DE9410723U1

DE9410723U1 - Trittsicheres Befestigungselement für Dämm- und Dichtungsmaterial auf Flachdächern

Info

Publication number: DE9410723U1
Application number: DE9410723U
Authority: DE
Original assignee: Harald Zahn GmbH
Current assignee: Harald Zahn GmbH
Priority date: 1994-07-02
Filing date: 1994-07-02
Publication date: 1994-12-22
Anticipated expiration: 2004-07-03

Description

Die Erfindung betrifft ein trittsicheres Befestigungselement für Dämm- und Dichtungsmaterial auf Flachdächern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Dämm- und Dichtungsmaterialien auf Flachdächern bedürfen einer sicheren Befestigung, die einerseits ein Loslösen von der Unterkcnstruktion verhindert und andererseits durch die Befestigungsart die dichtende Qualität des Belages nicht gemindert wird. Bei Belastung des Daches, dies kann Schneelast oder Begehungslast sein, besteht die Gefahr der Belagszerstörung, wenn dieser unflexibel auf dem Flachdach verlegt und befestigt ist. Hierzu sind speziell für diese Einsatzgebiete entwickelte Befestigungselemente existent. Ein sehr wichtiges Wesen der bekannten Befestigungselemente besteht in der Eigenschaft der Trittsicherheit. Unter Trittsicherheit versteht man auf diesem Fachgebiet der Flachdacheindeckungen die Resistenz des Belages gegen Zerreißen bei Trittbelastung. Bei der Flachdachisolierung und -abdichtung wird herkömmlicherweise eine Unterkonstruktion angetroffen, die u.a. das bisherige Dach bildete. Dies kann beispielsweise ein Trapezblechbelag sein. Nach dem Aufbringen der Isolierschicht und der Dachabdichtungsfolie muß die Verbindung des Dachbelages mit der Unterkonstruktion erfolgen. Hierbei ist zu beachten, daß die in die Unterkonstruktion einschneidende Schraube zur Befestigung des Dachbelages fest, also in der Höhe unvariabel eingebracht ist.

Ein entlang dieser Schraube gleitender Dachbelag, der durch eine das Dach begehende Person trittbelastet wird, würde entlang des Schraubenschaftes eingeschnitten werden und unkontrolliert durchstochen werden.

Dies würde mit der Zeit zum Verlust der Isoliereigenschaft und zum Verlust der Dichteigenschaft führen. Es wurden daher Befestigungsmittel entwickelt, die dieser Trittsicherheit mehr oder weniger Rechnung tragen.

Ein repräsentatives Beispiel für den Stand der Technik ist hier ein Befestigungselement der gattungsbildenden Art nach der DE-35 38 271 A1. Der hierin beschriebene Halter dient zur Befestigung von Wärmedämmschichten und Kunststoffabdichtungsbahnen auf Flachdächern, der aus mindestens zwei Teilen besteht,· von denen der eine durch einen oben auf der Abdichtungsbahn aufliegenden Halterkopf mit nach unten ragendem Schaft und der andere durch eine Schraube oder Nagel gebildet wird, wobei für den Schraubenkopf oder Nagelkopf im Schaft des Halterkopfes eine Auflagefläche vorgesehen ist. Durch diesen Halter ist ein trittsicheres Befestigungselement geschaffen, dessen Kopf als Verteilerplatte ausgebildet ist, so daß auftretende Kräfte auf eine größere Fläche des Dachbelages verteilt werden. Der Schaft besitzt einen zur Aufnahme einer Schraube geeigneten Hubkanal, in dem die Befestigungsschraube geführt ist, jedoch keine feste Verbindung miteinander eingehen. Somit ist der Halter gegenüber der in die Unterkonstruktion eingeschnittenen Schraube höhenverfahrbar, was zu der zuvor beschriebenen Trittsicherheit führt. Trifft man nun auf Unterkonstruktionen, z. B. wie Beton, Gasbeton, Bimsstegdiele etc. ist eine einfache und konventionelle Befestigung mit den bekannten trittsicheren Befestigungsmitteln nicht mehr ausreichend, da die verwendete Schraube keine zuverlässige Verbindung in die Unterkonstruktion eingeht. In solchen Fällen muß auf die

Dübeltechnik zurückgegriffen werden, wobei dann mit den bisherigen Mitteln die Erfordernisse der Trittsicherheit nicht mehr erfüllt werden können.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein trittsicheres Befestigungsmittel zu schaffen, das bei nahezu allen anzutreffenden Unterkonstruktionen einzusetzen ist. Mit der Erfindung soll somit ein Allzweckbefestigungsmittel geschaffen werden.

