DE937533C - Elektrische Einrichtung mit Fluessigkeitswiderstand - Google Patents

Elektrische Einrichtung mit Fluessigkeitswiderstand

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DE937533C
DE937533C DEB21481A DEB0021481A DE937533C DE 937533 C DE937533 C DE 937533C DE B21481 A DEB21481 A DE B21481A DE B0021481 A DEB0021481 A DE B0021481A DE 937533 C DE937533 C DE 937533C
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Description

  • Elektrische Einrichtung mit Flüssigkeitswiderstand Die Erfindung betrifft eine elektrische Einrichtung mit Flüssigkeitswiderstand und besteht im wesentlichen darin, daß mindestens zwei einander gegenüberstehende Elektroden in einer Kammer kleinen Rauminhalts angeordnet sind, die über wenigstens zwei Leitungen unterschiedlicher Höhenlage mit einem eine leitende Flüssigkeit enthaltenden Behälter verbunden ist, wobei die Leitungen dem Flüssigkeitsstrom Widerstand bieten und zwischen dem Behälter und der Kammer einen Flüssigkeitsumlauf begrenzten Umfanges durch Thermosyphonwirkung ermöglichen.
  • Die Wirkungsweise der Einrichtung beruht auf dem großen Unterschied zwischen dem Widerstandswert einer Flüssigkeit, - z. B. Wasser, und dem ihres Dampfes. Die Einrichtung ist so bemessen, daß der von der einen Elektrode durch die in der Kammer enthaltene Flüssigkeit zur anderen Elektrode fließende Strom beim Erreichen oder Überschreiten einer bestimmten Schwellenstromstärke eine Verdampfung dieser Flüssigkeit bewirkt, und zwar um so vollständiger und rascher, je kleiner die zwischen den Elektroden befindliche Flüssigkeitsmenge ist. Diese Verdampfung verursacht eine beträchtliche Vergrößerung des Widerstandes der Einrichtung und infolgedessen ein Absinken der Stromstärke.
  • Der in der Kammer erzeugte Dampf kann infolge des dem Flüssigkeitsumlauf in den Verbindungsleitungen entgegenstehenden Strömungswiderstandes nicht sofort - durch vom Behälter kommende Flüssigkeit ersetzt werden. Indessen ist die Kammer nach .einer gewissen Zeit, die im wesentlichen von den Abmessungen der Leitungen abhängt, von neuem mit Flüssigkeit gefüllt. Der Widerstand der Einrichtung nimmt ab, und die Stärke des sie durchfließenden Stromes wird daher größer. Wenn die an die Elektroden angelegte Spannung stets einen solchen Wert beibehält, daß der durch die Kammer fließende Strom gleich oder größer als der oben bestimmte Schwellenwert ist, setzt sich der Vorgang der Verdampfung der Flüssigkeit und .des anschließenden Zurückströmens derselben unbegrenzt mit entsprechenden Änderungen des Widerstandes und infolgedessen der Stromstärke fort.
  • Die Einrichtung arbeitet auch als Erzeuger elektrischer Impulse. bestimmter Frequenz. Diese kann beispielsweise durch Änderung des Strömungsquerschnitts der Leitungen, die den Behälter mit der Kammer verbinden, beeinflußt werden. Eine Verringerung dieses Querschnitts bedingt eine Verringerung der Frequenz, und umgekehrt.
