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Schwimmdock aus einzelnen, für sich schwimmfähigen Sektionen Üblicherweise
werden Schwimmdocks aus Stahlkonstruktionen hergestellt, entweder als einheitlicher
Baukörper oder auch als sogenannte Sektionsdocks, bei welchen das Dock durch Querteilungen
in einzelne Abschnitte oder Sektionen aufgeteilt ist, zu dem Zweck, beschädigte
Sektionen in dem übrigen Teil des Docks eindocken und ausbessern zu können.
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Veranlaßt durch die Mangelerscheinungen im Krieg hat man es vor allem
in Rußland und in den USA. unternommen, aus einem Stück bestehende Schwimmdocks
aus Stahlbeton herzustellen. Dabei ergab sich, daß Stahlbeton als Baustoff, für
die Schwimmkörper an und für sich durchaus geeignet ist. Als nachteilig erwies sich
das hohe Gewicht der Konstruktion und die Notwendigkeit, für größere Schwimmdocks
umfangreiche Baustellen einzurichten, die sich nur bei einem groß angelegten Serienbau
wirtschaftlich vertreten ließen.
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Der Transport von fertigen Schwimmdocks über See ist mit einem ,großen
Risiko verbunden. Dies hängt damit zusammen, daß Docks außerordentlich große Windangriffsflächen
bieten und keine eigenen Antriebs- und Steuermöglichkeiten besitzen. Dadurch sind
sie Wind und Wellen in viel stärkerem Maße ausgesetzt als normale Schiffskörper.
Ein ortsfester Serienbau von Schwimmdocks in einem Stück schaltet deshalb aus. Es
ist nun bekannt, Schiffe aus einzelnen Stahlbetonsektionen zusammenzusetzen und
die Sektionen durch Spannglieder miteinander zu verbinden.
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Die Erfindung löst die Aufgabe einer rentablen Erstellung von Eisenbeten-Schwimmdocks,
ausgehend von dem bekannten aus Stahlkonstruktionen,
in Form einzelner,
für sich schwimmfähiger Sektionen bestehenden Schwimmdock, und besteht darin, daß
die Sektionen aus Stahl- oder Spannbeton hergestellt sind und die lösbare Verbindung
dieser Sektionen miteinander nach Einbringen und Erhärten von Zementmörtel in die
Fügen 7 in an sich bekannter Weise durch Spannglieder 9 erfolgt.
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Die Erfindung bietet so die Möglichkeit, Dockbauten dieser Art an
einer zentral gelegenem Stelle zu beginnen und dort Schwimmkörper zu schaffen, die
einzeln an die spätere Liegestelle des Docks gebracht werden. Die Baueinrichtung,
meistens ein provisorisches Trockendock oder eine Ablaufbahn, muß nicht für den
ganzen Dockkörper, sondern nur für eine Sektion hergestellt werden. Schon bei Herstellung
eines einzigen Schwimmdocks läßt sich hierbei die arbeits und kostensparende Serienbauweise
einrichten. Zweckmäßig beschränkt man sich hierbei auf das eigentliche Dockponton
und baut die Seitenkästen erst an Ort und Stelle auf. Dadurch, daß die Seitenkästen
beim Transport des Schwimmdocks von der zentralen Werft zur endgültigen Liegestelle
fehlen, hat der Schwimmkörper noch geringere Windangriffsflächen, so daß er ohne
Gefahr auch bei Sturm übergroße Strecken transportiert werden kann. Es ist auch
von .großer Bedeutung, daß die gesamte Baueinrichtung und der Stamm einer eingearbeiteten
Mannschaft mit zu dem späteren Liegeplatz mitgeführt werden kann, da an Ort und
Stelle keine Einrichtung mehr geschaffen werden muß und die Stammbelegschaft nur
durch ungelernte Kräfte verstärkt zu werden braucht. Wenn auf diese Weise I bis
2 Sektionen fertiggestellt sind, können die übrigen Sektionen in einen solchen Teilschwimmdock
an Ort und Stelle ausgeführt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung haben die einzelnen Sektionen
zweckmäßig die Breite des fertigen Schwimmdocks. In Anlehnung an die übliche Dockausführung
sind in der Querrichtung des Docks verlaufende Fachwerkkonstruktionen angeordnet,
die die in der Mitte des Docks konzentrierte Last des ' zu dockenden Schiffes auf
die ganze Breite des Schwimmdocks verteilen.