Diese Aufgabe wird'erfindungsgemäß durch ein trittsicheres

Befestigungselement nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1

gelöst. Besonders bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Nach der vorliegenden Erfindung wird, ausgehend von einem trittsicheren Befestigungselement für Dämm- und Dichtungsmaterial auf Flachdächern, bestehend aus einem Halter und einer Schraube, wobei der Halter einen als Verteilerplatte ausgebildeten Kopf und einen zur Aufnahme der Schraube geeigneten einen zentralen Hubkanal aufweisenden Schaft besitzt, in den Hubkanal des Schaftes eine als Dübel ausgebildete Schaftverlängerung höhenverschieblich eingesetzt. Durch diese Maßnahme wird die zuverlässige Befestigung der Schraube oder.auch eines Schlagnagels im Untergrund sichergestellt. Selbst wenn ein Untergrund angetroffen wird, der keine Verdübelung

erforderlich macht, dies ist z.B. eine Traprezblechunterkonstruktion, so erfolgt eine Verknotung des Dübels und keine Spreizung. Nachdem der Dübel und die Schraube in der Unterkonstruktion eingebracht ist, kann der Halterkopf entlang der Schaftverlängerung auf- und abwärtsgleiten.

Diese Hubbewegung ist durch eine Auflageschulter, die durch eine Verjüngung des Hubkanals gebildet ist, begrenzt. Der Hubkanal durchsetzt den als Verteilerplatte ausgebildeten Kopf des Halters, so daß die Schraube nebst Dübel einführbar ist.

Zum Zwecke der Bildung der Hubegrenzung ist der Hubkanal des Halters an seinem dem Kopf wegweisenden Ende verjüngt ausgebildet. Diese Verjüngung des Hubkanals wird durch die bereits erwähnte Auflageschulter gebildet. Der Schaft des Halters läuft an seinem vom Kopf wegweisenden Ende, außen konisch aus. Dadurch wird eine in das Dämm- und Dichtungsmaterial einstichfähige Halterspitze gebildet. Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht u.a. darin, daß die Schaftverlängerung zumindest in einem Teilbereich mit dem Hubkanal des Halters eine Verdrehsicherung bildet. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verdrehsicherung zwischen Hubkanal und Schaftverlängerung durch einen Vierkantkopf der Schaftverlängerung und ein Innenvierkant des Hubkanals gebildet ist. Zugleich wird an der Schaftverlängerung bzw. an seinem zum Halterkopf hinweisenden Ende ein Auflagebund durch diesen Vierkantkopf gebildet, der mit der Auflageschulter des Halters bzw. des Hubkanals korrespondiert. Die als Dübel ausgebildete

• ·

Schaftverlängerung ist an ihrem, der Verdrehsicherung gegenüberliegenden Ende bevorzugterweise als Universaldübel ausgebildet, der sich entsprechend des anzutreffenden Untergrundes spreizt oder verknotet.

Zum Zwecke dieser Dübeltechnik besitzt die Schaftverlängerung einen Aufnahmekanal für eine Schraube oder einen Schlagnagel. Auch kommen gegebenenfalls andere Eintreibmittel in Frage, die auf die Dübelspitze einwirken. Zum Zwecke der allgemeinen Griffsicherheit des Befestigungselementes besitzt der Halterkopf auf seiner Unterseite Retentiohsmittel, die beispielsweise als Riefen ausgebildet sein können.

Anhand den beigefügten Zeichnungen, die ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen, wird diese nun näher beschrieben.
Dabei zeigen:

Figur 1 und

Figur 2 zusammen das Befestigungselement 1, wobei

Figur 1 den Halter 2 und Figur 2 die

Schaftverlängerung 7 zeigt;

Figur 3 das komplette Befestigungselement im Montagezustand.

Die Figuren 1 und 2 zeigen das Befestigungselement 1, allerdings ohne Schraube 19, die erst in Figur 3 zu sehen ist. In Bezug auf Figur 1 wird nun der Halter 2 näher beschrieben.

