DE938867C - Zweistrahl-Betatron - Google Patents
Zweistrahl-BetatronInfo
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Description
In einem Betatron können bekanntlich die Elektronen nach ihrer Beschleunigung durch eine Expansion
oder Kontraktion des Gleichgewichtskreises nutzbar gemacht werden. Dazu kann eine besondere Wicklung
(Expansionswicklung oder Kontraktionswicklung) dienen, welche mindestens einen Teil des beschleunigenden
magnetischen Flusses umfaßt und welche, wenn sie vom Strom durchflossen ist, das
während des Beschleunigungsvorganges einzuhaltende Verhältnis vom Beschleunigungsiiuß zu Steuerfeldstärke
und damit den Radius des Gleichgewichtskreises verändert.
Es ist eine besonders vorteilhafte Einrichtung für die Erzeugung von Stromimpulsen in einer solchen
Wicklung bekannt, durch welche der Gleichgewichtskreis vergrößert wird. Dabei ist die Expansions
wicklung mit der Serienschaltung eines Kondensators und zweier gittergesteuerter Gas- oder Dampfentladungsröhren
(Steuerröhren) verbunden, welch letztere unter sich mit entgegengesetzten Durchlaßrichtungen
parallel geschaltet sind. Die Steuerröhren werden abwechslungsweise jeweils dann leitend gemacht,
wenn der beschleunigende magnetische Fluß einen Extremwert erreicht, und es entstehen jeweils
in diesen Zeitpunkten, wenn die Elektronen ihre maximale Geschwindigkeit erreicht haben, Stromimpulse
(Expansionsimpulse) in der. Expansionswicklung. Der besondere Vorteil dieser bekannten Einrichtung
liegt im äußerst geringen erforderlichen Aufwand. Vor allem ist keine besondere Stromquelle
für die Expansionsimpulse notwendig; die benötigte Energie wird vielmehr dem von der Expansionswick-
lung umfaßten Teil des magnetischen Flusses entnommen. Die Einrichtung ist insbesondere für sogenannte
Zweistrahl-Betatrons geeignet, welche Elektronen abwechslungsweise in beide Umlauf richtungen
beschleunigen.
Es sind sodann Einrichtungen bekannt oder vorgeschlagen worden, welche dasselbe Prinzip verwenden,
wie es der beschriebenen Einrichtung zugrunde liegt, welche es aber gestatten, die Energie der Elektronen
ίο des einen Strahls oder beider Strahlen willkürlich zu
verändern. Dazu muß der Zeitpunkt der Expansionsimpulse relativ zur Phase der Wechselspannung,
welche das Betatron speist, veränderbar sein. Es muß aber gleichzeitig darauf geachtet werden, daß die
Expansionsimpulse die richtige Amplitude aufweisen, welche mit Vorteil proportional zur - gewünschten
Elektronenenergie ist. Bekannt bzw. vorgeschlagen sind Einrichtungen zur Einstellung der Energien
beider Strahlen, wobei beide Strahlen stets dieselbe Energie aufweisen, und Einrichtungen zur Einstellung
der Energie des einen Strahles, wobei die Energie des zweiten Strahles stets wenigstens angenähert auf
ihrem Maximalwert bleibt.
Schließlich ist eine Einrichtung vorgeschlagen worden, mittels welcher wahlweise Expansionsimpulse
oder Kontraktionsimpulse erzeugt werden können. In dieser Einrichtung kann die Serienschaltung von Kondensator
und Steuerröhren mittels eines Umschalters wahlweise mit der Expansionswicklung oder mit der
Serienschaltung vonExpansionswicklung undErregerwicklung des Betatrons verbunden werden. Dieselbe
Maßnahme ist auch im erfindungsgemäßen Betatron anwendbar; der Einfachheit halber wird jedoch im
folgenden nur die Erzeugung von Expansionsimpulsen behandelt.
