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Tafelschere, insbesondere für das Schrägschneiden von Blechkanten
Gegenstand des Patents 843 335' ist eine Tafelschere, bei der ein das bewegliche
Messer tragender Balken in dem Gestell der Schere derart tun die Schneidkante des
feststehenden Messers als Drehachse schwenkbar gelagert ist, daß er nach Feststellen
in beliebiger Winkellage in Schneidrichtung zu bewegen ist. Bei ,einer Ausführungsform
des Patents 843 335 ist der das bewegliche Messer tragende Balken als Schwenkarm
ausgebildet, desisen Drehzapfen in kreisbogenförmigen Führungen der Seitenständer
der Schere gleitbar gelagert sind. Mit der Schere nach dem Hauptpatent können die
Konten von Blechen unter einem beliebigen Winkel schräg geschnitten werden.
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Bei Blechen, die stumpf aneinanderstoßend miteinander verschweißt
werden sollen, werden, insbesondere bei dickeren Blechen, die Kanten so abgeschrägt
ausgeführt, daß an der zu verschweißenden Stelle eine V- oder X-förmige Kehle
vorbanden ist, die mit Schweißmaterial ausgefüllt wird. Werden nun die Bleche für
eine V-Naht so abgeschrägt, daß: sich eine scharf zugespitzte Kante ergibt, so besteht
die Gefahr, daß die Spitze der Kantenschräge beim Verschweißen abgebrannt wird.
Es ist daher erwünscht, die Blechkanten so abzuschrägen, .daß an -der Blechkante
noch eine kleine senkrechte Phase stehenbleibt. Soll eine Blechkante für eine X-Naht
zugerichtet werden, so ist es erwünscht, die Zurichtung ohne Materialverlust auszuführen,
indem zunächst eine Schräge bis zur halben Dicke des Bleches angeschnitten wird
und sodann die bei dem ersten Schnitt stehengebliebene
,sienkrechte
Phase durch einen zweiten Schrägschnitt weggeschnätten und so die gewünschte Form
der Kante hergestellt wird.
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Gegenstand dieser Erfindung sind Verbesserungen und Vervollkommnungen
der Maschine nach denn Hauptpatent, durch die @es ermöglicht wird, .die vorstehend
erwähnten Kantenformen :auf der Maschine zu schneiden. Die Erfindung bezieht sich
demgemäß auf eine Tafelschere nach dem Hauptpatent, bei der ein das bewegliche Messer
tragender Balken als Schwenkarm ausgebildet ist, dessen Drehzapfen in kreisbogenförmigen
Führungen an den Seitenständern der Schere derart-gleitbar gelagert sind, daß, die
Schneidrichtung des Messers für das Schrägschneiden von Blechkanten auf einen beliebigen
Winkel einstellbar ist. Gemäß der Erfindung wird das Schrägschneiden der erwähnten
Kantenformen dadurch ermöglicht; daß die Führungen für die Lager der Drehzapfen
schwenkbar an den Seitenständern gelagert .sind.
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Die Tafelschere nach der Erfindung gestattet es, durch Schwenkung
der Führungen die Schwenkachse des Messerträgers für Schrägschnitte so einzustellen,
@daß, sich die Schneide des beweglichen Messers mit Abstand an der Schneide des
feststehenden Messers vorbeibewegt. Durch Veränderung dein Einstellung der Führungen
kann dieser Abstand so gewählt werden, daß. bei: .dem Schrägschnitt eine senkrechte
Phase von gewünschter Höhe stehenbleibt.
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Bei der Maschine nach der Erfindung werden die Führungen für die Lager
der Drehzapfen des Messerträgers vorzugsweise so gelagert, daß ihre Schwenkachse
bei Einstellung der Schere auf Ausführung von Geradschnitten.mit der Schwenkachse
des Messerträgers zusammenfällt. Dies bietet den Vorteil, d&ß, wenn die Maschine
nach einem Schirägschnitt wieder auf Geradschnitt umgestellt werden soll, keine
weitere Verstellung außer der Verschiebung der Drehzapfenlager .des Messerträgers
nbtwendig ist. Bei der Wiedereinstellung der Maschine auf Geradschnitt brraucht
also die vorher für den Srhrägschnitt durrchgeführte Schwenkung der Führungen recht
erst wieder rückgängig gemacht zu werden.
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Für die Schwenkung werden die Führungen zweckmäßig mit Schneckenverzahnungen
versehen, so daß sie mittels Handrad und Schnecke einstellbar sind.
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Beim Ausführen von Schrägschnitten treten sehr beträchtliche Schubkräfte
auf, die das Blech über das feststehende Messer hinweg zu. verschieben suchen. Zur
Vermeidung der Verschiebung des Bleches ruß daher ein sehr kräftiger Niederhalter
vorgesehen wenden, der die -ganze Maschine erheblich verteuert. Gemäß der Erfindung
werden die Schubkräfte .durch einen schwenkbaren Anschlag aufgenommen, an dem sieh
die schräg zu beschneiidende Blechkante abstützt und der vorzugsweise durch einen
Kraftantrieb in seine Arbeitslage schwenkbar ist. Damit ein Auftxeffen des beweglichen.
