-
Elektrischer Zeitkreis Zusatz zum Zusatzpatent 901307 Gegenstand des
Patents 890 375 ist ein elektrischer Zeitkreis mit einer an einem elektrischen
Impulserzeuger angeschlossenen impulsspeichernden Sättigungsdrossel, Zähldrossel
genannt, zu deren Ummagnetisierung vom Sättigungszustand bis in den entgegengesetzten
Sättigungszustand mehr als ein Impuls erforderlich ist, und mit Mitteln, die bewirken,
daß die Zähldrossel durch Spannungsimpulse wechselnder Richtung und verschiedener
Größe, bezogen auf die Windungszahl der Zähldrosselwicklung, an der die Impulsspannungen
auftreten, im Pilgerschritt, d. h. abwechselnd um einen Betrag vorwärts und um einen
kleineren Betrag rückwärts schreitend, durch mindestens einen Teil ihres ungesättigten
Bereiches hindurch bis zur Sättigung ummagnetisiert wird.
-
Nach dem Hauptpatent befindet sich die Zähldrossel, nachdem sie gegen
Ende eines Gangspieles die Sättigung in der angestrebten Richtung einmal erreicht
hat, jedesmal nach dem Verschwinden eines Vorwärtsimpulses im Remanenzzustand und
wird jedesmal durch den folgenden Rückwärtsimpuls
wieder um einen
Betrag, der für die Folgezeit der gleiche-bleibt, in das ungesättigte Gebiet zurückgestoßen.
Die Vorwärtsimpulse finden immer diesen ungesättigten Zustand vor, so daß jedesmal
erst ein gleichbleibender -Teil des Im-,pulses verbraucht wird; ehe das Sättigungsknie
wieder erreicht wird. Infolgedessen kommt der Impulsstrom am Ende eines Gangspieles
itber einen begrenzten Wert, der durch den bis zum Wiedererreichen des Sättigungsknies
nicht verbrauchten Restanteil der Vorwärtsimpulse gegeben ist, nicht hinaus. Dieser
Wert ist um so kleiner, je geringer der Unterschied zwischen Vorwärts- und Rückwärtsimpuls,
also je größer die Anzahl der Pilgerschritte bzw. die Verzögerungszeit ist. Ferner
ist der Endwert des Impulsstromes um so-kleiner, je flacher die Krümmung der- Magnetisierungskennlinie
an der übergangsstelle zwischen dem ungesättigten- und dem gesättigten Gebiet ist,
wie z. B. bei Magnetkernen aus Siliziumeisen im Vergleich zu solchen aus Nickeleisen.
Aus den verschiedenen vorerwähnten Gründen kann der Größenunterschied des Endimpulsstromes,
der eine Auslösung herbeiführen soll, gegenüber den Zählimpulsen, d. h. denjenigen
Stromimpulsen, die nicht zur Auslösung führen sollen, so klein werden, daß ,eine
vorzeitige Auslösung nicht mehr mit Sicherheit ausgeschlossen ist.
-
Diese Schwierigkeit wird erfindungsgemäß dadurch überwunden, daß die
Rückwärtsimpulse nicht unmittelbar der Zähldrossel zugeführt, sondern auf sie durch
magnetische Rüc,xkoppelung über eine zweite Zähldrossel übertragen werden. Durch
die Sättigung der letzteren wird am Ende eines Gangspieles die Rückkopplung gelöst,
so daß von da ab zur - ersten Zähldrossel überhaupt keine Rückwärtsimpulse mehr,
sondern nur noch Vorwärtsimpulse gelangen, die die Zähldrossel schon im Zustand
der Remanenz vorfinden und daher vergleichsweise hohe Stromspitzen erzeugen. Der
Ansprechwert der Auslösespule kann infolgedessen so hoch eingestellt werden, daß
eine vorzeitigeAuslösung mit Sicherheit verhindert wird.
