-
Flurfördergerät mit in Bezug auf den Grundriß möglichst gedrängter
Bauart Zusatz zum Patent 939 618 Gegenstand des Patents 939 618 ist ein Flurfördergerät,
dessen tragende und wirkende Teile im Grundriß auf engsten Raum zusammengedrängt
sind. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Weiterbildung der räumlichen Zusam:mendrängung
dieser Teile in Bezug auf die Höhenerstreckung. Sie setzt dabei Flurfördergeräte
mit einem ausziehbaren Mast und daran verschiebbarem Hubschlitten als bekannt voraus.
Derartige Geräte lösen die Aufgabe, bei kleinster Bauhöhe, wenn sich also der ausziehbare
Mastteil in der unteren Endlage befindet, die Last mit bereits angehobenem Hwbschlitten
verfahren und am Stapelplatz nach Ausfahren des Mastes auf eine hochliegende Auflage
absetzen zu können. Die geringe Bauhöhe des Gerätes bei eingefahrenem Mast ermöglicht
dabei das ungehinderte Passieren verhältnismäßig niedriger Durchfahrten, Ent- oder
Beladeöffnungen usw.
-
Bei Einrichtungen mit ausziehbaren Teilen hält man gewöhnlich diesen
Teil durch Klemmen, Gesperre u. dgl. in der gewünschten Lage. Schwieriger wird die
Aufgabe, wenn es sich um eine Mehrzahl von teleskopartig gegeneinander verschiebbaren
beweglichen Teilen handelt. Dann muß man durch ein Gesperre einen ausziehbaren Teil
an dem feststehenden Teil so lange halten, bis der zweite Teil in seine Endlage
gekommen ist usw.
-
Dieses technische Prinzip hat man bei den vorerwähnten Hubstaplern
durch Anordnung eines Gesperres zwischen dem ausziehbaren und dem
feststehenden
Mastteil angewandt.. Dabei wird das Gesperre willkürlich oder selbsttätig ausgelöst.
wenn oder kurz bevor der Hubschlitten in seine obere Endlage gelangt, wobei der
Hubschlitten dann bei weiterem Antrieb den .ausziehbaren Mastteil mitnimmt. Diese
Einrichtung hat sich zum Befördern und Heben von Lasten von einer tiefer gelegenen
auf eine hochliegende Stelle gut bewährt: Dagegen gestattet die bekannte Einrichtung
nicht, umgekehrt eine hochliegende Last zu einer tiefer liegenden Stelle zu befördern,
ohne daß sich beim Einfahren des Mastes auch der Hubschlitten in die untere Endlage
absenkt. Wenn man, beispielsweise beim Umstauen von Stapeln, die Last auf eine schon
vorhandene unterste Lage aufschichten will; maß der Hubschlitten dann unter entsprechendem
Zeitverlust und Energieaufwand, während der Mast eingefahren bleibt, in die entsprechende
Höhenlage gebracht werden.
-
Diesen Übelstand in: einfacher und sicherer Weise zu vermeiden, ist
das Ziel der Erfindung. Sie besteht im wesentlichen darin, daß außer dein erwähnten
Gesperre zwischen ausziehbarem und feststehendem Mastteil noch eine Verblockung
zwischen dem ausziehbaren Mastteil und dem Hubschlitten vorgesehen ist, deren Einschaltung
beim Auslösen des Gesperres und deren Auslösung beim Einschalten des Gesperres selbsttätig
erfolgt. Zweckmäßig werden dabei die Hub- und Senkbewegungen des Schlittens und
des ausziehbaren Mastteils von einem gemeinsamen Antrieb abgeleitet, vorzugsweise
unter Einschaltung eines Übersetzungsgetriebes, beispielsweise eines Flaschenzuges.
Die durch die Verblochung hergestellte zwangläufige Verbindung zwischen feststehendem
Mastteil und Hubschlitten, wenn dieser sich in seiner oberen Endlage befindet, bewirkt,
daß man den Mast nach Belieben aus- oder einfahren kann, ohne daß sich die Lage
des Hubschlittens zum ausziehbaren Mastteil ändert.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung seien an Hand des in der Zeichnung
veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher ,erläutert.
