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Vorrichtung zur Steuerung des Verbrennungsvorganges bei Rostfeuerungen
Das Hauptpatent 934 36o betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung des Verbrennungsvorganges
bei Rostfeuerungen, insbesondere Wanderrostfeuerungen, die im wesentlichen dadurch
gekennzeichnet ist, daß in das Brennstoffbett des Wanderrostes in dessen Bewegungsrichtung
verlaufende, bis auf den Rost reichende Längskanäle für die Zufuhr der Zweitluft
eingefurcht werden, dergestalt, daß die Brennstoffschicht zusammen mit der frei
liegenden Rostfläche in Querrichtung des Wanderrostes ein wellenförmiges Profil
erhält und von unten durch die Verbrennungsluft beautsdhlagt wird. Da- die aus dem
Brennstoffbett entweichenden Gase auf diese Weise frühzeitig und besonders innig
mit der Verbrennungsluft durchmischt werden, verläuft die Verbrennung außerordentlich
rasch und intensiv. Die Verbrennungsluft wird dabei über unterhalb der Rostfläche
angeordnete Querkanäle herangeführt, so daß unter den Roststäben eine gleichmäßig
über die gesamte Feuerungsbreite verteilte Luftpressung herrscht. Das hat zur Folge,
daß neben der die Längskanäle durchströmenden Zweitluft nur ein wesentlich geringerer
Anteil der Verbrennungsluft als sogenannte Erstluft die stehengebliebenen Brennstoffstreifen
durchdringt. Das Mengenverhältnis von Erst- und Zweitluft hängt dabei von dem unterschiedlichen
Widerstand ab, den die frei liegenden Roststäbe einerseits und die stehengebliebenen
Brennstoffstreifen andererseits der Verbrennungsluft entgegensetzen.
Es
hat sich nun gezeigt, daß der Verbrennungsvorgang noch wesentlich verbessert und
eindeutiger gesteuert werden kann, wenn man das Verhältnis von Erst- und. Zweitluftzufuhr
im ersten Verbrennungsabschnitt, in dem also die Kohle entgast wird, unabhängig
von dem jeweils vorhandenen Verhältnis der im wesentlichen durch Korngröße und Schichthöhe
des Brennstoffes bedingten Strömungswiderstände im- Brennstoffbett einregeln kann.
Zu diesem Zweck schlägt die Erfindung vor, die für die Verbrennung des festen Brennstoffes
sowie der dabei entweichenden gasförmigen Bestandteile erforderliche Verbrennungsluft
den Kohlestreifen und den Längskanälen getrennt und unter jeweils unabhängig -voneinander
einzuregelndem Druck zuzuführen. Auf diese Weise kann das Mengenverhältnis zwischen
zugeführter Erst-'und Zweitluft dem jeweils vorhandenen Gasgehalt des Brennstoffes
angepaßt werden, wodurch der Gesamtwirkungsgrad der Feuerungsanlage weiter gesteigert
wird. ' Die getrennte Heranführung der Erst- und Zweitluft an den Feuerungsrost
kann vorrichtungsmäßig auf verschiedene Weise bewirkt werden. Bei den in modernen
Feuerungsbetrieben allenthalben vorherrschenden Zonenwanderrosten, bei denen die
Verbrennungsluft aus unterhalb der Rostfläche liegenden Querkanälen zugeführt -
wird, werden die Querkanäle erfindungsgemäß in ihrer Längsrichtung in einzelne,
jeweils unterhalb der Brennstoffschichten und der frei liegenden Roststäbe angeordnete
Blasöffnungen unterteilt, die ihrerseits abwechselnd an den einen oder anderen zweier
getrennt verlaufender, durch Drosselklappen abzusperrender Windkanäle angeschlossen
sind. Dadurch kann die zugeführte Verbrennungsluft mengenmäßig den jeweils vorliegenden
Betriebsbedingungen, Brennstoffverhältnissen od. dgl. weitestgehend und auf einfachste
Weise angepaßt Werden. Entgegen der bei den bisherigen Zonenwanderrosten üblichen
Anordnung der Querkanäle, die nur eine in Längsrichtung des Rostes unterschiedliche
Luftzufuhr ermöglichen, wird durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene getrennte
Zufuhr der Erst- und Zweitluft innefalb eines jeden Querkanals auch in Querrichtung
des Feuerungsrostes eine beliebig einzuregelnde Luftverteilung erzielt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen
beschrieben, die ein Ausführungsbeispiel .einer mit der erfindungsgemäß ausgebildeten
Einrichtung für die Luftzufuhr ausgestatteten Feuerungsanlage darstellen; dabei
zeigt Fig. i eine Zonen-Wanderrostfeuerung im Längsschnitt und Fig. 2 bis 4 je einen
Schnitt durch die Feuerung nach den Linien a-d, b-b, c-c der Fig. i.
