DE3215290C2 - - Google Patents

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Description

Die Erfindung betrifft ein pneumatisches Steuerventil zur Betätigung des Vor- bzw. Rechtslaufes und des Rück- bzw. Linkslaufes eines Pneumatikgerätes, bei dem durch die Rotationsbewegung eines Drehschiebers aus einer Ausgangsstellung in die eine oder andere Richtung eine Verbindung zwischen einer Druckluftleitungsöffnung und entweder einer Rechtsausgangsöffnung oder einer Linksausgangsöffnung und eine Verbindung zwischen der jeweils drucklosen Ausgangsöffnung und einer Spülluftleitungsöffnung herstellbar ist, bei dem jede Öffnung axial innerhalb einer zylindrischen Bohrung im Ventilgehäuse zur Aufnahme des Drehschiebers im wesentlichen innerhalb derselben Ebene liegt, und bei dem unmittelbar neben dem Drehschieber ein zylindrischer Steuerkörper zusammen mit diesem in Längsrichtung der Bohrung zur Beeinflussung des Luftstromes durch die jeweils druckbeaufschlagte Ausgangsöffnung verschieblich gelagert ist.
Ähnliche pneumatische Steuerventile sind seit langem bekannt. Insbesondere bei sogenannten Direktsteuerungen, bei denen also der dem Pneumatikaggregat zugeführte Leistungsstrom der Steuerung unterworfen wird, sind entsprechende Ventile vorhanden (DE-GM 81 17 890). Betätigt werden damit zum Beispiel pneumatische Hebezüge oder pneumatisch betriebene Rangierkatzen an Einschienenhängebahnen. Dabei ist das Steuerventil entweder direkt an das Aggregat angeflanscht, so daß eine Seil- oder Stangenbedienung vorhanden sein muß, oder die Steuervorrichtung hängt an einer Stütze von dem Gerät herab, so daß es in Reichweite der Bedienungsperson liegt. Unabhängig von der jeweiligen Einbaulage, die im übrigen Rückwirkungen auf die Gestaltung hat, ist eine möglichst geringe Baugröße des pneumatischen Steuerventils anzustreben, was einmal einem geringen Platzbedarf und zum anderen der Handlichkeit zugute kommt. Ebenso wichtig ist jedoch der einfache Aufbau derartiger Ventile, um Störungen möglichst ausschließen zu können, die insbesondere bei der Arbeit unter Tage wegen der schlechten Reparaturmöglichkeiten unwillkommen sind.
Die bisher bekannten pneumatischen Steuerventile beinhalten zwei Komplexe, nämlich die Luftverteilung einerseits und die Mengenregulierung der Luft, also die Einhaltung eines vorgegebenen Druckes, andererseits. Bei einigen Ausführungen sind beide Komplexe getrennt voneinander angeordnet und mit Hilfe von Schläuchen miteinander verbunden. Dadurch ergibt sich eine gewisse Verletzlichkeit infolge des zusätzlich benötigten Schlauches, es können jedoch auch durch die Schlauchleitungen störende Nebeneffekte auftreten, die die Funktion beeinträchtigen. Es sind zwar schon pneumatische Steuerventile bekannt, die auf zusätzliche Schlauchleitungen verzichten, sie beinhalten jedoch immer noch beide Komplexe, was einen entsprechend hohen Bauaufwand zur Folge hat.
