DE943651C - Steuereinrichtung fuer die Druckluftmotoren eines Doppeltrommelhaspels - Google Patents

Description

Das Hauptpatent 731 914 betrifft einen durch Drudeluftmotoren angetriebenen Doppeltrommelfaaspcl zur Fortbewegung von Förderwagen oder anderen Fördergutbehältern, insbesondere dm Grubenbetrieb, wobei das Seil der einen Trommel am vorderen, das Seil der anderen Trommel am hinteren Ende des Förderwagens angreift und wobei jeweils der eine den Wagen ziehende Motor mit Druckluft beaufschlagt wird, während die Entlüftung des anderen, bremsend wirkenden Motors mehr oder weniger gedrosselt ist. Diese Vorrichtung nach dem Hauptpatent ist gekennzeichnet durch die Verwendung von zwei, vorzugsweise in einem Block zusammengefaßten Sdhaltgliedern, von denen das eine die wechselweise Beaufschlagung der beiden Motoren mit Druckluft bewirkt, während das andere Schaltglied die wechselweise Entlüftung der beiden Motoren steuert und regelt, so· daß die Drosselung und Bremsung unabhängig von der Druckluftbeaufschlagung erfolgen kann. Es wird hierbei durch das eine Schaltglied die Druckluftbeauischlagung beider Motoren und durch das andere Schaltgilied die Entlüftung beider Motoren gesteuert, so daß sowohl die Druckluftzufuhr als auch die Entlüftung beider Motoren unabhängig voneinander weitgehend geregelt werden können. Durch entsprechende Anordnung und Ausbildung der den beiden Schaltgliiedern zugeordneten Be-

dienungshebel wird erreicht, daß selbst bei Vermeidung einer zwangläufigm Verbindung dier beiden Glieder eine gewisse Abhängigkeit dier Verstellbewegungen erhalten bleibt, so daß fehlerhafte Ein-Stellungen beider Schaltglieder zueinander nicht möglich sind'.

Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung des Vorschlages nach-dem Haupitpatent und kennzeichnet sich dadurch, daß bei Anwendung der ίο Steuervorrichtung in einer 'bekannten Anlage mit der Haspelftrommel zugeordneter, pneumatisch betätigter Bremsvorrichtung diese durch Steuerleitungen mit dem für die Steuerung der Antriebsluft für die Motoren dienenden Schaltglied der Steuervorrichtung verbunden und durch dieses während dier die Luf.tzuleitung für die Motoren sperrenden Stellung zwangsweise auf Bremsstellung geschaltet ist. Beim Anmeldungsvorschlag handelt es sich miffibin um eine Verbesserung der Betriebssicherheit solcher Anlagen, bei denen mit. großen Lastunterschieden an den beiden Seiltrumen zu rechnen ist, beispielsweise beim Arbeiten im steilen Einfallen. Die nunmehr vorgeschlagene Kupplung der Bremsen mit dem die Beaufschlagung der Motoren regelnden Schaltglied !ermöglicht eine solche Steuerung der Gesamtvorrichtung von einer zentralen Stelle aus, dlaß stets im richtigen. Zeitpunkt die Bremsen gelüftet oder geschlossen werden.

Die Verbindung der Steuerleitungen der Bremsvorrichtungen mit der den Antniebsmotoren zugeordneten Steuereinrichtung kann in. verschiedener Weise erfolgen. Die Art der Steuerleitungen-sowie die Art des Anschlusses dersieliben am Schalitglied sind vom Aufbau dies Bremsmedhanismusses äb- -hängig·. Bei solchen Bremsen, bei denen die Bremsbacken unmittelbar oder unter Zwischenschaltung eines Hebelmechanismusses durch druckiluftbeaufschlagte Zylinder erfolgt, werden erfindungsgemäß dieDrackluftzuleitungen mit dem für die Steuerung der Antriebsluft für die Motoren dienenden Schalitgliiedi verbunden und· durch, dieses· an die Druckluftzuleitung in der jeweils erforderlichen Weise angeschlossen. Die Schaltung der Bremsen erfolgt mitlbin. immer in Abhängigkeit von der jeweiligen Stellung des Hauptschaltgliedes.

Eine einfache Ausbildung der Steuereinrichtung läßt sich besonders bei der Verwendung gewiichtsbelasteter Bremsvorrichtungen erzielen, und zwar dadurch, daß die zu dien Bremsdüftzylindern führenden DrucMuftleitungen an die für die Steuerung der Antriebsluft für die Motoren dienende Kammer des Schaltgliedes angeschlossen sind. Sämtliche Steuerkanäle und· Steuerkammern werden hierbei zweckmäßig in einem als Drehschieber aüsgebildselten Schaltglied angeordnet und untereinander derart verbunden, daß gleichzeitig mit der Beaufschlagung eines Motors auch, die Bremszylinder beider Trommeln Luft erhalten und die Bremsen öffnen. Das· Schaltglied ist in seiner Gesamtheit weiterhin so· ausgebildet, daß bei albgeschalteter Druckluftzuleitung die Bremslüftzylinder über einen gesteuerten Kanal· mit der Außenluft verbunden sind.

lsi der Zeichnung ist die Steuereinrich-tung nach der Erfindung an einem Aueführungsbeispiel dargestellt.