  • Wenn dagegen die Spannung an den Klemmen der Einrichtung unterhalb des Wertes liegt, der dem Schwellen-,vert der Stromstärke für die Verdarnpfung der Flüssigkeit entspricht, behält der Widerstand der Einrichtung einen verhältnismäßig kleinen und genau konstanten Wert bei. In diesem Falle erwärmt der durch die Kammer fließende Strom die darin enthaltene Flüssigkeit und erzeugt infolgedessen durch Thermosyphonwirkung einen dauernden Flüssigkeitsumlauf zwischen dem Behälter und der Kammer, wodurch die Temperatur der Flüssigkeit im Behälter allmählich erhöht wird. Dieser Umlauf, der um so rascher vor sich geht, je niedriger die Temperatur der im Behälter enthaltenen Flüssigkeit ist, ermöglicht die Abführung der in der Kammer erzeugten Wärme. In dem Maße, wie die Temperatur der Flüssigkeit im Behälter steigt, verlangsamt sich indessen einerseits dieser Umlauf und verringert sich andererseits der für die Verdampfung erforderliche Energiebetrag. Wenn nun die Temperatur der Flüssigkeit eine bestimmte kritische Höhe erreichen kann, genügt die durch den Jouleschen Effekt in der Kammer entwickelte Wärme, um die darin befindliche Flüssigkeit wenigstens teilweise zu verdampfen. Auf diese Weise wird eine Reihe von Stromimpulsen erzeugt, die immer kürzer werden in dem Maße, wie die Temperatur bis zu einem Gleichgewichtswert steigt, für den die Wärmezufuhr gleich den Wärmeverlusten wird. Umgekehrt werden die Stromimpulse bei sinkender Temperatur länger, und die erzeugte Wärmemenge wird daher größer. Die erfindungsgemäße Einrichtung kann also als Wärmequelle mit selbsttätiger thermostatischer Wirkung dienen. .
  • Andererseits kann die gleiche Einrichtung einfach als Strombegrenzer benutzt werden, falls die Stromstärke im Normalbetrieb so klein bleibt, daß sich lediglich ein Flüssigkeitsumlauf vollzieht, d-. h. falls die Leistung in der Einrichtung im Normalbetrieb unterhalb des kritischen Betrages bleibt. Sobald die Leistung infolge über den Normalstrom hinausgehender Größe des durchfließenden Stromes den Schwellenwert überschreitet, begrenzt die impulsartig arbeitende Einrichtung die wirksame Stromstärke auf einen genau bestimmten Wert. Es tritt hierbei keine Unterbrechung des Stromkreises ein. Wenn die Überstromstärke nur zeitweise herrscht, kommt die Einrichtung sogleich wieder in einen stabilen Zustand. Wenn der Überstrom dagegen länger andauert, gewährleistet die Einrichtung den Schutz, der verschiedenen elektrischen Stromkreise durch Begrenzung der DuTchgangsstromstärke.
  • Falls sich schließlich die an die Klemmen der Einrichtung angelegte Spannung von einem oberhalb der Schwelle für das Einleiten der Verdampfung liegenden Wert bis zu einem unterhalb dieser Schwelle liegenden Wert ändert, ergibt sich eine neue Anwendungsmöglichkeit für die Einrichtung, nämlich als veränderlicher Widerstand mit selbsttätiger Arbeitsweise.
  • Derartige Fälle von Spannungsschwankungen kommen in der Praxis häufig vor. Es ist beispielsweise bekannt, daß die gegenelektromotorische Kraft eines Elektromotors, z. B. eines Asynchronmotors, proportional seiner Drehzahl ist. Insbesondere ist die gegenelektromotorische Kraft bei stehendem Motor Null, und man läuft beim Anlassen, wenn man die volle Spannung anlegt, Gefahr, den Motor zu beschädigen.
  • Bei diesen Motortypen, insbesondere bei Motoren mit Schleifringläufer, werden daher Anlaßwiderstände verwendet, deren Zweck darin besteht, die Größe des Läuferstromes und infolgedessen auch die Größe des dem Netz durch den Stator entnommenen Stromes zu begrenzen. Andererseits .ermöglicht es die mit den Läuferwicklungen in Reihe geschaltete Widerstandseinrichtung, das Anlaßmoment unter Begrenzung des Stromes auf einem passenden Wert zu halten.
  • Eine Anzahl bekanntgewordener selbsttätiger Einrichtungen gestattet, den Widerstand der Läuferstromkreise während des Anlassens zu verändern, wobei dieser Widerstand am Ende eines bestimmten Zeitraumes, wenn der Motor seine Betriebsdrehzahl erreicht hat, auf einen Kleinstwert gebracht wird. Derartige Einrichtungen sind im allgemeinen kostspielig, enthalten eine Vielzahl elektrischer Stromkreise, welche die Fehlerquellen vermehren, und arbeiten nicht immer vollkommen sicher. Andererseits sind Flüssigkeitswiderstände bekannt, die zahlreiche Vorzüge besitzen, an denen man jedoch häufig die Unstabilität des Widerstandes zwischen den Elektroden bemängelt, die von Änderungen der Konzentration des Elektrolyten im Laufe der Zeit herrührt.