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Die Seitenkästen der einzelnen Sektionen sind zweckmäßig in ihren
oberen, die Maschinen aufnehmenden Teilen wasserdicht und durchgehend begehbar miteinander
verbunden.
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Besonders vorteilhaft ist es, die Decken und Wände der einzelnen Sektionen
an den Stoßstellen zur Aufnahme der die Sektionen verbindenden Spannglieder zu verstärken
und konsolartig über die äußere Begrenzung der Sektionen vorkragen zu lassen.
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Die Bohrungen, durch welche die die Sektionen an den Stoßstellen verbindenden
Spannglieder gesteckt sind, sind zweckmäßig auf etwa ½ bis 1/3 der Gesamtlänge von
der Stoßstelle aus aufgeweitet.
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Die Enden der konsolartig vorkragenden Decken-und Wandverstärkungen
sind vorteilhaft mit Blechbeschlägen verstehen.
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Die Herstellung eines Schwimmdocks nach der Erfindung erfolgt zweckmäßig
in der Weise, daß zunächst nur der Bodenteil der Sektionen hergestellt wird und
die Seitenkästen erst an Ort und Stelle aufgebaut werden.
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Die allgemein bekannte Spannbetonbauweise ist für die -Herstellung
von Schwimmdocks besonders geeignet, um Risse im Beton und die mit solchen Rissen
verbundenen Undichtigkeiten zu vermeiden. Außerdem verbürgt Spannbeton ohne Einbuße
an Festigkeit eine Ersparnis an Gewicht gegenüber dem üblichen Stahlbeton.
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Die Ersparnis resultiert aus der Verminderung der Betonmassen und
durch Herabsetzung der Stahlgewichte durch Anwendung hoher Stahlspannungen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Schwimmdocks dargestellt.
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Fig. I stellt einen Querschnitt, Fig.2 einen schematischen Längsschnitt
und Fig.3 in der oberen Hälfte einen Grundriß und in der unteren Hälfte einen schematischen
Horizontalschnitt dar; Fig.4 zeigt in größerem Maßstab einen Teilgrundriß des Schwimmdockbodens,
und Fig. 5 stellt einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 4 dar.
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Die Boden- und Seitenkästen sind als dünnwandige Hohlkörper I aus
Spannbeton ausgebildet, Sie werden in einer entsprechenden Schalung in bekannter
Weise hergestellt, wobei die in Längs- und Querrichtung vorgesehenen Spannstäbe
2 in Hüllrohren angeordnet und nach dem Erhärten des Betons unter Benutzung desselben
als Widerlager angespannt und in geeigneter Weise gegen den Beton verankert werden.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind in der Querrichtung
Fachwerkkonstruktionen angeordnet, welche die in der Mitte des Docks konzentrierte
Last des zu dockenden Schiffes auf die ganze Breite des Schwimmdocks verteilen.
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Diese Konstruktionen bestehen ebenfalls aus Spannbeton. In der Längsrichtung
sind die üblichen, zur Stabilität notwendigen Schotten 3 aus Stahlblech angeordnet.
' Ähnliches gilt für die Ausbildung der Seitenkästen. Hier kann man sich in der
Regel mit einer gegenseitigen Abstützung der beiderseitigen Wände begnügen.
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Die Fachwerkstäbe in den Pontons und die Steifen innerhalb der Seitenkästen
stützen sich mittels Pilzköpfe 15 gegen die Decken und Wände ab.
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Jede einzelne der aus Fig.2 in einem Längsschnitt durch das fertige
Dock ersichtlichen Sektionen stellt einen selbständigen Schwimmkörper dar.
