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S%emens-Martin-Ofen mit unter dem Herd angeordneter ' Schlackenkammer
Bei älteren Siemens-Martin-Öfen sind die Schächte aus saurem, feuerfestem Material
hergestellt, weil die Tragfestigkeit solcher Steine verhältnismäßig groß ist. An
jenen Stellen, an welchen die erreichten Temperaturen hoch sind und den oberen Betriebsgrenzen
der handelsüblichen sauren, feuerfesten Materialien nahekommen, werden die Ofenköpfe
sehr- groß, schwer und massiv ausgeführt, so daß die Kühlung jener Steine, die den
.heißen Gasen ausgesetzt sind, durch die große Masse des angrenzenden feuerfesten
Materials erfolgt.
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Bei der Schlackenkammer solcher älterer Öfen sind die beiden Zweige
des Schachtes am Ende des Ofens durch einen aus umfangreichem massivem Mauerwerk
bestehenden Trennblock (»Hundehütte«) voneinander getrennt. Ferner sind die Umfangsbegrenzungen
der Schächte so groß wie die Fläche der Schlackenkammer, so daß für letztere überhaupt
keine Decke erforderlich ist. Da die Rauchgase des Ofens Staub, wie Eisenoxvd, mitführen,
welcher mit dem sauren, feuerfesten Material verschlackt, wird das saure, feuerfeste
Material der Luftschächte durch Schmelzen abgebaut und lagert sich mit dem Flugstaub
in der Schlackenkammer als Schmelzmasse ab. Diese Ablagerungen. sind so hart und
fest zusammenhängend, daß sie bisher durch Sprengmittel aufgebrochen werden mußten,
um die Schlackenkammer zu entleeren.
Ein Fortschritt wurde dadurch
erzielt, daß man unter Beibehaltung der äußeren Umrißlinie des weiten Luftschachtquerschnittes
die Wandstärken bei Verwendung von basischem Mauerwerk verringerte. Ein so gebauter
hat aber einen übermäßig hohen Brennstoffverbrauch, weil die Wärme durch den Ofen
nicht genügend zurückgehalten wird und zum großen Teil unausgenutzt in das Gitterwerk
abströmt.
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Beim Maerz-Ofen sind zweienge Luftschächte in den Ecken jedes Herdendes
und ein im wesentlichen vollständig gefedertes und mit zwei Luftschachtöffnungen
ausgestattetes Gewölbe aus saurem, feuerfestem Material quer über der Schlackenkammer
angeordnet. Diese Bauart ist aber kompli: ziert und kostspielig und hat den Nachteil,
daß die Luftschachtöffnungen das Gewölbe an kritischen Stellen schwächen, wodurch
die auf die anderen Gewölbeteile übertragene Belastung erheblich vergrößert wird.
Infolge der Kleinheit der Luft schächte ergibt sich beim Maerz-Ofen auch die Notwendigkeit,
eine Decke' für die Schlackenkammer vorzusehen.
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Die vom federnden Gewölbebogen der Schlackenkammerdecke zu erfüllende
Forderung nach einem großen Belastungsvermögen hat die Verwendung von sauren, feuerfesten
Steinen notwendig gemacht. Das Gewölbe hak auch eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer,
ist schwierig herzustellen und schwierig instand zu halten. Das Vorhandensein voll
L,uftschachtöffnungen imGewölbebogeriwirft ferner besondere Probleme für die Stützung
des Gewölbes während seines Aufbaues auf.
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Die Erfindung bezweckt, unter Vermeidung der angeführten Nachteile
einen Siemens-Martin-Ofen zu schaffen, der sich insbesondere durch die folgenden
Vorteile auszeichnet: Vereinfachung und Erleichterung der Fortschaffung von Fremdstoffen
aus der Schlackenkammer, sowie Vermeidung oder Herabsetzung der Verschlackung der
feuerfesten Steine in den Schächten. Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Schächte
und der Decke der Schlackenkammer gegen Hitze, so daß insbesondere in diesen Abschnitten
ein Ofenbetrieb bei höheren Temperaturen ermöglicht wird; Verminderung der Neigung
des Flugstaubes zur Bildung von Anlagerungen in den Schächten; erhebliche Verripgerung
des Aufwandes an feuerfestem Material für den Aufbau der Ofenköpfe, wodurch auch
die Belastung der die Ofenköpfe tragenden Stahlkonstruktionen kleiner wird; Erzielung
einer raschen' Strömung der ein- und abströmenden Gase in den Schächten und schließlich
eine festigkeitsmäßig weitgehende Ausnutzung des feuerfesten Materials in allen
Teilen des Ofens und insbesondere bei den Ofenköpfen.