  • Die erfindungsgemäße Einrichtung erlaubt, diese verschiedenen Nachteile zu beseitigen und eine selbsttätige Anlaßeinrichtung zu verwirklichen, deren Herstellungskosten klein sind, die sich äußerst wenig abnutzt und deren Widerstandsänderung genügend unabhängig von etwaigen Schwankungen des Leitwertes der Flüssigkeit ist. Die Wirkungsweise der Einrichtung als Anlaßwiderstand wird nachstehend erläutert.
  • Es sei hervorgehoben, daß die erfindungsgemäße Einrichtung in allen ihren Anwendungsformen selbsttätig arbeitet und daher keine beweglichen Teile enthält; die Wirkungsweise beruht einzig auf thermodynamischen und hydraulischen Vorgängen. Es können bewegliche Glieder für eine vorherige Einstellung vorgesehen sein, jedoch nehmen diese Glieder nicht durch ihre Bewegung am Arbeiten der Einrichtung teil.
  • In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
  • Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen eine dreiphasige Einrichtung gemäß der Erfindung, die als Anlaßwiderstand verwendet werden kann; Fig. i stellt einen axialen Schnitt durch die Einrichtung dar, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. i, Fig. 3 .eine Draufsicht auf die Regelplatte für die Leitungsquerschnitte; Fig. 4 und 5 zeigen den Verlauf der Widerstandsänderung .der Einrichtung in Abhängigkeit von der Zeit in zwei verschiedenen Fällen; Fig. 6 zeigt schematisch einen Drehstrom-Asynchronmotor in Verbindung mit einer erfindungsgemäß,en Einrichtung und Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der F ig. 6.
  • Der in Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Widerstand weist ein zylindrisches Gehäuse i aus Isolierstoff auf, das von einer Anzahl radialer Löcher 2 durchdrungen ist. Das Gehäuse i hat an dem einen Ende einen Boden i" und ist am anderen Ende offen. Auf seiner Wandung sind drei Elektroden 3 in Form von Zylindersegmenten von ungefähr 6o° befestigt, die den gleichen Innenhalbmesser wie der zylindrische Hohlraum des Gehäuses besitzen. Die Elektroden 3 sind um je 12o° gegeneinander versetzt, und jede ist mit einer am Boden i" außerhalb des Gehäuses angeordneten elektrischen Anschlußklemme 4 verbunden. Sie sind ferner etwas in die Gehäusewandung eingelassen, so .daß sie aus dieser nicht hervorstehen.
  • Im Gehäuse i ist ein ebenfalls aus Isolierstoff bestehender zylindrischer Rotor 5 angeordnet, der genau der Form des Gehäusehohlraumes angepaßt und mit drei Elektroden 3 versehen ist, welche die gleiche Ausdehnung und Winkelverteilung wie die Elektroden 3 aufweisen. Die Elektroden 6 sind am Grunde von auf dem Umfang des Rotors vorgesehenen Ausnehmungen 7 geringer Tiefe angebracht. Die Elektroden 6 sind somit zurückgesetzt und in geringem Abstand von den Elektroden 3 angeordnet, mit denen zusammen sie Räume oder Kammern 8 kleinen Rauminhalts begrenzen. Die Elektroden 6 sind durch eine sternförmige Scheibe 6, mechanisch und elektrisch miteinander verbunden. Der Rotor 5 ist in seiner ganzen Länge von einer Anzahl Kanäle 9 durchzogen, die parallel zur Drehachse verlaufen und durch das eine Ende ga mit den Räumen 8 in Verbindung stehen. Der. Rotor 5 besteht aus einem Stück mit einer Welle io, die den Boden i" des Gehäuses durchdringt. Um die Welle io ist ein Dichtungsring i i mit Hilfe einer auf den Boden i" aufgeschraubten Stopfbuchse 12 gepreßt. Ein mittels einer Schraube 14 auf der Welle io befestigter. Drehknopf 13 ermöglicht, die Winkellage des Rotors einzustellen. Das offene Ende des Gehäuses i ist durch eine kreisförmige Platte 15 verschlossen, die zwei Gruppen von Löchern aufweist: einerseits Löcher 16, welche die Verbindung zu den Kammern 8 herstellen und andererseits Löcher 17, die mit den Enden 9b der Kanäle 9 zur Deckung gebracht werden können. Die Löcher 17 haben genau den gleichen Durchmesser wie die Kanäle 9. Die mit einer Rippe 18 für die Einstellung versehene gelochte Platte 15 ist am Gehäuse i mittels einer Überwurfmutter i9 befestigt, die auf das offene Ende dieses Gehäuses aufgeschraubt ist.