Fig. ι zeigt die Steuervorrichtung im Längsschnitt ;

Fig. 2 ist ein Querschnitt zur Fig. 1 in Verbindung mit einer schematischen Darstellung der entsprechenden Betriebsstellung der Bremsen der beiden Haspel trommeln;

Fig. 3 ist eine Stirnansidht zur Fig. 1; Fig. 4 zeigt die Steuervorrichtung in Draufsicht. In dem Gehäuse 1 der Steuervorrichtung sind wie beim Hauptpatent zwei als Drehschieber ausgebildete Schaltglieder 2 und 3 parallel zueinander angeordnet. Das im Durchmesser größer bemessene Schaltglied. 2 dient zur Steuerung der Antriebsluft .für die Motoren α und b. Das Schaltglied 2 besitzt •einen kammerartigen Ausschnitt 7, über welchen die im Gehäuse 1 vorgesehenen gegenüberliegenden öffnungen 4 und 5 wahlweise mit der Druckluftzuleitung 6 verbunden werden können. An die Öffnungen 4 und 5 sind die zu den Motoren α und b führenden Leitungen angeschlossen. In. Fig. 2 der Zeichnung ist die Druckluftzuleitung· zu beiden Motoren gesperrt.

Das im Durchmesser kleinere Schaltglied 3 dient zur Regelung der Entlüftung des jeweils· von der Druckluftzuleitung abgeschalteten Motors α oder b oder beider Motoren α und b. Auf dien aus dem Gehäuse 1 herausgeführten, parallel zueinander gerichteten Achsen der Schaltglieder 2 und 3 sind die Bedienungshebel 2_a und Za befestigt, welche durch aus Fig. 3 ersichtliche Nocken 15 und 16 bzw. durch eine- entsprechende Anordnung zueinander wie beim Hauptpatent ohne ©ine zwangläufige Verbindung in einer bestimmten Reihenfolge betätigt werden.

Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, sind albweichend vom Hauptpatent den beiden Trommeln des Haspels jeweils Bremsen zugeordnet, welche mit Hilfe der Bremslüftzylinder c und d gegen die Wirkung von Gewichten gelöst wenden können. Damit die Zylinder c, d jeweils beim Anlassen eines Motors a oder b im Sinne einer Entlastung der Bremsen mit Druckluft beaufschlagt werden, sind die nicht dargestellten Steuerluftleitungen an das Gehäuse 1 der Steuervorrichtung angeschlossen und können über das in diesem Gehäuse 1 angeordnete, die Antriebs-■luft der Motoren α und¹ b steuernde Schaltglied 2 mit der Druckluftzuleitung· 6 verbunden werden. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind im axialen Abstand von der Kammer 7 des Schalt- ^¹S gliedes 2 quer zu dessen Drehachse gerichtete Kanäle 9 und 11 vorgesehen, welche durch einen Axialkanal 10 mit der Kammer 7 verbunden sind. Die Kanäle 9 und 11 sind jeweils radial gerichtet und gegeneinander um 90⁰ versetzt. Das Gehäuse 1 besitzt in der Ebene der Kanäle 9 und 11 die gegenüberliegenden Anschlu'ßöffnungen 4_a und 5_a, an welche die zu den Bremslüftzylindern c und d führenden Steuerleitungen angeschlossen sind. Der axiale Kanal xo ist über 'die Bohrungen 9 bzw. 11 hinaus verlängert und über den radialen Kanal 13

mit einer Entlüftungsöffnung 14 in dem Gehäuse 1 verbindbar.

Die Steuereinrichtung arbeitet etwa folgendermaßen: Nach dem Schwenken des Hebels 3_tt und dem damit verbundenen Drohen des die Entlüftung der Motoren α und b bewirkenden Schaltgliedes 3 , (in Fig. 2 z. B. um 90⁰ entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn) wird mittels des Hebels 2_a das die Antriebsluft für die Motoren α und b steuernde Sclhaltglied 2 um den gleichen Betrag, aber entgegengesetzt um seine Achse gedroht. Dadurch wird die Verbindung des Motors b mit dem Auslaß stutzen 17 unterbrochen und über die Kammer 7 dieDruckluftzuleitung 6 mit der Öffnung 4 verbunden, so daß der Druckluftmotor b beaufschlagt wind. In dieser geschwenkten Stellung des Schaltgliedes 2 liegen die Kanäle 9 waagerecht und sind mit den im Gehäuse ι vorgesehenen gegenüberliegenden Anschlußöffnungen 4_a und Sa verbunden, so daß die aus der Leitung 6 zuströmende Druckluft von der Kammer 7 über den Kanal 10 und die Kanäle 9 zu beiden Bremslüftzylindern c und d gelangt. Mit dem Inbetriebsetzen des Motors b werden damit gleichzeitig die beiden Bremsen gelüftet.