Aus der DE-OS 31 09 116 ist ein hydraulisches Stetigventil mit Drehschieber oder Längsschieber bekannt, bei dem zur Anpassung des Ventils an entsprechende Regelaufgaben eine Längsverschiebung des Drehschiebers unter gleichzeitiger Verringerung der freien Durchgangsquerschnitte vorgenommen und durch Unterlegscheiben festgelegt wird. Im späteren Betrieb ist also keine Verstellung des Drehschiebers mehr in Axialrichtung vorhanden, es sei denn, es wird auf eine neue Durchflußkennlinie eingestellt, also für einen neuen Zweck eingesetzt. Der Zweck einer derartigen Anordnung liegt darin, die Losgröße einer Serienfertigung beträchtlich zu steigern, so daß bei gleichbleibender Fertigung unterschiedlichste Kennlinienbereiche abgedeckt werden können. Dieser bezüglich der Neuheit relevante Stand der Technik betrifft also ein reines Hydraulikventil, das sich im vorliegenden Fall grundlegend von dem pneumatischen Steuerventil der hier in Rede stehenden Gattung unterscheidet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein derartiges pneumatisches Steuerventil zu schaffen, das bei sicherer Funktion besonders einfach im Aufbau ist, also mit möglichst wenig bewegten Teilen auskommt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Steuerkörper ein Absperrorgan ist, das für die Verschiebung in Längsrichtung der Bohrung über den Drehschieber mit einem Kolben verbunden ist, und daß der Kolben auf einer Seite durch den Druck in der jeweiligen druckbeaufschlagten Ausgangsöffnung zur Herbeiführung einer Bewegung des Absperrorgans in Richtung einer Schließstellung und auf der anderen Seite durch eine Feder belastet ist.
Der Steuerkörper in Form des Absperrorganes wird also für eine Verschiebung in Längsrichtung der Bohrung mit einem Kolben verbunden, der zwischen der Kraft infolge des Ausgangsdruckes und der stets vorhandenen Federkraft sich selbst ausbalanciert. Dadurch wird manuell die Verdrehung und damit die Wirkrichtung festgelegt, während die Mengenregelung selbsttätig durch die genannte Balance an dem Kolben herbeigeführt wird. Dieser Mechanismus ist in beiden Steuerrichtungen wirksam.
Der Drehschieber und das Absperrorgan sind vorzugsweise in einer Hülse geführt, die in der zylindrischen Bohrung in dem Ventilgehäuse eingelassen ist. Im Bereich des Absperrorgans trägt sie Durchtritte zu den einzelnen Öffnungen, die an einer Hülse wesentlich leichter zu fertigen sind als an einem Ventilgehäuse.
Damit der Kolben gegenüber der ihn stützenden Feder sich leicht drehen kann - die Drehbewegung wird zwangsläufig durch manuelle Auslenkung herbeigeführt - ist die Feder vorzugsweise über ein Axialwälzlager an dem Kolben abgestützt. Dadurch wird eine Leichtgängigkeit erreicht und vor allen Dingen keine zusätzliche Rückstellkraft oder dergleichen auf den Kolben ausgeübt.
Es ist besonders zweckmäßig, daß der Kolben als Erweiterung eines sich an den Drehschieber anschließenden Zylinderabschnitts ausgebildet ist, wobei der Durchmesser des Zylinderabschnittes dem des Absperrorgans entspricht. Der Zylinderabschnitt findet damit noch innerhalb der bereits genannten Hülse Platz, die ohne weiteres als stufige Hülse ausgebildet sein kann und so auch die Erweiterung aufnehmen kann.
Die zwischen dem Zylinderabschnitt und der Erweiterung vorhandene Ringfläche ist vorzugsweise druckbeaufschlagt. Da die Druckbeaufschlagung aus unterschiedlichen Öffnungen bzw. Leitungen erfolgt, ist es zweckmäßig, die druckbeaufschlagte Ringfläche des Kolbens mit einer Weiche zu verbinden, die selbsttätig die Verbindung von der jeweils nicht beaufschlagten Ausgangsöffnung zu der Weiche absperrt. Die Weiche besteht vorzugsweise aus einer Kammer mit seitlichen Zuleitungen von den Ausgangsöffnungen und einer zentralen Leitung zu dem Kolben, die mit einer Kugel zur Abdichtung der jeweils einen Zuleitung versehen ist.
