-
Schwenkbarer Vielfachstahlhalter für Drehbänke Die Erfindung bezieht
sich auf einen schwenkbaren Vielfachstahlhalter für Drehbänke, bei welchem die Werkzeuge
auf einer Drehscheibe durch senkrechte Spannschrauben festgeklemmt sind, die von
einer im Abstand über der Drehscheibe befindlichen und mit ihr starr verbundenen
Platte getragen sind. Derartige Vielfachstahlhalter gelangen besonders bei Revolverkopfdrehbänken
zur Verwendung, wo sie auf einem Seitensupport angeordnet sind.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen bekannten schwenkbaren
Vielfachstahlhalter so auszugestalten, daß die Schneiden der eingespannten Werkzeuge
einen möglichst kleinen Abstand von der Schwenkachse haben. Je kleiner dieser Abstand
ist, um so größer wird der für die Drehung des Revolverkopfes verfügbare Raum. Beim
Einrichten der Bank muß man nämlich darauf achten, daß die Werkzeuge des Revolverkopfes
nicht an die Werkzeuge des schwenkbaren Vielfachstahlhalters anstoßen, wenn der
Revolverkopf im Betrieb zurückläuft und sich dreht.
-
Erfindungsgemäß ist nun die Tragplatte für die Spannschrauben mit
der Drehscheibe des Vielfachsta!hlhalters durch Stehbolzen verbunden, zwischen denen
die Drehstähle auch in zur Schwenkachse des Stahlhalters radialer Lage festklemmbar
sind.
-
Im Gegensatz hierzu bot der bekannte Vielfachstahlhalter nur die Möglichkeit,
die Werkzeuge in tangentialerLage zur Schwenkachse festzuklemmen, weil dort die
Tragplatte für die Spannschrauben mit der Drehscheibe durch eine mit beiden aus
einem Stück bestehenden Buchse verhältnismäßig großen Außendurchmessers verbunden
war, die für die radiale Anordnung der Drehstähle keinen Platz ließ.
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
wiedergegeben. In dieser zeigt Fig. i einen senkrechten Schnitt durch einen Vielfachstahlhalter
nach der Linie i-i der Fig. z,
Fig.2 den waagerechten Schnitt nach
der Linie 2-2 der Fig. i und Fig. 3 im Grundriß den Vielfachstahlhalter nach den
Fig. i und 2 in seiner Lage zum Werkstück und zu einem Revolverkopf der Drehbank.
-
Auf der nicht näher dargestellten Spindel der - Drehbank -ist ein
Werkstück W aufgespannt, das gleichzeitig durch ein Werkzeug eines Sechskant-Revolverkopfes
io und durch einen der Drehstähle il bis 16 eines Vielfachstahlhalters bearbeitet
werden soll. ' Damit der Revolverkopf io nach erfolgtem Rücklauf sich drehen läßt,
ohne daß seine Werkzeuge durch den Vielfachstahlhalter oder dessen Werkzeuge il
bis 16 behindert werden, ist es erwünscht, daß die Schneiden der Werkzeuge
einen möglichst geringen Abstand von der Achse 17 haben. Zur Lösung dieser
Aufgabe ist- folgende Anordnung getroffen.
-
Auf dem Seitensupport ist bei 18, i9 und 2o der Fußflansch 2 1 des
Gehäuses 22 befestigt, das im Grundriß eine ungefähr quadratische Gestalt hat und
-in seiner Mitte eine lotrechte Bohrung :23 aufweist, deren Durchmesser -unterhalb
der Schnittebene 2-2 größer als darüber bemessen ist.
-
Das Gehäuse 22 hat einen quadratischen Deckel 24 (Fig. i und 3), der
aus einem Stück mit einer mittleren, abwärts ragenden Buchse 25 besteht. Diese Buchse
ist im oberen Teil der Bohrung 23 des Gehäuses drehbar gelagert und dient zur Aufnahme
einer oben aus dem Deckel hinausragenden Hülse 26 mit einem Flansch 27, der in eine
Aussparung des Deckels 24 eingefügt und durch eine Madenschraube 28 befestigt ist.
Die Hülse 26 hat ein Innengewinde und dient zur Aufnahme eines Gewindebolzens 29,
der unten aus der Hülse herausragt und an seinem unteren Ende einen Kopf
30 hat. Über den Kopf greift eine ihn umgebende Scheibe 3i, die in eine Ausnehmung
in der Unterseite des Gehäuseflansches 21 eingelassen und an diesem Gehäuse angeschraubt
ist. Zwischen dem Kopf 30 und einem übergreifenden Flansch 32 der Scheibe 3i ist
ein Axialkugellager 33 eingelegt. Das-obere Ende des Bolzens 29 hat einen Vierkant
34. Steckt man auf diesen einen Schraubenschlüssel auf, um den Bolzen 29 festzuziehen,
so drückt dieser die Hülse 26 herab, die ihrerseits mit dem Flansch 27 auf den Deckel
24 wirkt und diesen auf das Gehäuse 22 preßt, wodurch der Deckel gegen Drehung an
dem Gehäuse festgeklemmt wird.
