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Verfahren zur Herstellung von Ruß Die Erfindung bezieht sich auf die
Herstellung von Ruß, insbesondere auf ein Verfahren, bei dem die thermische Zersetzung
eines Kohlenwasserstoffs durch schnelles und gleichförmiges Vermischen mit einem
heißen, gasförmigen Medium bei einer Temperatur reichlich oberhalb derjenigen, bei
der der Kohlenwasserstoff zu Ruß zersetzt wird, erfolgt.
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In der USA.-Patentschrift 2 378 o55 ist ein verbessertes Verfahren
der eben beschriebenen Art beschrieben, bei dem ein brennbares Gemisch aus einem
fluiden Kohlenwasserstoffbrennstoff und Luft in das eine Ende einer langgestreckten
Kammer ohne störende Einbauten unter Bildung eines turbulenten Stromes heißer Flammengase
eingeblasen wird. Dieser turbulente Strom heißer Flammengase strömt durch die Kammer,
und in einer Zone, entfernt von der Zone der Erzeugung der Flammengase, wird der
zu zersetzende Kohlenwasserstoff getrennt kräftig in den turbulenten Strom heißer
Gase eingespritzt.
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Die Erfindung sieht eine wünschenswerte Abänderungsform des in der
genannten Patentschrift beschriebenen Verfahrens vor und gestattet, einen schweren,
normalerweise flüssigen und verhältnismäßig preiswerten Kohlenwasserstoff als zu
zersetzenden Kohlenwasserstoff mit größerem Vorteil als bisher zu benutzen.
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Bei Arbeitsweisen, wie sie speziell in der genannten Patentschrift
beschrieben werden, wird der zu zersetzende Kohlenwasserstoff, hier als Ausgangsmaterial
bezeichnet,
radial in die Ofenkammer in Form von verhältnismäßig kleinen Strömen mit hoher Geschwindigkeit,
die vorteilhaft einander direkt gegenüber angeordnet sind, eingespritzt. Das Ausgangsmaterial
ist gewöhnlich ein gasförmiger Kohlenwasserstoff, z. B. Erdgas, oder ein normalerweise
gasförmiger Kohlenwasserstoff, der durch Zumischen von Dämpfen normalerweise flüssiger
Kohlenwasserstoff mit höherem Molekulargehalt angereichert ist.
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Mit dem wachsenden Bedarf und steigenden Verwendungsmöglichkeiten
für Erdgas für andere Zwecke, ist es sehr wünschenswert geworden, die Verfahren
zur Herstellung von Ruß der Verwendung anderer Rohstoffe als Ausgangsmaterial anzupassen.
Innerhalb der Erdölindustrie stehen z. B. bestimmte hochsiedende Erdölfraktionen
und Rückstände, die für eine weitere Verarbeitung nicht geeignet sind und nicht
destilliert oder weiter behandelt werden können, wirtschaftlich verfügbar. Unglücklicherweise
ist die Neigung solcher höher siedenden .Fraktionen und Rückstandskohlenwasserstoffe
zur Zersetzung durch Wärme ausgesprochener als die von normalerweise gasförmigen
oder flüssigen Kohlenwasserstoffen mit niederem Molekulargewicht. Diese komplexen
Kohlenwasserstoffe und »Teere« zersetzen sich gewöhnlich schon bei Temperaturen
weit unter ihren Siedepunkten, und ein Versuch, sie vor dem Einspritzen in die Reaktionszone
bei der Herstellung von Ruß als Ausgangsmaterial zu verdampfen, führt zu einer schnellen
Verkolcung der Verdampfungskammern oder in den Leitungen, die von dieser- Ofenkammer
führen, und zu hohen. Verlusten an- Rohmaterial. Diese Schwierigkeit hat von solcher
Arbeitsweise abgeschreckt.
