DE9310032U1 - Röhrenbehälter zur erdgedeckten Lagerung von druckverflüssigten Gasen - Google Patents

Description

Beschreibung Röhrenbehälter zur erdgedeckten Lagerung druckverflüssigter Gase

Entsprechend neueren technischen Regelwerken wie z.B. TRB 801 Nr. 25 als Technische Regel zur Druckbehälterverordnung müssen druckverflüssigte, brennbare Gase grundsätzlich erdgedeckt gelagert werden, sofern eine Mindestlagermenge von mehr als drei Tonnen überschritten wird. Dazu werden in der Regel zylindrische, liegende Stahldruckbehälter überhalb der Erdgleiche in einem Sandbett gelagert und mit einem Sand-/Erdhügel abgedeckt. Die Stahldruckbehälter werden ähnlich den herkömmlichen oberirdisch aufzustellenden Behältern ausgeführt, durch eingelegte Ringe gegenüber dem Erddruck verstärkt und mit Bitumenbinden gegen korrosive Einwirkungen aus dem Erdreich isoliert.

Die Entnahme des Flüssiggases erfolgt entweder über eine unten aus dem Behälter und durch die Erddeckung geführte Rohrleitung oder mit Hilfe von Tauchpumpen, die von oben in den Behälter eingebaut werden. Die Variante mit der unten durch die Erddeckung geführten Rohrleitung hat sicherheitstechnische Nachteile, da die druckführende Wandung des Behälters Durchdringungen im Bereich der Flüssigphase aufweist. Die Entnahme über Tauchpumpen ist zumindest bei größeren Behältern aufgrund der erforderlichen Länge der Welle konstruktiv aufwendig.

Ein weiterer Nachteil der Anordnung insgesamt sind die vergleichsweise aufwendigen Bauleistungen, die sich aus der Größe der Erddeckung ergeben.

Durch die im Schutzanspruch angegebene Erfindung lassen sich die genannten Nachteile im wesentlichen vermeiden und die erdgedeckte Lagerung insgesamt kostengünstiger darstellen.

Die Erfindung sieht vor, die üblichen Behälter durch Standard-Pipeline-Rohrleitungen zu ersetzen, die zu einer Behälteranordnung zusammengeschweißt werden. Aus Kostengründen zweckmäßig ist dabei die Verwendung der größten handelsüblichen Pipeline-Rohre mit einem Durchmesser von 1620 mm. Die einzelnen handelsüblichen Rohre werden in Längen von 6 oder 12 m bereits beschichtet angeliefert und durch Rundnähte zu Segmenten größerer Länge verbunden. Der Abschluß der einzelnen Segmente erfolgt mit ebenfalls vorgefertigten Behälterböden der entsprechenden Nennweite. Die einzelnen Behältersegmente werden parallel zueinander in einem Sandbett aufgestellt. Die Länge der einzelnen Segmente und die Anzahl der parallel aufgestellten Segmente richtet sich nach der geforderten Lagermenge und der vorgegebenen Geometrie der Aufstellungsfläche. Die Aufstellung im Sandbett erfolgt mit einem Gefälle von etwa 1%, um die Flüssigentnahme über die gesamt Länge zu ermöglichen. Im Bereich des tieferliegenden Endes werden die einzelnen Segmente auf einem Betonsattel fixiert., der als Festpunkt wirkt. Jedes Segment erhält im Bereich des tieferliegenden Endes eine Flüssigphasen-Anschlußleitung. Die Anschlußleitungen werden durch eine oder mehrere quer zu den Segmenten verlaufende Flüssigphasen-Sammelleitungen unabsperrbar miteinander verbunden. Jedes

Segment ist zum Zwecke der inneren Begehbarkeit mit einer Befahröffnung ausgerüstet, die auf einem Stutzen angeordnet ist, der aus der späteren Erddeckung herausragt. Durch eine weitere Sammelleitung mit Einbindungen von den einzelnen Befahröffhungs-Stutzen können die Segmente auch in der Gasphase verbunden werden, wenn dies verfahrenstechnisch erforderlich ist. Die Instrumentierung der Behälteranordnung erfolgt auf einem zentral gelegenen B ehälter segment unter Einsatz eines zusätzlichen Sammelstutzens.

Hinsichtlich der Entnahme bestehen verschiedene Möglichkeiten. Sofern aufgrund der Geländehöhen es möglich ist, die Segmente und die Pumpenplatte mit ausreichender Höhendifferenz zueinander so aufzustellen, daß die Ansaugbedingungen der Pumpe erreicht werden können, wird die Pumpe unmittelbar in die Flüssigphasen-Sammelleitung eingebunden. Die entsprechende Pumpensaugleitung wird aus der Erddeckung herausgeführt.

Für den Fall, daß ein solcher natürlicher Höhenunterschied nicht dargestellt werden kann, wird die Flüssigphasensammelleitung mit einem senkrecht in das Erdreich eingesetzten Pumpenvorlage-Behälter verbunden, in den eine Tauchpumpe eingesetzt wird. Aufgrund der bei dieser Anordnung nur vergleichsweise geringen Pumpenwellenlänge ergeben sich keine besonderen technischen Schwierigkeiten

Bei einer Entnahme durch Drucküberlagerung, z.B. durch einen externen Kompressor, erfolgt die Flüssigentnahme unmittelbar aus der Flüssigphasen-Sammelleitung, ohne daß sich hier besondere geometrische Anforderungen ergeben.

Die gesamte Behälteranordnung wird nach Montage mit einer Erddeckung von 1 m abgedeckt. Je nach örtlichen Verhältnissen kann die Behälteranordnung auch vollständig unterirdisch eingebaut werden.

Die Figuren 1 und 2 zeigen eine beispielhafte Ausführung.

Claims (1)

Schutzanspruch

1. Röhrenbehälter zur erdgedeckten Lagerung von druckverflüssigten Gasen, dadurch gekennzeichnet daß

- der Behälter aus einzelnen parallel zueinander in einem Sandbett aufgestellten Segmenten besteht, die aus handelsüblichen Standard-Pipeline-Rohren und Behälterboden gefertigt werden,

- die einzelnen Segmente durch ein gemeinsames Streifenfundament untereinander fixiert werden,

- durch Sammelleitungen in der Flüssigphase und evtl. auch in der Gasphase zu einem Behältersystem kommunizierend verbunden werden, so daß alle Segmente gemeinsam als ein Lagerbehälter betrieben, das heißt befüllt, entleert und instrumentiert werden können.