Die Erfindung betrifft nun ein Zweistrahl-Betatron, das ebenfalls eine Expansionswicklung enthält, welche
von wenigstens einem Teil des Beschleunigungsflusses durchsetzt wird und welche mit der Serienschaltung
eines Kondensators und zweier mit entgegengesetzten Durchlaßrichtungen zueinander parallel geschalteter
gittergesteuerter Gas- oder Dampfentladungsröhren (Steuerröhren) verbunden ist. Es fehlen also auch im
erfindungsgemäßen Betatron besondere Stromquellen für die Expansionsimpulse. Im erfindungsgemäßen
Zweistrahl-Betatron können aber, imGegensatz zu den bekannten bzw. vorgeschlagenen Einrichtungen, die
Energien der beiden Strahlen unabhängig voneinander eingestellt werden.
Das dem erfindungsgemäßen Betatron zugrunde liegende Prinzip wird an Hand der Fig. ι bis 4 erklärt.
Die Fig. 1 zeigt ein Ersatzschaltbild des Betatrons,
welches nur die zur Erklärung notwendigen Teile'enthält. Die Erregerwicklung P, welche sowohl das beschleunigende
Magnetfeld wie auch das Steuerfeld erzeugt, wird über die Klemmen S, T aus einer Phase
des Drehstromnetzes gespeist. Mit der Wicklung P ist die Expansionswicklung W magnetisch gekoppelt.
An den Klemmen dieser Wicklung liegt der Kondensator C in Serie zu den beiden Steuerröhren F1, F2.
Diese Steuerröhren sind einander mit entgegengesetzten Durchlaßrichtungen parallel geschaltet. Die elektrische
Verbindung zwischen Expansionswicklung W und Kondensator C erfolgt jeweils beim Zünden einer
der Steuerröhren mittels der passend verlaufenden Zündspannungen UV bzw. Uz«·
Die Fig. 2 zeigt die zeitliche Ordnung im Ablauf einiger wichtiger Vorgänge. Sie umfaßt eine Periode
der speisenden Wechselspannung. Die Beschleunigung der Elektronen für den ersten Strahl beginnt bei der
Phase α =0°; sie dauert bis höchstens α = go0
(Pfeil I). In diesem Zeitpunkt erreichen die Elektronen die maximal mögliche Energie Emax. Die Beschleunigung
kann aber durch Expansion des Gleichgewichtskreises auch zu einem beliebigen früheren
Zeitpunkt Ct1 abgebrochen werden, wenn nicht die
volle Energie benötigt wird. Die erreichte Energie ist dann E1 = Emax ·. sin Ct1. Die Beschleunigung der
Elektronen für den zweiten Strahl in der anderen Umlaufrichtung (Pfeil II) beginnt bei α = i8o° und
dauert bis höchstens α = 270°. Auch sie kann zu einem beliebigen früheren Zeitpunkt ct2 beendet
werden. ·
Die Fig. 2 zeigt weiterhin die durch den Beschleunigungsfluß
in der Expansionswicklung induzierte Spannung U{. Sie verläuft nach der Funktion
U1 = ZJ0 · cos a, wobei die Amplitude U0 durch
die Anordnung der Expansionswicklung und durch ihre Windungszahl .gegeben ist.
Die Fig. 2 zeigt schließlich das Prinzip der Erzeugung von Expansionsimpulsen. Es sei angenommen,
daß der Kondensator C (Fig. 1) zunächst auf die
Spannung U0 = UV' aufgeladen sei. Im Zeitpunkt ax
werde die Steuerröhre F1 gezündet. Wäre sie für beide Stromrichtungen leitend, so würde sich der Kondensator
oszillatorisch über die Expansionswicklung W entladen, gemäß der mit stark vergrößertem Zeitmaßstab
gestrichelt eingezeichneten gedämpften Sinusschwingung. In Wirklichkeit gestattet aber die Steuerröhre
nur einen Stromfluß in einer Richtung. Die Schwingung wird also nach einer Halbperiode abgebrochen,
wie es durch die ausgezogene Kurve U0 dargestellt ist. Zufolge der geringen Dämpfung des
aus C, W und F1 bestehenden Schwingungskreises liegt
die nach der Zündung am Kondensator herrschende Spannung U0 = Un, um praktisch gleich viel unter
der momentanen Klemmenspannung Un? der Expansionswicklung,
wie die Spannung U^ darüber lag. Durch die Expansionswicklung ist bei der Umladung
des Kondensators ein Stromimpuls geflossen, dessen Höhe proportional zum Spannungsunterschied
Uv'—Um>
war.
