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Hydraulische Freiform-Schmiedepresse Die Erfindung bezieht sich auf
eine Freiform-Schmiedepresse, bei der die das bewegliche Schmiedewerkzeug tragende
Traverse an Säulen geführt ist, die mit einem Ober- und Unterholm das Pressengestell
bilden. Der eine der beiden Holme, meist der Oberholm, ist bei diesen Pressen mit
dem Druckzylinder versehen, dessen Kolben mit der beweglichen Traverse verbunden
ist. Es hat sich als Regel herausgebildet, Pressen der genannten Art mit vier Säulen
auszubilden, und zwar so, daß alle vier Säulen der Werkzeugtraverse als Führung
dienen. Diese Säulen unterliegen beim
Vorsichtsmaßnahmen erhalten.
Dem begegnet die Erfindung dadurch, daß die Führung für die bewegliche Traverse
aus nur zwei die beiden Holme miteinander verbindenden Säulen besteht und daß die
Schmiedewerkzeuge die lotrechte Ebene spitzwinklig, durchkreuzen, in der die beiden
Säulenachsen liegen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Überlegung ist die, daß, bei Verteilung
der üblichen Zugbeanspruchung auf zwei Säulen diese beiden Säulen Widerstandsmomente
bringen, die die Widerstandsmomente der vier Säulen wesentlich überschreiten: Damit
ist eine erhöhte Sicherheit gegen Säulenbrüche verbunden, wobei noch als besonders
beachtlich die erzielte leichte Bauart zu erwähnen ist. Die Richtigkeit dieser Überlegung
ergibt sich aus der nachstehenden Vergleichsberechnung.
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Bei einer 2ooo-t-Schmiedepresse in Viersäulenbauart beträgt bei gleichmäßig
verteilter Zugbeanspruchung von 4oo kg/cm2 der Querschnitt einer Säule
der Säulendurchmesser
das Widerstandsmoment
und bei vier Säulen 4 .6283 = 25 132 cm3.
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Unter gleichen Voraussetzungen beträgt bei einer Zweisäulenpresse
der Querschnitt einer Säule
der Durchmesser der Säule
das Widerstandsmoment
und bei zwei Säulen 2 - 17 700 = 35 400 cm'. Demnach verhalten sich die Widerstandsmomente
der Säulen einer Viersäulenpresse zu einer Zweisäulenpresse wie 25 132 c1113: 35
400 cm3 = ^- 5 : 7.
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Daraus geht hervor, daß beim exzentrischen Schmieden die Säulen einer
Zweisäulenpresse gegenüber einer Viersäulenpresse bedeutend geringer beansprucht
werden und die Gefahr eines Säulenbruches bei der Zweisäulenpresse wesentlich vermindert
wird. Dabei sind die Anschaffungskosten einer Zweisäulenpresse geringer als die
einer Viersäulenpresse. Weiter ergeben sich durch das Vorhandensein von nur zwei
Säulen in Schräganordnung zur Pressenachse noch clie Vorteile einer besseren Übersicht
beim Schmieden, eines bequemeren Einbringens der Schmiedestücke unter die Presse
und eines leichteren Hantierens und Einsetzens der=langen Kerb- und Schneidwerkzeüge.
Weiter wird erfindungsgemäß die Sicherheit der Presse noch dadurch erhöht, daß der
Zylinder- und Unterhohn durch Zuganker mit auf den Stirnflächen der Säulen abstützenden
Traversen verbunden sind, wobei die Zuganker so vorgespannt sind, daß der Zylinderholm
und der mit dem Fundament verbundene Unterholm fest gegen die Druckflächen der Säulenmuttern
anliegen. Durch eine solche Maßnahme sind die Säulenmuttern gegen Versetzung gesichert.
Für die, yorbeschriebene Aufhängung des Oberholms und diel Art und Weise der Holmbefestigung
an sich wird jedoch kein selbständiger, sondern Schutz nur in Verbindung mit der,den
Hauptgegenstand der Erfindung bildenden Säulenanordnung beansprucht.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar bei einer Presse mit am oberen und einer Presse mit am unteren Holm vorgesehenem
Druckzylinder.
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Abb. i zeigt in der Vorderansicht die Presse mit oberem Druckzylinder;
Abb.2 stellt hierzu in der Seitenansicht einen Längsschnitt dar, während Abb. g
die Draufsicht zu Abb. z wiedergibt; Abb. 4 zeigt einen Querschnitt zu Abb. i nach
einer Linie zwischen der beweglichen Traverse und dem Oberhohn, während Abb.5 einen
Schnitt durch die beiden Säulen unterhalb der Traverse wiedergibt; in Abb. 6 ist
eine Presse gezeigt, deren Preßzylinder am Unterhohn vorgesehen ist; dazu läßt Abb.
7 eine Draufsicht und Abb.8 ein Schnittbild durch die lotrechte Mitte erkennen.
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In allen Abbildungen sind die beiden Säulen der Presse mit i und 2
und die Holme mit 3 und 4 bezeichnet. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Abb.
i, 2, 3, 4 und 5 befindet sich der Preßzylinder 5 am oberen Holm 3, während er sich
beim dem zweiten Ausführungsbeispiel nach den Abb. 6, 7 und 8 an dem unteren Pressenholm
4 befindet. Der Druckkolben (Plunger)- ist mit . 6 bezeichnet; er steht bei dem
zweiten Ausführungsbeispiel fest im Raume und ist mit dem Holm 3 verbunden, während
er bei dem erstgenanntenAusführungsbeispiel beweglich im Zylinders angeordnet und
mit der das Schmiedewerkzeug 7 tragenden Traverse 8 verbunden ist. Mit 9 sind die
bekannten Rückzugszylinder für die bewegliche Traverse 8 bezeichnet. Aus den.Abb.
3, 4, 5 und 7 ist zu ersehen, daß die Schmiedewerkzeuge im spitzen Winkel zu der
Ebene verlaufen, die durch die Mitten der beiden Säulen i und 2 gehen. Dadurch wird
die Presse im Bereich des Arbeitsraumes zugänglicher als bei der Viersäulenpresse,
was in Abb. 8 durch Andeutung des besonders nahe an die Schmiedewerkzeuge herangebrachten
Krangehänges deutlich gemacht ist.
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Wie aus den Zeichnungen zu ersehen ist, fehlen an den Säulen i und
2 zu- den Kopfmuttern io die Gegenmuttern. An Stelle dieser sind je eine Traverse
ii vorgesehen, die durch an den Holmen angeordnete Zugschrauben- 12 mit den hierzu
gehörigen Muttern 13 zum stirnseitigen Andruck an die Säulen gebracht werden, wodurch
diese in eine die Betriebssicherheit der Presse erhöhende Vorspannung gebracht werden
können.
Beachtlich ist bei dieser Ausführung die Auflagerung des Unterholmes auf dem angedeuteten
Fundamentgemäuer, die einen stabilen Aufbau der Presse gewährleistet.