-
Nach der Erfindung bestehen demnach die Mittel zur Ummagnetisierung
der Zähldrossel im Pilgerschritt aus einer Parallelschaltung zweier Zähldrosseln
mit vorgeschalteten elektrischen Ventilen verschiedener Durchlaßrichtung und mit
einem Kopplungskreis, in dem Wicklungen der Zähldrosseln so miteinander verbunden
sind, daß die durch Rückkopplung in den Zähldrosseln hervorgerufenen Spannungen
den aufgedrückten Impulsspannungen entgegengerichtet sind.
-
In der Zeichnung sind in den Fig: r und 5 zwei Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Zeitkreise schematisch dargestellt; die Fig.2 bis q.a und
q.b dienen zur Erläuterung der Wirkungsweise.
-
Der Zeitkreis nach Fig. z ist hinsichtlich der Stromrichtung symmetrisch
aufgebaut und enthält zwei einander gleiche Zähldrosseln Z1 und Z2 mit je einer
Primärwicklung und einer Sekundärwicklung, die. z. B., wie dargestellt, die gleiche
Windungszahl n haben können. Es ist auch möglich, mit.je einer einzigen Wicklung
in Sparschaltung auszukommen. Den Zähldrosseln sind Ventile V1 und T12 mit entgegengesetzter
Durchlaßrichtung vorgeschaltet. Als Impulsgeber. G ist ein Sättigungswandler vorgesehen,
der mit Wechselstrom erregt wird, beim Scheitelwert desselben hochübersättigt ist
und jedesmal bei seiner Entsättigung in der Nähe des Stromnullwertes einen Spannungsimpuls
aussendet. Die aufeinanderfolgenden Spannungsimpulse sind entgegengesetzt gerichtet
und untereinander gleich stark, d. h. ihr Spannungszeitintegral f edt ist
stets das gleiche, nämlich dasjenige, welches zur Umsättigung des Sättigungswandlers
G von einem Sättigungszustand in den entgegengesetzten Sättigungszustand erförderlich
ist. An die Sekundärwicklung des Sättigungswandlers G ist der betrachtete Zeitkreis
angeschlossen, der eine Auslösespule A enthält. Zur Umkehrung der Durchlaßrichtungen
der beiden parallel geschalteten Stromzweige ist ein Umschaltet K, auch Polwender
genannt, vorgesehen. Die beiden Sekundärwicklungen der Zähldrosseln Z1 und Z2 sind
miteinander-über . einen regelbaren Widerstand W verbunden. Der Widerstand W kann
ein Scheinwiderstand öder, wie im vorliegenden Falle, ein Wirkwiderstand sein. _
Zur Definicrung. der Spannungs- und Magnetflußrichtungen sowie. des Wicklungssinnes
der Drosselwicklungen werde zunächst vom ungesättigten Zustand der Zähldrosseln
Z1 und Z2 ausgegangen. Wird ein positiver Spannungsimpuls ui in Richtung des so
bezeichneten geraden Pfeiles, also in Durchlaßrichtung des Ventils. V1 auf die Primärwicklung.von
Zi gegeben, so ruft dieser eine Änderung des Magnetflusses 0 im Magneteisen von
Z1 in Richtung des gekrümmten Pfeiles r hervor. In der Sekundärwicklung von Z1 wird
ein Strom ü, 2 in Richtung des so bezeichneten Pfeiles induziert, der den Kopplungskreis
durchfließt und in der Sekundärwicklung der Zähldrossel Z2 die Richtung des geraden
Pfeiles i2,@ 2 hat. Er ruft in Z2 eine Änderung des Magnetflusses in Richtung des
krummen Pfeiles z hervor, und dieser wied@er-.um induziert an der Primärwicklung
einen Spannungsstoß u2 in der Richtung des geraden Pfeiles, also in der Durchlaßrichtung
des Ventils T12. Diese durch Rückkopplung erzeugte Impulsspannung ist also der vom
Impulsgeber dem Zeitkreis aufgedrückten, entgegengerichbet. Wegen der Streuspannungen
und Wirkspannungsverluste in den Zähldrosseln und im Kopplungskreis ist ferner die
