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Verfahren zur Herstellung aromatischer Nitrile
Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung aromatischer Nitrile durch Durchleiten eines Gemisches
aus einer aromatischen Halogenverbindung und Cyanwasserstoff bei 450 bis 10000 durch
ein Reaktionsrohr in Anwesenheit von Katalysatoren, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man Verbindungen mit Cyanwasserstoffsäure in Gegenwart von Alusniniumoxyd,
Nickel, Nickeloxyd, Siliciumdioxyd oder deren Mischungen als Katalysator umsetzt.
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Es ist bereits bekannt, aromatische Nitrile durch Verfahren, die
sowohl in flüssiger als auch in der Dampfphase verlaufen, herzustellen. Diese Verfahren
arbeiten jedoch nicht wirtschaftlich, da als Ausgangsmaterialien kostspielige organische
Verbindungen oder ungeeignete -Katalysatoren Verwendung finden, wodurch die Nitrilausbeute
für ein technisches Verfahren zu niedrig wird. Wenn auch ziemlich gute Ausbeuten
an aromatischen Nitrilen bei Verfahren erzielt wurden,
bei denen
die Reakton in flüssiger Phase verläuft, können diese Reaktionen doch nicht leicht
zu kontinuierlichen Verfahren ausgearbeitet werden und ergeben für gewöhnlich arbeitstechnische
Schwierigkeiten, welche bei Ausfühnang der Verfahren in technischem Maßstab nur
schwer zu überwinden sind.
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Es wurde nun gefunden, daß man aromatische Nitrile in verhältnismäßig
guten Ausbeuten durch Umsetzung kernhalogenierter aromatischer Verbindungen mit
Cyanwasserstoffsäure in der Dampfphase in Gegenwart von Aluminiumoxyd, Nickel, Nickeloxyd,
Siliciumdioxyd oder deren Mischungen erhalt, wenn man mindestens I Mol HCN für jedes
zu ersetzende Halogenatom bei Volumengeschwindigkeiten von ro bis 1200 Volumen je
Stunde verwendet. Die aromatische kernhalogenierte Verbindung enthält dabei 1 bis
3 Atome Chlor, Brom oder Jod, und die Temperatur liegt zwischen 450 und 9000. »
Volumengeschwindigkein« ist das Volumen der Reaktionsteilnehmer je Volumeneinheit-Katalysator
bei Standardtemperatur und -druck (eine Atmosphäre Druck bei o"), Die kernllalogenierten
aromatischen Verbindungen, welche nach dem vorstehenden Verfahren in die aromatischen
Nitrile umgewandelt werden, sind insbesondere Derivate des Benzols, Naphthalins,
Thiophens; Pyridins und Chinolins mit I bis 3 Halogen atomen, welche jedoch außer
dem Halogen keine reaktionsfähigen Substituenten tragen. Bei der beschriebenen Reaktion
können I bis 3 der Halogenatome durch die Nitrilgruppe ersetzt werden. Es ist natürlich
klar, daß die Reaktion, da sie in der Dampfphase durchgeführt wird, besonders für
solche kern-.halogenierte, aromatische Verbindungen in Frage kommt, welche, ohne
sich bei den zur Umwandlung in die Nitrile notwendigen Temperaturen zu zersetzen,
verdampft werden können.
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Man kann für das erfindungsgemäße Verfahren die handelsübliche Cyanwasserstoffsäure
verwenden; die Cyanwasserstoffsäure kann. jedoch auch gegebenenfalls während der
Umsetzung in Gegenwart der aromatischen Halogenverbindung gebildet werden, z. B.
bei Verwendung von Kohlenmonoxyd und Ammoniak oder bei der Zersetzung von Formamid,
wie dies in den folgenden Beispielen beschrieben wird. Das Formamid kann entweder
als Flüssigkeit oder dampfförmig zugeführt werden. Die Cyanwasserstoffsäure kann
auch vor der Berührung mit der aromatischen Halogenverbindung in an sich bekannter
Weise aus einem der vorstehend genannten Ausgangsstoffe erhalten werden. Wenn das
Formamid unmittelbar in die dampfförmige Reaktionszone eingeführt wird, gibt man
zweckmäßig ein inertes Gas, z. B. Stickstoff, zu.
