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Mittels Druckluft angetriebener Siebvibrator In der Emailindustrie,
besonders bei der Herstellung von Ofen- und Herdteilen, Badewannen u. dgl. nach
dem Puderverfahren, wird das einzubrennende Puderemail mittels der bekannten »Puderhämmer
« auf die glühenden Werkstücke verteilt. Dieses geschieht in der Weise, daß
das auf einem beliebig geformten Schüttelsieb angehäufte Pulver mittels eines Drucklufthammers
in Schwingungen versetzt wurde, indem ein Kolben längs zur Hauptachse des Gerätes
durch Preßluft hin und her bewegt wird, dessen Schlagwege bzw. Bewegungen von einem
Flatter- oder Rohrschieber gesteuert werden und dessen Schläge auf einen Zwischendöpper
auftreffen. Der Zwischendöpper wird in einer Feder nach der Siebseite zu gehalten
und dient entweder zur unmittelbaren Aufnahme des Schüttel- oder Pudersiebes, oder
er wird in einem Verlängerungsrohr gelagert und geführt, an dem das 'Sieb befestigt
ist.
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Bei dieser Anordnung des Puderhammers tritt jedoch insofern ein Nachteil
auf, als däß hierbei nur jeweils der Schlaghub des Kolbens ausgenutzt
wird,
während der Rückhub von -den Al-men des Bedienungsmannes bzw. von dessen
Körper als Rückstoß aufgenommen werden muß.
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Ein weiterer Nachteil ist der hohe Verbrauch an Druckluft, da jeweils
nur jeder zweite Hub einen Arbeitshub darstellt.
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Ferner besteht der bisher bekannte eigentliche »Hammer« aus bedeutend
mehr Einzelteilen als der erfinderische Siebvibrator. Schließlich treten beiden
Haltefedern für den Zwischendöpper infolge derhohen Schlagfrequenz von etwa 6ooo
pro Minute vorzeitig Ermüdungsbrüche auf, was die Wirtschaftli&keit der Anlage
sehr herabsetzt.
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Das Hauptmerkmal der Erfindung besteht darin, daß an Stelle des bisherigen
auf- und abgehenden Drucklufthammers als Schwingungserzeuger für das Schüttelsieb
ein ebenfalls mit Drucklüft betätigter Vibrator verwandt wird, der gekennzeichnet
ist durch einen in die Steuerkanäle eines Schwingkolbens geleiteten Luftstrom, der
diesen innerhalb eines senkrecht zur Geräteachse angeordneten Zylinderraumes hin-
und herschwingen und abwechselnd gegen die Innenflächen der Verschlußverschraubungen.
schlagenUßt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindungen sind bei der Erläuterung des
Ausführungsbeispieles angeführt.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar
in einem unbestimmten Maßstab. Es bedeutet Abb. i einen Längsschnitt durch die gesamte
Anordnung des Siebvibrators, Abb. 2 die Seitenansicht des Schwingkolbens, Abb.
3 eineAlternativausführungdesDämpfungselementes im Längsschnitt.
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Der Aufbau und die Wirkungsweise äes Er-' findungsgegenstandes seien
wie folgt erklärt: Das Gerät besteht im wesentlichen aus dem eigentlichen Sieb,
welches mit einein oder mehreren über--inanderliegenden Drahtgeflechten mit feinsten
Maschen ausgerüstet ist, ferner dem durch Druckluft gesteuerten Vibrator und dem
zweiteiligen Luftzuführungs- bzw. Halterohr, in oder zwischen dessen Stücke ein
Dämpfungselement eingebaut ist. An dem freien Ende des Rohres- befindet sich der
Schlguchanschluß. Die Luftzufuhr wird duich ein Absperrventil beliebiger Bauart
geregelt.