Ein analoger Entladungsvorgang ist bei a2 gezeigt.
Die Kondensatorspannung U0 besaß vor der Zündung
den-Wert UV»; nach der Zündung der Steuerröhre F2
liegt sie bei Un», wobei Un« und UV» wiederum sehr
angenähert symmetrisch zur Klemmenspannung U{ liegen, welche im Moment der Zündung den Wert Um«
aufwies.
Im gezeigten Beispiel ist der bei a2 ausgelöste Expansionsimpuls
höher als derjenige bei Ct1, denn die Spannungsdifferenz U>
—· Um» ist größer als die Spannungsdifferenz Un' — Um>. Nun ist es bekanntlich
vorteilhaft, wenn die Amplitude jedes Expansionsimpulses und damit die jeweilige Spannungsdifferenz
U h
g pg proportional zur erreichten Elektronen-
energie ist, also proportional zu sin a. Wird also zur Expansion der auf maximal mögliche Energie beschleunigten
Elektronen bei α = go° eine Spannungsdifferenz JJ1 benötigt (dieser Wert ist einerseits durch
die Bauart der Expansionswicklung und anderseits durch die gewünschte Vergrößerung des Gleichgewichtskreises
bestimmt), so beträgt diese Differenz im allgemeinen Fall Uv — Ui= U1- sin α. Da nun Danach
der Funktion U0 · cos α verläuft, ist die notwendige
Kondensatorspannung U'„/ resp. Uv» in Abhängigkeit
von den Expansionszeitpunkten Ct1 resp. a2
gegeben durch die Funktion
Uv> = CT0 · cos Ci1 + U1- sin OL1
bzw.
Uv" = U0 · cos Ci2 + U1- sin a2.
Nach den Expansionen liegt die Kondensatorspannung Uc bei den Werten
Un' = U0 ■ cos Ci1 — U1- sin O1
bzw.
Unir = JJ0 · cos Gt3 — U1- sin cta.
Erfindungsgemäß wird nun die jeweils für die nächste Expansion benötigte Kondensatorspannung
Uvv (bzw. ZJ1/) dadurch aus der von der vorhergegangenen
Expansion stehengebliebenen Kondensatorspannung Un' (bzw. Un") gewonnen, daß die Steuerröhre,
welche die vorhergehende Expansion bewirkt hat, vor der nächsten Expansion noch einmal gezündet
wird. Der Zeitpunkt a3 (bzw. a4) für diese zusätzliche
Zündung wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung so gewählt, daß sich der Kondensator vom alten
Spannungswert Un> (bzw. Un») gerade auf den benötigten
neuen Spannungswert Uv« (bzw. Un') umlädt.
Die Umladung muß daher zu demjenigen Zeitpunkt geschehen, in welchem die Klemmenspannung Uj
in der Mitte zwischen dem alten und dem neuen Spannungswert liegt. Für den als vorteilhaft bekannten
Fall, nach dem die Amplituden der Expansionsimpulse proportional zur Elektronenenergie sind,
errechnet sich aus den weiter oben angegebenen Formeln leicht, daß die Phasen as bzw. at gegeben sind
durch die Beziehungen
cos (Z3 = — (cos Ci1 -f- cos «2 — k (sin ax — sin Ct2))
bzw.
cos Ci4 = — (cos Ci1 + cos Ci2 + k (sin Ci1 — sin α2)) ,
wobei
k =
El.