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Eine naheliegende Lösung dieses Problems war natürlich, den flüssigen
Kohlenwasserstoff direkt in die Reaktionskammer einzuspritzen, und dies wurde für
verschiedene Arbeitsweisen vorgeschlagen. Dies hat aber die Anwendung sehr hoher
Drücke zum Zerstäuben des Öles in der Kammer und eine verhältnismäßig kalte Ofenatmosphäre
an der Eintrittsstelle des Ausgangsmaterials notwendig gemacht, um wenigstens ein
teilweises Verdampfen vor dem Vermischen mit getrennt eingeführter Luft für die
Verbrennung zu gestatten. Die Zerstäubung des Öles erzeugt selbst bei außergewöhnlich
hohen Drücken Öltröpfchen mit mehr als Zoo Millimikron Durchmesser und hat gewöhn,
lieh zur Herstellung einer relativ groben Rußart geführt. Anstrengungen, den Anforderungen
zu entsprechen, haben zur axialen Einführung des Ölsprühregens bei hohen Drücken
beim Einspritzen der Verbrennungsluft am Umfang oder tangential geführt. Somit wird
die Sprühdüse gegen die hohen Ofentemperaturen geschützt und die an der Außenwand
entlangwirbelnde Luft wirkt in einigem Ausmaß entgegen und hilft dazu, eine Koksansammlung
an den-Ofenwänden durch Aufschlagen des Sprühregens unter hohem Druck zu verhindern.
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Eine bisher beim Versuch, Ruß aus flüssigen Kohlenwasserstoffen herzustellen,.
beobachtete Schwierigkeit beruht auf der Tatsache, daß, wenn konzentrierte Kohlenwasserstoffe,
flüssige, dampfförmige oder Gas in Berührung mit heißen Oberflächen wie Mauerwerk
oder Ofenauskleidung kommen können, eine unerwünschte Ruß art gebildet wird, anscheinend
auf Grund einer katalytischen Wirkung der festen Oberfläche. Die Verwendung einer
langgestreckten Reaktionskammer ohne Einbauten macht es leichter, das Einspritzen
eines Ölsprühregens in die Kammer mit geringer oder gar ohne Berührung zwischen
den konzentrierten Kohlenwasserstoffen und der Ofenkammer durch axiales Einspritzen
des Ölsprühregens durchzuführen. Jedoch ist diese Arbeitsweise im Hinblick auf ein
außergewöhnlich schnelles Vermischen des Ausgangsmaterials mit -den heißen Ofengasen
mangelhaft.
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Ein .wesentliches und wünschenswertes Merkmal des Verfahrens, auf
das sich die vorliegende Erfindung bezieht, ist das außerordentlich schnelle Vermischen
des Ausgangsmaterials mit den heißen Flammengasen. Dieses schnelle Vermischen wird
am besten durch radiale Einspritzung des Ausgangsmaterials in die Ofenkammer erreicht.
Bisher war es wegen der übermäßigen Verkokung der Sprühköpfe und der zu diesen führenden
Leitungen nicht möglich, flüssige Köhlenwasserstoffe radial in die Reaktionskammer
bei Vorrichtungen dieser Art einzuspritzen.
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Es wurde bereits ein Verfahren zum Schützen der Zersfäubungsdüsen
oder Sprühköpfe gegen ein Verkoken bei Verfahren vorgeschlagen, bei denen der Ausgangsstoff
durch und im Wärmeaustausch mit den heißen Seitenwänden der Kammer zugeführt wird.
Dabei wird die Düse durch Zirkulierenlassen eines Kühlmittels im Wärmeaustausch
mit dem Ausgangsstrom geschützt, so daß die Temperatur des Ausgangsmaterials bis
zur Einspritzstelle in die Kammer unterhalb derjenigen gehalten wird, bei der eine
wesentliche Zersetzung unter Kohlenstoffabscheidung des Ausgangsmaterials erfolgt.
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Die Erfindung ist eine weitere Abänderung dieses bereits vorgeschlagenen
Verfahrens, durch die ein verbessertes Zerstäuben des Öles erzielt wird.
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Nach der Erfindung besteht das Ausgangsmaterial oder ein wesentlicher
Teil davon aus normalerweise flüssigen Kohlenwasserstoffen, und dieses flüssige
Ausgangsmaterial wird als solches radial oder im wesentlichen radial in die heißen
Flammengase eingespritzt, die durch die Reaktionskammer ziehen. Die Reaktionskammer
ist vorzugsweise von zylindrischem Querschnitt mit tangential angeordneten Gebläsebrennern,
so daß sie einen wirbelnden Strom von Flammengasen ergeben. Die Erfindung in ihrem
breiteren - Gesichtsfeld umfaßt jedoch auch Arbeitsweisen, bei denen der Strom der
Flammengase durch die Reaktionskammer im wesentlichen parallel zur Längsachse der
Kammer verläuft, und insbesondere in solchen Fällen braucht die Kammer nicht von
zylindrischem Querschnitt zu sein.