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Durch den Schlauchanschluß i tritt die Druckluft In ein HalterOhr
2 ein und strömt von dort durch die Bohrung eines darangesetzten, be-i#spielsweise
schlauchförmigenDämpfungseleinentes 3 bzw. elastischen Gliedes aus Gummi
oder einem gummiähnlichen Werkstoff und durch das Verlängerungsrohr 4 in den Körper
des angesehraubten armaturenähnlichen Siehvibrators 5, an dessen freiem Ende
das Pudersieb 6 starr befestigt ist. -
In dem senkrecht zur Rohrachse
im Zylinderkörper 5 angebrachten Zylinderraum 12 befindet sichi das eigentliche
Schwingelement des Gerätes: der selbststeuernde Schwingkolben 7, dessen Hübe
durch die beiden Verschlußverschraubungen 8 und 9
begrenzt* werden
und die gleichzeitig zum Verschließen des Zylinderraumes 12 dienen. Der SchwingkOlben
7 wird durch die einströmende Druckluft, die über die Kolbenbohrung io (Abb.:2)
eintritt und den Zylinderraum ri auffüllt, gegen die Verschlußschraube
8 getrieben. Die nunmehr zum Teil entspannte Luft im Zylinderraum 12 wird
durch die Auspufföffnung 13 am Zylinderkörper 5 ins Freie
-gedrückt. Nachdem der S#hwingkolben 7 an die Verschlußverschraubung
8
geschlagen hat, tritt die nachströmende Druckluft in die Kolbenbohrung 14
ein und läßt diesen in ]Richtung der Verschlußverschraubung # *vorschnellen.
Alsdann wird die ebenfalls zum Teil entspannte Luft aus dem Raum ii über
die Auspufföffnung 15 ins Freie gedrückt. Nach diesem Vorgang wiederholt sich das
Hin- und Herschlagen des Kolbens so lange, wie Diuckluft nachströmt.
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Die Schlagfrequenz richtet sich nach der Höhe des Kolbenhubes und
kann durch gleichmäßiges Verstellen der beiden Verschlußverschraubungen
8
und 9 festgelegt bzw. eingeregelt werden.
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Da der Siebvibr.ator 5 mit dem Rahmen des Pudersiebes
6 starr verbunden ist, werden die durch das Hin- und Herschlagen des Kolbens
erzeugten Schwingungen unmittelbar auf dieses übertragen, wodurch das zu verteilende
Gut gerüttelt wird und 'fein zerstäubt und gleichzeitig auf das zu emaillierende,
hoch erhitzte Werkstück fällte Um die auftretenden Vibrationen nicht an den Körper
des Bedienungsmannes gelangen zu lassen, wird zwischen dem Halterohr 2 und dem Verlängerungsrohr
4 ein Dämpfungselement 3 angeordnet, Dieses besteht beispielsweise' in der
einfachsten Darstellung.aus einem Schlauch aus Gummi oder einem gummiartigen synthetischen
Werkstoff mit oder ohne Einlagen, welcher in die gegenseitig zugekehrten Öffnungen
des Halterohres 2 und des VerlängerungsrOhies4 eingesteckt wird. Oder es besteht
aus einem Schwingmetall 15 (Abb. 3),
welches ebenfalls zwischen dem Halterohr2,
und dem Verlängerunksrohr4 untergebracht ' ist und welches aus zwei flanschartig
ausgebildeten Stahlscheiben 16 besteht, von denen jede mit je einem FlanscÜansatz
am Halterohr2 und am Verlängerungsrohr 4 fest verbunden ist und zwischen denen eine
mit einem Durchgangslöch versehene starke Scheibe oder ein PuffeT aus Gummi oder
einem gunimiartigen synthetischen Werkstoff anvulkanisiert ist Der elastische Werkstoff
dieser Schwingungsdämpfer nimmt während des Betriebes der Vorrichtung die vom Vibrator
erzeugten Schwingungen zum größten Teil in sich auf, so daß praktisch nur gedämpfte,
d. h. leichte Schwingungen an die Arme des Bedienenden gelangen können.
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Um das Dämpfungselement 3 bzw. 15 vor starker Erwärmung durch
die vom rotglühenden Werkstück ausgehenden Temperaturstrahlungen zu schützen, ist
auf dem Halte- bzw. Verlängerungsrohr eine hülsenförmige Manschette 17 angebracht,
wodurch die Lebensdauer des elastischen Materials wesentlich erhöht wird.
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Die Vorteile des Erfindungsgegenstandes sind daher folgende: Erhebliche
Ersparnis an Druck-Itift, da jeder Kolbenhub ein Arbeitshub ist.
Weniger
Einzelteile, daher geringeres Gewicht und niedrigere Gestehungskosten. Stark verminderte
Erschütterung für den Bedienenden. Hohe Leistungsfähigkeit.