U0'
Die Fig. 3 zeigt die interessierenden Spannungsverläufe in einem erfindungsgemäßen Betatron für den
dargestellten Fall; sie umfaßt wiederum eine Periode der speisenden Wechselspannung. Es ist der Einfachheit
halber angenommen, daß die notwendige Impulsspannung Uv — Uf zur Expansion bei maximaler
Energie gleich der Amplitude der in der Expansionswicklung induzierten Wechselspannung sei; es gilt also
U1 = U0 und A = I. Dieser Zustand läßt sich, wenn
erwünscht, durch geeignete Dimensionierung der Expansionswicklung realisieren. Die für eine Expansion
notwendige Spannung Uv verläuft also in Abhängigkeit
von der Expansionsphase α nach der Funktion U0 ■ ]/!"· sin (α+π/4) (gestrichelte Kurve); nach
jeder Expansion besteht am Kondensator die Spannung Un = U0- YT · cos (α + π/4) (strichpunktierte
Kurve).
Als Beispiel sei nun angenommen, daß der erste Strahl bei der Phase O1 = 60° expandiert wird, der
zweite Strahl bei der Phase a2 = 2oo°. Der erste Strahl
weist also rund 87°/,,, der zweite Strahl rund 35% der maximal möglichen Energie auf. Die beiden Steuerröhren
V1 bzw. F2 werden also bei denPhasen Ci1 = 6o°
bzw. a2 = 200° gezündet. Bei der Phase Ct1 springt
die Kondensatorspannung vom Wert ZJ1/ = 1,37 · U0
auf den Wert Un'-= — 0,37· U0; bei der Phase a2
betragen die entsprechenden Werte Uv» = —1,28 · U'„
bzw. UnIi = — 0,60 · U0. Erfindungsgemäß wird nun
die Steuerröhre F1 zusätzlich bei der Phase as = 1460
gezündet. Bei dieser Phase liegt nämlich die Klemmenspannung der Expansionswicklung bei — 0,825 ' U0,
d. h. gerade in der Mitte zwischen dem bestehenden Wert Un' ■= — 0,37 · U0 und dem nächsten benötigten
Wert Uvii = —1,28 · ZJ0. Am Kondensator steht
also, noch bevor die Beschleunigung der Elektronen für den zweiten Strahl begonnen hat, die für dessen
Expansion bei a = 200° notwendige Spannung zur Verfügung. Nach dieser Expansion wird in analoger
Weise die Steuerröhre F2 zum zweitenmal gezündet, und zwar bei der Phase 04 = 293 °, bei welcher die Spannung
U{ mit 0,385 · ZJ0 in der Mitte zwischen der
seit der zweiten Expansion bestehenden Spannung UnIi = — 0,60 · ZJ0 und der für die nächste Expansion
benötigten Spannung ZJ„/ = 1,37 · ZJ0 liegt. Der untere
Teil der Fig. 3 zeigt die Lagen und Größen der Stromimpulse, welche durch die Expansionswicklung fließen.
Die Impulse I und III sind Expansionsimpulse, welche die bei a = o° bzw. a = 180° begonnenen Beschleunigungsvorgänge
beenden. Es ist ersichtlich, daß die Impulshöhen proportional zu den in den Expansionszeitpunkten erreichten Elektronenenergien sind und
daß die Polaritäten der Expansionsimpulse abwechseln entsprechend den abwechselnden Umlaufrichtungen
der Elektronen. Die Impulse II und IV, welche 'bei den Umladungen des Kondensators auf
die jeweils für die nächste Expansion benötigten Spannungswerte entstehen, haben keinen weiteren
Einfluß auf die Funktion des Betatrons, da sich zu den Zeitpunkten ihres Auftretens keine Elektronen auf
dem Gleichgewichtskreis befinden.
Zusammenfassend ist also das erfindungsgemäße Betatron dadurch gekennzeichnet, daß jede Steuerröhre
nach dem ihm zugeordneten Expansionsvorgang, aber vor dem nächsten Expansionsvorgang noch iao
einmal gezündet wird. Mit Vorteil erfolgt diese zusätzliche Zündung wenigstens angenähert zu dem Zeitpunkt,
in welchem die durch den Beschleunigungsfluß in der Expansionswicklung induzierte Spannung U1
in der Mitte liegt zwischen der seit der vorausgegangenen Expansion am Kondensator liegenden Spannung
Un und der für die nächste Expansion benötigte
Spannung Uv<
Die naturgemäß · stets vorhandenen Widerstände
bewirken, daß die Spannungsdifferenzen Un — U.