  • Die gesamte oben beschriebene Einrichtung ist in einem Behälter oder Ausdehnungsgefäß 2o untergebracht, in das sie durch eine in der Behälterwandung vorgesehene kreisförmige Öffnung 2o, eingesetzt ist. Das mit einem Rand ib versehene Gehäuse i ist am Behälter 2o unter Zwischenlage eines Dichtungsringes 21 mittels einer überwurfmutter 22 befestigt, die auf einen mit dem Behälter 2o fest verbundenen Gewindeansatz 23 aufgeschraubt wird. Zwischen dem Einstellknopf 13 und dem Boden i. des Gehäuses i ist eine Schutzhaube 24 angeordnet. Sie soll einerseits eine axiale Verschiebung der Welle io verhindern und andererseits jegliche zufällige Berührung mit den spannüngführenden Anschlußklemmen 4 verhüten.
  • Der Behälter 2o trägt an seinem oberen Teil einen Ansatzstutzen 25, der durch einen Schraubstopfen 26 verschlossen ist. Der Behälter .enthält eine bestimmte Menge einer elektrisch leitenden Flüssigkeit 27. Ferner ist er mit Kühlrippen 28 versehen.
  • Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Die elektrisch leitende Flüssigkeit 27 erfüllt die Kammern 8, die mit dem Behälter 2o einerseits über -die Löcher 2 und die Löcher 16 und andererseits über die Kanäle 9 und die Löcher 17 verbunden sind. Wird an die Klemmen 4 eine dreiphasige Spannung angelegt, so fließt ein bestimmter Strom durch den in den Kammern 8 enthaltenen Elektrolyt und ruft eine Erwärmung hervor, die eine Funktion des Quadrats der Stromstärke ist. Wenn die Stromstärke groß genug ist, verdampft die in den Kammern 8 enthaltene Flüssigkeit oder ein Teil davon und treibt den Rest der Flüssigkeit in den Behälter 20. Infolgedessen wächst der Widerstand zwischen den Elektroden beträchtlich und vermindert somit die Stromstärke. Die Flüssigkeit strömt dann wieder allmählich infolge des in den Leitungen entstehenden Druckabfalls in die Kammern 8 zurück, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die im wesentlichen vom Querschnitt der verschiedenen, diese Kammer mit dem Behälter verbindenden Leitungen abhängt. Man kann daher diese Geschwindigkeit durch Verändern der Leitungsquerschnitte regeln. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel haben die Leitungen :2 und 16 einen konstanten Strömungsquerschnitt; dagegen kann der Strömungsquerschnitt der Kanäle 9 durch die gelochte Platte 15 geregelt werden, deren Löcher 17 in bezug auf die Mündungen 96 dieser Kanäle mehr oder weniger verdreht werden können. Sobald die Flüssigkeit .die Kammern 8 wieder gefüllt hat, wiederholt sich der Vorgang, wenn die Stromstärke ständig über dem Schwellenwert liegt. Wenn dagegen die an die Klemmen 4 angelegte Spannung kleiner wird, so daß die Stromstärke auf einen Wert sinkt, der unterhalb des Schwellenwertes für dieVerdampfung der Flüssigkeit liegt, bleibt der Widerstand der Einrichtung verhältnismäßig klein.
  • Fig. 6 und 7 zeigen eine geänderte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung mit Flüssigkeitswiderstand, die an einem Asynchronmotor mit Schleifringläufer angebracht ist und zum Anlassen desselben dient. .
