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Havarieschaltung für zwei- oder mehrgehäusige Schiffsturbinenanlagen
Zur Durchführung der Schaltstellungen einer Havarieschältung für eine zwei- oder
mehrgehäusige Schiffsturbinenanlage ist zwischen dein Turbinenteil höheren Drucks
und dem nachfolgenden Turbirnenteil in bekannter Weise ein Mehrwegestutzen. vorgesehen,
wobei das Freigebein bzw. Absperren: der Dampfwege bei Ausfall einesTurbixnenteils
durch Absperrvorrichtungen geschieht, um die Anlage mit dem verbleibenden Turbinenteil
weiterbetreiben zu können. Als Abspürrvorrichtungen werden hierfür Schieber oder
Ventile verwendet.
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Es ist weiterhin eine Mehrwegesteuerung für Rohrleitungen bekannt,
bei der eine fest mit einem Schieber verbundene Einzelleitung derart beweglich angeordnet
oder biegsam ausgebildet ist, daß sie der Bewegung des Schiebers folgen. kann. Dadurch
kann die Einzelleitung mit ihrer Münduinngsöffnung vor jede Mündungsöffnung -der
an einer Platte angebrachten Zweigrohre oder an eine öffnungslose Stelle dieser
Platte geschoben werden.. Die Zweigrohrmündungen können geradlinig nebeneinander
oder an einer kreisförmigen Platte in einer Kreisböe nebeneinander angebracht sein,
wobei dann die Führung des Schiebers geradlinig ist oder an. der kreisförmigen Platte
eine entsprechernde Schieberscheibe drehbar gelagert ist.
Eine solche
Mehrwegesteuerung soll die gebräuchlichen Mehrwegehähne ersetzen und für die Ableitung
von Flüssigkeiten, speziell dickflüssigen und faserigen Stoffen, verwendet werden,
he unter sehr. geringem Druck stehen.
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Es ist auch ein Rohrschieber mit quer zur Rohrachse beweglicher Verschlußplatte
bekannt, jedoch nicht für eine Mehrwegeschaltung, sondern für die Absperrung oder
Öffnung des Durch$wßweges ' einer einzigen Rohrleitung. Um &e Verschlwßplatte
bewegen zu können, muß vorher der für die Abdichtung notwendige A;npreßdruck. der
beiden RohrendenteiIe ;gegen die zwischen diesem befindliche Verschlußplatte aufgehoben
werden,. Dies geschieht über eine kompliziert ausgebildete Schraubgetriebeanordnung,
die - über Kettenräder entweder von Hand ;oder motorisch betätigt wird. Das Schwenken
,der Verschlußplatte, die mit einer der Rohröffnung ientsprechenden öffnung und
einem daneben befindlichen, ,den Gasdurchtritt verhindernden öffnungslosen Plattenteil
versehen ist, geschieht über ein Zahnradgetriebeebenfalls von Hand :oder motorisch.
An die Rohrenden sind Druckrahnuen mit Ansätzen geflanscht, deren Bolzen der Führung
der ,Rohrenden dienen. Die gesamte Anordnung nimmt viel Platz sein, erfordert viel
Herstellungsi-und ,Materialaufwand und kann. doch nur für geringe ,Drücke verwendet
werden. Sie ist auch ins-. besondere für große Gas- und Windleitungen von Hochöfen
od. dgl. gedacht, in denen bekannterweise niedrige Drücke herrschen.
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Brei _ Schiffsturbinenanlagen herrschen in den Leitungen hohe Drücke.
Des weiteren steht auf Schiffen für Maschinen, Rohrleitungen w. dgl. nur eingeringer
Platz zur Verfügung. Aus diesen Gründeal kommt auf Schiff, auch wegen der unbedingt
notwendigen Zuverlässigkeit der Schiffsantriebsanlage, seine Verwendung der obenexwähnten
Schraubgietriebleanordnung und der Druckrahmenkonstruktion für dass Anein;anderpressen,
Dichten und Lösen leer beiden Rohrenden allgemein und auch für dien Fall, in dem
sich zwischen den Rohrenden ein Schieber, eine Verschlußplatteoder eine ähnliche
Absperrvorrichtung - befindet, überhaupt nicht in Frage. Eine Schraubhenlansch-Verbindung
ist bei Schiffsanlagen die sicherste .und dazu g noch preismäßig billigste Verbindung.
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Gemäß der Erfrr@dung befindet sich nun bei einer Havarieschaltwng
für eine zwei- oder mehrg:ehäusige Schiffsturbinenanlgge, bei der zur Durchführung
- der Schaltstellungen zwischen. dem Turbinenbeil höheren Drucks und dem nachfolgendien
Turbinenbeil sein Mehrwegestutzen vorgesehen ist, zwischen einem. Zweiwegestutzen
und wechselweise anzuschließenden Dampfwegen :eine einen Loch- und einen Blindflansch
enthaltende Schaltscheibe.