nicht gleich den Spannungsdifferenzen Uv — Um sind,
sondern etwas kleiner als diese. Die Verkleinerung beträgt in der Praxis etwa 5 bis 15%. Die Konsequenzen
dieser Verkleinerung sind meist unbedeutend. Sollen sie aber vermieden werden, so können die
ίο Phasen a3, a4 der zusätzlichen Zündungen um einen
geringen Betrag größer als der weiter oben berechnete Wert gewählt werden. Aus der Fig. 3 ist entnehmbar,
daß in diesem Fall die Spannungen U bzw. Uv' etwas größer werden, wodurch der dämpfende
Einfluß der Widerstände kompensiert werden kann. Es kann auch gemäß einer Weiterausbildung des
Erfindungsgedankens nach dem in Fig. 4 skizzierten ' Programm gearbeitet werden. Danach wird zwischen
der eine Expansion bewirkenden Zündung (ax bzw. a2)
und der erfindungsgemäß vorgesehenen zusätzlichen Zündung (a3 bzw. a4) einer Steuerröhre die andere
Steuerröhre gezündet, und zwar bei den Phasen a5
bzw.. (Z6. Es ist ersichtlich, daß dann bei den Phasen
a3 bzw. a4 der zusätzlichen Zündungen größere Spanas
nungsdifferenzen Un-Un als beim Programm nach
Fig. 3 zur Verfügung stehen. Auf Grund des Programms nach Fig. 4 kann übrigens praktisch zu jeder
beliebigen Expansionsphase ein Expansionsimpuls von beliebiger Amplitude hergestellt werden. Es kann
also insbesondere für gewisse Zwecke von der im allgemeinen vorteilhaften Norm abgewichen werden,
gemäß welcher diese: Amplitude proportional zur erreichten Elektronenenergie sein soll.
Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Betatron werden die Zündimpulse
bei den Phasen %, a2, as und a4 (Fig. 3) durch je einen
einstellbaren Phasenschieber in Verbindung mit einer von diesem gespeisten impulsformenden Schaltung
erzeugt. Derartige Anordnungen sind in mannigfachen Ausführungsformen bekannt. Die zwei Phasenschieber
zur Festlegung der Expansionszeitpunkte und damit der gewünschten Elektronenenergie erzeugen Impulse,
welche in den Bereichen 0° < Cc1 <
90° bzw. 180° < (X2 <■ 27°° verschiebbar sind. Die Phasenschieber
zur Erzeugung der Impulse für die zusätzlichen Zündungen bei den Phasen 90° <
as < 180° bzwfc
2700 < a4 <
360° können von Hand, z.B. unter Benutzung eines Kathodenstrahloszülographen, eingestellt
werden; vorteilhafter ist j edoch ihre Einstellung
auf das Maximum der Elektronenausbeute. Dadurch werden die Einflüsse der Dämpfung von selbst eliminiert.
Bequemer zu bedienen sind natürlich Betatrons, bei welchen nur die Expansionsphasen ax und- a2 je
nach den gewünschten Elektronenenergien von Hand einstellbar sind, wobei besondere Mittel zur selbsttätigen
Herstellung von Impulsen für die zusätzlichen Zündungen bei den richtigen Phasen a3 bzw. a 4 vorhanden
sind. Jede dieser Phasen hängt nach den weiter oben abgeleiteten Zusammenhängen von den
beiden Expansionsphasen ab.· Es können also beispielsweise die gemäß dem beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel
vorhandenen Phasenschieber für die Erzeugung der zusätzlichen Impulse über ein geeignetes
mechanisches Getriebe mit den Phasen-Schiebern für die Erzeugung der Expansionsimpulse
gekoppelt sein. Es können auch die Phasen für die zusätzlichen Zündungen unter Anwendung eines
geeigneten Regelverfahrens z. B. gemäß der schweizerischen Patentschrift (Gesuch 76 998) selbsttätig auf das
Maximum der Elektronenausbeute eingestellt werden. Die Fig. 5 zeigt als weiteres Beispiel die Erzeugung
der Impulse für die zusätzlichen Zündungen mit rein elektrisch arbeitenden Mitteln. Es sind zunächst die
schon an Hand der Fig. 1 erklärten Teile dargestellt. Zusätzlich werden die Schaltungen zur Erzeugung
der Expansionsimpulse und der zusätzlichen Impulse gezeigt. Die Einrichtung enthält zwei identische
Schaltungen, von denen die eine, welche im gestrichelten Rechteck II enthalten ist und ausführlich
zu besprechen sein wird, die Zündimpulse für die Steuerröhre V2 bei den Phasen a2 und a4 erzeugt. Die
andere Schaltung, welche die Zündimpulse für die Steuerröhre F1 erzeugt, ist durch das mit I bezeichnete
Rechteck symbolisiert.
