DE940813C - Drallstabilisiertes Geschoss, besonders Hohlladungsgeschoss - Google Patents
Drallstabilisiertes Geschoss, besonders HohlladungsgeschossInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf durch Drall stabilisierte Geschosse, besonders auf Hohlladungsgeschosse, die aus Geschützen mit hoher Anfangsgeschwindigkeit
abgeschossen, werden.
Es ist bekannt, daß inabesondere bei Hohlladungsgeschossen die Durchschlagswirkung durch die vom
Geschoßdrall auf die Ladung ausgeübte Zentrifugalkraft erheblich beeinträchtigt wird. Um diese nachteiligen
Auswirkungen zu vermindern, hat man bereits vorgeschlagen, die Sprengladung in. einem besonderen
Innenkörper anzuordnen, der innerhalb des Geschoßmantels mit Kugellagernunter Zwischenschaltung
einer axial nachgiebigen Abstützung drehbar gelagert ist. Damit bei Hohlladungsgeschossen der die Ladung enthaltende Innenkörper
mit einer dünnen ballistischen Haube am Ziel, auftreffen
kann, hat man auch schon vorgeschlagen, den die Hohlladung enthaltenden Innenkörper als Geschoßkopf
zu verwenden und unter Zwischenschaltung von Kugellagern mit seinem hinteren,' die
Sprengladung enthaltenden Teil· an einem nach vorn offenen Geschoßmantel frei drehbar zu lagern. Um
hierbei die Kugellager zu entlasten und gegen Deformation unter Wirkung des Axialstoßes beim Abschuß
zu schützen, hat man hierbei· vorgesehen, den Innenkörper zusätzlich zu .seinen· Kugellagern mit
einem mittleren, an· seinem Boden- angeordneten
Axiald'rucklager am Geschoßmantelboden abzustützen. Dieses Axialdrucklager soll besonders harte
Teile, nämlich eine Lagerspitze und eine Gegenplatte aus Wolframkarbid od. dgl., aufweisen, die
in weichen Stahl oder anderen, hinreichend plastischen Werkstoff eingebettet sind, der die Hartmetallteile
gegen übermäßige Stoß aus wirkung sichert.
ίο Die bekannten Ausführungen derartiger Geschosse
.sind teuer.und bieten keinen ausreichend wirksamen Schutz gegen eine bleibende Verformung
der Kugeln- und sonstigen Lagerteile, die ein freies
Drehen des Geschoß mantels um den Innenkörper verhindert.
Die Erfindung ist darauf gerichtet, diesen Nachteil zu beseitigen und' die Lagerung des Innenkörpers am Gesdhoßmantel unter Vermeidung von
auf Axialdruck beanspruchten- Kugellagern zu ver-
ao einfachen. Dies wird neuerungsgemäß dadurch erreicht, daß der Innenkörper mit seinem Boden am
Geschoßmantel unter Zwischenschaltung einer nicht metallischen und nicht zusammendrückbaren, jedoch
verformbaren, flüssig werdenden und als- Schmiermittel
wirkenden Masse abgestützt ist, 'die denStoßdrtick beim Abschuß vom Geschoßmantel auf den
Innenkörper überträgt, ihm jedoch nur einen Teil des beim Abschuß erzeugten Dralles übermittelt.
Die nicht metallische Abstützmasse besteht vorzugsweise aus thermoplastischem Stoff wie Paraffin,
Wachs od. dgl·., der unter Wirkung von Druck und Wärme flüssig wird. Dieser Stoff bildet dann, ein
hydraulisches Polster, das-die Trägheitswirkung des
Innenkörpe-rs- auf den. Geschoßmantel überträgt und
zugleich auch die Schmierung der Teile sichert.
