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Geteiltes Kurbelwellenlager für Kohlebrikett-Strangpressen Die Erfindung
betrifft ein geteiltes Kurbelwellenlager für Strangpressen zum Brikettieren von
Braunkohle oder ähnlichen Stoffen mit Keilnachstellung und Druckölschmierung.
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Solche Lager waren bisher senkrecht zur Verstellrichtung geteilt und
die Teilfugen zwischen den Lagerschalen mit Filz ausgefüllt. Es hat sich jedoch
gezeigt, daB der Filz keine ausreichende Abdichtung gegen den Austritt von Öl aus
dem Lager bot und infolgedessen der Öldruck nicht auf der erforderlichen Höhe gehalten
werden konnte. Es ist ferner ein Lager für die Kurbelwelle einer Brikettpresse bekannt,
welches aus zwei Lagerschalen besteht, die durch einen Keil nachgestellt werden
könneu. Die Teilfugen verlaufen mit geringem Abstand voneinander - von der Welle
ausgehend - zunächst radial und weisen dann je einen abgeknickten Ast auf, der parallel
zur Richtung des Preßdruckes sowie zur Verstellrichtung verläuft. In die radial
verlaufenden Teilfugenäste sind zwecks Nachstellung des Lagers an Stelle von Filz
mehrere dünne Bleche aus Messing, Aluminium od. dgl. eingelegt. Die Spalte zwischen
den abgeknickten Asten sind dagegen frei und dienen nur dazu, das Nachstellen des
Lagers überhaupt zu ermöglichen. Eine Nachstellung dieses Lagers während des Betri
bes ist aber wegen der obengenannten Blechbeilagen nicht möglich.
Es
ist ein weiteres Lager bekannt, welches bei waagerechten Dampfmaschinen Verwendung
findet. Dieses Lager ist nicht für Ölumlaufschmierung vorgesehen. Es besteht aus
vier unmittelbar, d. h. ohne Zwischenlagen aneinanderliegenden . Lagerschalen und
kann durch zwei Keile nachgestellt werden. Die Teilfugen zwischen den Lagerschalen
verlaufen waagerecht. Auf der unteren Lagerschale sowie auf je einer Fläche des
Gehäuses liegen die beiden @rutlichen Lagerschalen, die durch eine obere Lagerschale
abgedeckt sind. Dadurch, daß sich die seitliehen Lagerschalen sowohl auf der unteren
Lagerschale als auch auf dem Gehäuse abstützen und andererseits auch der Lagerdeckel
sowohl auf der oberen Lagerschale als auch auf dem Lagergehäuse aufliegt, ist das
Lager konstruktiv überbestimmt, und es ist niemals ein genaues Lagerspiel -in senkrechter
Richtung gewährleistet. Wenn man das Lager in Betrieb nehmen will, muß man die beiden
Keile anziehen, bis die beiden seitlichen Lagerschalen die Welle berühren. Dann
werden sie wieder ein wenig gelockert, um das Wellenspiel freizugeben. Diese Maßnahme
ist sehr umständlich. Auch ist es möglich, daß die seitlichen Lagerschalen im Bereich
des Lagerspieles gegenüber den daneben angeordneten Stillkeilen unter der Wirkung
der großen Schubstangenkraft klappern, was erfahrungsgemäß zur schnellen Zerstörung
der Außenflächen der Lagerschalen und der Keile führt.
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Die Erfindung vermeidet diese Übelstände dadurch, daß die Teilfugen
von der Welle aus parallel zur Achsebene des Preßdruckes als Gleitfugen verlaufen
und in einigem Abstand von der Welle etwa rechtwinklig abgeknickt sind, einen Spalt
bildend, und daß im Bereich jedes Spaltes zwischen den beiden Lagerschalen Druckfedern
angeordnet sind, deren Kraft senkrecht zu dem Spalt wirkt. Das Lager besteht nur
aus zwei Lagerschalen und einem Keil. Derjenige Ast der Teilfugen, der unmittelbar
von der Welle ausgeht, ist als Gleitfuge ausgebildet, d. h. es sind dort keinerlei
Zwischenlagen vorgesehen. Damit umschließen die Lagerschalen die Welle öldicht.
Mit Hilfe der in dem Spalt zwischen dem rechtwinklig abgeknickten Ast der Teilfugen
angeordneten Druckfedern wird ein Klappern der Lagerschalen vermieden, so daß eine
Zerstörung des Keils und der entsprechenden Außenfläche nicht eintreten kann. Ein
weiterer Vorteil dieser Ausbildung des Lagers besteht darin, daß das Lager auf sehr
einfache Weise auch während des Betriebes nachgestellt werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. I ein geteiltes Kurbelwellenlager für eine waagerechte Braunkohlenbrikett-Strangpresse
mit Keilnachstellung und Druckölschmierung und Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie
A-B.
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Die Kurbelwelle I einer Brikett-Strangpresse, die, wie üblich, eine
waagerechte Lage besitzt, ruht an ihren Lagerstellen in je einem geteilten Lager,
bestehend aus den beiden Lagerschalen 2 und 3, die in einem Gehäuse 4 des Pressenrahmens
5 untergebracht sind. Das Gehäuse ist oben durch einen Deckel 6 verschlossen, welcher
von den Muttern 7 bzw. 8 auf den im Pressenrahmen eingelassenen Stiftschrauben 9
und Io gehalten wird. Die Lagerschale 2 wird vor allem durch den Preßdruck belastet.