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Bei dieser Arbeitsweise oder bei Bildung von Wasser wahrend der Entstehung
der Cyanwasserstoffsäure müssen die Volumengeschwindigkeiten entsprechend geregelt
werden. Der Cyanwasserstoff kann außerdem durch Umsetzung von Ammoniak mit Kohlenwasserstoffen
entweder bereits in der Reaktionsröhre oder vor seiner Einführung in das Reaktionsgefäß
gebildet werden.
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Obwohl das Mengenverhältnis des angewandten Cyanwasserstoffs und
der halogenierten aromatischen Verbindung in ziemlich weiten Grenzen schwanken kann,
verwendet man doch zweckmäßig I,5 bis 2,0 Mol HCN für jedes zu ersetzende Halogenatom.
Obwohl auch weniger als 1 Mol HCN für jedes zu ersetzende Halogenatom verwendet
werden kann, erzielt man damit eine geringere Umwandlung in das gewünschte Endprodukt,
was in der Regel eine zusätzliche Arbeit bei der Aufarbeitung des erhaltenen Produktes
erforderlich macht. Die Verwendung größerer HCN-Mengen bis zu mindestens 4 Mol für
jedes zu ersetzende Halogenatom haben sich als möglich erwiesen. Durch Einstellung
des Verhältnisses von HCN zu halogenierter aromatischer Verbindung bei der Herstellung
von Nitrilen der mehrfach halogenierten aromatischen Verbindungen kann das Verhältnis
von Mononitrilen zu Polynitrilen varüert werden. Das Verhältnis von Mono- zu Polynitrilen,
wie sie aus den mehrfach halogenierten aromatischen Verbindungen erhalten werden,
kann auch durch die Art des verwendeten Katalysators und andere Reaktionsbedingungen
geregelt werden, wie nachstehend näher beschrieben wird.
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Die kernhalogenierten aromatischen Verbindungen, insbesondere die
des Benzols, Naphthalins, Thiophens, Pyridins und Chinolins, können 1 bis 3 Halogenatome,
wie Chlor, Brom und Jod, enthalten, vorausgesetzt, daß diese Verbindungen ohne Zersetzung
bei den Reaktionsbedingungen verdampft werden können.
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Die Ausgangsstoffe können verschiedene Halogene enthalten, in der
Regel tragen die mehrfach halogenierten Ausgangsprodukte jedoch jeweils ein und
dasselbe Halogen. -Die verwendeten Katalysatoren können entweder als solche oder
auf die üblichen Katalysatorträger aufgebracht Verwendung finden. Bevorzugte Katalysatoren
sind Nickeloxyd auf eineln Aluminiumoxydträger oder Aluminiumoxyd allein. Als Träger
können auch z. B. Siliciumdioxyd, Kreide oder Kohle in ihren verschiedenen handelsüblichen
Formen verwendet -werden. Die physikalische Form des Katalysators ist nicht wichtig,
jedoch verwendet man zur Erzielung guter Ergebnisse, insbesondere in dicht gepackten
Schichten, zweckmäßig Träger, welche Teilchen mit einer Größe von etwa I,4 bis 2,4
mm enthalten, da sehr feine Katalysatorteilchen den Durchgang des Gases durch die
Reaktionsröhre versperren,wohingegen größere Teilchen nicht genügend Oberfläche
besitzen. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren sind in verschiedenen
handelsüblichen Formen erhältlich.
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Wie in den folgenden Beispielen erläutert wird, bewirken die aktiveren
Katalysatoren in der Regel den Ersatz von mehr Halogen in der aromatischen Verbindung.
Schärfere Bedingungen z. B. in bezug auf die Temperatur und die Zeit ergeben für
gewöhnlich ebenfalls einen größeren Anteil an Mehrfach-Nitrilen, wenn mehrfach halogenierte
aromatische Verbindungen als Ausgangsmaterial verwendet werden.
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Die Menge des verwendeten Katalysators hängt offensichtlich von der
Volumengeschwindigkeit ab.