Vorzugsweise ist der Innenkörper des Geschosses am Außenkörper bzw. Geschoßmantel mit Lagern
zentriert, die eine axiale Verschiebung beider Körper gegeneinander ermöglichen, beim Abschuß
jedoch keiner axialen Druckauswirkung unterliegen. Die Lager können durch Kugeln oder durch
Ringe aus Lagermetall gebildet sein und sind vorzugsweise am vorderen· und hinteren Ende des
inneren Geschoßkörpers angeordnet. Da die Lager beim Abschuß keiner .axialen Druckauswirkung
unterliegen, werden sie auch nicht verformt, so daß die durch den Drall bedingte Reibung auch nur
gering ist und vernachlässigt werden kann.
Das Geschoß kann so ausgebildet seih, daß der
Geschoß mantel den Innenkörper vollständig umhüllt. In diesem Fall- wird dann eines der zentrierenden
Lager, vorzugsweise das vordere Lager des Innenkörpers so gestaltet, daß e-s einen den Innenkörper
gegen axiale Verschiebung nach vorn sichernden Anschlag bildet, durch den der Außenkörper
unter dem Einfluß des Luftwiderstandes eine Verminderung des Dralles erfährt, wenn· der
Innenkörper seine Anfangsgeschwindigkeit beizubehalten sucht. Bei dieser Geschoßausführung
wird nach der Erfindung die flüssig werdende und als Schmiermittel wirkende Masse in mindestens
zwei Kammern zwischen den Bodenflächen der beiden ineinander liegenden Teile des Geschoßkörpers
untergebracht, wobei diese Kammern zum Ausgleich des beim Abschuß auftretenden Druckes
durch Kanäle untereinander verbunden sind.
Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung kann der durch den Geschoß mantel bzw. einen Teil
des Geschoßmantels gebildete Außenkörper des Geschosses am Boden durch eine in den Boden des
Innenkörpers eingelassene Büchse verschlossen ein. Bei dieser Ausführung kann sich der Druck der
Treibgase beim Abschuß zugleich auf den Außenkörper und auf den Innenkörper auswirken. Die
Flächen beider Körper, an denen sich der Stoßdruck auswirkt, werden dann zweckmäßig unter Berücksichtigung
der unterschiedlichen Massen' beider Körper so bemessen, daß sich der Vortriebsdruck
nicht auf die zwischen: den beiden· Körpern befindliche, flüssig werdende Masse auswirkt.
Die Zeichnungen zeigen Beispiele für die Ausführung des Geschosses nach der Erfindung, und
zwar zeigt
Fig. ι ein Hohlladungsgesclioß mit durch die Geschoßhül-le
verkleidetem Innenkörper teils im Längsschnitt, teils in Ansicht und
Fig. 2 gleiche Ansichten eines abgeänderten Hohlladung sgeschosses, dessen Innenkörper den vorderen
Teil der Geschoßhülle bildet.
Das Geschoß nach Fig. 1 weist einen äußeren Geschoßmantel'
1 und einen gleichachsig dazu liegenden
Innenkörper 2 mit einer Hohlladung 3 auf, deren Ausnehmung mit einer Metallauskleidung 4
bedeckt ist. Zwischen dem Geschoßmantel 1 und dem
Innenteil 2 befindet sich ein ringförmiger Hohlraum 5, der am hinteren Ende in zwei Kammern 6
und 7 übergeht. Diese Kammern sind untereinander durch eine Anzahl Kanäle 8 verbunden und mit
flüssig werdendem Stoff 9, z. B. Paraffin, gefüllt.
Der Innenkörper 2 ist im Geschoß mantel mit Lagerringen: 10, 11 aus Lagermetall1 oder Graphit
drehbar gelagert. Der Lagerring 10 ist auf den Bund 12 einer mit dem Teil 2 verschraubten Kappe
13 aufgesetzt und führt sich .an einem Zentrier ring
14, der zwischen den Teilen 15 und 16 des Geschoßkopfes
festgelegt ist. Der Lagerring 11 zentriert den Innenkörper 2 am Geschoßboden und sitzt
an einer in den- Geschoßboden eingeschraubten Büchse 23.
In den Geschoßkopf ist ein Aufschlagzünder 17 uo
eingeschraubt, dessen1 Zündkapsel-18 das Feuer beim
Aufschlag auf den Hauptzünder 19 überträgt, der seinerseits eine die Explosion der Hohlladung 3
hervorrufende Hilfs-lädung 3a zündet.