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Die Erfindung ist besonders wertvoll bei Anwendung zylindrischer Reaktionskammern,
die mit tangentialen Gebläsebrennern ausgerüstet sind, wobei
das
Ausgangsmaterial in einer Zone stromabwärts von den Gebläsebrennern eingespritzt
wird. Bei solchen Arbeitsweisen scheinen die Flammengase mehr oder minder einen
schraubenförmigen Weg durch die Kammer nehmen zu wollen, daher ist der Weg von sehr
viel größerer Länge, so daß für eine gegebene Zeit in einer Reaktionskammer gegebener
Länge die Geschwindigkeiten der Flammengase höher gehalten werden können als es
möglich wäre, wenn die Flammengase im allgemeinen axial durch die Kammer geführt
würden. Bei Arbeitsweisen dieser Art ist auch die Koordination der Geschwindigkeiten
der Flammengase zum Eintritt des Ausgangsmaterials viel weniger kritisch.
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Vorteilhafterweise kann nach dem Verfahren der flüssige Ausgangsstoff,
bevor er in die Ofenkammer eingespritzt wird, bei einer Temperatur unterhalb derjenigen
gehalten werden, bei der der besondere Ausgangsstoff sich unter Bildung wesentlicher
Mengen Ruß oder Koks zersetzen würde.
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Die bei der -Herstellung von Ruß verwendeten Reaktionskammern haben
bei Arbeitsweisen der Art, zu denen die vorliegende Erfindung gehört, notwendigerweise
dicke Seitenwände, und während des Betriebes werden die .Seitenwände sehr hoch erhitzt.
Durch das vorliegende Verfahren wird die in den heißen Seitenwänden enthaltene Wärme
ausgenutzt, um ein gasförmiges Medium vorzuwärmen, das man anschließend als :Medium
für die Zerstäubung des Kohlenwasserstoffausgangsmaterials verwenden kann. Es wurde
gefunden, daß günstigere Ergebnisse erhalten werden, wenn für diesen Zweck ein vorgewärmtes
Gas verwendet wird. Ferner wird in einer vorteilhaften Ausführungsform des vorliegenden
Verfahrens, wie ausführlicher aus der folgenden ins einzelne gehenden Beschreibung
hervorgeht, das Zerstäubungsgas als Schutzgas verwendet, das die Einspritzrohre
des Ausgangskohlenwasserstoffs an der Stelle umgibt, an der diese durch die Wand
der Reaktionskammer gehen, wodurch der Ausgangsstoffstrom vor übermäßigen Temperaturen
der Kammerseitenwände geschützt wird.
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Die Erfindung sei ausführlicher beschrieben und erläutert unter Bezugnahme
auf die Zeichnung, die in üblicher Weise und etwas schematisch eine Vörrichtung
zeigt, die besonders geeignet für die Durchführung des Verfahrens ist.
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Fig. i ist ein Längsschnitt einer Reaktionskammer zusammen mit Zubehörteilen
einschließlich der anschließenden Kühleinrichtung; Fig. 2 ist ein Querschnitt der
Reaktionskammer entlang der Linie 2-2 der Fig. i ; Fig. 3 ist ein Querschnitt der
Reaktionskammer entlang der Linie 3-3 der Fig. i und zeigt die Einspritzdüsen des
flüssigen Ausgangsstoffes; Fig.4 ist ein etwas vergrößerter Längsschnitt dieser
Düsen.
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In der abgebildeten Vorrichtung bezeichnet die Ziffer i eine zylindrische
Reaktions- und Kühlkammer, die mit dem einen Ende in den senkrechten Kühler :2 mündet.
Am anderen Ende ist die Reaktionskammer durch den Block 3 verschlossen, durch die
axial eine Leitung 4 hindurchfuhrt, die bei Bedarf zum Einführen von Sekundärluft
in die Reaktionskammer benutzt werden kann.
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Die Reaktionskammer i wird durch eine zylindrische Seitenwand 5 aus
hochfeuerfestem Material gebildet, die ihrerseits durch Schichten 6 und 7 aus wärmeisolierendem
Material bedeckt ist. Durch die Schichten des Isoliermaterials und die Ofenseitenwand
verlaufen im wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Kammer vier Brenneröffnungen
8, die jede am Umfang der Ofenkammer oder in tangentialer Richtung in diese eintreten,
wie näher in Fig. 2 der Zeichnungen dargestellt ist. Die gezeigte Vorrichtung ist
mit zwei im wesentlichen gleichen Sätzen dieser Gebläsebrenneröffnungen ausgerüstet,
die in verschiedenen Entfernungen vom Ende des Blocks 3 angeordnet sind. Beim Betrieb
können nach Bedarf nur ein oder beide Sätze der Brenneröffnungen verwendet werden.
