DE945760C - Siemens-Martin-Ofen mit unter dem Herd angeordneter Schlackenkammer - Google Patents

Siemens-Martin-Ofen mit unter dem Herd angeordneter Schlackenkammer

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DE945760C
DE945760C DEH12931A DEH0012931A DE945760C DE 945760 C DE945760 C DE 945760C DE H12931 A DEH12931 A DE H12931A DE H0012931 A DEH0012931 A DE H0012931A DE 945760 C DE945760 C DE 945760C
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shaft
siemens
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Russell Pearce Heuer
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27BFURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
    • F27B3/00Hearth-type furnaces, e.g. of reverberatory type; Tank furnaces
    • F27B3/10Details, accessories, or equipment peculiar to hearth-type furnaces
    • F27B3/105Slag chamber

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Vertical, Hearth, Or Arc Furnaces (AREA)

Description

  • S%emens-Martin-Ofen mit unter dem Herd angeordneter ' Schlackenkammer Bei älteren Siemens-Martin-Öfen sind die Schächte aus saurem, feuerfestem Material hergestellt, weil die Tragfestigkeit solcher Steine verhältnismäßig groß ist. An jenen Stellen, an welchen die erreichten Temperaturen hoch sind und den oberen Betriebsgrenzen der handelsüblichen sauren, feuerfesten Materialien nahekommen, werden die Ofenköpfe sehr- groß, schwer und massiv ausgeführt, so daß die Kühlung jener Steine, die den .heißen Gasen ausgesetzt sind, durch die große Masse des angrenzenden feuerfesten Materials erfolgt.
  • Bei der Schlackenkammer solcher älterer Öfen sind die beiden Zweige des Schachtes am Ende des Ofens durch einen aus umfangreichem massivem Mauerwerk bestehenden Trennblock (»Hundehütte«) voneinander getrennt. Ferner sind die Umfangsbegrenzungen der Schächte so groß wie die Fläche der Schlackenkammer, so daß für letztere überhaupt keine Decke erforderlich ist. Da die Rauchgase des Ofens Staub, wie Eisenoxvd, mitführen, welcher mit dem sauren, feuerfesten Material verschlackt, wird das saure, feuerfeste Material der Luftschächte durch Schmelzen abgebaut und lagert sich mit dem Flugstaub in der Schlackenkammer als Schmelzmasse ab. Diese Ablagerungen. sind so hart und fest zusammenhängend, daß sie bisher durch Sprengmittel aufgebrochen werden mußten, um die Schlackenkammer zu entleeren. Ein Fortschritt wurde dadurch erzielt, daß man unter Beibehaltung der äußeren Umrißlinie des weiten Luftschachtquerschnittes die Wandstärken bei Verwendung von basischem Mauerwerk verringerte. Ein so gebauter hat aber einen übermäßig hohen Brennstoffverbrauch, weil die Wärme durch den Ofen nicht genügend zurückgehalten wird und zum großen Teil unausgenutzt in das Gitterwerk abströmt.
  • Beim Maerz-Ofen sind zweienge Luftschächte in den Ecken jedes Herdendes und ein im wesentlichen vollständig gefedertes und mit zwei Luftschachtöffnungen ausgestattetes Gewölbe aus saurem, feuerfestem Material quer über der Schlackenkammer angeordnet. Diese Bauart ist aber kompli: ziert und kostspielig und hat den Nachteil, daß die Luftschachtöffnungen das Gewölbe an kritischen Stellen schwächen, wodurch die auf die anderen Gewölbeteile übertragene Belastung erheblich vergrößert wird. Infolge der Kleinheit der Luft schächte ergibt sich beim Maerz-Ofen auch die Notwendigkeit, eine Decke' für die Schlackenkammer vorzusehen.
  • Die vom federnden Gewölbebogen der Schlackenkammerdecke zu erfüllende Forderung nach einem großen Belastungsvermögen hat die Verwendung von sauren, feuerfesten Steinen notwendig gemacht. Das Gewölbe hak auch eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer, ist schwierig herzustellen und schwierig instand zu halten. Das Vorhandensein voll L,uftschachtöffnungen imGewölbebogeriwirft ferner besondere Probleme für die Stützung des Gewölbes während seines Aufbaues auf.