  • Der als Ganzes mit 3o bezeichnete Motor besitzt beispielsweise die in Dreieckschaltung an den Klemmen 32, liegenden Statorwicklungen 31 und die Läuferwicklungen 33, die mit dem einen ihrer Enden in Stern geschaltet sind, während jedes ihrer anderen Enden mit einem Schleifring verbunden ist. Durch die- Bürsten 34, von denen jede mit einem Schleifring Kontakt macht, sind die Läuferwicklungen mit den Klemmen q. der Einrichtung mit Flüssigkeitswiderstand verbunden.
  • Diese Einrichtung besitzt wie die zuvor beschriebene ,einen Behälter :2o, in den drei Kontaktstäbe 35 in der Verlängerung der Klemmen 4 eintauchen. Die unteren Enden 35, dieser Stäbe ragen in zylindrische Hohlräume 36a einer Kontaktplatte 36, die in der Flüssigkeit 27 eingetaucht ist, welche der Behälter 2o enthält. Die Kontaktplatte 36 wird von der leitenden Wandung des Behälters 2o getragen, der bei 40 geerdet ist. Die unteren Teile 35a der Stäbe 35 und die Wände der Hohlräume 36a bilden die beiden Elektroden, während der freie Raum zwischen dem Ende 35a und der Wand des Hohlraumes 36, die Kammer 8 kleinen Rauminhalts bildet. Durch Bohrungen 37 und 42, die in verschiedener Richtung und Höhe in der Kontaktplatte 36 vorgesehen sind, steht jede dieser Kammern mit der Flüssigkeit 27 im Behälter 2o in Verbindung, und diese Bohrungen ermöglichen auf Grund der Thermosyphonwirkung den Flüssigkeitsumlauf in den genannten Kammern. Auf jeden der Stäbe 35 ist ein isolierendes Rohr 38 geschoben, das die Stromleitung zwischen den oberen Teilen der Stäbe über den Elektrolyt verhindert. Jedes dieser isolierenden Rohre endigt in einem isolierenden Mundstück 39, das auf den Stab 35 aufgeschraubt ist, um eine Längsverschiebung des Mundstücks gegenüber dem Stab zu ermöglichen. Diese Anordnung gestattet, den Rauminhalt der Kammern 8 sowie die Oberfläche der Wände 36" und die Länge der zugeordneten Enden 35a zu verändern, um die Größe des Flüssigkeitswiderstandes zwischen- diesen Teilen einzustellen. Die Mundstücke 39 sind mit kleinen Kanälen 41 versehen, die das Entweichen eines Teiles des entwickelten Dampfes gestatten. Damit wird ein zu schnelles Austreiben der Flüssigkeit aus den Kammern 8 verhindert, sobald die Verdampfung der Flüssigkeit in den Kammern einsetzt.
  • Durch die Einschaltung der in den Kammern 8 enthaltenen Flüssigkeitswiderstände schließt die Kontaktplatte 36 den Läuferstromkreis im Stern.
  • Die in Fig. 6 und 7 gezeigte Anordnung sowie die in Fig. i, 2 und 3 dargestellte Einrichtung mit einem Flüssigkeitswiderstand, deren Klemmen 4 in der durch Fig. 6 erläuterten Weise angeschlossen sind, arbeiten folgendermaßen: Wird beim Anlassen die volle Spannung an den Stator des Motors gelegt, dessen gegenelektromotorische Kraft Null ist, dann tritt an den Klemmen des Läufers und damit an den Klemmen 4 der Einrichtung eine erhöhte Spannung auf, welche das Verdampfen der Flüssigkeit und infolgedessen das Einschalten eines vergrößerten Widerstandswertes in Reihe mit dem Läufer bewirkt. Da die Flüssigkeitsmenge in den Kammern 8 sehr gering ist, geht die Verdampfung praktisch augenblicklich vor sich. In der Praxis erfolgt diese Verdampfung, bevor der Anlaßstrom seinen theoretischen Höchstwert erreicht hat, d. h. während des dem Schließen des Stromkreises unmittelbar folgenden Ausgleichsvorganges. Sobald der Motor auf Touren kommt, verringert sich seine Läuferspannung entsprechend und wird für die Synchrongeschwindigkeit Null.