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Weiter stromabwärts ist die Ofenkammer -mit einem Satz von vier radial
verlaufenden Einspritzdüsen 9 für das Ausgangsmaterial versehen, die in einem Abstand
von 9o° voneinander getrennt sind und durch die Schichten des Isoliermaterials und
die Offenseitenwand reichen, was deutlich aus der Fig. 3 der Zeichnung zu ersehen
ist. Diese Düsen sind für das Einspritzen des flüssigen, zu zersetzenden Kohlenwasserstoffs
in die Ofenkammer bestimmt und schließen normalerweise mit ihren inneren Enden im
wesentlichen mit der Ebene der Innenwand der Ofenkammer ab. Noch weiter stromabwärts
ist der Ofen mit einem zweiten Satz solcher Einspritzdüsen 9 für das flüssige Ausgangsmaterial
versehen, die im wesentlichen den eben beschriebenen gleich sind.
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Wie deutlicher in der Fig. 4 gezeigt wird, sind diese Einspritzdüsen
für das flüssige Ausgangsmaterial aus einem äußeren Gehäuse io zusammengesetzt,
das durch die Ofenwand im Kontakt mit den heißen feuerfesten Teilen des Ofens reicht.
Auf der Austrittsseite ist die Düse mit einem inneren, mit Schraubgang versehenem
Halsstück i i versehen, das am Gehäuse, z. B. durch Schweißen, befestigt ist. An
ihrem äußeren Ende ist die Düse mit einem Düsenmundstück 12 ausgerüstet, das in
das Halsstück i i eingeschraubt ist. Am anderen Ende des Halsstückes ist ein Teil
13 eingeschraubt, das einen inneren Durchgang 14 und eine äußere, ringförmige Passage
15 aufweist. Das Innenende des inneren Durchtrittsweges 14 ist über ein Rohr 16
an einen Vorrat des Ausgangskohlenwasserstoffs angeschlossen.
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Die ringförmige Passage 15 steht durch die Öffnung 17 mit dem vorderen
Ende des Ringraumes innerhalb der Hülle io in offener Verbindung, die das Rohr 16
und das Teil 13 umgibt. Das entgegengesetzte Ende dieses Ringraumes ist mit einem
Schraubauslaß 18 versehen, der zum Anschluß über das Rohr i9 (Fig. 3) an eine geeignete
Luftquelle oder ein anderes Zerstäubungsgas unter Druck, z. B. Wasserdampf, dient.
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Beim Betrieb wird der flüssige Ausgangskohlenwasserstoff unter mäßigem
Druck durch das Rohr
16 in die innere Kammer 14 geleitet. Ein Zerstäubungsgas
unter Druck, z. B. Luft; wird durch das Rohr i9 dem Außenende des Ringraumes innerhalb
des Gehäuses io zugeführt und gelangt von dort in und durch die ringförmige Passage
15. Innerhalb des Rohres 14 ist ein spiralförmiges Leitblech 2o angeordnet, das
so gebaut und angebracht ist, daß es dem Öl eine Wirbelung in Richtung gegen den
Uhrzeigersinn erteilt, wenn es durch die Passage 14 zur Austrittsöffnung 21 gelangt.
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Die Zerstäubungsluft, die aus dem ringförmigen Raum 15 austritt, wird
durch die spiralförmigen Leitbleche 22 in Richtung des Uhrzegersinnes zu Wirbeln
gezwungen. Der Luftstrom und der Ölstrom, die in entgegengesetzten Richtungen herumwirbeln,
werden gezwungen, sich in der Kammer 23 des Düsenmundstückes lebhaft auseinanderzuschlagen.
Beim Passieren durch den Ringraum zwischen dem Gehäuse io der Zerstäubungsdüse wird
die Luft durch die Wärme, die aus der Ofenwand in Berührung mit dem Gehäuse io absorbiert
wird, stark erhitzt. Wenn diese- hocherhitzte Luft gezwungen wird, heftig auf den
wirbelnden Strom des flüssigen Kohlenwasserstoffs aufzuschlagen, wird der letztgenannte
hierdurch feinst zerstäubt, und der zerstäubte Strom wird in einen heftig turbulenten
Strom heißer Flammengase eingespritzt, die durch die Reaktionskammer passieren.
