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Knieschützer Die Erfindung betrifft einen für Sportler (vorzugsweise
für Torwarte) geeigneten Knieschützer, der aus einem über das Knie des Trägers ziehbaren,
gummielastisch gestrickten Schlauch und einem mit diesem Schlauch verbundenen Polster
besteht, das so angeordnet ist, daB es die Außenseite des Knies - vor allem die
Kniescheibenpartie - schützt.
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Man hat derartige Knieschützer häufig mit in den gummielastisch gestrickten
Schlauch fest eingenähten Polstern versehen. Die praktisch nicht dehnbaren Polster,
die an ihrem Umfang fest mit dem Schlauch vernäht sind, beeinträchtigen jedoch die
Dehnung des Schlauches, da nur noch der hintere, polsterfreie Teil seines Umfanges
gedehnt werden kann, und führen so - insbesondere bei gekrümmter Stellung des Beines-zu
einem »Kneifen« des Knieschützers auf der Knieinnenseite und gegebenenfalls zu einer
Abschnürung des Blutkreislaufes.
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Man hat bereits versucht, diesem Übelstand dadurch abzuhelfen, daß
man das auf der Innenseite des Schlauches angeordnete Polster.nur an seinem oberen
und unteren Rand - d. h. außerhalb der Gelenkpartie - fest mit dem Schlauch verbindet.
Bei einer solchen Ausführung steht für die Dehnung des das Polster tragenden Schlauches
in seinem das
Knie umfassenden Teil theoretisch der gesamte Schlauchumfang
zur Verfügung.
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Auch diese Ausführung eines Knieschützers hat jedoch unerwünsche Nachteile.
Das innen eingenähte Polster behindert das An- und Ausziehen des Knieschützers;
die auf der. beanspruchten äußeren Seite befindliche Fläche des gummielastischen
Gestrickes wird im Gebrauch sehr bald beschädigt, so daß- Knieschützer dieser Art
nur eine geringe Lebensdauer haben. Außerdem kann - insbesondere beim Spielen auf
regenfeuchtem Boden - die Vorderseite des Polsters leicht verkrusten, so daß ihre
Dehnbarkeit infolge Verklebens des elastischen Gestrickes mit dem darunterliegenden
Polster beeinträchtigt wird.
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Es sind auch schon Knieschützer bekannt, bei denen man zum Schutz
des Gestrickes auf die Außenfläche des elastischen Schlauches noch ein weiteres,
z. B. aus Filz bestehendes Polster aufgesetzt hat. Da aber dieses Außenpolster aus
unelastischem Material besteht, hat sich in der Praxis gezeigt, daß auch eine derartige
Ausführung wegen ungenügender Dehnbarkeit des das Kniegelenk umfassenden Schlauchteiles
die freie Beweglichkeit des Kniegelenkes behindert.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß ein Knieschützer mit
besonderem Knieschutzpolster gerade in dem Bereich der Kniebeuge sehr _ gut dehnbar
sein soll und daß das eigentliche Knieschutzpolster daher somit dem das Polster
tragenden Schlauch verbunden werden müß, daß die Dehnbarkeit des Schlauches im Bereich
des Ge@ lenkes möglichst an seinem gesamten Umfang erhalten bleibt und ausgenutzt
werden kann.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei einem Knieschützer aus einem
die gesamte Kniepartie des Trägers umfassenden gummielastischen gestrickten Schlauch,
der ein besonderes Knieschutzpolster trägt, das Polster nicht unmittelbar auf dem
Schlauch, sondern -auf einem zweiten, den ersten Schlauch außen umgebenden und nur
an seinem oberen und unteren Rand mit ihm fest verbundenen Schlauch befestigt.ist
und dieser zweite Schlauch vorzugsweise eine größere Dehnbarkeit aufweist als der
innere Schlauch.