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Die Konzentration des wirksamen Katalysators bei einem auf einem Träger
ruhenden Katalysator ist- nicht
von Bedeutung, obwohl in den meisten
Fällen diese Konzentration einen meßbaren Einfluß auf die Wirksamkeit des Katalysators
ausübt. So steigert z. B. bei Verwendung von Nickeloxyd auf einem Träger eine Konzentrationserhöhung
des Nickels von 7 auf 25°lo die Wirksamkeit des Katalysators wesentlich, obwohl
andererseits dieser Vorteil durch eine längere Regenerierungszeit aufgewogen wird.
Wie vorstehend angegeben; ist auf einem Träger aufgebrachtes Nickel oxyd der bevorzugte
Katalysator. Dieser wird zweckmäßig mit einem Nickelgehalt von etwa 1001o verwendet.
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Die Temperatur und die Volumengeschwindigkeit stehen in engem Zusammenhang
miteinander. In der Regel ermöglicht eine Temperatur im oberen Teil des angegebenen
Temperaturbereiches die Anwendung einer höheren Volumengeschwindigkeit, wodurch
sich ein größerer Durchsatz an Reaktionsteilnehmern bei größerer stündlicher Produktion
ergibt. Eine bevorzugte Kombination von Temperatur und Volumengeschwindigkeit sind
500 bis 700° und eine Volumengeschwindigkeit von 500 bis 600 Volumen je Stunde.
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Die günstigsten Bedingungen ändern sich je nach der Reaktionsfähigkeit
des Ausgangsmaterials.
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Die Volumengeschwindigkeit ändert sich ebenfalls mit dem Ausgangsmaterial
sowie der Herkunft der verwendeten' Cyanwasserstoffsäure. Wenn nämlich ein inertes
Gas, wie Stickstoff, als Träger für das Ausgangsmaterial oder als Quelle für den
Cyanwasserstoff verwendet wird, wird die Volumengeschwindigkeit ohne wesentliche
Änderung des Molverhältnisses der Reaktionsteilnehmer geändert.
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Temperaturen unterhalb 450" erfordern eine unwirtschaftlich lange
Reaktionszeit, während sich bei Temperaturen über goo" bereits viele Verbindungen
-zersetzen. Sehr geringe Volumengeschwindigkeiten pflegen ebenfalls zu einer Zersetzung
der organischen Stoffe zu führen; während bei sehr hoher Volumengeschwindigkeit,
z. B. über 1200, die Reaktion weniger vollständig verläuft, was eine weitgehende
Reinigung und eine R2ckführung des nicht umgesetzsten Ausgangsmaterials erforderlich
macht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl mit Fließbettkatalysatoren
als auch mit ruhenden Katalysatoren durchgeführt werderi. Die Vorteile des Fließbettverfahrens,
z. B. eine genaue Temperaturkontrolle, leichte Rückführung des Katalysators in den
Kreislauf und eine mögliche kontinuierliche Wiedergewinnung des Katalysators, sind
bekannt; Die Reaktionsgase einschließlich der nicht umgesetzten, im Überschuß angewendeten
Verbindungen können wiedergewonnen oder nach einem der für gewöhnlich bei kontinuierlich
stattfindenden katalytischen Reaktionen in dampfförmiger Phase angewendeten Verfahren
wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. So kann z. B. der Cyanwasserstoff
als Natriumcyanid wiedergewonnen oder im gasförmigen Zustand in den Kreislauf zurückgeführt
werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren schafft eine neue und wertvolle Methode
zur kontinuierlichen Herstellung von aromatischen Nitrilen in verhältnismäßig hohen
Ausbeuten, wobei die Arbeitskosten auf ein Mindestmaß beschränkt sind. Organische
Nitrile sind besonders als Zwischenprodukte für die Herstellung von Aminen, Säuren,
Amiden, Estern oder Isocyanaten von Bedeutung.
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Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungs : gemäße Verfharen.
Teile sind, wenn nicht anders bezeichnet, als Gewichtsteile angegeben, und die Molverhältnisse
sind in Mol HCN je Mol der verwendeten organischen halogenierten Verbindung ausgedrückt.