durch Rückkopplung erzeugte Spannung kleiner als die aufgedrückte, so daß in der
Primärwicklung von Z2 kein Strom fließt. Der Strom i" im Auslösekreis hat also die
Richtung von ui., die als positiv bezeichnet wird. Wird; dagegen eine negative Impulsspannung
u2 vom Iriipulsgeber der Primärwicklung von Z2 aufgedrückt, so entsteht in Z2 eine
Flußänderung im Sinne des gekrümmten Pfeiles 2. In der Sekundärwicklung von Z2,
im Kopplungskreis und in der Sekundärwicklung von Z1 fließt ein Strom in derselben
Richtung wie vorher,
die durch die Pfeile'" 2 und il, 2 angegeben
wird, und ruft in Zi eine Flußänderung im Sinne des krummen Pfeiles 2 hervor. An
der Primärwicklung von Zi entsteht eine Impulsspannung in der Richtung des Pfeiles
ui. Wegen der erwähnten Spannungsverluste überwiegt wieder die aufgedrückte Impulsspannung
gegenüber der durch Rückkopplung in Z, erzeugten. Im Auslösestromkreis fließt also-ein
Strom -ia in negativer Richtung.
-
Bevor der Zeitkreis in Gang gesetzt wird, mögen sich die Zähldrosseln
Z1 und Z2 infolge einer vorangegang,nen Sättigung in verschiedenen Richtungen in
einem Ausgangszustand befinden, der in den Magnetisierungskurven z1 und z2, die
in Fig. 2 in der Form n - 0 = f (i) dargestellt sind, durch die Remanenzpunkte
- R für Z1 und + R für Z2 gekennzeichnet ist. Die Flußrichtung in den Zähldrosseln
Zi und Z2 ist für diesen Ausgangszustand in Fig. i durch die beiden Pfeile 0 angegeben.
Durch eine geeignete Steuereinrichtung, z. B. einen polarisierten Auslöser zum Schließen
des Schalters S, oder ein polarisiertes Relais zur Steuerung der Erregung des Impulsgebers
G werde der Zeitkreis beispielsweise zu einem Zeitpunkt in Gang gesetzt, auf den
als erster Impuls ein solcher in positiver Richtung folgt. Dieser magnetisiert die
Zähldrossel Z, in Richtung des gekrümmten Pfeiles i entgegen dem vorhandenen remanenten
Fluß im Sinne der Entsättigung. -Es sei angenommen, daß Zi hierdurch in den Zustand
gemäß Punkt i auf der Magnetisierungskennlinie z1 gebracht wird, wenn der Kopplungskreis
gesperrt ist. In einem nicht gesperrten Kopplungskreis würde ein in Richtung der
Pfeile il, 2 und '2,2 fließender Strom die Zähldrossel Z2 in Richtung des gekrümmten
Pfeiles i magnetisieren, d. h. in derselben durch den Pfeil 0 bezeichneten Richtung,
in der diese Zähldrossel bereits gesättigt ist. Diese Zustandsänderung ist in Fig.2
auf der Magnetisierungskennlinie z2 durch die gestrichelte Linie von + R nach dem
Punkt (i) wiedergegeben. Es kann also in erster Annäherung gesagt werden, daß keine
Änderung des Magnetflusses von Z2 stattfinden Würde. Der Strom im Kopplungskreis
wäre wegen der geringen Induktivität der gesättigten Zähldrossel Z2 verhältnismäßig
hoch, desgleichen mithin auch der Strom i.._ Infolge des erhöhten Spannungsabfalles,
den dieser Strom im Zeitkreis hervorruft, würde die entmagnetisierende Wirkung des
ersten Impulses geringer sein, als eben angenommen, und die Zähldrossel Zi auf der
Magnetisierungskurve z1 statt bis zum Punkt i schätzungsweise nur bis zum Punkt
(i) bringen.- Der verhältnismäßig hohe Strom i" könnte unter Umständen eine vorzeitige
Auslösung beim ersten Impuls herbeiführen. Zur Vermeidung dieses Nachteiles wird
nach der weiteren Erfindung beispielsweise der Kopplungskreis beim ersten Impuls
für den Stromdurchgang gesperrt.