Bei den folgenden Ausführungen ist vorausgesetzt, daß jede Steuerröhre dann zündet, wenn seine Gitterspannung,
von negativen Werten herkommend, den Wert Null erreicht. Trifft diese Voraussetzung für die
zur Verwendung vorgesehenen Steuerröhren nicht zu, so kann eine konstante Gittervorspannung passender
Größe vorgesehen werden, wobei dann die gezeigte Einrichtung in unveränderter Form verwendbar ist.
Zunächst wird" die Erzeugung des Expansionsimpulses bei der willkürlich einstellbaren Phase aa
besprochen. Dabei wird davon ausgegangen, daß der Punkt M der Schaltung dasselbe Potential wie der
Punkt B aufweist, welcher mit der Kathode der Steuerröhre F2 verbunden ist. Daß diese Voraussetzung im
hier interessierenden Intervall 180° < Ot2 <
270° tatsächlich besteht, wird weiter unten begründet werden. Im Transformator T1 wird aus einer sinusförmig verlaufenden
Primärspannung U1 durch Sättigungserscheinungen im Eisenkern als Sekundärspannung U2
eine Folge von abwechselnd positiven und negativen kurzdauernden Impulsen erzeugt. Die Primärspannung
wird aus dem willkürlich einstellbaren Phasenschieber D2 bezogen. Dabei ist die Phase der Spannung
ZJ1 in einem derartigen Bereich verschiebbar, daß die
positiven Impulse zu einer beliebig wählbaren Phase des Intervalls i8o°
< a2 < 2700 auftreten. Auf das
fest eingestellte Phasendrehglied, welches in der Figur durch einen Kondensator und einen Widerstand symbolisiert
ist, wird noch zurückzukommen sein. Damit die Steuerröhre F2 durch die positiven Impulse gezündet
werden kann, liegt an seinem Steuergitter normalerweise eine konstante negative Gittervorspannung
Ug. Diese ist in Serie zur Impulsspanriung
U2 geschaltet, und ihre Größe soll der Impulsamplitude
entsprechen. Die Gleichspannung Ua wird über den
-leichrichter G1 und den Transformator T2 aus der
vom Phasenschieber T2, stammenden Wechselspannung
U0 erzeugt.
Nun wird die Erzeugung der Spannung für die zusätzliche Zündung der Steuerröhre F2 bei der Phase
Ct4 besprochen. Diese Zündung muß gemäß den weiter
oben angegebenen Beziehungen dann erfolgen, wenn (gleich Fig. 3)
Un,,
oder
ist.
ίο Gemäß Fig. 5 wird am Widerstand R2 des Spannungsteilers
S1, S, S2 eine Spannung U3 abgegriffen, welche
proportional zur Spannungsdifferenz U{ — Un,, verläuft:
ZJ3 = p ■ (Ui— Un,,). Zu dieser Spannung
wird eine zur Spannung U1 proportionale Spannung ZJ^
addiert, welche aus dem Transformator T3 stammt:
ZJ^ = p · U1. Die Primärwicklung dieses Transformators
wird dazu aus derselben Phase des Drehstromnetzes gespeist wie die Erregerwicklung P des Betatrons.