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Beispiel I 33 g p-Chlortoluol und 20,2 g HCN-Gas (Molverhältnis 3)
werden gleichzeitig I Stunde mit einer Volumengeschwindigkeit von etwa 247 je Stunde
durch einen mit einem Dampfmantel versehenen Kondensator in ein röhrenförmiges Reaktionsgefäß
aus Quarz geleitet. Das Reaktionsgefäß wird äußerlich auf 500° erhitzt und enthält
84 g Katalysator, bestehend aus etwa 4,5% Ni als Ni und nickeloxyd auf Al2O3 mit
einer Teilchengröße von etwa 1,4 bis 2,4 mm. Das Reaktionsgefäß besteht aus einer
Quarzröhre mit einem Innendurchmesser von 20 mm, die eine 27,5 cm hohe Katalysatorschicht
enthält. Der überschüssige Cyanwasserstoff wird in einem Natriumhydroxydwäscher
neutralisiert. Das in einer eisgekühlten Vorlage kondensierte Reaktionsprodukt wird
mit verdünnter Natriumhydroxydlösung von Cyanid freigewAschen und getrocknet. Das
erhaltene AProdukt bestand aus 25 g einer Fl2ssigkeit, welche auf Grund der Ultrarotanalyse
85 °/0 p-Tolunitril und I501o p-Chlortoluol enthielt, entsprechend einer 72,6 0!0igen
Umwandlung und einer Ausbeute von 78,6 °/o.
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Beispiel 2 Innerhalb 2 Stunden werden I48 g geschmolzenes p-Dichlorbenzol
zusammen mit Io8 g HCN (Molverhältnis)-mit einer Volumengeschwindigkeit von etwa
600 in ein aus einer korrosionsbeständigen Ni-Cr-Fe-Legierung bestehendes, auf 550
bis 580" geheiztes Reaktionsgefäß eingeführt. Das Reaktionsgefäß enthält II6 g Katalysator,
bestehend aus I40/o Ni als NiO auf Al2 03. Man erhält als Reaktionsprodukt 110 g
eines Feststoffes, welcher aus 98,3 0/o Terephthalsäurenitril und I, o°/o p-Chlorbenzoesäurenitril
und I,o °/o p-Dichlorbenzol besteht, entsprechend einer 84,4 0l0igen Umwandlung
in Terephthalsäurenitril.
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Beispiel 3 Bei Verwendung der Einrichtung und bei Anwendung des allgemeinen
Verfahrens nach Beispiel I mit dem in diesem Beispiel beschriebenen oder in der
folgenden Tabelle angegebenen Katalysator werden verschiedene halogenierte aromatische
Verbindungen mit Cyanwasserstoff in dem angebenen Molverhältnis in dem Reaktionsbehälter
umgesetzt. Die angewendeten Bedingungen und die erhaltenen Ergebnisse sind in der
nachstehenden Tabelle wiedergegeben.
Voln- |
Mol- men- @@@ Um- Aus- |
ver ge- beute |
Verbindung beute |
pera- Gebildetes Nitril Katalysator |
lung |
hält- schw. |
@@@@@ |
nis je turen |
Std. % % |
Chlorbenzol .. ..... 1,1 632 900 13,6 18,3 Benzonitril ..........
Nickel und Nickeloxyd |
auf Al2O3 |
p-Dichlorbenzol .... . 3,2 49o 500 93,0 94,3 Terephthalsaurenitril
.. .. desgl. |
o-dichlorbenzol.. . 3,0, 247 600 78,0 78,0 Phthalsäurenitril
desgl. |
Chlorxylol .. ......... 2,0 185 520 52,871,0 Xylylnitril .....