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Diese Vorteile werden durch einen Siemens-Martin-Ofen erzielt, der
eine unter dem Herd angeordnete Schlackenkammer mit einer Decke aus feuerfesten,
nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen mit einem Durchgangsweg für die Gase
aufweist und der gemäß der Erfindung -dadurch gekennzeichnet ist, daß die Decke
der Schlackenkammer aus aufgehängten- Steinen besteht und die Wandungen des den
Durchgangsweg bildenden Schachtes zumindest in dem sich an die Decke aus aufgehängten
Steinen anschließenden Teil gleichfalls aus aufgehängten, feuerfesten, nicht sauren,
vorzugsweise basischen Steinen bestehen.
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Der mit der Schlackenkammerdecke sich verschneidende Teil des Schachtes
wird zweckmäßig von aufgehängten Nasen aus nicht saurem, vorzugsweise basischem,
feuerfestem Material gebildet. -Da auch der untere Teil des Schachtes in gleicher
Weise aus aufgehängten, feuerfesten Steinen, zweckmäßig aus basischen Steinen, aufgeführt
ist, wird auf diese Weise eine sehr erwünschte Kräfteverteilung in allen Teilen
der Schlackenkämmerdecke und des unteren Schachtteiles erzielt.
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Der obere Teil des Schachtes ist zweckmäßig vom unteren Teil getrennt
und aus feuerfesten, nicht sauren bzw. basischen Steinen in üblicher, also nicht
in Hängebauart erfolgter Vermauerung ausgeführt.. Da durch die Trennung des Schachtes
die Belastung in jedem Schachtteil stark herabgesetzt wird, können an diesen Stellen
basische,- feuerfeste Steine verwendet werden. Zwischen dem unteren, in Hängebauart
ausgeführten Teil und dem oberen, -in üblicher Vermauerung ausgeführten Teil des
Schachtes ist zweckmäßig ein Ausdehnungsglied eingeschaltet, das eine relative Einstellung
der Schachtteile ermöglicht.
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Es ist wichtig, den Querschnitt der Schächte konstant zu erhalten;
und es wurde gefunden, daß dies durch Verwendung von basischen, feuerfesten Steinen
solcher Art möglich ist, welche, wie die an Magnesia reichen Steine, das Ansetzen
und Aufbauen von Anlagerungen nicht begünstigen.
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Die Decke der Schlackenkammer ist zweckmäßig flach ausgeführt, um
die Bildung eines Nebenl-aumes im Bereiche des Überganges der Schlackenkammer in
den Schacht zu vermeiden. Die aufgehängte Decke der Schlackenkammer ist vorzugsweise
in der Richtung zum Regenerator hin verlängert und geht in dessen Decke über.
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Bei Ofen der früheren Bauart war die »Hundehütte« aus massivem Mauerwerk
hergestellt; sie war demzufolge sehr schwer, schwierig aufzubauen und schwierig
zu reparieren. Bei der Bauart gemäß der Erfindung besteht der untere Teil der »Hundehütte«
aus aufgehängten, feuerfesten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen, während
der- obere Teil der »Hundehütte« in üblicher Mauerwerksbauweise aus basischen, feuerfesten
Steinen errichtet sein kann.
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Die vorstehend erwähnten Verbesserungen ergeben folgende Vorteile:
Da in den Luftschächten keine sauren, feuerfesten Steine mehr vorhanden sind, schmilzt
dort auch der Flugstaub. nicht mehr; dieser verschlackt auch nicht mit dem feuerfesten
Material und verursacht keine aus den Verschlakkungen sich ergebenden Zerstörungen
des feuerfesten Materials. Hierdurch wird die Lebensdauer des feuerfesten Materials
ganz bedeutend verlängert.
