DE94299C

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Publication number: DE94299C
Application number: DENDAT94299D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 80: Thon- und

Bei der Herstellung von Briketts aus Braunkohlen, Torf, Sägespänen und anderem Material bedient man sich allgemein der bekannten Exter'schen Brikettpresse, bei welcher die horizontal angeordnete Form aus einem an beiden Enden offenen längeren Hohlraum besteht. Gegen das zuletzt geprefste Brikett drückt der Prefsstempel bei Vorwärtsbewegung das Prefsgut zu einem neuen Brikett zusammen, während die Reibung der in der Form befindlichen Briketts den Gegendruck giebt. Dieser wird zuletzt überwunden und der Brikettstrang in der Form um die Brikettdicke vorgeschoben.

In der Zeichnung ist der Prefskopf A einer solchen Presse mit Prefsform A¹ und Prefsstempel P dargestellt. Die Form A¹ ist mit fertigen Briketts B ausgefüllt, diese drücken elastisch gegen die Umfassungen der Form.

Denkt man sich die Presse in Gang und den Prefsstempel P bei IV, V stehend (Fig. 1), so ist der Brikettstrang B in die äufserste Lage geschoben und bleibt nun stehen. Der Stempel P geht dann zurück bis 1,4 (Fig. 3). Während der Stempel von 2, 3 bis 1,4 zurückgeht, fällt das im Füllrohr N vorhandene Material nach unten und füllt den Raum R vor dem Stempel so gut es kann aus. Beim nunmehrigen Vorgange des Stempels gelangt das Prefsgut zunächst in den Raum B¹ (Fig. 1), alsdann beginnt die Zusammenpressurig des Materials bis zu einem Druck, welcher geeignet ist, den eingeklemmten Strang fertiger Briketts weiter zu schieben.

Es soll nun durch vorliegende Erfindung die Aufgabe gelöst werden, Materialien, welche sich im Volumen sehr zusammenpressen lassen (Torffasern, Sägespäne u. s. w.), in den vorhandenen Brikettpressen doch auf Briketts von einer verlangten grofsen Stärke zu verarbeiten, d. h. aus sehr lockerem Prefsgut starke Briketts zu fertigen. Die Vorpressung des Materials durch den freien Fall eines Zuführungskolbens, wie sie in der Patentschrift Nr. 88370 vorgesehen ist, erscheint insofern mangelhaft, als die Gröfse dieser Pressung nicht genügend geregelt werden kann, um stets Briketts der gewünschten Stärke zu erhalten. Wendet man jedoch zu dieser Vorpressung motorische, Dampf kraft an, so kann der Prefsdruck jederzeit dem betreffenden Brikettirungsmaterial und der Brikettstärke angepafst werden. Eine derartige Anordnung bildet den Gegenstand dieser Erfindung.

Auf den Prefskopf wird bei 0 ein Dampfcylinder D gesetzt, welcher mittelst Kolbens D¹ ■ (Fig. 2) und Kolbenstange d direct auf einen mit d fest verbundenen Füllstempel F (Fig. 1) wirkt. Die Steuerung ist abhängig gemacht von der Bewegung des Prefskolbens P, indem der Steuerschieber 5 durch Schieberstange s, Doppelhebel h h¹ und Lenkstange / mit dem in bekannter Weise vorwärts und rückwärts bewegten Prefsbär P¹ verbunden ist.

Kommt der Prefsstempel P in der Form A¹ in seine äufserste Lage bis IV, V, so bewegt sich die Lenkstange / gleichfalls vorwärts, wodurch Schieberstange s aus der mittleren Lage

(Fig. ι und 2) nach oben verschoben wird. Der Schieber läfst Dampf unter den Kolben D¹ treten und der Stempel F geht in die Höhe. Nun fällt das lockere Material aus T in den vom hochgegangenen Füllstempel .F frei gemachten Raum. Während der Prefsstempel P dann wieder bis 1,4 zurückgeht, füllt sich auch der Raum R (Fig. 3). In dem letzten Theile der Rückwärtsbewegung des Prefsstempels wird der Dampf im Cylinder D wieder umgesteuert, und ehe noch der Prefsstempel P wieder seine Vorwärtsbewegung beginnt, drückt der Dampfkolben D¹ den Füllstempel F herunter und das Prefsgut zusammen, so dafs der Raum Pv mit mehr Material gefüllt wird, wie bei lockerer Füllung. Je nach der gegebenen Spannung des Dampfes erfolgt auch eine stärkere oder schwächere Vorpressung und dementsprechend werden auch die Briketts stark.

Namentlich bei Verarbeitung von Holzspänen und gewissen Torfsorten ist ohne solche Vorpressung gar nicht mit Nutzen zu arbeiten.

Claims

Patent-Anspruch:

Reibungspresse mit Einrichtung zum Vorpressen des Materials, dadurch gekennzeichnet, dafs ein durch die hin- und hergehende Bewegung des Prefsstempels (P) gesteuerter Dampfkolben (D¹) den Füllstempel (F), der das Vorpressen bewirkt, im FüllrohrYiV^) auf- und abtreibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.