Bevorzugterweise besteht das erfindungsgemäße ■ Befestigungselement 1, d.h. der Halter und die Schaftverlängerung aus einem Kunststoffmaterial. Der Halter 2 weist einen Kopf 4 auf, der als Verteilerplatte ausgebildet ist. Der als Verteilerplatte ausgebildete Kopf 4 des Halters 2 kann eine leichte Wölbung aufweisen, die im Montagezustand eine gewisse Vorspannung sichert. Die Unterseite 20 des Halterkopfes 4 kann zur Verbesserung der Griffigkeit auf dem Dachbelag 3 (siehe Figur 3) mit hier nicht näher angedeuteten Retentionsmitteln 21 versehen sein. Im Halterzentrum' ist ein Hubkanal 6 eingearbeitet.

Durch diesen Hubkanal.6 kann die Schaftverlängerung 7 (Figur 2) bzw. die Schraube 19 (siehe Figur 3) eingeführt werden. Der Hubkanal 6 ist von einem Schaft 5, der sich unterhalb des als Verteilerplatte ausgebildeten Kopfes 4 erstreckt, umgeben. Der Schaft geht an dem Kopf 4 gegenüberliegenden Ende 8 in eine Halterspitze 10 über, die an ihren Enden schneidenförmig ausgebildet ist. Mit diesen Schneiden 22 ist ein Ein- und Durchstechen des Dachbelages erleichtert. Der Hubkanal 6 ist im Bereich der Halterspitze 10 verjüngt ausgebildet. Diese Verjüngung wird durch eine Auflageschulter 9 gebildet, die den zentralen Hubkanal im Durchmesser reduziert. Die Innenwandung des Hubkanals 6 ist oberhalb der Auflageschulter 9 als Verdrehsicherung 12' ausgebildet, wobei sich die Form eines Innenvierkantes 14 anbietet.

Die Figur 2 zeigt die Schaftverlängerung 7. Diese ist in korrespondierender Weise auf den Halter 2 ausgelegt. D.h. die Verdrehsicherung 12¹ des Halters 2 arbeitet mit einer entsprechend gleichartig gearteten Verdrehsicherung 12 der Schaftverlängerung 7 zusammen.

In diesem Ausführungsbeispiel besitzt die Schaftverlängerung an ihrem zum Halterkopf 4 hinweisenden Ende 15 einen Vierkantkopf 13. Die Abmessungen dieses Vierkantkopfes 13 ragen über die Außenmaße des Schaftes hinaus, so daß ein Auflagebund 16 gebildet ist, der mit der Auflageschulter 9 des Halters 2 zusammentrifft und hier die Hubbegrenzung gebildet wird.

Am, der Verdrehsicherung gegenüberliegenden Ende 17 der Schaftverlängerung 7 ist diese als Dübelteil 24 ausgebildet. Auch die.Schaftverlängerung 7 besitzt einen zentralen Aufnahmekanal 18 für eine Schraube 19 oder gleichartiges Eintreibmittel.

Figur 3 zeigt das Befestigungselement 1 in seiner Gesamtheit. Wie bereits bei den Figuren 1 und 2 beschrieben, besteht das Befestigungselement 1 aus dem Halter 2 mit Schaft 5 und Hubkanal 6, der Schaftverlängerung 7 und einer Schraube oder Schlagnagel 19. Das Befestigungselement 1 durchsetzt den Dachbelag 3, der aus der Abdichtungsfolie 3a und der Isolierschicht 3b, besteht. Im unteren Bereich greift der Dübel in beispielsweise einen Gasbetonuntergrund 25 ein. Nachdem die Schraube 19 in ihrer Endstellung ist und der Dübel bzw. die Schaftverlängerung 7 verankernd wirkt, kann der Halter 2 trittbelastet werden und vollzieht bei einer solchen Belastung einen Hub entlang der Pfeilrichtung A nach unten bzw. nach B bei Trittentlastung, während die Schaftverlängerung 7 und die Schraube 19 starr fixiert sind.

Mit der vorliegenden Erfindung wird ein universeller trittsicherer Allzweckschraubdübel geschaffen, der für den gattungsgemäßen Einsatz auf Flachdächern in hervorragender Weise geeignet ist.

