DE9420866U1 - Dekontaminationslösung zur Entstrahlung von radioaktiv kontaminierten Oberflächen - Google Patents
Dekontaminationslösung zur Entstrahlung von radioaktiv kontaminierten OberflächenInfo
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Classifications
-
- G—PHYSICS
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- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
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Description
BWB - 22.12.1994 Dekontamination^ 15sung zur Entstrahlunq
Die Erfindung betrifft eine Dekontaminationlösung zur Entstrahlung
von radioaktiv kontaminierten Oberflächen. 5
Eine bekannte Dekontaminationlösung besteht aus
- 0,5 Gewichtsprozent des Tensids Alkylarylsulfonat,
- 0,5 Gewichtsprozent des Komplexbildners Di-Na-SaIz der
Ethylendiamintetraessigsäure,
- Rest Wasser.
Obwohl die vorgenannte Dekontaminationlösung eine gute
Wirkung zeigt, darfis& nicht mehr in Übungen oder im Rahmen
der Katastrophenschutzhilfe eingesetzt werden. Denn sowohl das Tensid Alkylarylsulfonat als auch das als Komplexbildner
verwendete Di-Na-SaIz der Ethylendiamintetraessigsäure belasten die Umwelt stark. Das genannte Tensid ist nur
schwer biologisch abbaubar. Der in Rede stehende Komplexbildner kann in gebundener Form vorliegende Schwermetalle
aus Böden, Klärschlämmen und Flußsedimenten herauslösen und an die Umwelt freigeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine umweltverträgliche und zugleich hochwirksame Dekontaminationslösung
zur Entstrahlung von radioaktiv kontaminierten Oberflächen aus zubilden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
BWB - 22.12.1994
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß bei hoher Dekontaminationsleistung
die Umweltbelastung als gering einzustufen ist. Der eingesetzte Komplexbildner, der aus Citronensäure
und/oder ihrer Salze besteht, zeigt eine gute Wirksamkeit zur Dekontamination von an Oberflächen sorbierten
Radionukliden. Die Citrat-Ionen binden die Radionuklide
unter Bildung von Komplexen. Darüber hinaus ist Citronensäure umweltverträglich, da sie ungiftig, vollständig biologisch
abbaubar und keine Belastung für Gewässer darstellt. Ferner zeichnet sich Citronensäure dadurch aus, daß
sie preisgünstig erhältlich, in Wasser gut löslich und leicht zu handhaben ist.
Als oberflächenaktive Substanz kommt ein Gemisch aus zwei
vollständig abbaubaren anionischen Tensiden zum Einsatz. Bei dem ersten Tensid handelt es sich um ein Fettalkoholsulfat,
mit dem man gute Benetzungseigenschaften erreicht. Fettalkoholsulfate insbesondere niedriger Kettenlänge sind
schnell und vollständig abbaubar. Der Nachteil der Empfindlichkeit gegen Härtebildner im Wasser kommt durch das
gleichzeitige Vorhandensein des zuvor beschriebenen Komplexbildners nicht zum Tragen»
Als zweites Tensid wird ein Sulfobemsteinsäuremonoester eingesetzt. Er bewirkt in Verbindung mit dem Fettalkoholsulfat
eine hohes Schaumvermögen. Es bildet sich ein recht stabiler, langsam ausblutender Schaum, wodurch immer neue
Lösung an die zu dekontaminierende Oberfläche gelangt. Übrig bleibt schließlich ein fast trockener Rückstand, der
sich gut abspülen läßt. Die Sulfobemsteinsäuremonoester
verfügen über eine sehr gute Hautverträglichkeit. Diese Eigenschaft
erweist sich insbesondere bei der Dekontamination von Bekleidungsgegenständen als vorteilhaft. Die biologische
Abbaubarkeit ist ebenfalls als sehr gut zu bezeichnen.
BWB - 22.12.1994
Bei den Zusatzstoffen kann es sich beispielsweise um Mittel
handeln, mit denen man die Schaumeigenschaften beeinflussen kann.
Ausgestaltungen der Erfindung geben die Unteransprüche 2 bis 4 an, deren Vorteile nachfolgend genannt werden.
Eine gute Dekontaminationswirkung erzielt man bei einem pH-Wert
der Dekontaminationslösung zwischen etwa 4 und 6,5.
Verwendet man als Komplexbildner reine Citronensäure, liegt der pH-Wert der Dekontaminationslösung unterhalb des für
die Dekontamination günstigen Bereiches. Nun könnte man die Dekontaminationslösung mit einer Lauge auf einen günstigen
pH-Wert einstellen. Mit Nachteil müßte man hierbei den pH-Wert messen und ggf. korrigieren. In einfacher Weise wird
das Problem dadurch gelöst, daß man als Komplexbildner eine Mischung aus Citronensäure und Tri-Na-SaIz im Verhältnis
von 1 zu 4 wählt. Bei dem vorgenannten Verhältnis erhält man eine Dekontaminationslösung mit einem pH-Wert von ca.
