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Vorrichtung zur Brennstoffversorgung von Flugzeugen aus einem Behälter,
z. B. einem Tankfahrzeug Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Brennstoffversorgung
von Flugzeugen aus einem Behälter, z. B. einem Tankfahrzeug. Die bisher verwendeten
Vorrichtungen dieser Art weisen in jedem Fall an ihrem Ende ein biegsames Rohr von
bestimmter Länge auf, das mit einem Füllmundstück versehen ist, welches das Einfüllen
von oben ermöglicht.
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Infolge der raschen Entwicklung des Luftverkehrs muß jedoch eine solche
Vorrichtung aus verschiedenen Gründen als veraltet angesehen werden. Die Steigerung
des Aktionsbereichs und der Leistung der Flugzeuge hat nicht nur eine Zunahme ihrer
Größe, sondern auch des Fassungsvermögens der Brennstoffbehälter bewirkt. Ebenso
veränderte sich die Form der Flugzeuge, und insbesondere Düsenflugzeuge, die erhebliche
Brennstoffmengen verbrauchen, müssen von unten gefüllt werden. Außerdem wird die
für die Füllung zur Verfügung stehende Zeit immer kürzer, und es werden immer größere
Förderleistungen gefordert.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht, diesen Bedingungen vermittels
eines schwenkbaren Füllarmes zu genügen, der auf dem Versorgungsfahrzeug befestigt
ist und die folgenden Vorteile aufweist:
Der Arm hat eine größtmögliche
Reichweite, die regelbar ist, um die Versorgung von Flugzeugen beliebiger Größe
.zu ermöglichen. Der Arm ist ferner der Höhe nach verstellbar, um sich einerseits
dem Raumbedarf der Flugzeuge, andererseits der Füllung von oben. oder von unten
anpassen zu können. Die verschiedenen Regelungen der Reichweite, der Höhe und der
Schwenkung in eine bestimmte Richtung können von einem Bedienungsstand aus bewirkt
werden.
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Die Konstruktion der Vorrichtung ermöglicht überdies große Förderleistungen
trotz-verringerten Gewichts, wobei sie aber hinreichend kräftig bleibt. Da die Art
ihrer Anordnung erhebliche mechanische Beanspruchungen der wesentlichen Teile vermeidet,
ist eine sehr sichere Wirkungsweise gewährleistet.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung weist zu diesem Zweck ein Füllrohr
von regelbarer Länge auf, das durch einen ausziehbaren, der Höhe nach und in der_Richtung
schwenkbaren Arm über eine Länge starr abgestützt ist, welche die doppelte Länge
des Fahrzeuges erreichen kann.
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Dieser Arm besteht aus zwei Systemen von Profilteilen aus Leichtmetallegierung,.nämlich
aus einem inneren System, das unter der Steuerung einer aus Ritzeln und Zahnstangen
gebildeten Vorrichtung in der Längsrichtung verschiebbar auf in einem äußeren System
drehbaren Rollen angeordnet ist. Eine Gabel am hinteren Ende des äußeren Systems
ist mittels waagerechter Lager auf einem drehbaren Gehäuse angeordnet. Dieses ist
mittels senkrechter Lager auf einem die Zuführung des Brennstoffes vermittelnden
Drehzapfen 'gelagert; der ortsfest auf dem Versorgungsfahrzeug befestigt ist. Dieser
Drehzapfen ist hohl und trägt das ebenfalls hohle drehbare Gehäuse, das mit zwei
Lagerzapfen für die waagerechten Lager versehen ist. Der eine dieser Lagerzapfen
ist für den Anschluß eines ersten Rohrabschnitts ausgebildet. Die Gesamtheit dieser
Elemente ermöglicht die verschiedenen Regelungen der Reichweite, der Höhe und der
Schwenkung in eine bestimmte Richtung.
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Gemäß weiteren Merkmalen der .erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
das äußere System der Profilteile aus zwei Kästen, die durch Achsen verbunden sind,
wobei die ortsfesten Halteschellen des ersten Rohrabschnitts festgeklemmt werden.