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Da nach der Erfindung eine nennenswerte Verschlackung -des Flugstaubes
nicht auftritt,- stellen die Ablagerungen in der Schlackenkammer eine
körnige
Masse dar, die mittels Rechen oder Schaufeln leicht entfernt werden kann. Ferner
wird das Gesamtvolumen der Ablagerungen in der Schlackenkammer erheblich kleiner,
da keine zusätzliche Vermehrung durch geschmolzenes, feuerfestes Material stattfindet.
Da diese Ablagerungen keine zusammenhängende Masse bilden, erübrigt sich der Gebrauch
von Sprengmitteln zu ihrer Entfernung.
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Der Aufbau des Ofens wird nach der Erfindung erleichert, da die einzelnen
Steine aufgehängt werden und es nicht notwendig ist, eigens nur für den Aufbau eines
Bogengewölbes nötige Stütz- oder Lehrgerüste vorsehen zu müssen.
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Die »Hundehütte« kann zuerst und zu einer Zeit gebaut werden, wo ihre
Teile noch völlig zugänglich sind, während die Wände der .Schächte später rund um
die »Hundehütte« zur Aufführung kommen können. Hierdurch wird der Bau der »Hundehütte«
wesentlich erleichtert, während nach der früheren Bauweise zuerst der Aufbau der
Schächte erforderlich war, um die »Hundehütte« an diesen abzustützen; erst dann
konnte diese als Gewölbebogen vom unteren Teil des Schachtes aus errichtet werden.
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Die bei der erfindungsgemäßen Bauart mögliche Kleinheit der Schächte,
die durch die Verwendung von nicht sauren, vorzugsweise basischen, feuerfesten Hängesteinen
ermöglichte starke Verringerung der Wandstärken, sowie schließlich auch die Vermeidung
großer Massenanhäufungen für Kühlzwecke ergeben eine sehr beträchtliche Herabsetzung
des Gesamtgewichtes des Ofenkopfes, wodurch die Belastung des ganzen Stahltragwerkes
vermindert wird und schwächere Fundamente ausi eichen: Es ist beim erfindungsgemäßen
Siemens-Martin-Ofen zweckmäßig, die kleinste Gesamtquerschnittsfläche des schachtförmigen
Durchgangsweges pro Herdseite o,oio- bis o,o45mal so groß wie die Herdfläche, gemessen
als Rechteck in Schaffplattenhöhe, zu wählen. Die Vorteile verengter Schächte werden
am besten durch einen Vergleich des Maerz-Ofens mit der früheren bekannten Praxis
verständlich. Beim Bau von Luftschächten für Siemens-Martin-bfen war es üblich,
die sogenannte Venturi-Bauart anzuwenden. Um dabei einen zweckentsprechenden Gasstrom
von den Luftschächten durch die schräg nach abwärts führende Venturipforte zu erzielen,
hatten die Luftschächte eine kleinste Gesamtquerschnittsfläche, die etwa o,iomal
so groß oder größer war als die in der Schaffplattenhöhe gemessene Herdfläche. Der
Maerz-Ofen hat der Verwendung der schräg nach abwärts führenden Venturipforte Grenzen
gesetzt, und als ein Ergebnis der stromlinienartigen Strömung wurde die kleinste
Gesamtquerschnittsfläche der Luftschächte an einem gegebenen Ofenende auf das o,oio-
bis o,o45fache der in Schaffplattenhöhe gemessenen Herdfläche verringert. Diese
verringerte Fläche erzeugt die erstrebte Flamme.
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Durch die Verkleinerung der Luftschachtfläche beim Maerz-Ofen steigt
aber die Temperatur in den Luftschächten und in der Schlackenkammer und demzufolge
die Abnutzung des feuerfesten Materials erheblich an, so daß sich SIlikasteine (ganz
unabhängig von den lasttragenden Eigenschaften) für die ganzen Wände der Luftschächte
als ungeeignet erwiesen haben. Die staubhältigen Gase führen basische Oxyde, wie
Eisenoxyde, und möglicherweise Kalk und andere basische Oxyde mit sich, welche Silika
bei erhöhter Temperatur abschmelzen. Infolgedessen wird der Querschnitt der Luftschächte
vergrößert, die Luftgeschwindigkeit sinkt, und die Flammencharakteristik verändert
sich in unerwünschter Weise.