Messers- auf den Anschlag vormieden wird, ist es zweckmäßig, einen in die Bahn des
Messerträgers ragenden Nocken od. dgl. vorzusehen, der den, Anschlag in Abhängigkeit
von der Bewegung des Messerträgers im richtigen Zeitpunkt entgegen ,der Kraft federnder
Mittel zurüakschwenkt. Die federnden Mittel können in das Antriebsgestänge des Anschlages
eingeschaltet sein, oder aber .es kann für den Antrieb ein Preßluftzylinder benutzt
werden, dessen Luftfüllung dann das federnde Mittel darstellt.
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Statt,die Führungen der Drehzapfen des schwenkbaren Messerträgers
verschwenkb,ar vorzusehen, kann die Anordnung auch so getroffen werden, .daß ein
um eine zur Schneidkante des feststehenden Messers parallel liegende Achse schwenkbarer
Anschlag vorgesehen wind, der in seiner Länge .einstellbar ist, wobei das Blech
und der im Bereich dies Anschlages befindliche Abschnitt des feststehenden Messers
entgegen der Kraft federnder Mittel aus der Schneidstellung meine Lage außerhalb
der Bahn. des beweglichen Messers zurückschiebbar sind. Diese Ausführung bietet
zusammen mit der Schwenkbarken der Führrun,gen,eine äußerst genaue Feineinstellmöglichkeit.
Sie ist insbesondere auch für Tafelscheren geeignet, bei denen der das bewegliche
Messer tragende Messerbalken in gerad-Enigen Tührungen nach Art eines Schlittens
:geführt ist.
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An Stelle nur eines Anschlages können auch mehrere Anschläge, die
unabhängig voneinander in Arbeitsstellung-- schwenkbar sind, vorgesehen werden.
Dies empfiehlt sich besonders für das Zurichten: von Blechkanten für X-Schweißnähte.
In diesem Fall wird beispielsweise :ein Anschlag so vorgesiehen, daß er die geradgeschnittene
Blechkante mit der Schneidkante des feststehenden Messiers abschließen läßt, so
daß der erste Schrägschnitt mit -einer senkrechten Phase biss zur halben Blechdicke
ausgeführt werden kann. Der zweite Anschlag wird dann, mit einer entsprechenden
Schrägfläche ausgeführt, so eingestellt, däß, er beim Einschwenken in seine Arbeitslage
den in seinem Bereich befindlichen Abschnitt des feststehenden Mes Fers ientgegen
Federkraft zurückdrückt und das gewendete Blech so festhält, da@ß die :senkrechte
Phase der Blechkante sich genau über der Schneidkante ides. feststehenden Messers
befindet. Beide Anschläge werden in der angegebenen Weise, durch die iBewegung -des
Messerträgers gesteuert, im richtigen .Zeitpunkt selbsttätig zurückgeschwenkt.
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Die .Erfindung sei an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Fig. i zeigt ein schräg geschnittenes Blech, Fig. z ein schräg geschnittenes-
Blech mit einer Kante, ;die eine senkrechte Phase aufweist; in Fig. 3 dst ein durch
zwei Schrägschnitte für eine X-Naht =gerichtetes Blech dargestellt; Fig. ¢ zeigt
in schematischer Damstellung ein Ausführungsbeispiel der Tafels-ehere nach der Erfindung
und Fig. 5 Einzelheiten eines einstellbaren Ansichlages. Ein. auf .der Tafelschere
nach dem Hauptpatent schräg geschnittenes Blech weist eine Kantenfoirm nach Fig.
i auf. Die Kante i des Bleches läuft
geradezu messie;rartzg scharf
zu und ist daher für zu verschweißende Bleche ungünstig zugeschnitten, da die Gefahr
des Wegbrennens der scharfen Kante besteht.
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Fig. 2 zeigt eine Blechkante, wie sie auf .der Maschine nach der Erfindung
zugerichtet werden kann. Die Kante des Bleches läuft nicht mehr messerartig scharf
zu., sondern weist eine senkrechte Phase 2 auf, so daß ein Wegbrennen der Kante
verhindert ist und außerdem die zu verschweißenden Bleche mit ihren Phasen 2 stumpf
gegeneinandergeschoben und genauestens angelegt werden können.
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Fig.3 veranschaulicht den durch die Erfindung erzielten Vorteil der
Materialersparnis beim Zurichten von Blechkanten für X-Nähte. Während bisher das
Blech um den in der Figur gestrichelt eingezeichneten Betrag größer geschnitten
werden mußte, ist eine solche Größerbem@essung des zuzurichtenden Bleches bei der
Maschine nach der Erfindung nicht erforderlich. Jetzt kann das Blech durch einen
ersten Schrägschnitt so hergerichtet werden, @daß eine senkrechte Phase von der
halben Dicke des Bleches stehenbleibt. Diese senkrecht-Phase wird in ;einem zweiten
Schrägschnitt dann weggeschnitten, so daß die Kante die in Fig. 3 ausgezogen dargestellte
Form erhält.