Bezugszeichenliste

1 Befestigungselement

2 Halter

3 Dachbelag

4 Kopf von

5 Schaft

6 Hubkanal

7 Schaftverlängerung

8 gegenüberliegendes Ende des Halterkopfes

9 Auflageschulter

10 Halterspitze

11 Verjüngung

12 Verdrehsicherung

13 Vierkantkopf von 7/12

14 Innenvierkant von

15 zum Halterkopf hinweisendes Ende von

16 Auflagebund von

17 der Verdrehsicherung gegenüberliegendes Ende von

18 Aufnahmekanal von 7 für

19 Schraube/Schlagnagel

20 Unterseite von

21 Retentionsmittel auf

22 Schneiden

23 Schaft von

24 Dübelteil

25 Gasbeton

Claims

Ansprüche

1. Trittsicheres Befestigungselement für Dämm- und Dichtungsmaterial auf Flachdächern, bestehend aus einem Halter und einer Schraube, ,wobei der Halter einen als Verteilerplatte ausgebildeten Kopf und einen, zur Aufnahme der Schraube geeigneten, einen zentralen Hubkanal aufweisenden Schaft besitzt, dadurch gekennzeichnet,

daß in den Hubkanal (6) d.es Schaftes (5) eine, als Dübel ausgebildete Schaftverlängerung' (7) höhenverschieblich eingesetzt ist.

2. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

daß der Hubkanal (6) den als Verteilerplatte ausgebildeten Kopf (4) des Halters (2) durchsetzt.

3. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 1 und 2,

dadurch gekennzeichnet,

daß der Hubkanal (6) des Halters (2) an seinem, dem Kopf (4) wegweisenden Ende (8) verjüngt ausgebildet ist.

4. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,

daß die Verjüngung (11) des Hubkanal (6) durch eine Auflageschulter (9) gebildet ist.

5. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageschulter (9) eine Hubkanalbegrenzung bildet.

6. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (5) des Halters an seinem vom Kopf (4) wegweisenden Ende (8), außen konisch ausläuft.

7. 'Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, daß das vom Kopf (4) wegweisende Halterende (8) eine in das Dämm- und Dichtungsmaterial einstichfähige Halterspitze (10) bildet.

8. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, daß die Schaftverlängerung zumindest in einem Teilbereich mit dem Hubkanal (6) des Halters (2) eine Verdrehsicherung (12) bildet.

9. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrehsicherung (12) zwischen Hubkanal (6) und Schaftverlängerung (7) durch einen Vierkantkopf (13) der Schaftverlängerung (7) und einem Innenvierkant (14) des Hubkanals (6) gebildet ist.

10. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, daß die Schaftverlängerung (7) an seinem zum Halterkopf (4) hinweisenden Ende (15) einen Auflagebund (16) aufweist, der mit' der Auflageschulter (9) des Halters (2) bzw. des Hubkanals (6) korrespondiert.

11. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 1 bis 10,

dadurch gekennzeichnet, daß die als Dübel ausgebildete Schaftverlängerung (7) an ihrem der Verdrehsicherung (12) gegenüberliegenden Ende (17) als Universaldübel ausgebildet ist, der sich entsprechend des anzutreffenden Untergrundes spreizt oder verknotet.

12. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 1 bis 11,

dadurch gekennzeichnet, daß die Schaftverlängerung (7) einen Aufnahmekanal

(18) für eine Schraube (19) aufweist.

13. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 1 bis 12,

dadurch gekennzeichnet, daß auf der Unterseite (20) des Halterkopfes (4) Retentionsmittel (21) angeordnet sind.

14. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Retentionsmittel (21) als Riefen oder Noppen ausgebildet sind.

15. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 1 bis 14,

dadurch gekennzeichnet, daß der Auflageteller konvex ausgebildet ist.

16. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 8 und 9,

dadurch gekennzeichnet, daß der Vierkantkopf (13) der Schaftverlängerung (7) konisch ausgebildet ist.

17. Trittsicheres Befestigungselement nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,

daß die Konizität von unten nach oben läuft, so daß

der Vierkantkopf im Bereich der Auflageschulter

breiter ausgebildet ist als an seinem Eingangsbereich des Aufnahmekanals (18).