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.Beim Maerz-Ofen stehen die Luftschächte mit der Schlackenkammer durch
eine Schachtöffnung im Schlackenkammergewölbe in Verbindung. Dieses Gewölbe muß
sein Eigengewicht und mindestens auch einen Teil des Gewichtes des Schachtes tragen.
Es wird durch die hindurchführende Öffnung geschwächt, und diese Schwächung gibt
in Verbindung mit den bei höheren Temperaturen erfolgenden Abschmelzungen des feuerfesten
Materials häufig Anlaß zu Ofenreparaturen.
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Die bei der vorliegenden Erfindung angewandte mechanische Halterung
der Schlackenkammerdecke und die Einbeziehung dieser Halterungskonstruktion in die
Luftschächte schalten den unerwünschten Kräfteverlauf aus, wie er früher an der
Verschneidung des horizontal abgestützten Schlackenkam.mergewölbes mit dem vertikalen
Luftschacht entstand. Sowohl die Steine des Luftschachtes als auch die der Schlackenkammerdecke
sind einzeln am Stahl.traggerüst aufgehängt; hierdurch wird ermöglicht, basisches,
feuerfestes Material mit geringerer mechanischer Festigkeit und höherer Wärmedehnung
zu verwenden. Auf diese Weise wird auch, wie bereits erläutert, dem-Nachteil des
Abschmelzens, durch das früher. die Silkasteine zerstört wurden, begegnet. Brüche,
Aufspaltun -gen und mechanische Fehler, welche die Verwendung basischer Steine bei
veränderlichen Temperaturen mit, sich bringt, werden vermieden. Wie aus den später
beschriebenen bevorzugten Au:sführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Siemens-Martin-Ofens
hervorgeht, kann die Schlackenkammerdecke, wie dargestellt, in Form einer flachen
Decke ausgeführt sein, oder es kann der Decke, wenn erwünscht, eine stärkere oder
schwächere Aufwärtsneigung gegen die Luftschachtöffnung gegeben werden. Die Luftschachtwände
werden mechanisch getragen. An der Verschneidungsstelle einer gegebenen Schachtwand
mit der Schlackenkammerdecke ist eine aus aufgehängten, radialen Nasen bestehende
Konstruktion angeordnet, um den horizontalen Kräfteverlauf in der Decke mit dem
vertikalen Kräfteverlauf in den Luftschachtwänden in gegenseitige Beziehung zu bringen.
Die beiden gegenüberliegenden Wände des Schachtes, welche quer zur Längsachse des
Ofens liegen, erfordern je eine Nasenkonstruktion: nur dort, wo der Schacht am Rande
der Schlackenkammer sich befindet, ist nur eine Nase erforderlich.
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Der Schacht soll zweckmäßig einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
Es muß auch eine Trennung
zwischen den Schächten vorgesehen sein,
um an jedem Ofenende zwei Luftschächte zu bilden. Bei den Venturiköpfen, welche
früher gewöhnlich verwendet wurden, ist der große Schachtquerschnitt durch einen
Gewölbebogen mit quer zum Kopf verlaufender Wölbung und längsachsig zum Ofen angeordneten
Widerlagern unterteilt. Bei den Maerz-Ofen mit ihren verengten Schächten ist derAbstand
zwischen den Schächten viel größer als bei .den Ofen des Venturityps; infolgedessen
muß ein viel größerer Horizontalzwischenraum zwischen den Schächten abgedeckt werden.
Die Erfindung schlägt nun eine Ausführung vor, bei der die Steine für den unteren
Teil dieses Trennorgans (Mauerwerksblock oder »Hundehütte«) von oben her aufgehängt
sind und der obere Teil des Trennblocks oder -der »Hundehütte« auf dem unteren,
aufgehängten Teil aufgestützt ist. Die untere Fläche des Trennblocks kann, wie später
noch beschrieben wird, eben sein oder gegen die Schächte hin ansteigen. -Der Trennblock
wird zweckmäßig an jene vertikalen Schachtwände angeschlossen, welche zu den radialen
Nasen führen.