  • Die Erfindung bezweckt, unter Vermeidung der angeführten Nachteile einen Siemens-Martin-Ofen zu schaffen, der sich insbesondere durch die folgenden Vorteile auszeichnet: Vereinfachung und Erleichterung der Fortschaffung von Fremdstoffen aus der Schlackenkammer, sowie Vermeidung oder Herabsetzung der Verschlackung der feuerfesten Steine in den Schächten. Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Schächte und der Decke der Schlackenkammer gegen Hitze, so daß insbesondere in diesen Abschnitten ein Ofenbetrieb bei höheren Temperaturen ermöglicht wird; Verminderung der Neigung des Flugstaubes zur Bildung von Anlagerungen in den Schächten; erhebliche Verripgerung des Aufwandes an feuerfestem Material für den Aufbau der Ofenköpfe, wodurch auch die Belastung der die Ofenköpfe tragenden Stahlkonstruktionen kleiner wird; Erzielung einer raschen' Strömung der ein- und abströmenden Gase in den Schächten und schließlich eine festigkeitsmäßig weitgehende Ausnutzung des feuerfesten Materials in allen Teilen des Ofens und insbesondere bei den Ofenköpfen.
  • Diese Vorteile werden durch einen Siemens-Martin-Ofen erzielt, der eine unter dem Herd angeordnete Schlackenkammer mit einer Decke aus feuerfesten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen mit einem Durchgangsweg für die Gase aufweist und der gemäß der Erfindung -dadurch gekennzeichnet ist, daß die Decke der Schlackenkammer aus aufgehängten- Steinen besteht und die Wandungen des den Durchgangsweg bildenden Schachtes zumindest in dem sich an die Decke aus aufgehängten Steinen anschließenden Teil gleichfalls aus aufgehängten, feuerfesten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen bestehen.
  • Der mit der Schlackenkammerdecke sich verschneidende Teil des Schachtes wird zweckmäßig von aufgehängten Nasen aus nicht saurem, vorzugsweise basischem, feuerfestem Material gebildet. -Da auch der untere Teil des Schachtes in gleicher Weise aus aufgehängten, feuerfesten Steinen, zweckmäßig aus basischen Steinen, aufgeführt ist, wird auf diese Weise eine sehr erwünschte Kräfteverteilung in allen Teilen der Schlackenkämmerdecke und des unteren Schachtteiles erzielt.
  • Der obere Teil des Schachtes ist zweckmäßig vom unteren Teil getrennt und aus feuerfesten, nicht sauren bzw. basischen Steinen in üblicher, also nicht in Hängebauart erfolgter Vermauerung ausgeführt.. Da durch die Trennung des Schachtes die Belastung in jedem Schachtteil stark herabgesetzt wird, können an diesen Stellen basische,- feuerfeste Steine verwendet werden. Zwischen dem unteren, in Hängebauart ausgeführten Teil und dem oberen, -in üblicher Vermauerung ausgeführten Teil des Schachtes ist zweckmäßig ein Ausdehnungsglied eingeschaltet, das eine relative Einstellung der Schachtteile ermöglicht.
  • Es ist wichtig, den Querschnitt der Schächte konstant zu erhalten; und es wurde gefunden, daß dies durch Verwendung von basischen, feuerfesten Steinen solcher Art möglich ist, welche, wie die an Magnesia reichen Steine, das Ansetzen und Aufbauen von Anlagerungen nicht begünstigen.
  • Die Decke der Schlackenkammer ist zweckmäßig flach ausgeführt, um die Bildung eines Nebenl-aumes im Bereiche des Überganges der Schlackenkammer in den Schacht zu vermeiden. Die aufgehängte Decke der Schlackenkammer ist vorzugsweise in der Richtung zum Regenerator hin verlängert und geht in dessen Decke über.