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Durch diese erfindungsgemäße Ausführung des Knieschützers wird erreicht,
daß der innere Schlauch auf seiner Innenseite vollkommen glatt ist, also keinerlei
Vorsprünge aufweist, sä daß sich der Knieschützer leicht an- und ausziehen läßt.
Der innere Schlauch ist auch in der Kniepartie vollkommen unabhängig von dem außen
angebrachten Schlauch bzw. dem Polster; die Dehnung seines gesamten Umfanges kann
daher beim Beugen des Knies ausgenutzt werden. Das auf den. -Auflenschlauch fest
aufgenähte Polster beeinträchtigt naturgemäß die Dehnung dieses Außenschlauches,
da für die Dehnung nur etwa die rückwärtige Hälfte des Außenschlauchumfanges ausnutzbar
ist. Um diese verringerte dehnbare Länge voll auszunutzen, wird erfindungsgemäß
das Gestricke des Außenschlauches, das genau wie das des Innenschlauches durch eingestrickte
Gummifäden elastisch verstärkt ist, als stark reckbares, z. B. porös gearbeitetes
Gestricke ausgeführt, das mit weniger in der Umfangrichtung verlaufenden Gummifäden
oder mit Gummifäden von größerer Dehnungslänge versehen ist als das Gestricke des
Innenschlauches.
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Die Dehnbarkeit des das eigentliche Knie umhüllenden Schlauchteiles
kann noch dadurch wesentlich gesteigert werden, daß nicht nur der Außenschlauch,
sondern auch der Innenschlauch in diesem Bereich porös gearbeitet ist. Diese poröse-
Ausführung ergibt gleichzeitig eine vorzügliche Luftdurchlässigkeit, die durchaus
erwünscht ist.
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Vorzugsweise werden. die Art und Zahl der in das Gestricke des Innen-
und Außenschlauches eingeschossenen Gummifäden so gewählt, daß die bei einer Dehnung
in der Umfangsrichtung auftretende Kraft bei beiden Schläuchen etwa gleich ist.
Unter Berücksichtigung der Eigenelastizität des Gestrickes ergibt sich eine besonders
vorteilhafte Ausführung, wenn man in dem' mittleren Teil des Innenschlauches z.
B. die Hälfte aller Maschen mit Gummifäden versieht, während in dem Außenschlauch
nur etwa ein Drittel aller Maschen Gummifäden enthält. Dann erfährt bei gleicher
Umfangskraft der gesamte Umfang, des Innenschlauches etwa die gleiche lineare Dehnung
wie der von dem Schutzpolster frei gelassene Umfangsteil des Außenschlauches.
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Für die Befestigung des Außenschlauches auf dem Innenschlauch hat
sich eine die Dehnung in der, Umfangsrichtung nicht beeinträchtigende Zickzacknaht
als besonders zweckmäßig erwiesen, wobei zur Verstärkung der an die Naht angrenzenden
Teile die breiten Randzonen des Innenschlauches und der obere und untere Randteil
des Außenschlauches »vollgestrickt« werden, was bedeutet, daß in jede Masche ein
Gummifaden eingeschossen ist.
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Die durch das »Vollstricken« der Randteile sich ergebende Umfangsspannung
in den Randteilen sichert den einwandfreien Sitz des Knieschützers, da die sich
oberhalb und unterhalb des Knies fest an das Bein anlegenden Randteile ein Verrutschen
des Knieschützers nach oben oder unten, verhindern. ' In der Zeichnung ist die Erfindung
beispielsweise dargestellt; es zeigt Fig. i eine Ansicht des Knieschützers von vorn
mit teilweise aufgeschnittenen und hochgeklappten Teilen des Polsters und des äußeren
Schlauches und Fig. 2 eine Aufsicht auf einen Knieschützer nach Fig. i.