-
Es zeigt Fig. i eine Draufsicht eines verfahrbaren Flurfördergeräts
mit ausziehbarem Mast und daran verschiebbarem Hubschlitten, Fig. 2 die dazugehörige
Seitenansicht mit verschiedenen Stellungen des Lastenträg-ers und in vergrößertem
Maßstab sowie perspektivischer Darstellung, Fig. 3 und 4 Einzelteile des Mastsystems
in der oberen bzw. unteren-Endlage, Fig. 5 in gleicher Darstellung, aber in nochmals
vergrößertem Mußstabe, Einzelheiten der zwangläufigen Verbindung des ausziehbaren
Mastteils reit dem feststehenden Mastteil bzw. dem. Hubschlitten und Fig. 6 in schematischer
Darstellung den Bewegungsmechanismus des Mastsystems.
-
Ein dem Hauptpatent entsprechender Hubstapler 5, dessen tragende und
wirkende Teile im Grundriß auf engsten Raum zusammengedrängt sind, enthält einen
Wagenkasten 6, Treibräder 7, Lenkräder 8 und ein rückseitiges Gegengewicht g. Von
dem Fahrersitz io aus sind vom Bedienungsmann das Lenkrad 12 sowie die verschiedensten
Schalthebe113 für Gangschaltung bzw. Vor- und Rüekwärtsfahrt zu bedienen. Mittels
Schalthebeln 14, die neben dem Fahrersitz angeordnet sind, sind der Kipp- und der
Hebemechanismus des Mastsystems zu betätigen.
-
Der aus zwei U-Eisen-Trägern i5 bestehende feststehende Teil des Mastes
ist in der üblichen Weise um einen :gewissen Winkelbetrag vor- und rückwärts kippbar
am Fahrgestell 5 artgelenkt. Auf einem die unteren Enden der Träger 15 verbindenden
Schienenstuhl ruht ein hydraulischer Zylinder 16, der zum Antrieb der beweglichen
Mastteile dient. Außerdem sind die Träger 15 an ihren oberen Enden durch einen Querträger
17 starr miteinander verbunden.
-
Der bewegliche Mastteil besteht aus einem Paar von U-Eisen-Trägern
18, die in den Trägern 15 gleitbar gelagert sind. Zur Verbindung der oberen Enden
der Träger 18 dient ein Querhaupt 2o, an dessen nach unten abgebogenem Flanschteil
22 (F!ig. 3) Lager 23 für drehbare Kettenräder 23' angeordnet sind. Die feststehenden
Mastständer 15 tragen Laschen,-9,4, an denen die Kolbenstangen 25 des zum Kippen
des Mastes dienenden Mechanismus angreifen.
-
Im hydraulichen Zylinder 16 ist ein Kolben gleitbar gelagert, dessen
nach oben aus dem Zylinder herausragende Kolbenstange 26 in ein Querhaupt 27 endet,
das auf beiden Seiten drehbare Kettenräder 28 trägt. Zwischen den Laschen 24 und
dem oberen Querträger 17 ist an den Ständern 15 ein weiterer Querträger 3o befestigt,
der Kettenräder 32 trägt, die lotrecht unterhalb der Kettenräder 28 liegen. Die
unteren Enden tder ausziehbaren Ständer 18 sind durch ein Querhaupt 33 verbunden,
an dem .in den gleichen senkrechten Ebenen wie die Kettenräder 28 und 32 liegende
Kettenräder 34 angeordnet sind.
-
Die genannten K@etten-räder bilden die Rollen eines Flaschenzuges
in zur Mastmittelebene symmetrischer Doppelausführung, dessen Festrolle 32 am Querträger
3o des feststehenden Mastteils 15 und damit an dem mit dem Mastteil 15 starr verbundenen
-h£-ntriebszvlinder 16 angeordnet ist. Die bewegliche Rolle 28 jedes Flaschenzuges
wird von dem Querhaupt 27 und damit von der Kolbenstange 26 getragen, während sich
die Leitrolle 23' am Querhaupt 2o und damit am oberen Ende und .die Leitrolle 34
am Querhaupt 33 und damit- am unteren Ende des ausziehbaren Mastteils 18 befindet.