  • Bei Ofen der früheren Bauart war die »Hundehütte« aus massivem Mauerwerk hergestellt; sie war demzufolge sehr schwer, schwierig aufzubauen und schwierig zu reparieren. Bei der Bauart gemäß der Erfindung besteht der untere Teil der »Hundehütte« aus aufgehängten, feuerfesten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen, während der- obere Teil der »Hundehütte« in üblicher Mauerwerksbauweise aus basischen, feuerfesten Steinen errichtet sein kann.
  • Die vorstehend erwähnten Verbesserungen ergeben folgende Vorteile: Da in den Luftschächten keine sauren, feuerfesten Steine mehr vorhanden sind, schmilzt dort auch der Flugstaub. nicht mehr; dieser verschlackt auch nicht mit dem feuerfesten Material und verursacht keine aus den Verschlakkungen sich ergebenden Zerstörungen des feuerfesten Materials. Hierdurch wird die Lebensdauer des feuerfesten Materials ganz bedeutend verlängert.
  • Da nach der Erfindung eine nennenswerte Verschlackung -des Flugstaubes nicht auftritt,- stellen die Ablagerungen in der Schlackenkammer eine körnige Masse dar, die mittels Rechen oder Schaufeln leicht entfernt werden kann. Ferner wird das Gesamtvolumen der Ablagerungen in der Schlackenkammer erheblich kleiner, da keine zusätzliche Vermehrung durch geschmolzenes, feuerfestes Material stattfindet. Da diese Ablagerungen keine zusammenhängende Masse bilden, erübrigt sich der Gebrauch von Sprengmitteln zu ihrer Entfernung.
  • Der Aufbau des Ofens wird nach der Erfindung erleichert, da die einzelnen Steine aufgehängt werden und es nicht notwendig ist, eigens nur für den Aufbau eines Bogengewölbes nötige Stütz- oder Lehrgerüste vorsehen zu müssen.
  • Die »Hundehütte« kann zuerst und zu einer Zeit gebaut werden, wo ihre Teile noch völlig zugänglich sind, während die Wände der .Schächte später rund um die »Hundehütte« zur Aufführung kommen können. Hierdurch wird der Bau der »Hundehütte« wesentlich erleichtert, während nach der früheren Bauweise zuerst der Aufbau der Schächte erforderlich war, um die »Hundehütte« an diesen abzustützen; erst dann konnte diese als Gewölbebogen vom unteren Teil des Schachtes aus errichtet werden.
  • Die bei der erfindungsgemäßen Bauart mögliche Kleinheit der Schächte, die durch die Verwendung von nicht sauren, vorzugsweise basischen, feuerfesten Hängesteinen ermöglichte starke Verringerung der Wandstärken, sowie schließlich auch die Vermeidung großer Massenanhäufungen für Kühlzwecke ergeben eine sehr beträchtliche Herabsetzung des Gesamtgewichtes des Ofenkopfes, wodurch die Belastung des ganzen Stahltragwerkes vermindert wird und schwächere Fundamente ausi eichen: Es ist beim erfindungsgemäßen Siemens-Martin-Ofen zweckmäßig, die kleinste Gesamtquerschnittsfläche des schachtförmigen Durchgangsweges pro Herdseite o,oio- bis o,o45mal so groß wie die Herdfläche, gemessen als Rechteck in Schaffplattenhöhe, zu wählen. Die Vorteile verengter Schächte werden am besten durch einen Vergleich des Maerz-Ofens mit der früheren bekannten Praxis verständlich. Beim Bau von Luftschächten für Siemens-Martin-bfen war es üblich, die sogenannte Venturi-Bauart anzuwenden. Um dabei einen zweckentsprechenden Gasstrom von den Luftschächten durch die schräg nach abwärts führende Venturipforte zu erzielen, hatten die Luftschächte eine kleinste Gesamtquerschnittsfläche, die etwa o,iomal so groß oder größer war als die in der Schaffplattenhöhe gemessene Herdfläche. Der Maerz-Ofen hat der Verwendung der schräg nach abwärts führenden Venturipforte Grenzen gesetzt, und als ein Ergebnis der stromlinienartigen Strömung wurde die kleinste Gesamtquerschnittsfläche der Luftschächte an einem gegebenen Ofenende auf das o,oio- bis o,o45fache der in Schaffplattenhöhe gemessenen Herdfläche verringert. Diese verringerte Fläche erzeugt die erstrebte Flamme.
