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Elektrode für Hochfrequenz-Therapie
In der Sendertechnik bereitet die
richtige Anpassung des Verbrauchers an den Sender im allgemeinen keine nennenswerten
Schwierigkeiten, da es sich hier gewöhnlich um einen genau definierten Abschlußwiderstand
handelt. In der Kochfrequenz-Therapie liegen die Verhältnisse wesentlich ungünstiger.
Bei der vorwiegend angewendeten Kondensatorfeldmethode besteht der Abschlußwiderstand
des Behandlungskabels aus der Serienschaltung einer durch die Behandlungselektroden
gegebenen Blindwiderstandskomponente und einer durch den zu behandelnden Körperteil
gegebenen Wirkwiderstandskomponente. Um eine gute Tiefenwirkung zu erzielen, wendet
man gern die Abstandsbehandlung an, d. h. man arbeitet mit einem für die beste physiologische
Wirkung geeigneten Luftabstand zwischen Elektrode und Körperoberfläche, wobei Elektroden
verschiedenen Durchmessers zur Anwendung gelangen. Variabler Abstand und Elektrodenfläche
ergeben für die Blindkomponente das beachtliche Variationsverhältnis von etwa 1
: 100. Da für die Wirkwiderstandskomponente ein Variationsverhältnis von etwa I:
:50 angenommen werden kann, ergibt sich ein Feld mit einer Vielzahl komplexer Abschlußwiderstände.
Eine befriedigende Anpassung an den Generator läßt sich jeweils nur für einen Bruchteil
all dieser Fälle erzielen, während sich für alle übrigen infolge Fehlanpassung Schwierigkeiten,
wie geringe ausgekoppelte Leistung, keine Resonanzabstimmting oder Frequenzverwerfung,
ergeben können.
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Die Erfindung hat zum Gegenstand eine Kondensator-Elektrode, welche
diese Nachteile vermeidet.
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Sie beruht auf der Überlegung, daß die Anpassung durch Konstanthaltung-
der Kapazität erreicht wird. Da der Abstand zwischen der Elektrode und dem zu behandelnden
Körper verändert wird, muß sich demzufolge die wirksame Oberfläche der Elektrode
im selben Sinne wie der Abstand ändern.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Elektrode
aus voneinander isolierten Teilelektroden besteht, die mittels einer den Abstand
beeinflussenden Vorrichtung derart zu einer gemeinsam wirksamen Elektrode zusammengeschaltet
werden, daß sich die Elektrodenoberfläche im selben Sinne wie der Abstand vom Behandlungsobjekt
ändert.
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Anordnungen zur diathermischen Behandlung mittels Elektroden, die
aus mehreren einzelnen Teilen bestehen, sind bereits bekanntgeworden.
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Bei diesen Elektroden handelt es sich um die Aufgabe, die abgegebene
Leistung durch Veränderung der Kapazität der Elektroden zu verändern. Diese Elektrode
ist für die vorliegende Aufgabe jedoch nicht brauchbar, da ja hier nicht die Änderung
der Kapazität der Elektrode, sondern gerade eine möglichst große Konstanz dieser
Kapazität bei Veränderung des Abstandes vom zu behandelnden Körper angestrebt wird.
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Die Teilelektroden liegen dabei in einer Ebene und können beliebige
Grundformen aufweisen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß es in bezug auf Herstellung
und Handhabung zweckmäßig ist, die Teilelektroden als konzentrisch angeordnete Ringe
auszubilden. Beim kleinsten möglichen Behandlungsabstand. ist hierbei nur der innere
Ring wirksam, während die äußeren und dazwischen liegenden abgeschaltet sind. Beim
größten möglichen Abstand sind alle konzentrischen Ringe gemeinsam wirksam. Beim
Übergang vom kleinsten zum größten Abstand werden die einzelnen Ringe nacheinander
zugeschaltet.