Das eine Ende 36 der als Zugmittel jedes Flaschenzuges dienenden Ketten ist an der
beweglichen Rolle 28 und das andere, über die Leitrolle 23' laufende Ende, an dem.
im folgenden näher beschriebenen Hubschlitten befestigt. Der zwischen Fest- und
beweglicher Rolle befindliche Kettenteil ist mit 37, der Kettenteil zwischen beweglicher
Rolle 28 und Umlenkrolle 34 am unteren Ende der Ständer 18 mit 38 und der zwischen
dieser und der
oberen Umlenkrolle 23' liegende Kettenteil mit 39
bezeichnet, wie Fig. 6 zeigt. Da die Kettenräder z3' im rechten Winkel zu den Ebenen
der Kettenräder 28, 32 und 34 angeordnet sind, enthält jeder Kettenteil 39 einen
Wirbel:schäkel4o.
-
Der im ganzen mit 42 bezeichnete Hub- oder Lasthalterschlitten befindet
sich in der üblichen Weise auf der Vorderseite des Mastes 15, 18. Er enthält zwei
in bestimmtem Abstand senkrecht übereinanderl:iegende Tragplatten 43 und 44, an
denen die senkrechten Schenkel der L-:förmig g°-bogenen Holme 45 der Greifergabel
befestigt sind. Der Schlitten 42 enthält ferner an jeder Seite eine sich nach hinten
erstreckende Tragpratze 46 (Fi.g 5), die innerhalb der Mastständer 18 liegt und
zweckmäßig auf diesen Ständern laufende Führungsrollen enthält. Dadurch wird eine
leichte und verkantungsfreie Beweglichkeit des Schlittens 42 gegenüber dem Mastteil
18 gesichert.
-
An dem rückseitigen Schenkel jedes U-Trägers i8 hefindget sich am
oberen Ende dieses Trägers ein starr befestigter Ansatz 5o, an dem ein zur wechselseitigen
Verblockung des ausziehbaren Mastteils 18 mit dem feststehenden Mastteil 15 oder
dem Hubschlitten 42 dienendes T-Stück 52 schwenkbar gelagert ist. Zu diesem Zweck
enthält der Steg 53 jedes T-Stück es zwei gegenüberliegende Sperrklinken 54 und
55. Von diesen vermag die eine Sperrklinke 54 hinter einen Anschlag 57 des Querträgers
17 des feststehenden Mastteils 15 zu greifen und dadurch die zwangläufige Verbindung
zwischen diesem und dem ausziehbaren Mastteil herzustellen (Fig. 5). Wird diese
Verbindung in der später beschriebenen Weise selbsttätig gelöst, so greift die gegenüberliegende
Sperrklinke 55 hinter einen Anschlag 56 der zugehörigen Tragpratze 46 und verbindet
dann den ausziehbaren Mastteil 18 zwangläufig mit dem Hubschlitten 42. Der rückseitige
Arm des oberen Balkens 52 jedes T-Stückes trägt einen Nocken 59, der sich, beim
Einfahren des Mastteils 18 in die untere Endlage auf einen Anschlagknopf 58 des
Querträgers 17 legt, dadurch den Steg 53 des T-Stückes nach hinten schwenkt und
die Verblockung 55, 56 löst. Gleichzeitig wird dabei das Gesperre 54, 57 eingeschaltet,
wodurch Mastteil 18 mit dem feststehenden Mastteil 15 starr verbunden ist. Die Anschlagknöpfe
58 sind höhenverstellbar auf Federn gelagert, um ein genaues und weiches Arbeiten
der als Kupplung zwischen dem ausziehbaren Mastteil 18 und dem feststehenden Teil
15 einerseits bzw. dem Hubschlitten 42 andererseits dienenden T-Stücke 52 zu ermöglichen.
-
Solange das Gesperre 54, 57 eingerückt ist, kann sich der Mastteil
18 nicht nach oben bewegen. Bei Anstellen des Antriebsmechanismus wird daher nur
der Hubschlitten 42 nach oben gezogen, wobei er aus seiner Grundstellung A (Fig.