  • Durch die Verkleinerung der Luftschachtfläche beim Maerz-Ofen steigt aber die Temperatur in den Luftschächten und in der Schlackenkammer und demzufolge die Abnutzung des feuerfesten Materials erheblich an, so daß sich SIlikasteine (ganz unabhängig von den lasttragenden Eigenschaften) für die ganzen Wände der Luftschächte als ungeeignet erwiesen haben. Die staubhältigen Gase führen basische Oxyde, wie Eisenoxyde, und möglicherweise Kalk und andere basische Oxyde mit sich, welche Silika bei erhöhter Temperatur abschmelzen. Infolgedessen wird der Querschnitt der Luftschächte vergrößert, die Luftgeschwindigkeit sinkt, und die Flammencharakteristik verändert sich in unerwünschter Weise.
  • .Beim Maerz-Ofen stehen die Luftschächte mit der Schlackenkammer durch eine Schachtöffnung im Schlackenkammergewölbe in Verbindung. Dieses Gewölbe muß sein Eigengewicht und mindestens auch einen Teil des Gewichtes des Schachtes tragen. Es wird durch die hindurchführende Öffnung geschwächt, und diese Schwächung gibt in Verbindung mit den bei höheren Temperaturen erfolgenden Abschmelzungen des feuerfesten Materials häufig Anlaß zu Ofenreparaturen.
  • Die bei der vorliegenden Erfindung angewandte mechanische Halterung der Schlackenkammerdecke und die Einbeziehung dieser Halterungskonstruktion in die Luftschächte schalten den unerwünschten Kräfteverlauf aus, wie er früher an der Verschneidung des horizontal abgestützten Schlackenkam.mergewölbes mit dem vertikalen Luftschacht entstand. Sowohl die Steine des Luftschachtes als auch die der Schlackenkammerdecke sind einzeln am Stahl.traggerüst aufgehängt; hierdurch wird ermöglicht, basisches, feuerfestes Material mit geringerer mechanischer Festigkeit und höherer Wärmedehnung zu verwenden. Auf diese Weise wird auch, wie bereits erläutert, dem-Nachteil des Abschmelzens, durch das früher. die Silkasteine zerstört wurden, begegnet. Brüche, Aufspaltun -gen und mechanische Fehler, welche die Verwendung basischer Steine bei veränderlichen Temperaturen mit, sich bringt, werden vermieden. Wie aus den später beschriebenen bevorzugten Au:sführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Siemens-Martin-Ofens hervorgeht, kann die Schlackenkammerdecke, wie dargestellt, in Form einer flachen Decke ausgeführt sein, oder es kann der Decke, wenn erwünscht, eine stärkere oder schwächere Aufwärtsneigung gegen die Luftschachtöffnung gegeben werden. Die Luftschachtwände werden mechanisch getragen. An der Verschneidungsstelle einer gegebenen Schachtwand mit der Schlackenkammerdecke ist eine aus aufgehängten, radialen Nasen bestehende Konstruktion angeordnet, um den horizontalen Kräfteverlauf in der Decke mit dem vertikalen Kräfteverlauf in den Luftschachtwänden in gegenseitige Beziehung zu bringen. Die beiden gegenüberliegenden Wände des Schachtes, welche quer zur Längsachse des Ofens liegen, erfordern je eine Nasenkonstruktion: nur dort, wo der Schacht am Rande der Schlackenkammer sich befindet, ist nur eine Nase erforderlich.