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Es ist vorteilhaft, das Trennmauerwerk oder die »Hundehütte« oberhalb
der Nase der Schlacken-. kammerlecke anzuordnen, um den gegenseitigen Verband im
Steinmauerwerk zu vereinfachen, Das Innere der »Hundehütte« oder Trennblockeinheit
ist zweckmäßig mindestens an einem Ende zum Zweck der Luftkühlung gegen die Außenluft
offen.
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Die mechanische Aufhängung der Steine-und die Zusammenfassung des
Wand- und Deckenaufbaues zu einem Ganzen ermöglicht es, in den Schächten und der
Schlackenkammerdecke nicht saure, vorzugsweise basische Steine an Stelle von Silikasteinen
zu verwenden. Die Steine können z. B. aus Magnesit, Chromit, Chrommagnesit oder
Magnesitchromit vors irgendeiner bekannten Art bestehen. Es empfiehlt sich die Verwendung
von Magnesit-Chromitsteinen, welche mehr Magnesit als Chromit enthalten. .Die beste
Zusammensetzung besteht aus '8o bis 55'/o totgebrannrer Magnesia u_ nd 2o bis 450%o
feuerfestem Chromerz. Solche' Steine sind zwar physikalisch nicht so gut wie Steine
mit 65 % Chromit und 35 % Magnesia, doch ist es mit der Konstruktion gemäß vorliegender
Er-r findung möglich, Steine mit schlechteren physikalischen Eigenschaften zu verwenden.
Steine mit höherem Magnesiagehalt sind vorteilhafter, da sie nicht so wie Steine
mit höherem Chromitgehalt Anlagerungen v6n Eisenoxydstaub aufbauen. Die an Steinen
mit hohem Chromitgehalt sich bildenden Anlagerungen sind nicht belanglos, da sie
den Durchgangsquerschnitt der Schächte verkleinern und die Charakteristik der Flamme
verändern.
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Die Steine können gebrannt oder ungebrannt verwendet werden.
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Die feuerfesten Steine für die aufgehängten Deckenteile sind mit geeigneten
Mitteln für. den in an sich bekannter Weise erfolgenden Eingriff der Hängeeisen
ausgestattet.
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Die Hängeeisen greifen in die Steine an deren kaltem Ende ein -und
sind in an sich bekannter Art an geeigneten Gußrahmen oder Konsolen. befestigt,
welche mit dem Haupttragwerk verbunden sind.
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Es ist vorteilhaft, zwischen die Berührungsflächen der verschiedenen
feuerfesten Steine oxydierende metallische Abstandsplatten einzufügen. Bei Verwendung
ungebrannter Steine können diese Platten gleich bei der Formung (Pressung) der Steine
mit diesen vereinigt werden. Bei Verwendung gebrannter Steine werden entweder die
Platten an den Steinen nach dem Brennen befestigt, =oder es werden beim Aufbau des
Mauerwerkes lose Platten, Metallgewebe öder Gitter zwischen die Steine gelegt. Die
Verwendung solcher metallischer Abstandsplatten zwischen den mechanisch getragenen
basischen Steinen ergibt eine monolithische Struktur.
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In den Zeichnungen sind zwei der zahlreichen Ausführungsmöglichkeiten
des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
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Fig. i ist ein vertikaler Längsschnitt durch einen Teil eines Siemens-Martin-Ofens,
und zwar durch die Schlackenkammer und einen der Luftschächte nach der Schnittlinie
I-I der Fig. 3 ; in Fig. 2 ist ein Horizäntälschnitt nach der Schnittlinie II-II
der Fig. i dargestellt; Fig. 3 zeigt. einen vertikalen Schnitt nach der Schnittlinie
III-III der Fig. i ; Fig. 4 veranschaulicht eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßenSiemens-Martin-Ofens
im vertikalen Längsschnitt.