Die Drehung des drehbaren Gehäuses wird durch ein mit einem Belag des Drehzapfens
zusammenwirkendes Reibungssystem gebremst. Das Anheben des starren Armes 'wird durch
eine mit einer Sicherheitsvorrichtung versehene hydraulische Winde gesteuert. Das
Versorgungsfahrzeug ist mit einem oder ,zwei solchen Armen versehen, so daß mindestens
zwei Flugzeuge gleichzeitig versorgt werden können, deren -Entfernung voneinander
der fünffachen Länge des Fahrzeuges entspricht.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Fig. i zeigt schaubildlich -ein Versorgungsfahrzeug, das mit zwei.
in Betrieb befindlichen Vorrichtungen gemäß der Erfindung versehen ist. Zum besseren
Verständnis sind die Arme so dargestellt, daß der eine von oben und der andere von
unten füllt, obwohl bei demselben Flugzeug diese Vorgänge in gleicher Weise erfolgen
müssen; Fig.2 zeigt eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in Seitenansicht im nicht
ausgefahrenen Zustand; Fig. 3 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung; die Fig.
q., 5 und 6 zeigen in größerem Maßstab Schnitte nach den Linien IV-IV, V-V und VI-VI
der Fig. 2.
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Gemäß der in Fig. i dargestellten schematischen Gesamtansicht ist
das als fährbarer Tank i ausgebildete Versorgungsfahrzeug mit zwei Vorrichtungen
gemäß der Erfindung versehen, und zwar mit einer vorderen Vorrichtung :2 -und einer
hinteren Vorrichtufg 2', die nachstehend genauer beschrieben werden. Der Abstand
zwischen den beiden Vorrichtungen beträgt L und ist nur. wenig geringer als, die
Länge des Tanks i. Die vordere Vorrichtung 2 ist in vollständig ausgefahrenem Zustand
dargestellt und speist den Zusatzbehälter 3 eines Flugzeuges ¢. Die Länge der Vorrichtung
in ausgefahrenem Zustand beträgt etwa 2 L. Die hintere Vorrichtung 2' ist nur halb
ausgefahren, um den Zusatzbehälter des Flugzeuges q. bei 5 von unten füllen zu können.
In diesem Zustand beträgt die Länge der Vorrichtung etwa 3 L/2. Nachstehend wird
angegeben, durch welche Mittel das Ausfahren der Vorrichtung bewirkt werden kann.
Es ist jedoch schon jetzt erkennbar, daß die Rohrleitung über den größeren Teil
jeder Vorrichtung starr abgestützt ist, wobei ein biegsames Rohr bei 6 und 6' genau
der Stellung der Behälter anpaßbar ist.
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Gemäß den Fig. 2 .und 3 wird die Vorrichtung von einem auf dem Tank
i befestigten Drehzapfen 7 getragen. Auf diesem Drehzapfen ist ein drehbares Gehäuse
8 angeordnet, das um eine senkrechte Achse in allen Richtungen einstellbar ist.
An dem Gehäuse ist ein starrer' Arm 9 befestigt, der unter der Wirkung eines Hebesystems
io mit einer hydraulischen Winde' i i in einer senkrechten Ebene verstellbar ist.
Der Arm 9 enthält ein ortsfestes Rohr, das durch einen Rohrkrümmer 12 mit dem Innern
des Tanks i verbunden ist. In diesem starren Arm 9 ist ein starres System 14 verschiebbar,
durch das in ausgefahrenem Zustand die Länge des starren Armes praktisch verdoppelt
werden kann. Das System 14 stützt in ausgefahrenem Zustand eine biegsame Rohrleitung
ab, durch welche die Länge des vom Arm 9 getragenen ortsfesten Rohres verdoppelt.
werden kann.