  • Der Schacht soll zweckmäßig einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Es muß auch eine Trennung zwischen den Schächten vorgesehen sein, um an jedem Ofenende zwei Luftschächte zu bilden. Bei den Venturiköpfen, welche früher gewöhnlich verwendet wurden, ist der große Schachtquerschnitt durch einen Gewölbebogen mit quer zum Kopf verlaufender Wölbung und längsachsig zum Ofen angeordneten Widerlagern unterteilt. Bei den Maerz-Ofen mit ihren verengten Schächten ist derAbstand zwischen den Schächten viel größer als bei .den Ofen des Venturityps; infolgedessen muß ein viel größerer Horizontalzwischenraum zwischen den Schächten abgedeckt werden. Die Erfindung schlägt nun eine Ausführung vor, bei der die Steine für den unteren Teil dieses Trennorgans (Mauerwerksblock oder »Hundehütte«) von oben her aufgehängt sind und der obere Teil des Trennblocks oder -der »Hundehütte« auf dem unteren, aufgehängten Teil aufgestützt ist. Die untere Fläche des Trennblocks kann, wie später noch beschrieben wird, eben sein oder gegen die Schächte hin ansteigen. -Der Trennblock wird zweckmäßig an jene vertikalen Schachtwände angeschlossen, welche zu den radialen Nasen führen.
  • Es ist vorteilhaft, das Trennmauerwerk oder die »Hundehütte« oberhalb der Nase der Schlacken-. kammerlecke anzuordnen, um den gegenseitigen Verband im Steinmauerwerk zu vereinfachen, Das Innere der »Hundehütte« oder Trennblockeinheit ist zweckmäßig mindestens an einem Ende zum Zweck der Luftkühlung gegen die Außenluft offen.
  • Die mechanische Aufhängung der Steine-und die Zusammenfassung des Wand- und Deckenaufbaues zu einem Ganzen ermöglicht es, in den Schächten und der Schlackenkammerdecke nicht saure, vorzugsweise basische Steine an Stelle von Silikasteinen zu verwenden. Die Steine können z. B. aus Magnesit, Chromit, Chrommagnesit oder Magnesitchromit vors irgendeiner bekannten Art bestehen. Es empfiehlt sich die Verwendung von Magnesit-Chromitsteinen, welche mehr Magnesit als Chromit enthalten. .Die beste Zusammensetzung besteht aus '8o bis 55'/o totgebrannrer Magnesia u_ nd 2o bis 450%o feuerfestem Chromerz. Solche' Steine sind zwar physikalisch nicht so gut wie Steine mit 65 % Chromit und 35 % Magnesia, doch ist es mit der Konstruktion gemäß vorliegender Er-r findung möglich, Steine mit schlechteren physikalischen Eigenschaften zu verwenden. Steine mit höherem Magnesiagehalt sind vorteilhafter, da sie nicht so wie Steine mit höherem Chromitgehalt Anlagerungen v6n Eisenoxydstaub aufbauen. Die an Steinen mit hohem Chromitgehalt sich bildenden Anlagerungen sind nicht belanglos, da sie den Durchgangsquerschnitt der Schächte verkleinern und die Charakteristik der Flamme verändern.
  • Die Steine können gebrannt oder ungebrannt verwendet werden.
  • Die feuerfesten Steine für die aufgehängten Deckenteile sind mit geeigneten Mitteln für. den in an sich bekannter Weise erfolgenden Eingriff der Hängeeisen ausgestattet.
  • Die Hängeeisen greifen in die Steine an deren kaltem Ende ein -und sind in an sich bekannter Art an geeigneten Gußrahmen oder Konsolen. befestigt, welche mit dem Haupttragwerk verbunden sind.
  • Es ist vorteilhaft, zwischen die Berührungsflächen der verschiedenen feuerfesten Steine oxydierende metallische Abstandsplatten einzufügen. Bei Verwendung ungebrannter Steine können diese Platten gleich bei der Formung (Pressung) der Steine mit diesen vereinigt werden. Bei Verwendung gebrannter Steine werden entweder die Platten an den Steinen nach dem Brennen befestigt, =oder es werden beim Aufbau des Mauerwerkes lose Platten, Metallgewebe öder Gitter zwischen die Steine gelegt. Die Verwendung solcher metallischer Abstandsplatten zwischen den mechanisch getragenen basischen Steinen ergibt eine monolithische Struktur.