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Die Fig. i bis 3 stellen einen Siemens-Martin-Ofen 2o mit einem Herdraum
2i, einem Herd 22, Vorder- und Hinterwänden 23 und einer zweckmäßig aus basischen,
feuerfesten Steinen in Hängebauart ausgeführten Decke 24 dar. In den Zeichnungen
ist nur das eine Ende des Ofens dargestellt, das gegenüberliegende Ofenende ist
als symmetrisches Gegenstück ausgebildet. Als Heizquelle kann irgendein geeigneter
Brenner verwendet werden, der durch den Brenner 25 dargestellt ist.
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Unter dem Ofen ist eine zweckmäßig rechteckige Schlackenkammer 26
mit einem Bodenmauerwerk 27 und Seitenwänden 28 an drei Seiten angeordnet. Als feuerfeste
Baustoffe für den Boden und die Wände der Schlackenkammer dienen zweckmäßig basische,
feuerfeste Steine, obgleich, wenn erwünscht, diese auch durch saure Steine ersetzt
sein können, da dies an diesen Stellen mit geringerer Gefahr als an anderen, näher
dem Herd gelegenen Stellen verbunden ist.
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An der vierten Seite ist die Schlackenkammer mit einem Regenerator
30 von zweckmäßiger Bauart verbunden; er hat am Boden des Einströmendes eine
Mauerbrücke 31, ferner Seitenwände 32, einen Boden 33 und eine Decke 34 und ist
mit einem zweckmäßigen Wärmespeichermaterial versehen, mit dem die heißen Gase bzw.
die Luft in Berührung kommen.
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Oberhalb der Schlackenkammer und sich quer über diese erstreckend
ist eine Ofendecke- 35 aus aufgehängten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen
vorgesehen; diese ist, wie dargestellt, zweckmäßig flach ausgebildet und weist eine
an
die Regeneratordecke 34 bündig anschließende und eine Verlängerung
derselben bildende Fortsetzung 36 auf. Ein Stahltragwerk ist bei 35' angedeutet.
Unterhalb des Ofenendes ist eine im allgemeinen rechteckige Schachtöffnung 37 vorgesehen;
der untere Teil des Schachts wird von Wänden 38 und 4o aus aufgehängten, feuerfesten,
nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen gebildet; diese Wände verlaufen zueinander
konvergierend und sind an den Seiten durch Wände 41 und 42 verbunden. Der Übergang
von der Flachdecke 35 in die konvergierenden, aufgehängten Schachtwände 38 und 40
wird durch aufgehängte Nasen- oder Kantenstücke 43 und 44 aus feuerfesten,
nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen bewirkt. Der Übergang von den Schachtseitenwänden
42 zur Decke 36 der Schlackenkammer erfolgt durch eine feuerfeste, aufgehängte Nase
45. Durch 38', 4o', 36' und 42' sind schematisch Träger eines Tragwerkes angedeutet.
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Die Wände 40 und So können als vertikale Verlängerung der Wand 28
angeordnet sein (Fig. 4), wodurch gegenüber Eig.1 die Nase 44, der geneigte Teil
der Wand 4o und der flache, an die Nase 44 anschließende Teil der Decke entfällt.
Die konvergierenden Wände 38 und 4o können zwecks Anpassung an die Abmessungen der
Schlackenkammer und die relative Lage der Schächte auch mit verschiedenen Neigungswinkeln
angeordnet werden. Die Decke 35 kann auch unter einem Winkel geneigt angeordnet
sein, wodurch der Winkel zwischen der Wand 38 und der Decke 35 verkleinert oder
ganz beseitigt ist. In letzterem Fall entfällt dann die Nase 43. Es kann sich auch
die Wand 38 mit der Wand 28 der Schlackenkammer verschneiden, wobei eine mit Nase
versehene Konstruktion für den Winkel zwischen der Wand 38 und einem vertikalen,
zur Wand 48 führenden Abschnitt zur Verwendung kommen kann.