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Die Vorrichtung zu dieser Zusammenschaltung der Teilelektroden besteht
zweckmäßig aus einzelnen Kontakten oder einem gemeinsamen Kontakt, welcher von der
Bewegung des Elektrodenhalters in einer Vorrichtung zur änderung~ des Abstandes,
zweckmäßigerweise in einem geschlossenen Isolierstoffgehäuse, gesteuert wird. Dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen,- daß die Köntakte- auf einer im entspannten
Zustand gekrümmten Feder angeordnet sind, die bei Vergrößerung des Elektrodenabstandes
in den ebenen Zustand übergeführt wird, wobei von ihr nacheinander die Kontakte
auf die Elektroden gedrückt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeichnung dargestellt.
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Abb. I zeigt eine Elektrode für UKW-Therapie im Querschnitt, Abb.
2 die Anordnung der Teilelektroden in Form konzentrisch gelagerter Ringe und Abb.
3 das Verhalten der Elektrodenkapazität in Abhängigkeit vom Elektrodenabstand.
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Abb. I zeigt eine UKW-Therapie-Elektrode, wie sie von Schliephake
vorgeschlagen wurde und vielfach benutzt wird. In einem Isolierstoffgehäuse I befindet
sich eine ebene Metallplatte2, welche mit einem konzentrisch befestigten Zapfen
3 versehen ist. Der Zapfen 3 wird in einer Buchse 4 geführt, die einerseits einen
Anschluß 5 für Zuleitungen vom UKW-Generator besitzt und andererseits in einem zapfenartigen
Ansatz 6 des Gehäuses I befestigt ist. Der Zapfen 6 dient zur Halterung des Elektrodengehäuses
durch besondere Vorrichtungen. In dem Gehäuse kann die Elektrode 2 zwischen den
beiden planparallelen Flächen verschoben werden. Gemäß der Erfindung ist die Elektrode
2 aus einzelnen konzentrisch angeordneten Ringen ausgeführt, welche auf einem gemeinsamen
Isolierstoffträger 8 befestigt sind. Es ist somit nur die innere Scheibe 2a über
den Zapfen 3 mit dem Generator ständig leitend verbunden. An der Zuleitung liegt
auch eine im entspannten Zustand gekrümmte Feder 7, welche an ihrer den Elektroden
zugewandten Seite Kontakte besitzt. Wird die Elektrode nun von der Stirnseite IaX
welche auf dem zu behandelnden Körper aufliegt, nach der Rückseite Ib bewegt, so
werden nacheinander über die Feder 7 die Elektrodenringe 2b, 2c und 2d mit dem Bolzen
3 leitend verbunden und somit als Kapazität wirksam.
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Abb. 2 zeigt die Elektroden 2a bis 2d in Aufsicht. Die Kontaktfedern
7, die kreuzweise angeordnet sind, sind erkennbar.
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Abb. 3 zeigt auf der Abszisse den Elektrodenabstand in Millimetern,
der durch Verschiebung der Elektrode zwischen den Gehäusewandungen 1a und 1b hergestellt
werden kann, und die vom Abstand abhängige Elektrodenkapazität bei einer Elektrode
entsprechend der Erfindung. Es ist erkennbar, daß die Kapazität nur zwischen den
nahe zusammenliegenden Werten Cr und C2 schwankt, während sie bei einer Elektrode
ohne die erfindungsgemäße Einrichtung proportional zum Abstand absinken würde (gestrichelte
Linie).
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Durch die erfindungsgemäße Elektrode ist ferner ein Auswechseln von
Elektroden für die Wahl einer anderen Bestrahlungsfläche nicht mehr erforderlich,
wodurch die Behandlungstechnik erleichtert wird.
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PATFNTANspnücnE: I. Kondensator-Elektrode für UKW-Therapie, die von
dem zu behandelnden Körper isoliert ist und deren Abstand veränderbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektrode aus voneinander isolierten Teilelektroden besteht,
die mittels einer den Abstand beeinflussenden Vorrichtung derart zusammenschaltbar
ausgeführt sind, daß sich die Elektrodenoberfläche im selben Sinne wie der Abstand
vom zu behandelnden Körper ändert.