  • In den Zeichnungen sind zwei der zahlreichen Ausführungsmöglichkeiten des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
  • Fig. i ist ein vertikaler Längsschnitt durch einen Teil eines Siemens-Martin-Ofens, und zwar durch die Schlackenkammer und einen der Luftschächte nach der Schnittlinie I-I der Fig. 3 ; in Fig. 2 ist ein Horizäntälschnitt nach der Schnittlinie II-II der Fig. i dargestellt; Fig. 3 zeigt. einen vertikalen Schnitt nach der Schnittlinie III-III der Fig. i ; Fig. 4 veranschaulicht eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßenSiemens-Martin-Ofens im vertikalen Längsschnitt.
  • Die Fig. i bis 3 stellen einen Siemens-Martin-Ofen 2o mit einem Herdraum 2i, einem Herd 22, Vorder- und Hinterwänden 23 und einer zweckmäßig aus basischen, feuerfesten Steinen in Hängebauart ausgeführten Decke 24 dar. In den Zeichnungen ist nur das eine Ende des Ofens dargestellt, das gegenüberliegende Ofenende ist als symmetrisches Gegenstück ausgebildet. Als Heizquelle kann irgendein geeigneter Brenner verwendet werden, der durch den Brenner 25 dargestellt ist.
  • Unter dem Ofen ist eine zweckmäßig rechteckige Schlackenkammer 26 mit einem Bodenmauerwerk 27 und Seitenwänden 28 an drei Seiten angeordnet. Als feuerfeste Baustoffe für den Boden und die Wände der Schlackenkammer dienen zweckmäßig basische, feuerfeste Steine, obgleich, wenn erwünscht, diese auch durch saure Steine ersetzt sein können, da dies an diesen Stellen mit geringerer Gefahr als an anderen, näher dem Herd gelegenen Stellen verbunden ist.
  • An der vierten Seite ist die Schlackenkammer mit einem Regenerator 30 von zweckmäßiger Bauart verbunden; er hat am Boden des Einströmendes eine Mauerbrücke 31, ferner Seitenwände 32, einen Boden 33 und eine Decke 34 und ist mit einem zweckmäßigen Wärmespeichermaterial versehen, mit dem die heißen Gase bzw. die Luft in Berührung kommen.
  • Oberhalb der Schlackenkammer und sich quer über diese erstreckend ist eine Ofendecke- 35 aus aufgehängten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen vorgesehen; diese ist, wie dargestellt, zweckmäßig flach ausgebildet und weist eine an die Regeneratordecke 34 bündig anschließende und eine Verlängerung derselben bildende Fortsetzung 36 auf. Ein Stahltragwerk ist bei 35' angedeutet. Unterhalb des Ofenendes ist eine im allgemeinen rechteckige Schachtöffnung 37 vorgesehen; der untere Teil des Schachts wird von Wänden 38 und 4o aus aufgehängten, feuerfesten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen gebildet; diese Wände verlaufen zueinander konvergierend und sind an den Seiten durch Wände 41 und 42 verbunden. Der Übergang von der Flachdecke 35 in die konvergierenden, aufgehängten Schachtwände 38 und 40 wird durch aufgehängte Nasen- oder Kantenstücke 43 und 44 aus feuerfesten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen bewirkt. Der Übergang von den Schachtseitenwänden 42 zur Decke 36 der Schlackenkammer erfolgt durch eine feuerfeste, aufgehängte Nase 45. Durch 38', 4o', 36' und 42' sind schematisch Träger eines Tragwerkes angedeutet.