-
An dem Deckel 24 des Gehäuses ist im Abstand durch acht Stehbolzen
35 eine waagerechte Platte 36 befestigt, die wie der Deckel 24 quadratisch ist und
eine große Anzahl von Gewindebohrungen 37 zur -Aufnahme von Spannschrauben 38 hat.
Mit Hilfe dieser Spannschrauben 38 kann man die Drehstähle il bis 16 in jeder gewünschten
Lage festklemmen, insbesondere auch in zur Schwenkachse des Stahlhalters radialer
Lage. Beispiele hierfür zeigt Fig. 3. Jeder der dort gezeigten Stähle ist durch
zwei Spannschrauben 38 gehalten. Dabei ragen die Werkzeuge il bis 16 bis dicht an
die Hülse 26 heran und sind daher über eine ausreichende Länge abgestützt, wobei
der radiale Abstand ihrer Schneiden von der Achse 17 diese Länge kaum übersteigt.
-
Nach Lösen des Gewindebolzens 29 kann man den Deckel 24 mit den Stählen
il bis 16 um 9o° um seine Achse 17 drehen und dann wieder festspannen. Damit der
Stahlhalter in jeder Winkelstellung eine von vornherein festgelegte -Stellung einnimmt,
enthält das Gehäuse 22 einen exzentrischen Teilzapfen 39, den man mit Hilfe des
Gewindebolzens 29 mittels einer Daumenscheibe 4o ausrücken kann.
-
Der Teilzapfen 39 ist gleitend in einer Buchse 41 geführt, die in
eine achsparallele Bohrung des Gehäuses 22 eingesetzt ist: Im unteren Teil steht
diese Bohrung mit der Bohrung 23 durch einen radialen Kanal in freier Verbindung.
Der Teilzapfen 39 hat einen-nach innen ragenden Arm 44, der durch eine seitliche
Aussparung der Buchse 41 und durch den Kanal 43 hindurch bis in die Bohrung 23 hineinragt.
Auch hat der Zapfen 39 eine unten offene axiale Bohrung zur Aufnahme einer Schraubenfeder
45, die sich auf einer unten auf das Gehäuse 22 aufgeschraubten Deckelplatte 46
abstützf und den Teilzapfen 39 aufwärts oben aus dem Gehäuse 22 heraus und in eine
ausgebuchste Öffnung 47 hineindrückt, welche in der Unterseite des Deckels vorgesehen
ist. Dieser hat vier solcher Öffnungen 47, die, um 9o° versetzt, in gleichem Abstand
von der Achse 17 angeordnet sind.
-
Die Daumenscheibe 40 ist durch einen Keil 48 auf dem Gewindebolzen
29 befestigt und hat vier Daumen 49, welche auf ihrer unteren Seite eine Schrägfläche
haben. Die Daumenscheibe 4o ist dem Gewinde des Bolzens 29 so -zugeordnet, daß,
wenn der Gewindebolzen 29 festgezogen ist, keiner der vier Daumen.49 auf den Arm
44 wirkt. Aber nach dem Losschrauben des Gewindebolzens 29 gleitet einer der Daumen
49 mit -seiner unteren Schrägfläche. auf eine obere Schrägfläche des Armes 44 auf
und drückt diesen hinab, wodurch der Zapfen 39 aus dem Loch 47 herausgezogen wird
und den Deckel 24 zur Drehung freigibt. Sobald das geschehen ist, trifft der Keil
48, der in eine innere Aussparung 5o der Buchse 25 ragt, auf .die- Stirnwand dieser
Aussparung (Fig. 2) und nimmt dadurch den Deckel -24 mit. Man kann den Deckel daher
durch weiteres Drehen des Gewindebolzens um 9o° verschwenken.
-
Damit man es merkt, wenn der Deckel in der neuen Winkellage anlangt,-
ist in einer achsparalle-Ien Bohrung 5 i des Gehäuses 22 ein Sucherbolzen 52 gleitend
geführt, der durch eine zwischen ihm und der Scheibe 3i- eingesetzte Schraubenfeder
53 aufwärts gedrückt wird -und mit seinem abgerundeten Kopf in das jeweils über
ihm befindliche Loch 47 schnappt, jedoch nur so wenig; daß er die weitere Drehung
des Deckels 24 nicht verhindern kann. Dabei wirkt jedoch das Loch 47 als Raste,
mit deren Hilfe der Deckel 24 nachgiebig gerastet wird. Ist das geschehen, so zieht
man den Gewindebolzen 29 wieder fest, wobei die Daumenscheibe 40 den Teilzapfen
39 freigibt und zur genauen Festlegung
des Deckels 2q. in dessen
betreffende Öffnung 47 einschnappen läßt.
-
Die Erfindung ist nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt
und kann in beliebiger Weise abgeändert werden. So wäre es möglich, den Vielfachstahlhalter
auch rund oder fünf- oder sechsseitig auszubilden und die Zahl der Öffnungen 47
entsprechend zu wählen.