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Der Innenschlauch i ist in seiner unteren und oberen Randzone 2, 3
vollgestrickt, d. h., in jeder Masche liegt ein rundum laufender Gummifaden, während
in .seinem mittleren Abschnitt. q. nur ein Teil der Maschen mit Gummifäden in der
Richtung des Umfanges durchschossen ist. Der Außenschlauch 5, der stark porös gestrickt
ist, d. h. bei dem die Gummifäden in größerem Abstand in den Maschen liegen, ist
mit den Nähten 6 und 7 auf die Randzonen des Innenschlauches aufgenäht. Damit die
rundum laufenden Nähte 6 und .7. einen festen Halt in dem Rand des äußeren Schlauches
5 finden,
sind einige Randmaschen ebenfalls vollgestrickt. Auf der
Vorderseite des Außenschlauches 5 liegt das das Knie schützende Polster, das aus
einer Polstereinlage 8 und einem darübergelegten Polsterbezug 9 besteht. Der Polsterbezug
9 ist durch senkrecht verlaufende Steppnähte io und durch eine am Rande ringsum
laufende Naht i i fest mit dem Außenschlauch 5 vernäht. Durch die senkrecht verlaufenden
-Steppnähte fo bilden sich auf der Oberfläche des Polsters Wülste 12, die eine gute
Abfedereng von Stößen auch bei hartem Aufschlagen ergeben.
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Grundsätzlich könnte sowohl der Innen- als auch der Außenschlauch
vollkommen rund gestrickt sein. Aus Herstellungsgründen wird man es aber meist vorziehen,
die Gestricke flach anzufertigen und zu dem runden Schlauch zusammenzunähen.. In
der Fig. 2 ist eine solche Nahtstelle i-3 im Schnitt dargestellt; die beiden Kanten
der flachgestrickten Schläuche i und 5 sind stoßend in der rückwärtigen Mittellinie
des Knieschützers aneinandergelegt und mittels einer Zickzacknaht und einem die
Naht überdeckenden, an seinen Seiten aufgesteppten Nahtband 14 zusammengefügt.
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Wie aus der Zeichnung deutlich zu ersehen ist, weist der porös gestrickte
mittlere Teil 4 des Innenschlauches i etwa doppelt so viel Gummifäden auf wie der
Außenschlauch 5. Durch diese unterschiedliche Zahl der eingearbeiteten Gummifäden
wird erreicht, daß bei gleicher Umfangsdehnung beider Schläuche die Umfangskräfte
gleich sind, obwohl die gedehnte Länge bei dem Außenschlauch 5 nur etwa halb so
groß ist wie bei dem Innenschlauch i.
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Die Polstereinlage 8 kann sowohl aus einer durchgehenden Polsterstoffplatte
als auch aus unregelmäßig geformten Polsterstoffteilchen bestehen, die erst nach
dem Aufsteppen des Polsterbezuges 9 in die durch die Steppnähte io gebildeten Polsterwülste
i2 gestopft werden. Das nachträgliche Stopfen der Wülste 12 hat den Vorteil, daß
man die Mittelwülste kräftig und die Seitenwülste schwach stopfen kann, so daß das
Polster in der Mitte, wo es den größten Beanspruchungen ausgesetzt ist, kräftig
gefedert ist, während die Federung an den Seiten erheblich weicher ist.
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Durch die Ausführung des Knieschützers gemäß der Erfindung ist es
möglich, das aus einer beliebigen Polstereinlage mit einem widerstandsfähigen Außenbezug
bestehende Polster in sich wenig dehnbar auszuführen. Man kann z. B. für die Polsteroberfläche
Leder oder eine widerstandsfähige Kunststoffolie wählen, was den Vorteil ergibt,
daß der Bezug praktisch wasserundurchlässig ist, so daß auch bei Spielen auf feuchtem
oder gar nassem Boden der Strickteil des Knieschützers und das eigentliche Polster
nicht durchweicht werden.
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Als Füllung des Polsters ist Schaumkunststoff besonders zweckmäßig,
da dieser Schaumkunststoff im Gegensatz zu Schaumgummi keine Alterungserscheinungen
zeigt und auch - im Gegensatz zu textilen Polsterfüllstoffen - stets gleichmäßig
elastisch bleibt.