In der Ruhestellung des Drehschiebers sind die Ausgangsöffnungen bei Bedarf mit der Spülluftleitungsöffnung verbunden. Dadurch ist bei abgesperrtem Ventil eine vollkommene Belüftung vorhanden, so daß pneumatische Aggregate, die mit einer Bremse ausgestattet sind, nicht unerwartet durch einen Druckaufbau beispielsweise in Form eines Leckes loslaufen oder kriechend in Bewegung gesetzt werden.
Zur Abkoppelung der Axialbewegung des Drehschiebers von dem Mitnehmer sind beide Bauteile über eine drehfeste, jedoch axial bewegliche Kupplung miteinander verbunden, was besonders leicht durch ein Vielzahlprofil zu bewerkstelligen ist. An dem Mitnehmer befindet sich ein Betätigungshebel, insbesondere ein seilbetätigter, doppelseitiger Hebel.
An dem Drehschieber bzw. an dem Mitnehmer kann eine Rückstelleinrichtung zur selbsttätigen federbelasteten Einjustierung der Ruhestellung vorgesehen sein, die bei Loslassen des Betätigungshebels den Drehschieber selbsttätig in seine Ruhestellung verschwenkt. Die Rückstelleinrichtung besteht zum Beispiel aus einem Spreiznocken an dem Mitnehmer und zwei federbelasteten Rückstellbacken.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Darin bedeuten:
Fig. 1 eine Querschnittsansicht durch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen pneumatischen Steuerventils in einer ersten Ebene,
Fig. 2 eine Querschnittsansicht entlang der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine Querschnittsansicht entlang der Linie III-III der Fig. 2,
Fig. 4 eine Querschnittsansicht entlang der Linie IV-IV in Fig. 2.
In der Fig. 1 ist eine Schnittansicht durch diejenige Ebene innerhalb des erfindungsgemäßen pneumatischen Steuerventils dargestellt, in der sich im wesentlichen die entsprechenden Anschlüsse befinden. Innerhalb eines Ventilgehäuses 1 ist an der unteren Seite eine Druckluftzuführung 2 vorgesehen, die einen für Rohr- bzw. Schlauchmaße genormtes Einschraubgewinde aufweist. Auf der Oberseite ist direkt gegenüberliegend eine Spülluftausgangsöffnung 3 und seitlich davon eine Rechtsausgangsöffnung 4 und eine Linksausgangsöffnung 5 angeordnet. Unter letzteren Begriffen ist zu verstehen, daß bei Beaufschlagung des einen Ausgangs das nachgeschaltete Pneumatikaggregat einer entsprechenden Laufrichtung unterworfen ist, wobei selbstverständlich auch eine Linearbewegung bewirkt werden kann, wobei dann statt rechts bzw. links die Begriffe vorwärts und rückwärts zu setzen sind.
Im Zentrum aller Zuführungsöffnungen und Ausgangsöffnungen ist ein Drehschieber 8 angeordnet, der innerhalb einer Hülse 9 gelagert ist. Die Hülse ist an der Unterseite mit einer Zuströmöffnung 10 mit seitlichen Abströmöffnungen 11 und mit einer Spülluftöffnung 12 versehen, wodurch jeweils die Verbindung des Drehschieberraumes mit den angeschlossenen Kanälen hergestellt wird. Mit Hilfe einer Betätigungseinrichtung, die nachfolgend noch näher erläutert wird, kann der Drehschieber aus der dargestellten horizontalen Ruhestellung um ca. 30° und in alle dazwischen liegende Stellungen hin- und hergeschwenkt werden. Dabei strömt Druckluft von der Druckluftzuführung 2 entweder in die Rechtsausgangsöffnung 4, wobei dann die Linksausgangsöffnung 5 mit der Spülluftausgangsöffnung 3 verbunden ist, oder die Druckluft gelangt zu der Linksausgangsöffnung 5, wobei dann die anderen beiden Ausgangsöffnungen 3 und 4 miteinander Verbindung haben.
