DE947742C

DE947742C - Verwendung von Palladium-Legierungen fuer elektrische Kontakte

Info

Publication number: DE947742C
Application number: DEH10153A
Authority: DE
Inventors: Dr Konrad Ruthardt; Dr Hermann Speidel
Original assignee: WC Heraus GmbH and Co KG
Current assignee: WC Heraus GmbH and Co KG
Priority date: 1951-10-25
Filing date: 1951-10-25
Publication date: 1956-08-23

Description

Verwendung von Palladium-Legierungen für elektrische Kontakte An Werkstoffe für Schwachstromkontakte werden im Laufe der Entwicklung der Technik stetig höhere Anforderungen gestellt. So bereitet es beispielsweise Schwierigkeiten, einen Werkstoff zu finden, der auch bei verhältnismäßig kleinem Kontaktdruck und kleinerSchaltleistung auch nach sehr langem Gebrauch ein sicheres Schalten und eine gleichmäßige Kontaktgabe gewährleistet.
Man hat zur Herstellung elektrischer Kontakte bereits die verschiedensten Werkstoffe vorgeschlagen und nahezu alle einen Fortschritt versprechenden Zweistofflegierungen und darüber hinaus zahlreiche Mehrstofflegierungen erprobt. So wurden vor einer Reihe von Jahrzehnten auch schon die Palladium-Kupfer-Legierungen für elektrische Kontakte vorgeschlagen. Im Zusammenhang mit anderen Verwendungszwecken wurden hierbei allgemein die Legierungen mit einem Palladiumgehalt von 3o bis 9o °/o erwähnt. Im besonderen wurde als Zusammensetzung für elektrische Kontakte eine Zusammensetzung aus 6o % Palladium und 40'/0, Kupfer; ferner aus 581/o Palladium und 42 % Kupfer bzw. 8o °/o Palladium und 2o °/o Kupfer vorgeschlagen.
Es wurde jetzt die ebenso überraschende wie bedeutsame Beobachtung gemacht, daß man bei den älteren Untersuchungen gerade an der für die Anwendung in elektrischen Kontakten wichtigsten Zusammensetzung vorbeigegangen ist und so mit den Palladium-Kupfer-Legierungen nicht den besonderen Fortschritt erzielen konnte, der sich tatsächlich bei Wahl der richtigen Zusammensetzung erreichen läßt.
Erfindungsgemäß werden zur Herstellung der elektrischen Kontakte Palladium-Kupfer-Legierungen benutzt mit einemKupfergehalt unter 20%; und zwar Legierungen der Zusammensetzung 5-'bis 28% Kupfer, Rest Palladium. Hierbei haben sich insbesondere die Legierungen der Zusammensetzung 9o % Palladium und 1o % Kupfer und der Zusammensetzung 85% Palladium, i 5 % Kupfer hervorragend als Schwachstromkontakte bewährt.
Die Legierungen der genannten zahlenmäßigen Zusammensetzung gewährleisten .auch nach sehr langem Gebrauch ein sicheres Schalten und eine gleichmäßige Kontaktgabe. -Dies beruht vor allem darauf, daß diese Legierungen bei geringen Belastungen während des Betriebes keine neimenswerte Materialwanderung von dem einen Pol zum anderen aufweisen. Darüber hinaus ist der geringe Materialabtrag, der bei etwas höherer Belastung, z. B. bei 6 Volt und 2o Amp., auftritt, besonders gleichmäßig. Es bilden sich auch bei häufigem Schalten keine Unregelmäßigkeiten wie Spitzen oder Vertiefungen an den Kontakten aus Palladium= Kupfer-Legierungen der Zusammensetzung 5 bis 18% Kupfer, Rest Palladium, aus. Der Abstand der beidenKontaktpole bleibt also außergewöhnlich gleichmäßig. Diese Vorzüge sind bei vielen Anwendungen, z. B. bei der Verwendung in mechanischen Gleichrichtern oder als Zündunterbrecher von Verbrennungsmotoren, und ebenso als Kontaktmaterialien in Relais der Fernmeldetechnik von ausschlaggebender Bedeutung. Außerdem zeigen die neuen Kontakte auch bei häufigen Schaltvorgängen keine Neigung zum Verzundern. Sie unterscheiden sich in dieserBeziehüng vorteilhaft von Wolframkontakten, die zwar eine geringe Materialwanderung aufweisen, aber bei Spannungen von z. B. 6 Volt einen zu hohen Übergangswiderstand besitzen und bei höheren Spannungen von z. B. 6o Volt bis zu den üblichen Netzspannungen eine zu große Oxydationsneigung haben. Schließlich zeigen die neuen Kontakte auch günstige Eigenschaften bei der Anwendung für in der Hochfrequenz benutzte Schaltelemente, die häufig die Ursache für die gefürchteten Rauschspannungen darstellen.
Die kupferreicheren Palladium-Kupfer-Legierungen zeigen nicht in der gleichen Weise nebeneinarider alle erwähnten Eigenschaften, die dahin zusammenwirken, daß dem Techniker mit den kupferärmeren Legierungen ein besonders hochwertiger Kontaktwerkstoff an die Hand gegeben wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verwendung einer Palladium-Kupfer-Legierung aus 5 bis 18 %, insbesondere io bis 150/0 Kupfer, Rest Palladium, als Werkstoff für elektrische Kontakte. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 688967; USA.-Patentsc'hriften Nr. 1779 6o2, 2 070 271; Grützner-Götze, Legierungen der Platinmetalle, 1937, S. 37, 4o und 47.