-
Dazu dient eine Hilfsdrossel D, die so groß ist, daß sie durch den
ersten Impuls bzw. durch einen auf die Sekundärwicklung von Z2 übertragenen, um
die Verluste verminderten Anteil, der in der Hilfs= drossel D in Richtung des gekrümmten
Pfeiles i magnetisierend wirkt, gerade bis zur Sättigung ummagnetisiert wird, nachdem
sie sich vor der Ingangsetzung des Zeitkreises im ungesättigten Zustand öder im
remanenten Sättigungszustand in Richtung des Pfeiles 0 befunden hat. Die Induktivität
der Hilfsdrossel D ist also nur beim ersten Impuls wirksam. Nach seinem Verschwinden
kann der Kopplungskreis in erster Annäherung so betrachtet werden, als ob die Hilfsdrossel
D nicht vorhanden wäre.
-
Durch den zweiten Impuls werden die Zähldrosseln Zi und Z2 in Richtung
der gekrümmten Pfeile 2 magnetisiert, also die Zähldrossel Z2 im Sinne der Entsättigung
bis zum Punkt 2 auf der Kennlinie z2 und die Zähldrossel Z1 in rückwärtiger Richtung,.
und zwar wegen der Spannungsverluste in geringerem Maße bis zum Punkte auf derKennlinie
zi. Nach dem Verschwinden des zweiten Impulses gehen die Zähldrosseln in den durch
die Punkte 2' gekennzeichneten Zustand über. In entsprechender Weise werden bei
den folgenden abwechselnd positiven und negativen Impulsen nacheinander die Punkte
3 bis 7 erreicht und durchlaufen. Vom Punkt 7 aus geht die Zähldrossel Z, in den
Zustand positiver aus geht gemäß Zustandspunkt -f- R über. Der folgende Rückwärtsschritt
bis zum Punkt 8 ist kleiner als die vorhergehenden, Weil die Zähldrossel Z2 durch
den achten Impuls bereits über das Sättigungsknie hinaus magnetisiert wird. Das
Überschreiten des Sättigungsknies wirkt aber wie eine Abschaltung des Kopplungskreises.
Dadurch kommt schätzungsweise die gezeichnete Lage der Punkte 7 bis i i bzw. 8 bis
1z auf den Kurven z,-bzw. z2 zustande. Die Punkte i i bzw. 12 sind bei gegebener
Impulsspannung durch den gesamten Scheinwiderstand des Zeitkreises bestimmt, der
für die Höhe des Impulsstromes nach der Umsättigung der Zähldrosseln maßgebend ist.
Diese Stromhöhe stellt einen Endwert dar, der bei Fortdauer der Impulse nicht mehr
überschritten wird.
-
In Fig. 3 sind die Magnetisierungskurven zi und z2 noch einmal mit
veränderter Lage in verkleinertem Maßstab dargestellt. Darunter sind ineinem Diagramm
die nacheinander durchlaufenen Magnetisierungszustände in Abhängigkeit von der Impulszahl
angegeben. Die letzteren sind von oben nach unten fortlaufend eingetragen, während
die Zustandspunkte zwischen den strichpunktiert eingetragenen Sättigungsendwerten
-h. S und -S angegeben sind. Die einzelnen Punkte sind annäherungsweise durch gerade
Linien miteinander verbunden. Die ausgezogenen Linienzüge z1 und z2 entsprechen
dem beschriebenen und in Fig. 2 veranschaulichten Verlauf eines Gangspieles.