2) in die obere Endlage B gelangt, die auch in Fig. 5 gezeigt ist. Die Pratzen 46
des Schlittens haben im Oberteil eine geeignete Oberfläche, die einem Andrücken
gegen die zugehörigen, an dem vorderseitigen Arm jedes T-Stückes 52 vorgesehenen
Nocken 6o angepaßt ist. Wenn oder kurz bevor der Schlitten 42 in seine obere Endlage
gelangt, drücken die Pratzen 46 auf die Nocken 6o und klinken dadurch das Gesperre
54, 57 zwischen dem Mastteil 15 und 18 aus. Bei weiterem Laufen des Antriebsmechanismus
können sich nunmehr die Ständer 18 nach oben bewegen, wobei sie durch die Verblockung
55, 56 dann mit dem Schlitten 42 starr verbunden sind. Die bei voll ausgefahrenem
Mast zu erreichende Höchststellung des Schlittens 42 bzw. der Greifergabel 45 ist
in Fig. 2 als Stellung C gezeigt.
-
Die Arbeitsweise des Antriebsmechanismus ist aus der schematischen
Darstellung in Fig. 6 zu ersehen. Bei Anstellen des hydraulischen Zylinders 16 bewegen
sich Kolbenstange 26, Querhaupt 27 und damit die Kettenräder 28 aufwärts. Die Verhältnisse
sind dabei so gewählt, daß diese Aufwärtsbewegung ein Hochziehen des Hubschlittens
42 um die dreifache Wegstrecke verursacht. Wegen der Verriegelung der Mastteile
15 und i8 bleibt dabei die Lage der am ausziehbaren Mastteil 18 angeordneten Kettenräder
23 und 34 unverändert.
-
Ist der Hubschlitten bzw. die Greifergabel 45 in die in Fig. 2 bzw.
6 mit B bezeichnete Stellung ge-
kommen, so wird in der vorstehend beschriebenen
Weise durch Schwenken der T-Stücke 52 die Verriegelung 54, 57 zwischen den Mastteilen
15 und 18 gelöst. Bei weiterem Heben der Kolbenstange 26 bewegen sich die nunmehr
mit denn Hubschlitten bzw. der Greifergabel45 verblockten beweglichen Mastteile
18 gemeinsam mit dem Hubschlitten nach oben bis in die Stellung C der Fig. 2 und
6.
-
Beim Einfahren gder beweglichen Mastteile erfolgt umbekehrt ein gemeinsames
Senken der Ständer 18 und der Greifergabet 45 in die Stelglung B. In dieser treffen
die Nocken 59 der T-Stücke 52 auf die Anschlagknöpfe 58 des feststehenden Mastteils
15, 17 auf, wobei durch Schwenken des T-Stückes die Verblockung 55, 56 zwischen
ausziehbarem Mastteil und Hubschlitten gelöst und gleichzeitig die Verriegelung
bzw. das Gesperre 54, 57 zwischen ausziehbarem und feststehendem Mastteil wieder
eingeklinkt wird. Bei weiterer Senkbewegung des Antriebsmechanismus gelangt dann
der Hubschlitten bzw. die Greifergabel wieder in die in Fig. 2 und 6 mit A bezeichnete
Grundstellung.
-
Setzt man eine Bauhöhe des Gerätes von etwa 2 m bei eingefahrenem
Mast und ein Übersetzungsverhältnis von 3 : 1 in den Flaschenzügen voraus, so ist
es bei dem erfindungsgemäßen Gerät ohne weiteres möglich, die Greifergabel aus der
Grundstellung A bis etwa i,6 ,m über dem Boden in die Stellung B zu heben, bevor
ein Ausfahren der Mastteile 18 nötig wird. Bei voll ausgefahrenem Mast .erreicht
die Greifergabel eine maximale Hubhöhe (Stellung C) von etwa 3,3 m. Mit eingefahrenem
Mast kann man also bei gehobenem Schlitten auch verhältnismäßig niedrige Durchfahrten
und Tore durchfahren oder die Last durch entsprechend niedrige Öffnungen aufnehmen
bzw. absetzen. Umgekehrt genügt die bei ausgefahrenem Mast erreichte große Hubhöhe
vollständig für alle
praktisch vorkommenden Verhältnisse. Die Anordnung
des verhältnismäßig kurzhubigen Antriebszylinders 16 im unteren Bereich des feststehenden
Mastteils 15 ermöglicht für den Bedienun@gsmrann des Gerätes eine freie Durchsicht
nach vorn.