Aus der Fig. 2 ist zu erkennen, daß die Druckluftzuführung etwa in der Mitte des erfindungsgemäßen Steuerventils angeordnet ist. Oberhalb des Drehschiebers 8 liegen die drei Ausgangsöffnungen, wobei wegen der Schnittdarstellung durch die Mitte die Spülluftausgangsöffnung erkennbar ist. Auf der rechten Seite des Drehschiebers 8 ist ein Mitnehmer 17 drehbar gelagert, der über einen Vierkant 16 von außen zugänglich ist. Auf den Vierkant 16 wird entweder ein Handhebel oder ein Doppelhebel aufgesteckt, an dessen beiden Seiten dann jeweils Seile oder Stangen zur Betätigung eines außerhalb der Reichweite liegenden Steuerventiles herabhängen. Eine von dem Sechskant 16 auf den Mitnehmer 17 übertragene Drehbewegung wird über ein Vielzahnprofil 18 auf einen Zylinder 19 übertragen, der an seiner Außenseite als Vollzylinder gestaltet ist, also keinerlei Steuerflächen oder dgl. enthält. Er bildet das dem Steuerschieber 8 benachbarte Absperrorgan, daß immer dann in Funktion tritt, wenn der Drehschieber 8 axial verlagert wird.
Bei einer derartigen Axialverlagerung verharrt der Mitnehmer 17 in Ruhe, ohne die drehfeste Verbindung zu dem Zylinder 19 zu verlieren. Die Entstehung einer Axialverlagerung des Drehschiebers 8 wird weiter unten noch näher erläutert, zunächst sei noch auf eine Rückstelleinrichtung zur Selbstzentrierung des Mitnehmers 17 in seine Ruhestellung und damit des Drehschiebers 8 in seine Stellung der 0-Verteilung hingewiesen. Zwischen dem Vielzahnprofil 18 und dem Vierkant 16 ist der Mitnehmer 17 mit einem Spreiznocken 21 (Fig. 4) versehen, an dessen beiden Flachseiten jeweils Rückstellbacken 22 anliegen, die von jeweils einer Feder 23 in Richtung auf den Spreiznocken 21 getrieben werden. Die Federn 23 sind innerhalb einer Höhle angeordnet, die mit Hilfe von Stopfen 24 verschlossen sind.
Eine Schwenkbewegung des Mitnehmers 17 über den Vierkant 16 führt dazu, daß die Rückstellbacken 22 durch den Spreiznocken 21 voneinander wegbewegt werden, wobei wegen des symmetrischen Kraftangriffs auf den Mitnehmer 17 keine Querkraft sonder lediglich ein Moment wirkt. Als Rückstellbacken 22 können herkömmliche Rollen eines Zylinderrollenlagers verwendet werden, die von Hause aus bereits die für einen geringen Verschleiß notwendige Härte aufweisen. Aus den gleichen Gründen empfiehlt es sich, den Spreiznocken 21 ebenfalls zu härten. In der Nähe dieser Rückstelleinrichtung befinden sich Gewindelöcher 25, die zur Befestigung eines Deckels 26 (Fig. 2) dienen, der einen mit dem Mitnehmer 17 befestigten Bund 27 spielbehaftet einschließt und somit den Mitnehmer 17 axial sichert.