-
Wird durch Regelung des Widerstandes W der Scheinwiderstandswert des
Kopplungskreises vermindert, so wird dadurch der Unterschied zwischen Vorwärts-
und Rückwärtsschritt verringert. Vergleichsweise verläuft dann der Magnetisierungsverlauf
-während eines Gangspieles nach den in
Fig. 3 gestrichelt gezeichneten
Linienzügen Z1 und Z2, so daß der Endwert des Impulsstromes im Auslösekreis erst
nach einer größeren Anzahl von Impulsen erreicht, die Verzögerungsdauer also vergrößert
wird.
-
In Fig. q. a ist der Strom i" im Auslösekreis im gleichen Maßstab
wie in Fig. 3, jedoch unter Annahme periodischer Impulse in Abhängigkeit von der
Zeit t, dargestellt.. Die einzelnen Stromstöße sind mit den entsprechenden Impulsziffern
bezeichnet. Solange die beiden Zähldrosseln. ,ungesättigt sind, ist der Strom im
Auslösekreis gleich der Summe der Magnetisierungsströrrie der beiden Zähldrosseln.
-Beim ersten Impuls. würde bei nicht gesperrtem Kopplungskreis schätzungsweise ein
in Fig. q.a gestrichelt angedeuteter Impuls (i) zustande kommen, der um so höher
ist, je geringer die Verluste im Kopplungskreis sind und bedenklich nahe an den
Endstromwert herankommen kann. Es würde dann schwierig sein, an dem vorn Zeitkreis
.gesteuerten Gerät einen solchen Auslösewert einzustellen, der mit Sicherheit wohl
vom Endwert des Impulsstromes, aber nicht schon vom ersten Impuls erreicht wird.
Durch die Sperrung des Kopplungskreises wird auch der erste Stromimpuls im wesentlichen
unterdrückt. Als Auslösewert ist ein zwischen den Stromwerten der Impulse g und
ri liegender Wert einzustellen. Die Sicherheit, daß die Auslösung, wie gewünscht,
beim elften Impuls stattfindet, ist dann verhältnismäßig groß. Wie aus Fig. z und
3 ,ersichtlich, befinden sich die beiden Zähldrosseln Z1 und Z2 am Ende eines Gangspieles
im Remanenzzustand in entgegengesetzter Richtung wie zu Beginn des Gangspieles.
Sie können also für das nächste Gangspiel durch Einfache Umpolung vorbereitet werden.
Die Umpolung kann beispielsweise mittels des in Fig. i dargestellten Polwenders
K erfolgen, der die Anschlüsse der ,Zähjdrosseln an den Ventilen V1 und V2 vertauscht.
Dadurch tauschen die beiden Zähldrosseln Z1 und Z2 miteinander ihre Rollen. Die
Richtung der Ströme im Kopplungskreis wird umgekehrt. Daraus ergibt sich, daß auch
die Sperrdrossel, die im Sinne der ursprünglichen Stromrichtung gesättigt ist, sich
damit nach der erwähnten Umpolung ohne weiteres im richtigen Ausgangszustand befindet.
-
Eine Regelung kann statt mit Hilfe des Widerstandes W im Kopplungskreis
auch mittels Anzapfungen der Zähldrosseln erzielt werden. Wenn dabei im Hinblick
auf die Umpolung zwecks Vorbereitung eines neuen Gangspieles die- Symmetrie der
Anordnung gewahrt werden soll, so ist die Ab-und Zuschaltung von Wicklungsanzapfungen
bei beiden Drosseln gleichmäßig vorzunehmen.
-
Die Regelung durch Änderung der Windungszahlen hat aber jedenfalls
gegenüber der Widerstandsregelung im Kopplungskreis' den Nachteil, daß der Streublindwiderstand
des Auslösekreises und damit die Höhe des Endwertes' der Stromimpulse geändert wird.
Dadurch kann es unter Umständen notwendig werden, auch den Auslösewert des Stromes
an der Spule A für verschiedene Verzögerungszeiten verschieden einzustellen.