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Der Schacht bildet bis zur Oberkante der Wände 38, 40, 41 und 42 einen
einfachen Durchgang 46 von im allgemeinen rechteckigem, sich gegen das obere Ende
hin verengendem Querschnitt. Am oberen Ende dieses Luftschachtteiles ist ein zweckmäßig
aus Metall bestehendes Ausdehnungsglied q_7 für den Anschluß des oberen Schachtteiles
vorgesehen. Es wird in an sich bekannter Weise wassergekühlt und stützt sich zweckmäßig
auf ein Stahltragwerk ab, so daß es eine selbständige Unterlage bildet, von welcher
die oberhalb des Ausdehnungsgliedes befindlidhen Schachtwände getragen werden. Es
kann auch entfallen, da es nicht unbedingt notwendig ist.
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Die Schächte teilen sich in ihrem oberen Abschnitt. Die äußeren Begrenzungen
werden durch an ihrer Basis unterstützte Endwände 48 und So sowie Vorder- und Hinterwände
51 und 52 bestimmt, welche zweckmäßig aus nicht saurem bzw. basischem, feuerfestem
Steinmauerwerk bestehen. Die Vorderwand und die Hinterwand verlaufen durchgehend
bis zur Ofendecke. Die Endwand 48 bildet an ihrem oberen Ende einen Teil der Brücke
53 des Ofens die Endwand So erstreckt sich bis zum Scheitel -des Ofens und steht
mit der Herdraumdecke 24 durch einen allmählich ansteigenden Deckengewölbeteil54
in Verbindung, der zweckmäßig mit der Vertikalen einen Winkel von 95 bis r35° einschließt,
um die Flamme in den Ofen zu tragen und eine wirksame Führung der durch die.Schächte
aufsteigenden Luft zu erzielen.
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Die Schächte sind durch ein Trennorgan in Form eines gemauerten Trennblockes
(»Hundehütte«) in zwei Durchgänge 55 und 56 aufgespalten. Der Trennblock besteht
nicht aus vollem Mauerwerk, sondern er weist außer den Öffnungen für die Trageisen
zur Aufhängung des Bodenteiles einen inneren Hohlraum 58 auf, welcher zumindest
an einem, zweckmäßig aber an beiden Enden durch Öffnungen in den Endwänden 48 und
5o mit der Außenluft in Verbindung steht. Der Trennblock weist einen unteren Teil
6o aus aufgehängten, nicht sauren, vorteilhaft basischen, feuerfesten Steinen auf,
der aus einem aufgehängten Bodenteil 61, aufgehängten Seitenteilen 62 und aufgehängten
Nasenteilen 63 besteht, die alle von einem im Hohlraum 58 befindlichen Stahltragwerk
61' getragen werden. Infolge ihrer unabhängigen Halterung kann die »Hundehütte«
durch andere Teile des Schachtes geibildet sein. Ihr Scheitel besteht aus üblichen,
von der Basisfläche aus unterstützten, nicht sauren bzw. basischen, feuerfesten
Wänden 64 und einem von diesen getragenen Gewölbe 65, wobei die Wände 64 und das
Gewölbe 65 auf dem unteren aufgehängten Teil 6o Das Gewölbe 65 fällt zweckmäßig
mit seiner Fläche 66 gegen den Herd hin ab.
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Die Erfindung ist insbesondere für Ofen von Bedeutung, die mit flüssigen
Brennstoffen, wie z. B. Öl, betrieben wenden. Sie kann aber auch bei Ofen für gasförmigen
Brennstoff, z. B. Generatorgas, das eine Vorwärmung erfordert, angewendet werden.
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform ist Ölfeuerung vorausgesetzt. Es
ist jedoch bei Ofen, welche mit vorgewärmtem Gas arbeiten, nur an jedem Ofenende
ein einfacher Gaseinlaß mit einem Gasschacht erforderlich, der zu einer Schlackenkammer
und einem . Gasregenerator führt. Der Aufbau dieses Gasschachtes und seiner Schlackenkammer
erfolgt nach den gleichen Grundsätzen, wie sie vorstehend für die Luftschächte und
deren Schlackenkammer beschrieben sind. Wo ein einfacher Gasschacht verwendet wird,
ist keine »Hundehütte« zur . Unterteilung des Schachtes erforderlich.