Die mit Paraffin od. dgl. gefüllte Kammer 6 ist am Umfang durch zwei Ringdichtungen 20 abgedichtet,
die in Nuten 21 an der Außenfläche des Innenkörpers 2 sitzen. Der Geschoßmantel 1 trägt
im Bereich des Bodens einen Führungsring 22, mit dem er sich beim Abschuß in den Zügen des Rohres iao
führt.
Bei dem Geschoß nach- Fig. 2 ist der Geschoß mantel
ia vorn offen und der kegelförmige Geschoßkopf
i6a durch den Kopf des Innenkörpers 2a gebildet,
der in kreisende Bewegung versetzt werden soll. Die im Geschoßboden sitzende Büchse 23a ist
hier- nicht wie bei dem Geschoß nach Fig. ι in den
Boden des Geschoßmantels, sondern in den Boden des Innenteils 20 eingeschraubt. Am Geschoßboden
befinden sich daher zwei konzentrische Flächen S1
und S2 des Geschoßmantel's und des Innenkörpers.
Sind diese Flächen so bemessen, daß sie dem Verhältnis zwischen den Massen M1 und M2 des Geschoßmantel's
I0 und des Innenteils 2a samt Zubehör
entsprechen, so sind die Vortriebskräfte und demzufolge
auch die beim Abschuß auf die beiden Teile einwirkenden Beschleunigungen gleich. Bei der Ausführung
des Geschosses nach Fig. 2 wird daher die Druckübertragung beim Abschluß auf die flüssig
werdende Füllung 9 vermindert oder sogar aufgehoben.
Die bei dem Geschoß nach Fig. 1 verwendeten Lagerringe 10 und 11 sind bei dem Geschoß nach
Fig. 2 durch Kugellager 24 ersetzt, deren Kugeln am vorderen Ende und am Boden des Mantel teils ia
ao in zwei Nuten 25 der Innenfläche des Mantelteils
gelagert sind. Die mit Paraffin od. dgl. gefüllte Kammer 6a ist mit zwei Dichtungen 2O0 abgedichtet,
die dafür sorgen, daß die flüssig werdende und als Schmiermittel wirkende Füllung in der Kammer
verbleibt. Die Kappe i60 des Geschoßkopfes kann
im übrigen am Umfang mit zur Gestihoßachse geneigten Ausfräsungen bzw. Rippen 26 versehen sein,
die die von dem Geschoßmantel I0 übertragene Kreiselwirkung bremsen.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Drallstajbil'iaiertes Geschoß, besonders Hohlladungsgeschoß, mit einem die Ladung enthaltenden Innenkörper, der am oder im Geschoßmantel· unter Zwischenschaltung einer axial nachgiebigen Abstützung drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenkörper (2, 2a) mit seinem Boden im äußeren Geschoßmantel· (1, ia) unter Zwischenschaltung einer nicht metallischen und nicht zusammendrückbaren, jedoch verformbaren, flüssig werdenden und als Schmiermittel wirkenden Masse (9) abgestützt ist.
- 2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenkörper am Außenkörper mit Lagern (10, 11 bzw. 24) zentriert ist, die eine axiale Verschiebung beider Körper gegeneinander ermöglichen, beim Abschuß jedoch keiner axialen Druckauswirkung unterliegen.
- 3. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützmasse (9) in mindestens zwei Kammern (6,7) zwischen den Bodenflächen der beiden ineinanderliegenden Teile untergebracht und die Kammern durch Kanäle (8) untereinander verbunden sind.
- 4. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschoßmantel (1) am Boden durch eine Büchse (23J verschlossen ist.
- 5. Geschoß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Büchse (23) als Träger für den hinteren Lager ring (11) des Innenkörpers (2) dient.Angezogene Druckschriften:Französische Patentschrift Nr. 985 015; USA.-Patentschrift Nr. 1305 216.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 509 683 3.56
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