Dieser wirkt hauptsächlich in Richtung des Pfeiles P, während der resultierende
Hauptlagerdruck unter dem Einfluß des Gewichtes der bewegten Teile der Presse schräg
nach unten gerichtet ist. Die Lagerschale 2 liegt unmittelbar an der Wand II des
Gehäuses 4 an. Die Schale 3 weist außen eine schräge Fläche I2 auf, die mit der
Gehäusewand I3 einen Spalt I4 bildet. In ihm befindet sich ein Keilstück I5, über
welches die Lagerschale 3 ihr Widerlager an der Gehäusewand I3 findet. Das Keilstück
ist mit einer Stiftschraube I6 versehen und diese mittels eines Zylinderstiftes
17 gegen Drehung gesichert. Die Stiftschraube ragt durch eine Bohrung I8
des Deckels 6 sowie durch eine Bohrung I9 in dem gekröpften Flacheisen 2o hindurch,
welches seinerseits mittels der Stiftschraube Io und der Mutter 8 am Deckel 6 befestigt
ist. Auf der Stiftschraube I6 sitzen zwei Muttern 2I bzw. 22, die das Flacheisen
einschließen. Hierdurch wird das Keilstück in seiner jeweiligen Lage gehalten.
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Wie man aus Abb.2 sieht, verlaufen die Teilfugen zwischen den beiden
Lagerschalen teils parallel zur Richtung des Pfeiles P (Teilflächen 27, 28 und 29,
3o), teils senkrecht dazu (Teilflächen 3I, 32 und 33, 34). Die Teilflächen 27, 28
sind als Gleitfugen gestaltet, d. h. die Lagerschalen liegen hier gleitbar, ohne
Zwischenlagen aneinander. Diese Gleitfugen liegen um das Maß h über und die Teilflächen
29, 3o um das gleiche Maß unter der waagerechten Mittelebene (Linie a-a) durch das
Lager. Dieses Maß beträgt etwa zwei Drittel des Wellenhalbmessers r. Außerdem ist
die Anordnung so getroffen, daß bei dem eingezeichneten Drehsinn der Welle die obere
Teilfuge rechts und die untere links der senkrechten Mittelebene (Linie b-b) liegt.
Während nun die Teilflächen 27, 28 bzw. 29, 3o aufeinanderliegen, schließen die
hierzu senkrechten Teilflächen 3I, 32 bzw. 33, 34 Spalte 24 und 25 ein. Infolge
des hierdurch gegebenen Spieles ist es möglich, die beiden Lagerschalen bei eingetretenem
Lagerverschleiß näher aneinander zu bringen, d. h. nachzustellen. Dies geschieht
mittels der Mutter 2I auf der Stiftschraube I6. Beim Anziehen dieser Mutter gegen
das Flacheisen 2o dringt nämlich das Keilstück I5 tiefer in den Spalt I4 ein, wodurch
die Lagerschale 3 in Richtung des Pfeiles P verschoben wird (Verstellrichtung).
Dabei wird die Mutter 2I zunächst fest angezogen, bis die Lagerschalen fest an der
Welle amliegen, und anschließend um eine halbe Drehung gelockert. Hierdurch hat
man die Gewähr, daß das Lager das erforderliche Spiel besitzt.
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Die Teilflächen 32 und 34 sind mit je einer Ausnehm.ung 35 bzw. 36
versehen, in welchen Druckfedern 37, 38 mit einer Vorspannung von beispielsweise
je 5oo bis 6oo kg untergebracht sind. Die Federn pressen die Lagerschalen 2 und
3 gegen die Gehäusewandji bzw. das Keilstück i5. Infolgedessen liegen die Lagerschalen
auch bei größerem
Lagerspiel stets fest an ihren Widerlagern an.
Es kann daher nicht vorkommen, daß die Berührungsflächen zwischen der Lagerschale
2 und der Gehäusewand II oder zwischen der Lagerschale 3 und dem Keilstück I5 infolge
Schlotterns der Lagerschalen beschädigt werden.
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Die Schmierung des Lagers erfolgt durch Drucköl, das dem Lager von
unten her aus der Leitung 40 über die Bohrungen 4I, 42 und 43 im Pressenrahmen 5
bzw. in der Lagerschale 2 unter einem Druck von beispielsweise 3 atü zugeführt wird.
An die Bohrung 43 schließt sich eine Nut 44 an, die in der Lagerschale 2 eingearbeitet
ist. Die Nut setzt sich in der Lagerschale 3 fort und endet an der oberen Teilfuge.
Um das Öl möglichst gleichmäßig über die ganze Lagerbreite zu verteilen, sind die
Kanten der Lagerschale an den Teilfugen abgeschrägt, so daß Ölnuten 45 und 46 entstehen.
Wie man aus Abb. I ersieht, endet die Nut 46 mit. Abstand von den Lagerenden. Das
gleiche gilt für die Nut 45. Dadurch, daß die Flächen 27, 28 sowie 29, 3o glatt
bearbeitet, vorzugsweise geschliffen, sind und fest aufeinanderliegen, wird hier
eine gute Abdichtung gegen den Durchtritt von Öl erzielt. Damit die Lagerschalen
an den genannten Flächen sicher zur Auflage kommen, ist zweckmäßig zwischen dem
Gehäuseboden 48 und der Lagerschale 3 ein Spalt 49 belassen. Um womöglich eine noch
bessere Abdichtung an den Teilflächen zu erzielen, ist vorteilhaft in dem Deckel
6 eine Andrückschraube 47 angeordnet. Durch Anziehen der Schraube 47 werden die
Lagerschalen fest aufeinandergepreßt. Diese Schraube wird vor jedem Nachstellen
des Lagers gelockert und danach wieder angezogen.
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Zum Auffangen des Öls, das auf der Außenseite des Lagers austritt,
ist hier ein zweiteiliges Gehäuse 53, 54 vorgesehen. Dieses umschließt die Tropfringe
5I und 52, die auf der Kurbelwelle angebracht sind, und mündet unten über die Bohrung
57 in der Kurbelwanne.