dieses Bimetallglied 77 sitzt jedoch nicht
auf einer festen Achse, wie bei der vorhergehenden Ausführungsform, sondern an einer
beweglichen Achse 80, welche ihrerseits durch ein zweites spiralförmiges Bimetallglied
81 angetrieben wird, das in einer unteren Kammer 82 des Hilfskörpers 63 untergebracht
ist. Diese durch einen Deckel 83 geschlossene und mit Eingangs- und Ausgangsstutzen
84 bzw. 85 versehene Kammer wird an den Rückflußkreis der Flüssigkeit angeschlossen.
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Das Bimetallglied 8I weist die gleichen Eigenschaften auf, wie das
Bimetallglied 77, und sein äußeres Ende wird zwischen zwei Stellschrauben 86 so
gehalten, daß es die Rolle einer Ausgleichsvorrichtung spielt, welche die Betätigung
des Verteilers in Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz der Flüssigkeit auf ihrem
Hinweg, d. h. in der Kammer 64, und auf ihrem Rückweg, d. h. in der Kammer 82, gewährleistet.
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Bei dieser Ausführungsform werden die Verschlüsse des' Verteilers
je durch mehrere parallel geschaltete Öffnungen gebildet, welche so ausgebildet
sind, daß die freien Gesamtquerschnitte der Verschlüsse für jede durch den Temperaturunterschied
der Flüssigkeit in den Kammern 64 und 82 bestimmte Stellung des Verteilers die durch
die Formel (4) ausgedrückte Proportionalitätsbedingung erfüllen, und zwar für den
gesamten durch die Kenngrößen der Bimetallglieder 77 und 8I bestimmten Meßbereich
des Geräts.
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Dank der Verwendung von Zählern mit quadratischem Druckabfall, welche
einer Meßöffnung konstanten Querschnitts gleichgesetzt werden können, ist es möglich.
die Öffnungskenngrößen der den Durchfluß zu dem Zähler bzw. zu der Umgehungsleitung
steuernden Verschlüsse genau mittels der Formel (4) so zu bestimmen, daß der durch
den Zähler fließende Flüssigkeitsanteil für-jeden in dem Meßbereich des Geräts liegenden
Wert der Temperatur T dieser und somit auch den von der Strömung mitgeführten Kalorien
direkt proportional ist, und zwar selbst wenn die Verformungskennlinie der von der
Temperatur abhängigen Glieder nicht linear ist.
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Es sei noch bemerkt, daß unter dem Meßbereich des Geräts der Temperaturbereich
zu verstehen ist, in welchem das Verhältnis der Durchtrittsquelschnitte der beiden
Verschlüsse sich mit der Temperatur der Flüssigkeit bei einfachen Geräten oder mit
der Temperaturdifferenz der Flüssigkeit bei Differentialgeräten ändert. Es ist zu
bemerken, daß dieser Temperaturbereich bei den einfachen Geräten, bei welchen Zl
T = - Tmin ist, und T zwischen T min und Tm, liegt, in dem Temperaturgebiet festliegt,
während er bei Differentialgeräten, bei welchen d T die größte zulässige Temperaturdifferenz
zwischen der Hinleitung und der Rückleitung ist, veränderlich ist, wobei (T - Tmin)-
die Temperaturdifferenz zwischen der Hinleitung und der Rückleitung ist, welche
kleiner oder gleich zl T ist. Der Meßbereich hängt von der Kennlinie des temperaturempfindlichen
Gliedes ab, welches im allgemeinen durch ein Bimetallglied gebildet wird, es kann
jedoch auch die Form eines Bourdonrohres, einer Thermometermembran oder einer beliebigen
anderen wärmeempfindlichen Vorrichtung haben.
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Wenn die Flüssigkeitsmenge groß ist oder sich nur wenig ändert, kann
es zweckmäßig sein, durch den Verteiler nur einen Teil der Flüssigkeit strömen zu
lassen, damit man einen Zähler kleiner Leistung benutzen kann: Dieses Ergebnis kann
durch Anordnung einer Hilfsumgehungsleitung zur dauernden Umgehung des Verteilers
erzielt werden, welche z. B. durch einen nicht verschließbaren Teil einer Öffnung
des in die Umgehungsleitung mündenden Verschlusses oder durch eine beliebige andere
Öffnung konstanten Querschnitts gebildet werden' kann, welche eine unmittelbare
Verbindung zwischen dem Strömungskreis vor dem Verteiler und der Umgehungsleitung
herstellt.
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Obwohl die dargestellten Geräte im besonderen für Warmwasseranlagen
und Zentralheizungsanlagers bestimmt sind, können sie natürlich auch zur Messung
von Kälteeinheiten in Kälteanlagen benutzt werden.
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Obwohl Verteiler mit regelbaren Öffnungen zur Herstellung von erfindungsgemäßen
Geräten besonders zweckmäßig sind, können auch andere Verteilerformen mit Ventilen,
Ablenkern usw. benutzt werden, vorausgesetzt, daß die durch die Formel (4) ausgedrückte
Proportionalitätsbedingung erfüllt werden kann.