  • Die Wände 40 und So können als vertikale Verlängerung der Wand 28 angeordnet sein (Fig. 4), wodurch gegenüber Eig.1 die Nase 44, der geneigte Teil der Wand 4o und der flache, an die Nase 44 anschließende Teil der Decke entfällt. Die konvergierenden Wände 38 und 4o können zwecks Anpassung an die Abmessungen der Schlackenkammer und die relative Lage der Schächte auch mit verschiedenen Neigungswinkeln angeordnet werden. Die Decke 35 kann auch unter einem Winkel geneigt angeordnet sein, wodurch der Winkel zwischen der Wand 38 und der Decke 35 verkleinert oder ganz beseitigt ist. In letzterem Fall entfällt dann die Nase 43. Es kann sich auch die Wand 38 mit der Wand 28 der Schlackenkammer verschneiden, wobei eine mit Nase versehene Konstruktion für den Winkel zwischen der Wand 38 und einem vertikalen, zur Wand 48 führenden Abschnitt zur Verwendung kommen kann.
  • Der Schacht bildet bis zur Oberkante der Wände 38, 40, 41 und 42 einen einfachen Durchgang 46 von im allgemeinen rechteckigem, sich gegen das obere Ende hin verengendem Querschnitt. Am oberen Ende dieses Luftschachtteiles ist ein zweckmäßig aus Metall bestehendes Ausdehnungsglied q_7 für den Anschluß des oberen Schachtteiles vorgesehen. Es wird in an sich bekannter Weise wassergekühlt und stützt sich zweckmäßig auf ein Stahltragwerk ab, so daß es eine selbständige Unterlage bildet, von welcher die oberhalb des Ausdehnungsgliedes befindlidhen Schachtwände getragen werden. Es kann auch entfallen, da es nicht unbedingt notwendig ist.
  • Die Schächte teilen sich in ihrem oberen Abschnitt. Die äußeren Begrenzungen werden durch an ihrer Basis unterstützte Endwände 48 und So sowie Vorder- und Hinterwände 51 und 52 bestimmt, welche zweckmäßig aus nicht saurem bzw. basischem, feuerfestem Steinmauerwerk bestehen. Die Vorderwand und die Hinterwand verlaufen durchgehend bis zur Ofendecke. Die Endwand 48 bildet an ihrem oberen Ende einen Teil der Brücke 53 des Ofens die Endwand So erstreckt sich bis zum Scheitel -des Ofens und steht mit der Herdraumdecke 24 durch einen allmählich ansteigenden Deckengewölbeteil54 in Verbindung, der zweckmäßig mit der Vertikalen einen Winkel von 95 bis r35° einschließt, um die Flamme in den Ofen zu tragen und eine wirksame Führung der durch die.Schächte aufsteigenden Luft zu erzielen.
  • Die Schächte sind durch ein Trennorgan in Form eines gemauerten Trennblockes (»Hundehütte«) in zwei Durchgänge 55 und 56 aufgespalten. Der Trennblock besteht nicht aus vollem Mauerwerk, sondern er weist außer den Öffnungen für die Trageisen zur Aufhängung des Bodenteiles einen inneren Hohlraum 58 auf, welcher zumindest an einem, zweckmäßig aber an beiden Enden durch Öffnungen in den Endwänden 48 und 5o mit der Außenluft in Verbindung steht. Der Trennblock weist einen unteren Teil 6o aus aufgehängten, nicht sauren, vorteilhaft basischen, feuerfesten Steinen auf, der aus einem aufgehängten Bodenteil 61, aufgehängten Seitenteilen 62 und aufgehängten Nasenteilen 63 besteht, die alle von einem im Hohlraum 58 befindlichen Stahltragwerk 61' getragen werden. Infolge ihrer unabhängigen Halterung kann die »Hundehütte« durch andere Teile des Schachtes geibildet sein. Ihr Scheitel besteht aus üblichen, von der Basisfläche aus unterstützten, nicht sauren bzw. basischen, feuerfesten Wänden 64 und einem von diesen getragenen Gewölbe 65, wobei die Wände 64 und das Gewölbe 65 auf dem unteren aufgehängten Teil 6o Das Gewölbe 65 fällt zweckmäßig mit seiner Fläche 66 gegen den Herd hin ab.