  • Nach dem Verdampfen und Austreiben der Flüssigkeit aus den Kammern 8 werden diese, wie oben erwähnt, m einer kürzeren oder längeren Zeit je nach den Strömungsverlusten in den Leitungen, welche die Kammern mit dem Behälter verbinden, wieder gefüllt. Somit nimmt der Widerstand der Einrichtung allmählich bis auf seinen Kleinstwert ab, bei dem die Kammern gefüllt sind. Fig. 4 zeigt den Verlauf der Widerstandskurve in Abhängigkeit von der Zeit.
  • Es ist indessen möglich, daß die Läuferspannung für .einen zwischen dem Größtwert und dem Kleinstwert liegenden Widerstand die dem Schwellenwert der Stromstärke entsprechende Größe noch übertrifft und eine erneute Verdampfung einsetzt, bevor die Flüssigkeit die Kammern vollständig erfüllt hat. Die Kurve erhält dann den in Fig. 5 gezeigten Verlauf.
  • Sobald der Motor für ein gegebenes Lastmoment seine Betriebsdrehzahl erreicht, wird die Läuferspannung klein und der Verbrauch der Widerstandseinrichtung, deren Widerstandswert sehr klein ist, kann als vernachlässigbar betrachtet werden. Nichtsdestoweniger kann man den Widerstand mittels irgendeiner bekannten selbsttätigen Vorrichtung kurzßchließen, welche die Widerstandseinrichtung bei einer übermäßigen Erhöhung des Lastmomentes und ,infolgedessen des Schlupfes vorzugsweise wieder einschaltet. In diesem Falle, bei dem sich die Vergrößerung des Schlupfes in einem entsprechenden Anwachsen der Läuferspannung äußert, überschreitet der die Widerstandseinrichtung durchfließende Strom den Schwellenwert für die Verdampfung, und die oben beschriebenen Vorgänge wiederholen sich. Auf Grund der selbsttätigen Vergrößerung des Läuferwiderstandes bei einem Anwachsen des Lastmomentes besitzt der Motor ein größeres Antriebsmoment, wodurch ein Stehenbleiben vermieden wird. Somit wird die Stabilität des Motors durch die selbsttätige Widerstandseinrichtung gemäß der Erfindung wesentlich, selbst bis zu sehr kleinen Drehzahlen, erhöht.
  • In der Praxis ermöglicht es die erfindungsgemäße Widerstandseinrichtung, die gewöhnlichen Drehmoment-Schlupf-Kennlinien von Asynchronmotoren, die einen verkleinerten stabilen Bereich aufweisen und von denen jede einem gegebenen Läuferwiderstand entspricht, durch .eine einzige Kennlinie mit einem verhältnismäßig großen stabilen Bereich zu ersetzen. Dies ermöglicht insbesondere eine vorteilhafte Verwendung von Asynchronmotoren für den Antrieb von Maschinen mit stoßartiger Beanspruchung, z. B. für Ziehmaschinen, Walzwerke usw.
  • Zur Klarstellung des Problems kann man annehmen, daß die Einrichtung eine Beziehung zwischen den verschiedenen elektrischen Größen des Systems (Spannung, Stromstärke, Scheinwiderstand) herstellt. Diese Beziehung betrifft Mittelwerte, weil einige dieser Werte um einen mittleren Wert schwanken. In der Tat ist die Wirkung der Kammer derart, daß die Flüssigkeit bestrebt ist, in sie zurückzufließen und sie vollständig zu füllen; die Gegenwirkung ist ein Anwachsen der Wärmeenergie über den Schwellenwert hinaus mit dem Bestreben, die Flüssigkeit zwischen den Elektroden zu verdampfen und auszutreiben. Diese beiden Wirkungen sind einander entgegengerichtet und haben das Bestreben, das System in einen verhältnismäßig stabilen Zustand in der Nähe der Energieschwelle zu bringen. Anders ausgedrückt muß die in dem System umgesetzte Energie: in der Nähe eines bestimmten Wertes bleiben, sobald sich das Bestreben, diesen Wert zu überschreiten, zeigt. In obiger Formel ist R der Widerstand der Einrichtung, i der sie durchfließende Strom und V die an ihr liegende Spannung.
