DE933999C

DE933999C - Relais fuer Distanzschutzanordnungen

Info

Publication number: DE933999C
Application number: DEA20130D
Authority: DE
Inventors: Walter Dr-Ing Blankenburg
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1941-03-23
Filing date: 1941-03-23
Publication date: 1955-10-06

Description

Es ist bereits vorgeschlagen worden, für Distanzschutzeinrichtungen Relais zu verwenden, die nach Art von Haltemagneten ausgebildet sind. In den Wicklungen dieser Relais werden der Strom und die Spannung in der zu überwachenden Leitung miteinander verglichen, wobei beim Unterschreiten eines bestimmten Verhältnisses die Auslösung erfolgt und eine vorzugsweise einstellbare Gleichstrommägnetisierung als Auslösebasis dient. Die Magnetisierung dieser Relais kann im Hinblick auf eine gute Glättung der zugeführten Magnetisierung als Spannungsmagnetisierung in einer Einphasen-Mehrphasentransformationsschaltung gemäß be-. reits früher gemachten Vorschlägen durchgeführt werden, was sich insbesondere bei der Verwendung der Haltemagnetrelais als Anregeglieder als vorteilhaft erwiesen hat.
Auf der anderen Seite kann jedoch diese vorteilhafte Ausbildung der Distanzschutzeinrichtungen dazu führen, daß beim Anlegen einer nicht sinus.-förmigen Spannung sich Oberwellen in der Spannungsmagnetisierung entsprechend den Vorwiderständen ausbilden, die die Auslösegenauigkeit des sehr empfindlich eingestellten Anregerelais beeinträchtigen. Insbesondere bei Netzen mit überwiegend leer laufenden Transformatoren und Motoren, wie z. B. in Bahnnetzen, können derartige Erscheinungen auftreten. Hauptsächlich macht sich dabei eine negative dritte Oberwelle bemerkbar.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese mögliche Störungsquelle auszuschalten. Zu diesem Zweck wird das Relais, vorzugsweise das Anregerelais, mit einer zusätzlichen Magnetisierung versehen, die so bemessen ist, daß durch sie die störenden Oberwellen weitgehend aufgehoben werden. Insbesondere wird die Anordnung so getroffen, daß die Kompensation möglichst unabhängig von der Größe des prozentualen Oberwellengehaltes der Spannungskurve ist.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Auf dieser ist schematisch der Aufbau der Distanzschutzeinrichtung dargestellt. Hierbei bedeutet i das Anregeglied mit den Wicklungen 2, 3 und q.. 5 ist das Impedanzreläis des Distanzschutzes. Die Spannung U, sowie der Strom T (als Spannung T - Z) werden über die Einphasen-Mehrphasentransformationsschaltungen 6 und 7, bestehend aus m-Phasen (gezeichnet mit zwei Phasen 8 bzw. 8' und 9 bzw. 9'), dem Relais zugeführt. io, i i und 12 bedeuten Vorwiderstände. Das Anregeglied i mit der Wicklung 2 wird vom Differenzstrom der Spannungs- und Stromseite durchflossen, während die Wicklung 3 die als Auslösebasis dienende Gleichstrommagnetisierung bewirkt. Die Gleichstroramagnetisierung ist hierbei der Spannungsmagnetisierung der Spannungsseite entgegengeschaltet. Das Anregeglied i spricht also bei Spannungssenkung oder bei geeigneten Überströmen an. Infolge dieser Ausbildung können unter Umständen bei einer angelegten, nicht sinusförmigen Klemmenspannung zeitweise Oberwellen, vorzugsweise eine negative dritte Oberwelle, auftreten.
Der Einfluß dieser die Ansprechgenauigkeit des Anregerelais i beeinträchtigenden Erscheinung wird erfindungsgemäß durch eine zusätzliche Magnetisierung mittels der Wicklung q. beseitigt, die gleichgerichtet, um. etwa 9o° ei der Spannung phasenverschoben und der Gleichstrommagnetisierung entgegengerichtet ist. Die Phasenverschiebung des Stromes wird durch den Vorwiderstand 13, der insbesondere aus einer Drossel besteht, erzielt und die Gleichrichtung des Stromes vom Gleichrichter 1q. vorgenommen. Die durch diese Schaltmaßnahme entstehende Hilfsphase 15 kompensiert gleichzeitig bei geeigneter Auslegung die Blindleistung der Phase 8 der Einphasen-Mehrphasentransformation 6.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Relais für Distanzschutzeinrichtungen, das nach dem Haltemagnetprinzip aufgebaut ist und dessen Erregung als Spannungsmagnetisierung in einer Einphasen-Mehrphasentransformationsschaltung erfolgt, insbesondere Anregerelais, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais (i) mit einer zusätzlichen Wicklung (q.) zur Kompensation eventuell auftretender störender Oberwellen versehen ist.
2. Relais nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Wicklung (q.) so ausgelegt ist, daß die Kompensation der störenden Oberwellen weitgehend unabhängig von der Größe des Oberwellengehaltes der Spannungskurve ist.
3. Relais nach Anspruch i und :2, dadurch gekennzeichnet, daß dieZusatzmagnetisierungüber die Wicklung (¢) mittels eines gleichgerichteten und etwa um 9o° ei gegenüber der Spannung phasenverschobenen Stromes vorgenommenwird und der Gleichstromvormagnetisierung (3) des Relais entgegengerichtet ist. q..
Relais nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompensationsstrom über eine Drossel (r3) und einen Gleichrichter (1q.) dem Wechselspannungsnetz entnommen wird.
5. Relais nach Anspruch g., dadurch gekennzeichnet, daß die Auslegung der Hilfsphase (i5) so erfolgt, däß die Blindleistung der Einphasen-Mehrphasentransformationsschaltung (6) angenähert kompensiert ist.