Schließlich muß von der Summe ZJ3 -f U1,
= ρ · (2 Ui ■—■ Un") einezur Spannung ZJ1/proportionale
Spannung p · Uv, subtrahiert werden. Dies ist eine
Gleichspannung ZJ4, deren Höhe nach den weiter oben abgeleiteten Beziehungen von der mit dem Phasenschieber
D1 eingestellten Phase ax abhängt gemäß der
Bedingung ZJ\=p-Ui-']/-z · sin (ax + π/4). Eine
solche Gleichspannung wird über den Gleichrichter G2 und den Transformator T1 aus der vom Phasenschieber
D1 gelieferten Wechselspannung ZJ5 gewonnen,
wenn ZJ5 die geometrische Summe der Spannung an der beweglichen Sekundärwicklung des
Phasenschiebers und der Spannung der Phase S — O ist. Dies ist bei der gezeichneten Serienschaltung der
Sekundärwicklung d2 mit der Wicklung dx der Fall,
wenn die von der Sekundärwicklung gelieferte Spannung dieselbe Amplitude aufweist wie die Spannung
an der Primärwicklung Hx. Damit eine Drehung der
Phase der Spannung ZJ5 in einem Bereich von δ = go°
möglich ist, muß die Sekundärwicklung in einem Bereich von 2<5=i8o° verdrehbar sein. Die vom
Phasenschieber D1 gelieferte Wechselspannung ZJ5
dient gleichzeitig zur Erzeugung des Expansionsimpulses für die Steuerröhre F1 mit Hilfe der im
Block I enthaltenen Mittel. Andererseits wird die vom Phasenschieber D2 gelieferte Wechselspannung ZJ0
im Block I in die zur Herstellung des zusätzlichen Impulses für die Steuerröhre F1 benötigte Gleichspannung
verwandelt. Daß die Amplituden der Spannungen ZJ0 bzw. ZJ5 bei der Verstellung der
Phasenschieber veränderlich sind, ist für die Erzeugung der Expansionsimpulse praktisch bedeutungslos, wenn
berücksichtigt wird, daß sich Impulsspannung ZJ2 und
Gittervorspannung U0 im gleichen Maße ändern. Es
muß jedoch berücksichtigt werden, daß dann, wenn die Spannung ZJ0 beispielweise ihre maximale Amplitude
aufweist, ihre Phase um 30° gegenüber der Phase 5—T verschoben ist, welche das Betatron speist.
Aus Fig. 3 ist aber entnehmbar (s. die gestrichelte Kurve), daß die maximale Amplitude der Spannung ZJ0
bei der Phase a = 45 ° auftreten soll. Es ist daher
das fest eingestellte Phasendrehglied F vorgesehen, welches das richtige gegenseitige Verhältnis zwischen
der Phase der Impulsspannung ZJ2 und der Höhe der Gleichspannung ZJ4 herstellt.
Die Spannung am Punkt N erreicht also gerade dann den Wert Null, wenn die zusätzliche Zündung
der Steuerröhre V2 stattfinden soll. Eine nähere Untersuchung
zeigt aber, daß die Spannung am Punkt N im Intervall o° < α < i8o° nochmals den Wert Null
erreichen kann. Damit hierbei keine Zündung stattfinden kann, wird am Widerstand R3 durch den Gleichrichter
G3 und den Transformator T5 eine pulsierende
Gleichspannung erzeugt, welche aus negativen Sinushalbwellen besteht, die im genannten Intervall auftreten.
Dazu ist die Primärwicklung des Transformators T5 mit einer Spannung gespeist, deren Phase
um 90° gegenüber derjenigen der Spannung U1 verschoben
ist, also aus den Leitungen R und O des Drehstromnetzes.
Damit im Moment der zusätzlichen Zündung auch das Steuergitter der Steuerröhre F2
trotz der Gittervorspannung Ug die Spannung Null
erhält, wird zur Spannung am Punkt N eine positive Gleichspannung Ug, addiert. Diese wird über den
Gleichrichter G4 und den Transformator T2 aus der
vom Phasenschieber D2 gelieferten Wechselspannung
ZJ0 gewonnen; ihre Größe verändert sich daher beim
Verstellen der Phase a2 im gleichen Maß wie die Größe
der Gittervorspannung Ug.