  • Die Erfindung ist insbesondere für Ofen von Bedeutung, die mit flüssigen Brennstoffen, wie z. B. Öl, betrieben wenden. Sie kann aber auch bei Ofen für gasförmigen Brennstoff, z. B. Generatorgas, das eine Vorwärmung erfordert, angewendet werden. Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform ist Ölfeuerung vorausgesetzt. Es ist jedoch bei Ofen, welche mit vorgewärmtem Gas arbeiten, nur an jedem Ofenende ein einfacher Gaseinlaß mit einem Gasschacht erforderlich, der zu einer Schlackenkammer und einem . Gasregenerator führt. Der Aufbau dieses Gasschachtes und seiner Schlackenkammer erfolgt nach den gleichen Grundsätzen, wie sie vorstehend für die Luftschächte und deren Schlackenkammer beschrieben sind. Wo ein einfacher Gasschacht verwendet wird, ist keine »Hundehütte« zur . Unterteilung des Schachtes erforderlich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRüCHE: 1. Siemens-Martin-Ofen mit unter dem Herd angeordneter Schlackenkammer, die eine Decke aus feuerfesten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen mit einem Durchgangsweg für die Gase aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Decke der Schlackenkammer aus aufgehängten Steinen besteht und die Wandungen des den Durchgangsweg bildenden Schachtes zumindest in dem sich an die Decke aus aufgehängten Steinen anschließenden Teil gleichfalls aus aufgehängten feuerfesten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen bestehen: 2. Siemens-Martin-Ofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Decke der Schlackenkammer eine Flachdecke aus - aufgehängten feuerfesten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen ist. 3. Siemens-Martin-Ofen nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß über der Schachtöffnung, zweckmäßig im oberen, an dem konvergierenden Schadhtfieil sich anschließenden Schachtteil-ine den Schacht in zwei Durchgangswege aufspaltende »Hundehütte« mit aus aufgehängten feuerfesten, nicht sauren, vorzugsweise basischen Steinen ausgebildeten unteren Teil angeordnet ist. q.. Siemens-Martin-Ofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die »Hundehütte« einen inneren Hohlraum aufweist, der mindestens an einem Ende nach außen gegenüber der Außenluft offen ist. 5. Siemens-Martin-Ofen nach einem der Ansprüche i Abis q.,- dadurch gekennzeichnet, daß an die Schlackenkammer ein Regenerator angeschlossen ist, dessen Decke zu dem oberen Absdhluß der Schlackenkammer sich erstreckt und an diesen sich anschließt. '6. Siemens-Martin-Ofen_ nach einem der Ansprüche i bis. 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schachtwände aus feuerfesten Steinen gebildet sind, die -aus 8o bis 550/0 totgebrannter Magnesia und 2o bis 45'/o feuerfestem Chromerz bestehen. 7. Siemens-Martin-Ofen nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die kleinste Gesamtquerschnittsfläche des schachtförmigen Durchgangsweges pro Herdseite 0,010- bis o,o45mal so groß ist wie die Herdfläche, gemessen als Rechteck in Schaffplattenhöhe. B. Siemens-Martin-Ofen nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht eine kleinste Gesamtquerschnittsfläche besitzt, die o,oio- bis o,o45mal so groß ist wie die Herdfläche, und @daß die Wandungen des Schachtes aus feuerfesten Steinen gebildet sind, die aus 8o bis 55% totgebranriter Magnesia und 2o bis 4590 feuerfestem Chromerz bestehen, so daß infolge dieser Zusammensetzung die Bildung von Anlagerungen aus Flugstaub. auf der Schachtinnenseite vermieden wird und die kleinste Gesamtquerschnittsfläche des Schachtdurdhgangsweges während des Betriebes-nm wesentlichen konstant erhalten wird. g. Siemens-Martin-Ofen nach einem der Ansprüche i bis 8, dadurch gekemizeiclinet; daß beim Übergang des oberen Schlackenkammerabschlusses in die Schachtwände mechanisch gehalterte, zweckmäßig aufgehängte Nasen vorgesehen sind.
DEH12931A 1952-06-05 1952-06-19 Siemens-Martin-Ofen mit unter dem Herd angeordneter Schlackenkammer Expired DE945760C (de)

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