. .. desgl. |
p-Jodtoluol .. 2,7 253 500 80,0 100,0 p-Tolunitril. desgl. |
Phthalsäurenitril desgL |
1,2,4-Trichlorbenzol .. 4,0 463 600 - - Terephthalsäurenitril.
desgl. |
1,2,4-Benzotrinitril .. desgl. |
α-Chlornaphthalin .. . 2,0 185 550 30,1 57,0 α-Cyanonaphthalin
..... desgl. |
p-Chlor-o-toluidin ... 4,0 308 700 6,8 23,2 3-Aminop-tolunitril
.. desgl. |
o-Nitrochlorbenzol . . .. 1,3 558 450 7,5 49,3 o-Nitrobenzonitril
. desgl. |
p-Chlorphenol .. ... 2,0 370 600 14,5 38,5 p-Chlorbenzonitril
desgl. |
p-Chloranisol .... 2,1 254 550 9,2 21,0 p-Chlorbenzonitril..
. desgl. |
2-Chlortiophen.. I,5 308 550 51,0 55,0 2-Cyanothiophen... ...
desgl. |
α-Brompyridin,..... .. 2,0 240 700 4,2 22, o a-Cyanopyridin...
desgl. |
α-Chlorchnolin . .... 2,0 185 550 26,0 34,1 α-Cyanochinolin
....... desgl. |
p-Chlortoluol ... 3,0 247 500 72,6 78,6 p-Tolunitril ...........
desgl. |
α-Chlorpyridin .. ..... . 2,3 265 700 30,3 65,0 α-Cyanopyridin
..... . desgl. |
m-Dichlorbenzol . ... 4,4 303 600 12,3 41,7 Isophthalsäurenitril
... desgl. |
Chlorbenzol ........... 1,0 675 700 19,6 23,3 Benzontril ...........
Nickeloxyd auf Kriede |
α-Chlornaphthalin .... 2,0 185 550 - 3,4 44,5 a-Cyanonaphthalin
... ... SiO2 |
Chlorbenzol I,4 596 800 29,0 55,7 Benzonitril ..... .. Ni auf
SiO2 |
p-Chlortoluol ........... 1,5 310 455 5,5 13,2 p-Tolunitril
......... Ni auf Al2O3 |
p-Dichlorbenzol . 3,0 490 500 89,0 97,0 Terpehthalsäurenitril
.. Nickeloxyd auf A1203 |
p-Dichlorbenzol ....... 3,2 490 550 83,0 91,0 Terephthalsäurenitril
.. Al2O3 |
Beispiel 4 47 g Chlorbenzol, 8,6 g NH3 und 14,1 g CO (Molverhältnis, umgerehcnet
auf HCN, I, 2) werden gleichzeitig durch eine mit Dampf erhitzte Röhre, wie im Beispiel
I beschrieben, in ein Reaktionsgefäß aus Quarz eingeleitet (Außentemperatur 500
bis 520°), welches 93,3 g Nickel auf einer feinkörnigen, als Träger dienenden Diatomeenerde
als Katalysator enthält.
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Nach 24minutiger Reaktionszeit bei einer Volumengeschwindigkeit von
etwa 7I5 je Stunde wird das in einer von einem Eisbad umgebenen Vorlage kondensierte
Reaktionsprodukt mit verdünnter Natriumhydroxydlösung von Cyanid freigewaschen und
getrocknet. Es besteht aus 26 g einer Flüssigkeit, welche nach der Ultrarotanalyse
10,2% Benzonitril und 72,8 % Benzol enthält, entsprechend einer 6,26prozentigen
Umwandlung in das Nitril.
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Beispiet 5 59,5 g Chlorbenzol, 28,4 g Formamiddampf (Molverhältnis
umgerechnet auf HCN I, 2) und I5,9 g N2 werden gleichzeitig, wie im Beispiel I beschrieben,
in ein Reaktionsgefäß aus Quarz (Außentemperatur 500 bis 520°) eingeführt, welches
85 g Ni auf Al2O8 als Katalysator enthält. Nach etwa 27minutiger Umsetzung bei einer
Volumengeschwindigkeit von 722 wurde in einer von einem Eisbad umgebenen Vorlage
ein Reaktionsprodukt aufgefangen, das aus 60 g einer Flüssigkeit besteht, welche
nach der Ultrarotanalyse 2,28 01o Formamid, 85 % Chlorbenzol und 8,5 0/o Benzonitril
enthielt. Das entspricht einer 9,1prozentigen Umwandlung und einer.Ausbeute von
44,2 %, bezogen auf das zugegebene Chlorbenzol.