Die den Drehschieber 8 aufnehmende Hülse 9 ist auf der dem Mitnehmer 17 abgewandten Seite zu einer Stufenhülse 9′ aufgeweitet, die zur Aufnahme eines Kolbens 8′ dient, der ebenfalls als Erweiterung des sich an dieser Seite an den Drehschieber 8 anschließenden zylindrischen Abschnittes aufgefaßt werden kann. Die Erweiterung bzw. der Kolben 8′ ist auf der dem Drehschieber 8 zugewandten Ringfläche über eine Bohrung 32 mit einer Leitung 31 verbunden, über die die Kolbenfläche mit Druckluft beaufschlagt werden kann. Auf die dem Drehschieber 8 abgewandte Seite des Kolbens 8′ wirkt der Umgebungsdruck, der über eine Öffnung 30 innerhalb eines Gewindestopfens 39 vorhanden ist, der wiederum in einem Deckel 38 zur Verschließung der Gehäuseöffnung eingeschraubt ist. Abweichend davon kann die Öffnung 30 verschlossen sein, was direkt oder indirekt über einen dichtenden Gehäusedeckel (nicht dargestellt) an dieser Stelle bewirkt werden kann. Auf die entsprechende Kolbenseite wirkt dann der Spülluftdruck, der über einen Durchlaß 33 am Ende der Hülsenaufweitung 9′, über einen hier angebrachten Absatz 35 sowie über eine Querbohrung 34 Zutritt hat. Zwar ist die Mulde oberhalb der Querbohrung 34 in der Darstellung in der Fig. 2 von der Spülluftausgangsöffnung 3 getrennt gezeigt, über einen in dieser Schnittebene nicht erkennbaren Verbindungskanal stehen jedoch die Mulde und der Spülluftausgang miteinander in Verbindung.
Unabhängig von der Druckbeaufschlagung der dem Drehschieber abgewandten Kolbenseite wirkt in derselben Richtung eine Feder 40, die auf dem Boden des Gewindestopfens 39 ruht und über einen Teller 41 und ein Axialwälzlager 42 in einer zylindrischen Höhlung des Kolbens 8′ anliegt. Das Axialwälzlager bewirkt eine Entkoppelung der von dem Drehschieber 8 und damit dem Kolben 8′ ausgeführten Drehbewegung gegenüber der in dem Gewindestopfen 39 drehfest gehaltenen Feder 40. Die Vorspannung, mit der die Feder 40 den Drehschieber und alle direkt damit verbundenen Bauteile in die dargestellte Ausgangslage drückt, kann durch verschieden tiefes Einschrauben des Gewindestopfens 39 in den Deckel 38 verändert werden. Bei auf die Kolbenringfläche wirkenden Gaskräften tritt eine Verschiebung des Kolbens 8′ solange ein, bis die wachsende Gegenkraft der Feder 40 zu einem Gleichgewichtszustand führt.
Die Leitung 31, die zu der Kolbenringfläche führt, steht mit einer Kammer 45 in Verbindung, deren Umgebung und Einzelheiten in der Fig. 3 dargestellt sind. Sie ist über Zuleitungen von beiden Seiten mit dem Rechtsausgang 4 bzw. dem Linksausgang 5 verbunden, wobei die Enden dieser Zuleitungen als Kugelsitze ausgebildet sind. Innerhalb der Kammer 45 ist eine Kugel 46 unter Spiel eingeschlossen, die soviel Bewegungsfreiheit hat, daß in der jeweiligen Extremlage die eine Zuleitung mit der Leitung 31 verbunden ist, während die andere Zuleitung verschlossen ist. Befindet sich beispielsweise die Kugel 46 in der rechten Extremlage, und wird über eine Drehbewegung des Drehschiebers 8 die Rechtsausgangsöffnung 4 mit Druckluft beaufschlagt, befördert der in der entsprechenden Zuleitung zu der Kammer 45 ansteigende Druck die Kugel 46 in die linke Extremlage und gibt so den Weg zu der Leitung 31 frei.