-
Es ist natürlich auch möglich, den Ausgangszustand jedesmal in der
Zeit zwischen zwei Gangspielen durch Umsättigung der Zähldrosseln Z1 und Z2 und
der Hilfsdrosseln D mit Hilfe eines besonderen Erregerkreises zu bewirken, der beispielsweise
aus einem vorhandenen Wechselstromnetz über Gleichrichter gespeist werden kann.
.
-
Statt durch die beschriebene vorübergehende Sperrung des Kopplungskreises
kann der erste Stromimpuls auch dadurch von der Auslösespule A ferngehalten werden,
daß parallel zu ihr, wie in Fig. i gestrichelt angedeutet, eine Reihenschaltung
eines Kondensators' C und eines in positiver Richtung durchlässigen Ventils V3 angeordnet
wird. Die Kapazität des Kondensators C wird so bemessen, daß er durch den ersten
Stromimpuls nahezu voll aufgeladen wird. Der Verlauf der Ummagnetisierung und der
Impulsströme ist dann zwar ein anderer als oben beschrieben, jedoch sind die Unterschiede
nicht grundsätzlicher Natur. Zwischen' zwei Gangspielen des Zeitkreises muß der
Kondensator C jedesmal entladen werden. In Fig. 5 ist eine unsymmetrische Aüsführungsform
des Zeitkreises nach der Erfindung beispielsweise dargestellt. Hier ist neben der
Zähldrossel Z1 eine wesentlich kleinere Zähldrossel Z2 vorgesehen, die z. B. etwa
ebenso groß ist wie der Impulsgeber G. Ihre Magnetisierungskurve ist in Fig. 2 .
rechts dargestellt und mit z2 bezeichnet. Sie befindet sich zu Beginn des Gangspieles
im Ausgangszustand negativer Sättigung, der durch den Punkt - R' in Fig. a gekennzeichnet
ist. In Fig. 5 ist dieser Ausgangszustand durch den gekrümmten Pfeil 0 bezeichnet.
Durch den ersten Impuls bzw. durch den hiervon durch den Kopplungskreis übertragenen
Anteil wird nicht nur die Zähldrossel Z1, sondern auch die Zähldrossel Z2' im Sinne
der Entsättigung ummagnetisiert. Beim folgenden Impuls, der über das Ventil V2 in
Richtung des geraden Pfeiles u2 unmittelbar auf die Primärwicklung von Z2 gegeben
wird, kehrt diese Zähldrossel rückwärts in die ursprüngliche Sättigung zum Punkt
.2 und von da nach Verschwinden des Impulses in den Ausgangszustandspunkt - R' zurück.
Dieser Vorgang wiederholt sich bei den, folgenden Impulsen, während die Zähldrossel
Z1 im Pilgerschritt fortschreitend ihrem entgegengesetzten Sättigungszustand zustrebt.
In Fig. 3 ist dieser Verlauf durch die ausgezogenen Linienzüge Z1 und Z2 wiedergegeben.
Beim Überschreiten des positiven Sättigungsknies verkürzen sich die Magnetisierungsschritte
der Zähldrossel Z2 in Vorwärtsrichtung (Punkte 7 und 9), und in Rückwärtsrichtung
werden höhere Sättigungswerte (Punkte 8, io, 1z) erreicht. Aus der Darstellung der
Magnetisierungskurven z1 und z2 der Fig. 3 ergibt sich der Verlauf des Stromes iQ
im Auslösekreis gemäß Fig. q.b. Da die Punkte a, q. und 6 bei der Zähldrossel Z2'
im gesättigten Gebiet liegen, sind .die Stromstöße entsprechend höher als die ungeraden
Stromstöße i, 3 und 5.