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Vorteilhafterweise werden die Einspritzdüsen für das flüssige Ausgangsmaterial
so auf den Umfang der Reaktionskammer in Abständen verteilt, daß jeder -Einspritzdüse
diametral entgegengesetzt eine zweite Düse sich befindet, wobei die Zahl der in
jedem Satz verwendeten Düsen vom Durchmesser der Reaktionskammer und der Größe der
Düsen abhängt.
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Die Erfindung ist besonders auf Arbeitsweisen anwendbar; bei denen
schwere Kohlenwasserstoffe mit hohem Molekulargewicht, wie sie sich aus der Spaltung
von Erdöl ergeben, als Ausgangsmaterial verwendet werden. Ein besonders vorteilhaftes
Ausgangsmaterial ist eines, das etwa 2o bis 95, gewöhnlich im Bereich von 6o bis
95, Gewichtsprozent aromatische Bestandteile enthält, wie sie nach dem Untersuchungsverfahren
D-875-46T der American Society for Testing Materials bestimmt werden. Das
flüssige Ausgangsmaterial sollte möglichst einen Anilintrübungspunkt im Bereich
von -i2,2 bis -I- 52° aufweisen, wie er bestimmt wird nach dem von der genannten
Gesellschaft beschriebenen Verfahren D-611-46T. Sein Endsiedepunkt soll vorteilhaft
über 38g° liegen.
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Das flüssige Ausgangsmaterial kann aus schweren Rückstandsölen oder
Teeren, wie Heizöl Nr.5, Nr. 6 oder Bunkeröl C, -bestehen. Aber ein besonders wertvolles
Produkt ist bekannt als »Druckteer« oder »Schnellverdampferteer«, das durch einen
hohen aromatischen Gehalt, niedrigen Stockpunkt. und hohes spezifisches Gewicht
gekennzeichnet ist. Bevorzugte Teere dieser Art sind solche mit SSU-Fural-Viskositäten
bei 5d°' von 125 bis 25o, die in Pentachlorphenol löslich sind und spezifische Dichten
von o,95 bis i,1 besitzen. Diese Produkte sind von den meisten Raffinerien, die
thermische Spaltverfahren benutzen, leicht erhältlich. Die Produkte sind im wesentlichen
' asphaltische Rückstände. Bei Verwendung werden diese schweren Teere auf etwa i2i'°@
vorgewärmt oder bei Bedarf zur Reduktion der Viskosität für die Zerstäubung, jedoch
nicht über etwa 26o°. Ein anderes wirksames Verfahren ist dieses, die asphaltischen
Produkte mit einem aromatischen Kreis-Lauföl zu verdünnen, um den gewünschten Stockpunkt
sicherzustellen.
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Diese hochmolekularen Kohlenwasserstoffe werden leicht gespalten schon
bei Temperaturen weit unter denen, bei denen Erdgas wirksam zersetzt wird. Wegen
ihrer geringeren Wärmebeständigkeit ist es wichtig, daß ein solches flüssiges Ausgangsmaterial
um so schneller gleichmäßig mit den heißen Flammengasen vermischt wird. Es wurde
bereits vorgeschlagen, -die Flammengase eine wirbelnde Bewegung durch die Kammer
annehmen zu lassen, wie oben angegeben wurde, um das Vermischen zu beschleunigen.
Die vorliegende Erfindung besteht in einer ihrer Ausführungen in einem Verfahren,
das gestattet, eine schwere, leicht zersetzliche Kohlenwasserstofffraktion als Ausgangsmaterial
zu verwenden, wobei die bisher aufgetretenen Schwierigkeiten vermieden werden.
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Nicht nur wird das schwere Öl auf Grund der Vorwärmung des Zerstäubungsgases
gründlicher zerstäubt, sondern es wird auch der schwere Kohlenwasserstoff innerhalb
des Düsengehäuses, das durch die heiße Ofenwand führt, thermisch durch das eintretende
Zerstäubungsgas abgeschirmt, so daß der Kohlenwasserstoff nicht auf eine Temperatur
wirksamer Zersetzung erhitzt .wird, bevor er in die Ofengase eingespritzt ist.