Schließlich ist noch der Widerstand S4 in Verbindung
mit dem Gleichrichter G5 wirksam. Dieser Gleichrichter verbindet den Punkt M mit dem Punkt B,
sobald die in den links vom Gleichrichter gezeichneten Teilen erzeugte Spannung negativ gegenüber dem
Punkt B wird. Dies ist insbesondere im Bereich i8oc<a<27Oc der Fall, in welchem der Expansionsimpuls
für die Steuerröhre F3 auftritt. In diesem Bereich liegt also, wie weiter oben vorausgesetzt
wurde, der Punkt M an der Kathode der Steuerröhre V2,
und es sind allein die Gittervorspannung Ug und die
Impulsspannung U2 am Steuergitter der Steuerröhre
F2 wirksam Der Widerstand S4 verhindert eine
zu große Belastung der Spannungsquellen während der Zeiten, da der Gleichrichter G5 Strom führt.
Es hat sich in der Praxis als sehr vorteilhaft erwiesen, die in dem punktiert gezeichneten Rechteck
des Blockes II und die entsprechenden im Block I enthaltenen Teile durch je ein Abschirmgehäuse zu
umgeben, welches mit der Kathode der zugeordneten Steuerröhre leitend verbunden ist. Auf diese Weise
ist ein regelmäßiger Betrieb trotz der großen Potentialsprünge, die bei Umladungen des Kondensators C auftreten,,
gesichert.
Claims (8)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Zweistrahl-Betatron mit einer Expansionswicklung, welche wenigstens einen Teil des Beschleunigungsflusses umfaßt und welche mit der Serienschaltung eines Kondensators und zweier mit entgegengesetzten Durchlaßrichtungen zueinander parallel geschalteter gittergesteuerter Gas- oder Dampf entladungsröhren (Steuerröhren) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils für die nächste Expansion benötigte Kondensatorspannung aus der von der vorhergegangenen Expansion stehengebliebenen Kondensatorspannung gewonnen wird, indem jede Steuerröhre nach demihr zugeordneten Expansionsvorgang, aber vor dem nächsten Expansionsvorgang, noch einmal zusätzlich gezündet wird.
- 2. Betatron nach Anspruch i, gekennzeichnet durch vier einstellbare Phasenschieber, deren Ausgangsspannungen zur Erzeugung von Zündimpulsen dienen.
- 3. Betatron nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Phasenschieber zur Erzeugung der zusätzlichen Zündimpulse selbsttätig auf größte Ausbeute des zugeordneten Elektronenstrahls eingestellt werden.
- 4. Betatron nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Zündungen jeweils wenigstens angenähert in demjenigen Zeitpunkte erfolgen, in welchem die durch den Beschleunigungsfluß in der Expansionswicklung induzierte Spannung (JJ4) in der Mitte liegt zwischen der seit der vorangegangenen Expansion am Kondensator liegenden Spannung (Un) und der für die nächste Expansion benötigten Spannung (UΌ). '
- 5. Betatron nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch zwei unabhängig voneinander einstellbare Phasenschieber zur Einstellung der gewünschten Expansionsphasen (a± bzw. a2) und durch Mittel zur Erzeugung von zusätzlichen Zündimpulsen, deren Phasen (a3 bzw. a4) von den eingestellten Expansionsphasen abhängen.
- 6. Betatron nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Zündimpulse durch zwei Phasenschieber erzeugt werden, welche über ein mechanisches Getriebe mit den beiden unabhängig voneinander einstellbaren Phasenschiebern gekoppelt sind.
- 7. Betatron nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Erzeugung der zusätzlichen Zündimpulse rein elektrisch arbeiten.
- 8. Betatron nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der eine Expansion bewirkenden Zündung und der zusätzlichen Zündung einer Steuerröhre die andere Steuerröhre gezündet wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 509 642 2.56
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