5,6. Dieser pH-Wert bleibt weitgehend unabhängig von dem für die Dekontaminationslösung verwendeten Rohwasser, bei
dem es sich um Oberflächenwasser oder Leitungswasser handeln kann, konstant. Der Grund liegt darin, daß sich ein
Puffersystem zwischen der Citronensäure und dem Citrat ausbildet.
Hinsichtlich des ersten Tensides eignet sich als Fettalkoholsulfat
besonders gut Natriumlaurylsulfat. Wegen der unverzweigten C-12-Kette des Natriumlaurylsulfats erzielt man
bei niedrigen Temperaturen bereits eine hohe Waschwirkung. Ferner ist die Löslichkeit in Wasser gut.
BWB - 22.12.1994
Bei dem zweiten Tensid aus der Gruppe der Sulfobernsteinsäuremonoester
tritt ein aus einer unverzweigten C-I2-Kette aufgebautes Di-Natriumsulfobernsteinsäuremonolaurylester
mit gutem Schäumungsverhalten hervor. 5
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend näher beschrieben.
Ablauf der Dekontamination von radioaktiv kontaminierten Oberflachen:
- Herstellung einer Dekontaminationslösung durch Mischen
nachfolgender Komponente:
- 0,5 Gewichtsprozent eines Komplexbildners, der aus einem
Gemisch aus Citronensäure und Tri-Na-Citrat im Verhältnis von 1 zu 4 besteht;
- 0,25 Gewichtsprozent eines ersten Tensids, das Natriumlaurylsulfat
ist;
- 0,25 Gewichtsprozent eines zweiten Tensids, das Di-Natriumsulfobernsteinsäuremonolaurylester
ist;
- 99 Gewichtsprozent Wasser.
- Auftragen der Dekontaminationslösung auf die kontaminierten
Flächen.
- Einwirkung der Dekontaminationslösung über einen Zeitraum
von 10 Minuten.
- Abspritzen und Endreinigen der Flächen mit Wasser.
- Kontrolle mit Strahlungsmeßgeräten.
Claims (4)
1) Dekontaminationslösung zur EntStrahlung von radioaktiv
kontaminierten Oberflächen, bestehend aus
0,2 bis 2 Gewichtsprozent eines Komplexbildners, bestehend aus Citronensäure und/oder
ihrer Salze,
0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent eines ersten Tensids
aus der Gruppe der Fettalkoholsulfate,
20
0,05 bis 0,25 Gewichtsprozent eines zweiten Tensids
aus der Gruppe der Sulfobernsteinsäuremonoester,
0 bis 2 Gewichtsprozent eines Zusatzstoffes,
Rest Wasser
2) Dekontaminationslösung nach Anspruch 1,
bei der der Komplexbildner eine Mischung aus Citronensäure und Tri-Na-Citrat im Verhältnis von etwa 1 zu 4
ist.
3) Dekontaminations lösung nach. Anspruch 1 oder 2,
bei der das erste Tensid ein Natriumlaurylsulfat ist.
4) Dekontaminationslösung nach einem Anspruch 1 bis 3,
bei dem das zweite Tensid ein Di-Natriumsulfobernsteinsäuremonolaurylester
ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE9420866U DE9420866U1 (de) | 1994-12-29 | 1994-12-29 | Dekontaminationslösung zur Entstrahlung von radioaktiv kontaminierten Oberflächen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE9420866U DE9420866U1 (de) | 1994-12-29 | 1994-12-29 | Dekontaminationslösung zur Entstrahlung von radioaktiv kontaminierten Oberflächen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE9420866U1 true DE9420866U1 (de) | 1995-03-09 |
Family
ID=6918034
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE9420866U Expired - Lifetime DE9420866U1 (de) | 1994-12-29 | 1994-12-29 | Dekontaminationslösung zur Entstrahlung von radioaktiv kontaminierten Oberflächen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE9420866U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006034787A1 (de) * | 2004-09-27 | 2006-04-06 | Kärcher Futuretech GmbH | Flüssigkonzentrat-set |
DE102009002681A1 (de) * | 2009-02-18 | 2010-09-09 | Areva Np Gmbh | Verfahren zur Dekontamination radioaktiv kontaminierter Oberflächen |
-
1994
- 1994-12-29 DE DE9420866U patent/DE9420866U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
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US8353990B2 (en) | 2009-02-18 | 2013-01-15 | Areva Np Gmbh | Process for chemically decontaminating radioactively contaminated surfaces of a nuclear plant cooling system using an organic acid followed by an anionic surfactant |
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