  • Bei Verwendung der Einrichtung zum Anlassen eines Asynchronmotors ist zu Beginn des Anlaßvorganges die am Widerstand liegende Spannung am ,größten und der die Widerstandseinrichtung durchfließende Strom wesentlich größer als der festgelegte Schwellenwert. Daraus folgt, daß das Ganze, Spannung und Widerstand, bestrebt sein wird, sich auf Werte einzustellen, die durch die Schwellenwertbed:ingung verknüpft sind. Die Folgerung ist wichtig. Tatsächlich entspricht einer Verringerung der am Widerstand liegenden Spannung, d. h. einer Erhöhung der Motordrehzahl, eine Verminderung des Widerstandes, da der Wert von völlig konstant bleibt. Auch der Verlauf des Mittelwertes der verschiedenen Variablen ist mit dem Anlaßvorgang vereinbar.
  • Es sei hervorgehoben, daß es sich um Mittelwerte handelt, denn der Vorgang ist genau genommen ein impulsartig verlaufender Vorgang, bei dem der Widerstandswert um den Wert schwankt, der durch die Motordrehzahl und/oder die Schwellenwertbedingung bestimmt wird. Es folgt daraus, daß die Widerstandsänderung entsprechend den verschiedenen Fällen den Verlauf der Kurve in Fig. q. oder 5 annimmt. Die Schwelle wird etwa in einem Zeitraum von der Größenordnung einer Periode des Stromes erreicht.
  • Bei der Ausführungsform nach den Fig. i, 2 und 3 ist eine doppelte Regelung vorgesehen: einerseits die Regelung der gegenüberstehenden Oberflächen der Elektroden, wodurch eine Einstellung, der Größe des Flüssigkeitswiderstandes (O A in Fig. q. und 5) möglich ist, andererseits die Regelung des Querschnitts der Öffnungen 9b, wodurch es möglich ist, die Zeit für das Wiederfüllen dz-r Kammern nach der Verdampfung einzustellen und namentlich einen Kurvenverlauf nach Fig. q. oder 5 zu erhalten.
  • Der Vorteil einer derartigen Einrichtung beruht auf ihrer großen Einfachheit und ihrer vollkommenen Selbsttätigkeit sowie auf dem Umstand, daß der Flüssigkeitswiderstand nicht die Rolle eines toten Widerstandes spielt, sondern eines Widerstandes, der auf Überströme anspricht und sie begrenzt. Andererseits verknüpft eine vollständig bestimmbare Beziehung zwangläufig die Läuferspannung und daher die Geschwindigkeit des Motors mit dem Widerstandswert der Einrichtung. Diese Beziehung bleibt bei allen elektrischen Schwankungen des Systems erhalten. Da die Beziehung zumindest in .einem genügend großen Bereich unabhängig vom Leitwert der Flüssigkeit ist, kann eine und dieselbe mit der gleichen Lösung gefüllte Widerstandseinrichtung zum Anlassen einer ganzen Serie von Antriebsmotoren mit unterschiedlichen Charakteristiken benutzt werden. Daraus ergeben sich Vorteile in bezug auf die Serienherstellung selbsttätiger Widerstandseinrichtungen. Diese Vorteile wirken, sich in der Herstellungsdauer, im Herstellungspreis, in der Wartung und beim Austausch dieser Einrichtungen aus.