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Beim Betrieb der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung wird
ein brennbares Gemisch aus einem fluiden Brennstoff und Luft mit hoher Geschwindigkeit
durch die am Umfang befindlichen Gebläsebienneröffnungen 8 eingeblasen, gezündet
und innerhalb der Kammer unter Bildung einer heißen, hochturbulenten Masse von Flammengasen
verbrannt, die schnell durch die Kammer auf einem mehr oder minder schraubenförmigen
Wege hindurchwirbeln. Der zu zersetzende Kohlenwasserstoff wird zerstäubt und in
den turbulenten Gasstrom, der durch die Kammer zieht, wie oben beschrieben, eingespritzt.
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Wenn die Suspension durch das stromab gelegene Ende der Kammer und
durch,. den-: senkrechten Kühler 2 strömt, wird sie durch Berührung mit Wassersprühregen
24 abgekühlt. Etwa unverdampftes Wasser aus diesem Sprühregen zusammen mit etwa
aus der Suspension abgeschiedenem Ruß gelangt durch den senkrechten Kühler nach
unten in den Sumpf 25, und die gekühlte Suspension gelangt am oberen Ende des senkrechten
Kühlers durch die Leitung 36 zur üblichen Sammeleinrichtung.
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An Stelle von Luft können auch andere gasförmige Stoffe, z. B. Erdgas,
Kohlendioxyd oder ein Gas, das unter den Betriebsbedingungen inert ist, als Zerstäubungsmittel
verwendet werden.
Das angewandte Volumen Zerstäubungsgas ist in
Abhängigkeit von den anderen Betriebsbedingungen, z. B. der zulässigen Temperatur
der Zerstäubungsdüse, dem im Einzelfall verwendeten Z51, der Vermeidung der Koksbildung,
der Zufuhrgeschwindigkeit und der Viskosität des Öles, der Ofentemperatur und der
Temperatur des Zerstäubungsgases, beträchtlichen Schwankungen unterworfen. Es ist
gewöhnlich wünschenswert, daß das Zerstäubungsgas unter einem Druck von 3,5 bis
7 kg/cm2 und mehr durchgeleitet wird, wobei der Optimaldruck weitgehend von der
Viskosität des Öles abhängt.
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Das Kohlenwasserstoffgemisch soll der Zerstäubungsdüse unter beträchtlichem
Druck (wobei das Druckoptimum gleicherweise von der Viskosität des Öles abhängt)
zugeführt werden. Jedoch sind übermäßig hohe Drücke, wie sie früher für die Zerstäubung
schwerer Kohlenwasserstoffe vorgeschlagen wurden, für einen erfolgreichen Betsieb
nicht notwendig. Gemäß der vorliegenden Erfindung sind gewöhnlich, wie gefunden
wurde, Öldrücke von etwa 3,5 bis 7 kg/cm2 befriedigend, obgleich bei Bedarf auch
höhere Drücke verwendet werden können.
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Die Erfindung ist besonders wertvoll an Orten, an denen geeignetes
Wasser zum Kühlen der Zerstäubungsdüsen kostbar ist und die Ofentemperaturen nicht
übermäßig sind.
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Unter solchen Bedingungen kann der Betrieb mit besonderem Vorteil
kontinuierlich über lange Zeiten ohne Koksbildung in der Zerstäubungsdüse oder periodische
Unterbrechung des Betriebes zum Reinigen der Düsen durchgeführt werden.
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Wie bereits bemerkt, ist die Erfindung in ihrem breiteren Sinn nicht
von dem Verfahren der Erzeugung der heißen Verbrennungsgase abhängig, noch ist sie
abhängig von dem Weg, den diese Gase durch die Reaktionskammer nehmen, solange ein
hochturbulenter Strom der heißen Verbrennungsgase aufrechterhalten wird.
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Die Erfindung ist ebenfalls unabhängig von der genauen Bauweise und
Anordnung der Einspritzdüsen für das flüssige Ausgangsmaterial, solange die verwendeten
Düsen geeignet sind, die Zerstäubung der Flüssigkeit durch Zerschlagen mit einem
Zerstäubungsgas zu bewirken und das Zerstäubungsgas zwingen, sich beim Durchgang
durch den Teil der Zerstäubungsdüse, der durch die Seitenwände der Reaktionskammer
reicht, stark vorzuwärmen.
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Obgleich hier besonders auf die Verwendung von Erdölkohlenwasserstoff
als Ausgangsmaterial Bezug genommen ist, sei natürlich verstanden, daß die Erfindung
auch die Verwendung von Kohlenwasserstoffen anderen Ursprungs mitumfaßt, z. B. von
Kohlenwasserstoffen, die sich von Steinkohle od. dgl. herleiten.