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Aus den Fig. q. bis 6 ergibt sich, daß die Einstell- und Ausschlußvorrichtung
durch die Kombination der beschriebenen Elemente 7, 8, 9 gebildet ist, die in folgender
Weise miteinander verbunden sind: Der Drehzapfen 7 weist einen hohlen Teil 15 mit
Öffnungen 16 auf, in die der Brennstoff aus dem Stutzen 13 des Tanks i eintreten
kann. Auf
den senkrechten Lagern 17 des Drehzapfens ist das drehbare
Gehäuse 8 angeordnet, das mit zwei waagerechten Lagerzapfen 18 und i9 versehen ist.
Der Lagerzapfen i9 ist hohl, um durch Anschluß des Rohrkrümmers 12 bei 2o die Verbindung
mit dem im Arm 9 enthaltenen Rohr 21 herstellen zu können. Auf jedem der Lagerzapfen
18, i9 ist ein waagerechtes Lager 22 angeordnet, das die drehbare Lagerung- einer
Gabel 23 am hinteren Ende des Armes 9 ermöglicht. Die Winde ii ist um eine am oberen
Teil des Gehäuses 8 angeordnete waagerechte Achse 24 derart schwenkbar gelagert,
daß sie gleichzeitig mit denn Arm 9 emporgehoben werden kann. Zwischen dem drehbaren
Gehäuse und dem ortsfesten Teil der Vorrichtung ist ein Bremssystem vorgesehen,
das von einem durch eine Feder 26 gegen einen Belag 27 des Drehzapfens 7 gepreßten
Druckknopf 25 gebildet wird.
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Das Füllrohr ist ein Leichtmetallrohr großen Durchmessers, das von
Kohletiwasserstoffen nicht angegriffen wird. Der im Arm 9 enthaltene Teil wird durch
Schellen 28 gehalten, die bei 29 zwischen den den Arm 9 bildenden beiden Kästen
30 und 30' festgeklemmt sind. Die Kästen werden durch obere Achsen 31 und
untere Achsen 32 miteinander verbunden.
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In dem starren Arm 9 ist die Gleitschiene 14 verschiebbar, die durch
einen Profilteil 33 aus Leichtmetallegierung gebildet ist. Sie ist mit Zahnstangen
34 versehen, die mit Ritzeln 35 kämmen, welche auf den Achsen 31 lose drehbar
sind mit Ausnahme jenes Ritzels, das auf der im Arm 9 ganz vorn liegenden Achse
3 i angeordnet ist. Diese Achse 3 i trägt ein Steuerritzel, dessen Drehung die Verschiebung
der Gleitschiene 14 im Arm 9 bestimmt.
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Der untere Teil des Leichtmetallprofils 33 ruht auf Rollen 36 auf,
die auf den Achsen 32 lose drehbar sind.
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Wenn die Gleitschiene i4 ,ganz in den kastenförmigen Arm 9 zurückgezogen
wird, ist die starre Reichweite des Füllarmes auf die Länge dieses Kastens beschränkt,
d. h, praktisch auf L. Wenn die Gleitschiene nach vorn ausgefahren wird, stützt
sie die biegsame Rohrleitung ab, welche die Verlängerung des starren Rohres 21 bildet,
und die starre Reichweite der Füllrohrleitung ist nach Belieben regelbar.
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Die Steuerung des Hebens und Senkens -des Armes 9 durch die Winde
i i vermittels der Zugstangen io erfolgt von einem entfernten Bedienungsstand aus
mittels einer hydraulischen Pumpe, die den Hub der Winde verändert. Ein sehr geringer
Hub der Winde ergibt bereits einen.erheblichen Hebewinkel. Eine Sicherheitsvorrichtung
hält den Arm in seiner Höhenstellung fest, falls zufällig irgendeine Störung in
den Steuerleitungen eintritt.
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Die Versorgungsfahrzeuge können mit einem oder mehreren Füllarmen
versehen sein, und diese Arme können auf dem Fahrzeug in solche Stellungen gebracht
werden, daß sich durch ihre eigene Reichweite und ihre Anordnung unter Ausnutzung
der Länge des Fahrzeuges ein sehr ausgedehnter Aktionsbereich ergibt, der bei einem
mit zwei Armen versehenen Fahrzeug beispielsweise etwa der fünffachen Länge desselben
entspricht.