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Bei der in Fig. 4 dargestellten Maschine sind .die Drehzapfen 3 des
schwenkbaren Messierträgers 4 in Führungskörpern 5 :gleitbar geführt. Die Führungskörper
5 sind auf Zapfen 6 schwenkbar gelagert und weisen in ihrem oberen Teil mit Schneckenverzahnung
versehene Segmente i o auf, in die Schnecken 9 eingreifen, die mittels je eines
Handrades 7 gedreht werden können. Die Einstellung kann an einer Skala 8 abgelesen
werden. Die Lagerzapfen 6 der Führungskörper 5 sind in Höhe des Tisches 26 der Tafelschere
angeordnet, so .daß dne Schwenkachse der Führungskörper 5 bei Einstellung,der Maschine
auf Gerades,chnitt, wenn also die Drehzapfen 3 des: Messerträgers 4 in den Führungen
ganz nach unten verschoben worden sind, mit der Schwenkachse des Messerträgers 4
zusammenfällt. Die kreisförmige Bahn i i des beweglichen Messers 12 kann, durch
Schwenkung der Führungskörper 5 für Einstellung der Maschine auf Schrägschnitte
so verlagert werden, daß :sich das Messer 12 mit Abstand an dem feststehenden Messer
13 vorbeibewegt. Der eingestellte Abstand ist jedoch nur bei Einstellung der Maschine
auf Schrägschnitte wirksam.
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Auf einem zwischen den Seitenständern der Maschine angeordneten Träger
16" ist um .einen Zapfen 16 schwenkbar ein Artschlag 15 vorgesehen, der über einen
Lenker mit der Kolbenstange i 9 .eines Kolbens 18 verbunden .ist. Der Kolben 18
ist in einem Zylinder 17 ;verschiebhar; der über Leitungen 2o, 20" mit Druckluft
beaufschlagt werden kann. 14 ist ein Blech, dessen Kante zugerichtet werden soll.
An dem Anschlag 15 ist ein nocken.artiger Vorsprung 21 vorgesehen, der so hemessen
ist, daß: der Träger des Messers 12 bei seiner Schwenkung auf ihn trifft und so
den Anschlag 15 entgegen der Kraft des mit Druckluft beaufs-chlagten Kolbens
18 zurückdrückt. Das Zurückgchwenken des Anschlages 15 erfolgt dabei meinem
solchen Zeitpunkt, daß das Messer 12 nicht auf .den Anschlag 15 treffen kann,
die Kante,des Bleches 14 aber doch so lange abgestützt wird, daß ein einwandfreier
Schrägschnitt zustande kommt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Maschine dürfte ohne ausführliche
Erläuterungen verständlich stein. Es sei .daher nur kurz bemerkt, daß durch Schwenkung
der Führungskörper 5 der Abstand bestimmt wird, mit dem das. Messer 12 bei Schrägschnitten
an der Schneidkante des Messers 13 vorheigehen soll, wie hoch also die s:tehengebliebene
senkrechte Phase der Blechkante sein soll.
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In -Fig. 5 ist eine Anschlagvorrichtung :dargestellt, bei der .die
Länge des: Anschlages einstellbar ist und bei der der im Bereich des Anschlages
befindliche Abschnitt des feststehenden Messers, entgegen Federwirkung zurückgedrückt
werden kann. Auf dem Lagerzapfen 16 ist ein Schwenkarm 15 gelagert,
der über einen Lenker mit der Kolbenstange i9 in Verbindung steht. Der Schwenkarnn
15 weist eine Bohrung 23 auf, in der :ein Anschlag 22 längs verschiebbar
,geführt ist. Zur Einstellung des Anschlages 22 dient ein am Grund der Bohrung quer
verschiebbarer Keil 24, der durch eine Mutter 25 angezogen werden kann. 21 ist der
in @diesem Fall an dem Schwenkarm 15 vorgesehene Nocken zurr Zurückschwenker
des Anschlages 22 durch den schwenkbaren Messerträger.
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Das feststehende Messer weist in diesem Fall .eine Unterteilung auf,
und zwar ist im Bereich des Anschlages 22 -ein Messerabschnitt 13" vorgesehen, der
an dem Tisch 26 der Maschine so befestigt und geführt ist, :daß er entgegen der
Kraft seines Gummipuffers 27 zurückgedrückt werden kann. 14 ist das auf dem Tisch
26 liegende zu beschneidende Blech. In .diesem Fall kann der Messerabschnitt 13"
durch den entsprechend weit vorgeschobenen Anschlag 22 bei dessen Hochschwenker
entgegen der Kraft des Gummipuffers 27 zurückgeschoben werden, so daß also der Artschlag
und damit die Kante ides Bleches 14 hinter der -Schneidkamte des feststehenden Messers
liegt.
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In Fig. 5 gleitet der Anschlag 22 unmittelbar auf dem Messerabschnitt
13d, so daß beim Zurückschwenken des Anschlages 22 die Sehneidkante des Messerabscluuttes
i3" auf dem Anschlag schabt. Um diesen Verschleiß der Schneidkante zu vermeiden,
kann natürlich der Anschlag 22 auch mit einer den Messerabschnitt 13" zurückdrückenden
Rolle ausgerüstet werden.