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Im obersten Teil q: der Seitenkästen des Docks befinden sich die Maschiaenräum.e,
die nach dem Zusammensetzen der Sektionen zum gesamten Dock zu einem durchgehend
begehbaren Raum verbunden werden. Da das Dock bis auf sein Freibord von wenigen
D.ezimebern abgesenkt wird, müssen die Verbindungen der Maschinenräume der einzelnen
Sektionen wasserdicht ausgeführt sein. Bei Betriebstiefgang dagegen sind die Seitenkästen
und das Deck 6 des Pontons .oberhalb der Wasserlinie.
Beim Zusammenfügen
der Sektionen zum Gesamtdock werden die Verbindungen so ausgeführt, daß die Längsbiegemomente
des Gesamtdocks, die im Betrieb unvermeidlich sind, aufnehmen können. Außerdem ist
es notwendig, die Verbindungen der Wand des Maschinenraumes 4 so vorzunehmen, daß
sie Wasserdicht sind. Es erscheint zweckmäßig, die Verbindung der Pontons auf das
oberhalb der Wasserlinie liegende Deck 6 zu beschränken.
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Die Verbindung der einzelnen Sektionen nach dem Prinzip des Spannbetons
geht in der Weise vor sich, daß man die auf gleichen Tiefgang getrimmten Sektionen
in schwimmendem Zustand nebeneinanderstellt und sie provisorisch so zusammenfügt,
daß an den endgültigen Verbindungsstellen ein schmaler Zwischenraum 7 von einigen
Zentimetern entsteht. Dieser Zwischenraum wird sowohl in den Wänden des Maschinenraumes
4 als auch in dem Deck 6 des Pontons ausbetoniert, so daß eine wasserdichte und
formschlüssige Verbindung entsteht. Nach dem Erhärten des Betons werden durch vorbereitete
Bohrungen 8 der Konstruktion Spanneisen 9 gesteckt und gegenüber geeigneten Verankerungen
Io so angespannt, daß die zuvor betonierten Verbindungsstellen 7 unter dem Einfluß
der Spannkraft dieser Spanneisen unter hohe Druckspannung gesetzt werden. Auf diese
Weise sind die Verbindungen in der Lage, auch hohe Zugkräfte zu übertragen, wie
das bei Über nahme der Biegungsmomente des Gesamtdocks notwendig ist. Eine solche
Verbindung kann im Bereich des Maschinenraumes 4 unschwer wasserdicht ausgeführt
werden. Im Ponton wird dagegen neben den Verbindungsstellen ein Schlitz I I zwischen
benachbarten Sektionen verbleiben.
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An den Stoßstellen im Bereich des Pontons ist das Deck 6 des Pontons
verstärkt und springt konsolartig über das Abschlußschott der Sektion vor, um einen
gewissen Abstand der Pontons sicherzustellen, und in Fig. 4 und 5 ist dargestellt,
wie die die beiden Sektionen verbindenden Spannstäbe g unterhalb des eigentlichen
Decks 6 des Pontons in der beschriebenen Verdickung 12 angeordnet sind. Die Bohrung
8, durch welche der Spannstab 9 gesteckt wird, weist an der Verbindungsstelle eine
Aufweitung I3 auf, um das notwendige Spiel für das Durchstecken der Stäbe von der
einen Sektion zur anderen zu gewährleisten.
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In ebenso einfacher Weise wie das Zusammenfügen der einzelnem Sektionen
zum Gesamtdock kann auch die Trennung der Sektionen erfolgen, um beschädigte Sektionen
auszuwechseln und einzudocken. Man entspannt zuerst die die Sektionen verbindenden
Spannstäbe und nimmt dieselben heraus. Wegen der geringem Zugfestigkeit des Fugenbetons
lösen sich dann von selbst die beiden Sektionen voneinander. Der Fugenbeton kann
in einfachster Weise abgespitzt werden, da die Ränder der Fuge zu diesem Zweck mit
Blechbeschlägen 14 versehen sind. Die Sektion ist dann zur Herstellung einer neuen
Verbindung vorbereitet.