  • Die beschriebenen Einrichtungen können im Rahmen des Erfindungsgedankens Abänderungen erfahren. Zum Beispiel können .die Elektroden anstatt auf zwei koaxialen zylindrischen Flächen radial angeordnet werden, wobei die Elektroden eben sein können. Ferner kann, statt bei gleichem Elektrodenabstand die Größe der einander gegenüberliegenden Oberflächen der Elektroden zu verändern, auch die Entfernung der Elektroden voneinander geändert werden. Weiter kann die Flüssigkeit 27 im Behälter 2o einem bestimmten Druck ausgesetzt werden, wobei der Verschlußstopfen 26 den Behälter dicht verschließt. Dies bewirkt eine Begrenzung, des Größtwertes des Widerstandes, weil dadurch das durch die Verdampfung verursachte Austreiben der Flüssigkeit aus .der Kammer gebremst oder ihre Rückkehr in die Kammer nach der Verdampfung beschleunigt wird. Ein . entsprechendes Ergebnis kann mittels eines dünnen, langen, dicht verschlossenen Ansatzstutzens 25 erzielt werden, indem der Flüssigkeitsspiegel im Ruhezustand oberhalb der Grundfläche des Stutzens liegt und damit in diesem eine kleine Luftsäule einschließt.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrische Einrichtung mit Flüssigkeitswiderstand, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei einander gegenüberstehende Elektroden in einer Kammer kleinen Volumens angeordnet sind, die über wenigstens zwei Leitungen unterschiedlicher Höhenlage mit einem eine leitende Flüssigkeit enthaltenden Behälter verbunden ist, wobei die Leitungen dem Flüssigkeitsstrom Widerstand bieten und zwischen dem Behälter und der Kammer einen Flüssigkeitsumlauf begrenzten Umfanges durch Thermosyphonwirkung ermöglichen.
  2. 2. Elektrische Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der einander gegenüberstehenden Oberflächen der Elektroden veränderbar ist.
  3. 3. Elektrische Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt wenigstens einer der einer Kammer zugeordneten Leitungen veränderbar ist. q..
  4. Elektrische Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kammer an der höchsten Stelle eine Öffnung für das teil--weise Entweichen des in dieser Kammer entwickelten Dampfes aufweist.
  5. 5. Elektrische Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern des Behälters ein zylindrisches isolierendes Gehäuse fest angeordnet ist, auf dessen Innenfläche eine erste Gruppe von Elektroden verteilt und befestigt .ist, und daß im Innern dieses Gehäuses ein drehbarer Zylinder aus Isolierstoff eingepaßt ist, auf dessen Umfang eine zweite Gruppe von Elektroden.verteilt und befestigt ist, wobei wenigstens einer der beiden Isolierkörper (Gehäuse oder Zylinder) in Längsrichtung verlaufende, die Kammern bildende Vertiefungen für die Unterbringung einer der Elektrodengruppen aufweist.
  6. 6. Elektrische Einrichtung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die eine der Elektroden durch das Ende eines über seine übrige Länge isolierten und in den Behälter eintauchenden Stabes gebildet wird, während die andere Elektrode durch die Wand einer das genannte Stabende umgebenden Ausnehmung in einem Kontaktstück gebildet wird, das in den Behälter eingetaucht ist.
  7. 7. Elektrische Einrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch mehrere Paare von Elektroden, von denen die eine Elektrode jedes Paares in einer isolierten, am Behälter befestigten Anschlußklemme endigt, während alle anderen Elektroden innerhalb des Behälters miteinander verbunden sind. B.
  8. Einrichtung nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß in einem und demselben im Behälterinnern abgestützten Kontaktstück mehrere Ausnehmungen vorgesehen sind. g.
  9. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum zwischen dem Stab und der Öffnung der Ausnehmung durch ein isolierendes Mundstück geschlossen ist, das längs des Stabes verschoben werden kann. io.
  10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück von mindestens einem engen, parallel zum Stab verlaufenden Kanal durchdrungen ist. i i.
  11. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei in versehiedener Höhe und/oder in verschiedener Richtung im Kontaktstück vorgesehene Bohrungen die Verbindung zwischen dem Innern der Ausnehmung und dem Behälterinnern herstellen. i2.
  12. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum dichten Verschließen des Behälters nach Einfüllen der Flüssigkeit vorgesehen sind.
  13. 13. Anwendung der Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche als selbsttätiger Anlaßwiderstand für einen Drehstrom-Asynch.ronmotor mit Schleifring-Läufer, dessen Wicklungsenden über je einen in einer Kammer der Einrichtung enthaltenen Flüssigkeitswiderstand in Stern geschaltet sind.
DEB21481A 1951-08-07 1952-08-06 Elektrische Einrichtung mit Fluessigkeitswiderstand Expired DE937533C (de)

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