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Die aus. dem Einlauftrichter i dem Wanderrost-2 zugeführte Kohle wird
gegen einen Kohleschicht-.former 3 gefahren, der rechenförmige Gestalt besitzt und
vor einem Schichtregler 4 angeordnet ist. Durch die-Ms nahe an die Rostfläche heranreichenden
Zinken des Schichtformers 3 wird das Kohlebett 6 so tief- gefurcht, daß bis auf
die Rostfläche reichende Längskanäle 7 für, die Verbrennungsluft entstehen. Das
Brennstoffbett hat dann das aus Fig. 2. ersichtliche Profil.
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Während nach dem Hauptpatent die Luftzu-;uhr zum Wanderrost 2 im vorderen
Teil der Feuerung durch unterhalb der Rostfläche zonenweise angeordnete durchlaufende
Querkanäle 8 erfolgt, mithin unterhalb der Rostfläche 2 wenigstens innerhalb jeder
Zone bzw. jedes Querkanals 8 die gleiche Luftpressung herrscht, werden erfindungsgemäß
die Kanäle 8 in einzelne jeweils unterhalb der- Brennstoffstreifen 6 und der Längskanäle
7 angeordnete Blasöffnungen 1i, 12 unterteilt, die abwechselnd an getrennt verlaufende
Windkanäle 13,
14 angeschlossen sind. jeder dieser Windkanäle 13, 14 steht
über Drosselklappen 15, 16 mit der Hauptleitung 17 in Verbindung. Die über die Leitung
17 herangeführte- Verbrennungsluft kann also durch die am Eingang der Windkanäle
13, 14 vorgesehenen Drosselklappen 15, 16 mehr. oder weniger gedrosselt werden
und strömt von da ab getrennt nach Erst- und Zweitluft über die Kanäle 13,
14 und deren zugehörige Blasöffnungen ii bzw. 12 unmittelbar dem Brennstoffbett,
d. h den Brennstoffstreifen 6 und den Längskanälen 7 zu.
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Im rückwärtigen Bereich des Rostes, in dem nur noch die koksartigen
Rückstände io zu verbrennen sind, können die Querkanäle 8 in der aus dem Hauptpatent
bekanntgewordenen Weise mit Abdeckblechen 9 versehen werden, um die Verbrennungsluft
auf die Koksstreifen io umzuleiten (Fig.4). Die gleiche Wirkung läßt sich aber auch
erzielen, wenn die Luftzufuhreinrichtung auch in diesem Teil der Feuerung gemäß
der Erfindung ausgebildet wird, d. h., wenn an die Stelle der teilweise abgedeckten
Querkanäle 8 je zwei mit entsprechenden Blasöffnungen 1i, 12 versehene Windkanäle
13, i4 .treten und der für die Zweitluft bestimmte Kanal 14 durch die zugehörigen
Drosselklappen 16 entweder ganz oder nahezu vollständig gegen die Hauptleitung 17
abgesperrt wird.
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Die räumliche Anordnung der Windkanäle 13, 14 unterhalb des
Wanderrostes ist an sich beliebig. Geht man von den bekannten, mit Querkanälen 8
versehenen Zonenwanderrosten aus, so werden die Kanäle 13, 14 vorteilhaft
in der aus den Fig. i und 2 ersichtlichen Weise quer zum Feuerungsrost 2 verlaufend
und paarweise übereinanderliegend angeordnet, wobei die Kanäle mit senkrecht nach
oben abgewinkelten, auf Lücke stehenden Abzweigungen 18 an die Blasöffnungen 11,
12 angeschlossen werden. Letztere liegen dabei also in Reihe, wobei die die Erst-
bzw. Zweitluft führenden Öffnungen jeweils abwechselnd nebeneinanderliegen. An Stelle
der obigen Anordnung, bei der die Windkanäle 13, 14 paarweise übereinanderliegen,
können letztere auch nebeneinander verlegt und mit senkrecht nach oben abzweigenden,
sinngemäß verteilten Blasöffnungen versehen sein, so daß sich insgesamt ein Düsenboden
mit schachbrettartig gegeneinander versetzten Blasöffnungen ergibt.
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Wie verschieden auch immer die konstruktive Ausbildung und Anordnung
der Luftkanäle gewählt ist, wesentlich ist vor allem, daß die für die
Verbrennung
der einzelnen Brennstoffstreifen erforderliche Erstluft sowie die für die Verbrennung
der dabei entweichenden gasförmigen Bestandteile benötigte Zweitluft den Brennstoffstreifen
und den frei liegenden Roststäben getrennt und unter jeweils verschieden einzuregelndem
Druck (oder Menge) zugeführt werden.