In dieser Weise gelangt in die Leitung 31 jeweils der Druck der beaufschlagten Ausgangsöffnung 4 oder 5 unter gleichzeitiger Abkoppelung der belüfteten Ausgangsöffnung 5 oder 4. Bei starkem Druckanstieg in der beaufschlagten Ausgangsöffnung 4 oder 5 wächst auch der Druck auf die Kolbenringfläche, während der Gegendruck in Form des Spülluftdruckes gering ist. Das hat eine Verschiebung des Kolbens 8′ und damit des Drehschiebers 8 zur Folge, wodurch der Zylinder 19 zunehmend in die Druckluftpassage gerät, die durch die Zuströmöffnung 10 und die entsprechende Abströmöffnung 11 bei entsprechender Drehschieberstellung vorhanden ist. Dadurch tritt eine Drosselung des das Ventil durchströmenden Druckluftstromes ein, die solange fortschreitet, bis aufgrund des Drosseleffektes keine weitere Druckerhöhung mehr in dem entsprechenden Ausgang und damit in der Leitung 31 vorhanden ist.
Wird nun aus der sich selbsttätig einstellenden Gleichgewichtslage heraus der Drehschieber 8 in seine Ruhestellung verschwenkt, fällt der Druck in der entsprechenden Ausgangsöffnung 4 oder 5 ab, wodurch die Kraft der Feder 40 größer wird als die über die Leitung 31 auf den Kolben 8′ wirkende Gaskraft. Entsprechend kehren alle an der Verschiebung beteiligten Bauteile in ihre in der Fig. 2 dargestellten Ausgangslage zurück. Wird hingegen aus der genannten Gleichgewichtslage der Drehschieber 8 noch weiter in Richtung "Öffnen" verschwenkt, und kann das nachgeschaltete Pneumatikaggregat aufgrund seiner Belastung die zusätzlich angebotene Druckluftmenge nicht verarbeiten, steigt der Druck in der entsprechenden Ausgangsöffnung 4 oder 5 an, mit der Folge, daß auch der Druck in der Leitung 31 ansteigt. Dadurch wird der Kolben 8′ gegen die Wirkung der Feder 40 noch weiter nach links verschoben, wodurch eine noch stärkere Drosselung des zuströmenden Druckluftstromes eintritt, die wiederum ein Absinken der zutretenden Druckluftmenge zur Folge hat. In dieser Weise wird der dem Pneumatikaggregat zugeführte Luftdruck auf einen vorgegebenen Wert begrenzt, der von den Kolbenflächen und auch von der Härte und Vorspannung der Feder 40 beeinflußt wird. Die Vorspannung kann durch verschieden tiefes Hinein- oder Herausschrauben des Gewindestopfens 39 verändert werden.
Wenn die Öffnung 30 innerhalb des Gewindestopfens 39 verschlossen ist und auf die des dem Drehschieber abgewandten Seite des Kolbens 8′ der Spülluftdruck wirkt, ist der dem Pneumatikaggregat zugeführte Druck nicht absolut begrenzt, sondern dieser wird nach der Druckdifferenz zwischen dem Druckniveau im Zustrom und im Abstrom also in der Spülluft bestimmt. Mit wachsendem Gegendruck in der Spülluft steigt nämlich der Druck auf die dem Deckel 38 zugewandte Kolbenseite, wodurch es in der Leitung 31 eines höheren Druckes bedarf, bis wieder eine Drosselung durch eine Axialverlagerung des Kolbens 8′ und damit des Drehschiebers 8 erfolgt.
Die Oberseite des Ventilgehäuses 1 ist so gestaltet, daß das erfindungsgemäße Steuerventil direkt an eine entsprechend präparierte Aufnahmefläche an dem Pneumatikaggregat angeschraubt werden kann. In dieser Weise können Schlauchleitungen zwischen dem Ventil und dem Aggregat vermieden werden, wodurch eine geringere Leckgefahr besteht. Allerdings befindet sich dadurch das Steuerventil in der Regel außerhalb der manuellen Reichweite, so daß eine Seilsteuerung oder Hebelsteuerung erforderlich ist.