Eine Regelung kann bei dem Zeitkreis nach
Fig. 5 ebenfalls ohne eine Änderung des gesamten Scheinwiderstandswertes des Auslösestromkreises
durch Widerstandsregelung im Kopplungskreis erzielt werden, Ähnliche Vorteile bietet
auch eine Regelung mittels Anzapfungen im Kopplungskreis, z. B. mittels eines Regelschalters
S2, mit dem das Windungszahlverhältnis der beiden im Kopplungskreis liegenden Sekundärwicklungen
der Zähldrosseln Z1 und Z2 geändert wird. Die zuletzt genannte Art der Regelung
kann natürlich auch bei dem Zeitkreis nach Fig. i angewendet werden, wenn auf die
Symmetrie keine Rücksicht genommen zu' werden braucht. Ebenso kann bei beiden Zeitkreisen
die Primärwindungszahl der mit dem Ventil V2 in Reihe geschalteten Zähldrossel ohne
Änderung des Endwertes des Auslösestromes geregelt werden, wenn dafür gesorgt ist,
daß die Auslösespule nur von positiven Strömen durchflossen werden kann oder daß
die Auslöseeinrichtung polarisiert ist und nur auf positive Auslöseströme anspricht.
Zur Erzielung besonders kurzer Verzögerungszeiten kann die Zähldrossel Z2 mittels
eines Schalters S3 abgeschaltet und dabei gleichzeitig die Windungszahl der Zähldrossel
Z1 herabgesetzt, beispielsweise halbiert werden. Auf diese Weise kann ein Magnetisierungsverlauf
gemäß dem gestrichelten Linienzug Z1 in Fig. 3 erreicht werden. Der Auslösestromwert
ist wegen der Änderung des Streublindwiderstandes der Zähldrossel Z1 nötigenfalls
nachzustellen. Eine weitere Verkürzung der Verzögerungsdauer kann mit Hilfe eines
Schalters S4 erreicht werden, der das Ventil V2 mit der offenen. Hälfte der Primärwicklung
der Zähldrossel Z1 verbindet, so daß die Impulse beider Richtungen in gleichem Sinne
magnetisierend auf die Zähldrossel Zi einwirken.
-
Die Verwendung eines Polwenders ist bei dem unsymmetrischen Zeitkreis
nach Fig. 5 nicht möglich. Statt dessen wird die Zähldrossel Z1 durch einen Hilfserregerkreis
mit einer besonderen Hilfserregerwicklung H und einer Gleichspannungsquelle U vor
Beginn jedes Gangspieles in Richtung des gekrümmten Pfeiles gesättigt und damit
in den Ausgangszustand zurückversetzt. Zur Schließung dieses Hilfserregerkreises
kann ein Steuerschalter S; mit Hilfskontakten versehen sein. Der Steuerschalter
Si kann beispielsweise im Erregerkreis des Impulsgebers G liegen und zur Ingangsetzung
des Zeitkreises mittels einer Einschaltspule E geschlossen werden. Bevor sich die
Hauptkontakte berühren, öffnen sich die Hilfskontakte und unterbrechen damit die
Hilfserregung der Zähldrossel Z1. Die Auslösespule A bewirkt nach Ablauf einer am
Zeitkreis eingestellten Verzögerungszeit die Öffnung des Schalters Si und die Schließung
des Hilfserregerkreises. Ein gleichartiger Steuerschalter mit oder ohne Hilfskontakte
kann auch für den Zeitkreis g.mäf- Fig. i an Stelle des Schalters S1 vorgesehen
sein.
-
Der Zeitkreis nach der Erfindung ist mit besonderem Vorteil zur Steuerung
von Widerstandsschweißmaschinen geeignet. Der Schweißstromkreis kann zur Erregung
des Impulsgebers verwendet werden. Er bleibt jedesmal während der am Zeitkreis eingestellten
Verzögerungszeit geschlossen und wird am Ende derselben selbsttätig beim Nulldurchgang
des Schweißstromes geöffnet.
-
Als Auslösemittel, die durch die Zeitkreise nach der Erfindung gesteuert
werden können, haben sich Haltemagnete, insbesondere Sperrmagnete bzw. Schaltventile
als besonders vorteilhaft erwiesen.