Erreicht nun die von den Haspeltrommeln über ein Seil od. dgl. gezogene Last eine Halte- oder Endstelle, dann wird durch Zurückdrehen des Schaltgliedes 2 um 90⁰ die Luftzufuhr zu dem Motor b gesperrt, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. In dieser Stellung des Schaltgliedes 2 liegen die Kanäle 11 waagerecht und sind mit 'den Anschlußöffnungen 4_a und 5_a verbunden, so daß die in den Bremszylindern c und d befindliche Luft zurückströmen und' beispielsweise über den verlängerten Axialkanal 10 und die Ouerbohrungiß, ferner über die Entlüftungsöffnung 14 ins Freie austreten kann.

Wird das. Schaltglied 2 entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn um 90⁰ weitergedreht, nachdem vorher das Schaltglied. 3 in Fig. 2 um 90⁰ im Uhrzeiigerdrehsiinn gedreht wurde, so daß der zweite Motor α mit Druckluft beaufschlagt wird und der erste Motor b über den Auslaßstutzen 17 entlüftet ist, dann erfolgt in der gleichen Weise wie beim Antrieb des Motors b über die Kanäle 9, 10 und die Anschlußöffnungen 4_a und Sa ^e'i^ne Beaufschlagung der Bremslüftzylinder c und d.

An Stelle der in der Zeichnung dargestellten Doppelbackenbremse kann auch eine einfache Bremse, d. h. eine solche mit einer Bremsbacke, Verwendung finden. Auch können Bandbremsen oder sonstige gleichwertige Bremselemente vorgesehen werden.

Für die Ansprüche 1 bis 8 wird Schutz aüsschließlich in Verbindung mit den Merkmalen des Hauptpatents begehrt.

Claims (8)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   i. Steuereinrichtung für die Druckluftmotoren eines Doppel trommellhaspels nach Patent 731 914, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung der Steuervorrichtung in einer bekannten Anlage mit der Haspeltrommel zugeordneter, pneumatisch betätigter Bremsvor- 6g richtung diese durch Steuerleiitungen mit dem für die Steuerung der Antriebsluft für die Motoren (a, b) dienenden Schaltglied (2) der Steuervorrichtung verbunden und durch dieses während der die Luftzuleitung für die Motoren sperrenden Stellung zwangsweise auf Bremsstellung geschaltet ist.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei durch Druckluft zu beaufschlagenden Bremsvorrichtungen die Bremsluftzuleitungen mit dem für die Regelung der Antriebsluft für die Motoren {a, b) dienenden Seihaltglied (2) verbunden und durch dieses an die gemeinsame Druckluftzuleitung (6) ansehließbar sind.
3. 3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei gewichtsbelasteten Brems vor richtungen die zu den Bremslüftzylindern (c, d) führenden Druckluftzuleitungen an eine Kammer (7) des für die Steuerung der Antriebsluft für die Motoren dienenden Sahaltgliedes (2) angeschlossen sind, so daß bei Beaufschlagung eines der Motoren die Bremszylinder im Sinne der Entlastung der Bremsen beaufschlagt sind.
4. 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkanäle (9, 11) für die zu den Bremsvorrichtungen führenden Leitungen an dem für die Steuerung der Antriebsluft für die Motoren (a, b) dienenden Schaltglied (2) angeordnet sind.
5. 5. Einrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das für die Steuerung der Antriebsluft für die Motoren dienende Schaltglied (2) als Drehschieber ausgebildet und die Kammer (7) sowie die für die Steuerung der Antriebsluft der Bremszylinder (c, d) dienenden Kanäle (9, 11) im axialen Abstand nebeneinander angeordnet und durch einen Längskanal (10) miteinander verbunden sind.
6. 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß vier Steuerkanäle (9, 11) radial zur Achse des für die Steuerung der Antriebsluft für die Motoren (α, b) dienenden Schaltgliedes (2) und zueinander um jeweils no 90⁰ versetzt angeordnet und dlaß in jeder Betriebsstellung jeweils zwei dieser Kanäle an die zu den Bremszylindern (c, d) führenden, am Schaltgehäuse (1) gegenüberliegend angeordneten Leitungsanschlüsse (4_a, 5_a) angeschlossen sind.
7. 7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkanäle (9, 11) für die Antriebsluft der Bremszylinder (c, d) in der die Zuleitung der Antriebsluft für ■die Motoren (a, b) sperrenden Stellung (Sperrstellung) des Schaltgliedes (2) mit einem Entlüftungskanal (13) verbunden sind.
8. 8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Kanal (10) des 12g Schaltgliedes (2) über die radial gerichteten

   Steuerkanäle (9, 11) hinaus verlängert und in der Sperrstellung des Schaltgliedes diurch eine radiale Bohrung (13) mit einer in die Außenluft ausmündenden Öffnung (14) des Gehäuses (1) verbunden ist.

   Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 731 914; Werbeschriften B 6 und B 7 dier Firma

   Gebr. Eickhoff, Maschinenfabrik u. Eisengießerei

   m. b. H. Bochum.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   609511 5.56