Claims (13)

1. Pneumatisches Steuerventil zur Betätigung des Vor- bzw. Rechtslaufs und des Rück- bzw. Linkslaufs eines Pneumatikgerätes, bei dem durch die Rotationsbewegung eines Drehschiebers aus einer Ausgangsstellung in die eine oder andere Richtung eine Verbindung zwischen einer Druckluftleitungsöffnung und entweder einer Rechtsausgangsöffnung oder einer Linksausgangsöffnung und eine Verbindung zwischen der jeweils drucklosen Ausgangsöffnung und einer Spülluftleitungsöffnung herstellbar ist, bei dem jede Öffnung axial innerhalb einer zylindrischen Bohrung im Ventilgehäuse zur Aufnahme des Drehschiebers im wesentlichen innerhalb derselben Ebene liegt, und bei dem unmittelbar neben dem Drehschieber ein zylindrischer Steuerkörper zusammen mit diesem in Längsrichtung der Bohrung zur Beeinflussung des Luftstromes durch die jeweils druckbeaufschlagte Ausgangsöffnung verschieblich gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkörper ein Absperrorgan (19) ist, das für die Verschiebung in Längsrichtung der Bohrung über den Drehschieber (8) mit einem Kolben (8′) verbunden ist, und daß der Kolben (8′) auf einer Seite durch den Druck in der jeweils druckbeaufschlagten Ausgangsöffnung (4 bzw. 5) zur Herbeiführung einer Bewegung des Absperrorgans (19) in Richtung einer Schließstellung und auf der anderen Seite durch eine Feder (40) belastet ist.
2. Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Drehschieber (8) und dem Absperrorgan (19) einerseits und der Bohrung andererseits eine Hülse (9) angeordnet ist.
3. Steuerventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (40) gegenüber dem Kolben (8′) drehbar mit Hilfe eines Axialwälzlagers (42) abgestützt ist.
4. Steuerventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8′) als Erweiterung eines sich an den Drehschieber (8) anschließenden Zylinderabschnittes ausgebildet ist, und daß der Durchmesser des Zylinderabschnittes dem des Absperrorgans (19) entspricht.
5. Steuerventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringfläche der Erweiterung druckbeaufschlagt ist.
6. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die druckbeaufschlagte Seite des Kolbens (8′) mit einer Weiche (45, 46) verbunden ist, die selbsttätig die Verbindung von der jeweils nicht beaufschlagten Ausgangsöffnung (4, 5) zu der Weiche absperrt.
7. Steuerventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Weiche aus einer Kammer (45) mit seitlichen Zuleitungen von den Ausgangsöffnungen (4, 5) und einer zentralen Leitung (31) zu dem Kolben (8′) besteht, die mit einer Kugel (46) zur Abdichtung der jeweils einen Zuleitung versehen ist.
8. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ruhestellung des Drehschiebers (8) die Ausgangsöffnungen (4, 5) mit der Spülluftleitungsöffnung (3) verbunden sind.
9. Steuerventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrorgan (19) mit einem Mitnehmer (17) drehfest aber axialverschieblich verbunden ist, und daß an dem Mitnehmer (17) der Betätigungshebel, insbesondere ein seilbetätigter, doppelseitiger Hebel angeordnet ist.
10. Steuerventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Mitnehmer (17) eine Rückstelleinrichtung (21, 22, 23) zur selbsttätigen federbelasteten Einjustierung der Ruhestellung vorgesehen ist.
11. Steuerventil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstelleinrichtung aus einem Spreiznocken (21) an dem Mitnehmer (17) und zwei federbelasteten Rückstellbacken (22) besteht.
12. Steuerventil nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen dem Absperrorgan (19) und dem Mitnehmer als Vielzahnprofil (18) ausgebildet ist und das Absperrorgan (19) die Hohlverzahnung trägt.
13. Steuerventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle Anschlüsse zu dem Pneumatikaggregat auf einer einzigen Seite des Ventilgehäuses (1) münden und daß diese Seite in sich eben ist zur direkten Montage an einer entsprechenden Aufnahmefläche.
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