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Es vergibt sich der Vorteil, daß der verbleibende Turbinenbeil. ohne
Schwierigkeiten -und unter Wegfall von Transport und Montage schwerer Maschinenteile
allein Weiterbetrieben werden kann. Ferner ist der zwischen den einzelnen Turbinenbeileu
auf Schiffen zur Verfügung stehende Raum _nnx eng begrenzt, so daß die Anwendung
der Schaltung gemäß der Erfindung sehr zweckmäßig ist. Eine Schaltscheibe gemäß
der Erfindung braucht nicht transportiert zu werd., da sie sich immer an der genannten
Stellte befindet. Dies ist im Hinblick auf- ihr Gewicht und ,ihre Temperatur ein
wichtiger Vorteil. Sie braucht ,im Havarlefall nach Lösen der Flaingchschrau m nur
@n einer Ebene; meist in einer horizontalen Ebene, verschoben zu werden, um iri
die gewünschtqGStellung zu gelangen. Es tritt also bei Havarie kein: Zeitverlust
ein. Vorzuggwzise wird die Schaltscheibe um einen bestimmten Punkt schwenkhar angeordnet.
Dveser Punkt liegt im. der Regel auf der Hälfte der Strecke zwischen den beiden
Mittelpunkten des Loch- und Blindflansches.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in dem, Fig. i bis 3 in beispielsweiser
Ausführung veranschaulicht, worin Fig. i die Gesamtansicht der zu schaltenden Dampfwege,
Fig. 2 seine Einsicht der Schaltscheibe und Fg.3eine bauliche Einzelheit iim Schnitt
darstellt.
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Es bezeichnen 1 .eignen Zweinnegestutzen und 2,3
die wechselweise
anzuschließenden Dampfwege. Zwis,chgn deal Dampfwegen 2, 3 und dem Zweiwegestutzen
i isst eine um den Dmhzapfeu 4 schwenkbare Schaltschebbe 5 vorgesehen, die; Wise
aus Fig.-2 ersichtlich, einen Lochfhansch 6 und einen Blindflansch 7 trägt. In dem
Drehzapfen. 4 ist eine Abdrückschraube 8 nebst einem mit Bund 9 versehenen. Druckzapfen
io eingebaut. Auf beiden Seiten. der 'Schaltscheibe, 5 sind Dichtungen i .i aufgeldebt.
An der Seite des Lochflansches. 6 der SchaItscheäbe 5 ist lein Griff 12 zur besseren
Handhabung angebracht, der je nach der Betriebs-Stellung der Schaltscheibe 5 gegen
-den Anschlag 13 bzw. 14 anliegt. Brei der Stellung der'Schalts@cheibie 5 gemäß
Fig. 3 ist der nach dien TurbÜlenho@chdru-ckteil führende Dampfweg 2 durch den Lochflansch
6 freigegeben, der nach dem TuxbinenniedeMdr>"uckteil führende Dampfweg 3 dagegen
durch den Blindflansch? abgesperrt.
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Bei ierforderlicher Umschaltung der Diampfweige 2, 3 wird nasch Lösen
der Flanschschrauben und Anziehen der ,Abdrückschzaub@e 8 zunäghst über ,den Dzuckzapfen
i o der Zweiwegestutzen i von dem Flansch des Dampfweges 3 abgedrückt. Falls die
auf der Schaltscheibe 5 aufgeklebte Dichtung i i :am Zweiwegestutzen i haffienbleibt,
drückt der ,Bund 9 des Druckzapfens io beim Weiterdrehen der Abdrüekschraube 8 die
;Schaltscheibe 5 vom Zweiwegestutzen i ,ab. Da der Schwerpunkt der Schaltscheibe
5 nicht mit dem Drehpunkt zusammenfällt, ,dreht sich die SchaltsCheibe 5 nach Lösen
der ;Flanschschraublen von selbst in die senkrechte Lage und kann daam leicht in
die geweschte Stellung ;gedreht werden. Für das Drehen ist also; wie ,das bei dem
anfangs erwähnten Rohrschieber der ;Fall ist, kein Zahnrad- oder anderes Getriebe
notwendig. Eine Begrenzung des Schwenkweges der ;Schaltscheike 5 ist -durch die
Anschläge 13, 14 mit dem Griff 12 gegeben, so daß -die Schaltscheibe
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nach erfolgter Schwenkung in ihrer Endlage ,sofort festgelegt ist.