DE19745743C2 - Sicherheitssystem für eine Gasspeicherkaverne - Google Patents
Sicherheitssystem für eine GasspeicherkaverneInfo
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- E21B34/00—Valve arrangements for boreholes or wells
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem für eine Gasspeicherkaverne,
wie beispielsweise eine ausgesolte Salzkaverne.
Ausgesolte Kavernen im Salzgestein lassen sich zum Speichern flüssiger
oder gasförmiger Stoffe nutzen. Kavernen mit einem nutzbaren Volumen bis
700.000 m3 werden für die Speicherung von Erdgas genutzt und spielen bei
der Versorgungssicherheit im Rahmen der Energieversorgung eine große
Rolle. Die Nutzbarmachung der Salzkavernen erfolgt durch Aussolen, wie es
beispielsweise in der deutschen Patentschrift 43 19 941 beschrieben ist.
Nach Beendigung des Aussolprozesses wird die in der Kaverne befindliche
Restsole mit dem Speichermedium Gas verdrängt. Das Gas wird dazu in die
Kaverne eingepreßt und verdrängt die Sole, die über einen Soleauslage
rungsstrang nach Übertage gefördert wird. Erdgas, das in die Kavernen
speicheranlage über eine Gasfernleitung gelangt, wird in einer Übertage be
findlichen Kompressoranlage auf Kavernenkopfdruck komprimiert und in die
Kaverne über eine Gasfeldleitung, über einen Gasförderkopf und über eine
Gasfördertour aufweisende Untertageausrüstung eingespeichert.
Über diesen Weg kann das Erdgas auch umgekehrt wieder ausgespeichert
werden.
Die gasgefüllten Kavernen, Untertageausrüstungen und Gasförderköpfe sind
einem hohen Druck ausgesetzt, der über 200 bar betragen kann. Die hierfür
einschlägigen Sicherheitsbestimmungen sehen vor, daß Absperreinrichtun
gen in den Förderstrang eingebaut sind, um den Förderstrom bei Beschädi
gung der Bohrlochverschlüsse selbsttätig zu unterbrechen. Hierdurch soll im
Havariefall ein ungehindertes Ausströmen von Erdgas aus einer betroffenen
Kaverne in die Umwelt verhindert werden.
Alternativ oder ergänzend dazu können die Förderköpfe und Untertageaus
rüstungen mit verschiedenartigen Ummantelungen umgeben sein, die eine
Abdichtung gegen die Umgebung ermöglichen.
So wird in der US-Patentschrift 5 186 577 ein Sicherungssystem für unterir
dische Mannlöcher und Versorgungsschächte beschrieben, das im wesentli
chen aus einem verschließbaren Sack aus einer flexiblen Membran besteht,
die gegen die jeweiligen Flüssigkeiten und Gase der Föderanlage resistent
ist. Dieser Sack umgibt die in den Schacht oder das Mannloch austretenden
Födereinrichtungen und kann bei Bedarf geöffnet werden.
Die PCT-Offenlegungsschrift WO 87/04 138 beschreibt eine Vorrichtung zum
Zurückhalten und/oder Trennen der Gas-, Wasser- und Öl-Phasen, die sich
in dem aus einer unterirdischen Gaskaverne austretenden Förderstrom bil
den können. Diese Vorrichtung wird im wesentlichen von einem Behälter
gebildet, der durch eine Betondecke gegen die Umgebung abgedichtet ist.
Die Betondecke kann im Inneren noch zusätzlich eine schließende Membran
tragen.
Herkömmliche Sicherheitssysteme bedienen sich verschiedenartiger, in der
Gasfördertour in geeigneten Landesitzen eingebauter Absperrventile. Diese
Ventile sind, um eine hinreichende Sicherheit gewährleisten zu können, in
ausreichender Tiefe angeordnet, um unempfindlich gegen mechanische
Übertageeinflüsse zu sein. Die maximale Einbautiefe ist von der Teufenlage
der Kaverne und vom Ventiltyp abhängig und kann über 1000 m betragen.
Beispielsweise beschreibt die britische Patentschrift 1 222 496 ein Siche
rungsventil, das im Katastrophenfall einen automatischen Verschluß eines
Förderhahns in einem Öl- oder Gasbrunnen bewirkt. Es beruht auf den
Druckverhältnissen der nach oben steigenden Flüssigkeit bzw. des Gases
und dem dagegen von außen angelegten Kontrolldruck: Liegt der Kon
trolldruck über dem Förderdruck, ist das Ventil geöffnet; übersteigt der För
derdruck, beispielsweise bei einer Havarie, den Kontrolldruck, schließt das
Ventil.
Die US Patentschrift 4 949 749 offenbart den Verschluß einer Salzkaverne,
indem ein direkt unterhalb der Oberfläche im Hals der Kaverne befindliches
Ventil über eine von außen zugängliche, oberirdische Vorrichtung reguliert
und kontrolliert wird. Die Verbindung zwischen dem Ventil und der regulie
renden Armatur kann entweder pneumatisch, elektrisch, mechanisch oder
hydraulisch gewählt sein.
Einbau und Betrieb der untertägig eingesetzen Absperrventile verursachen
beim Betreiber erhebliche technische Aufwendungen und Risiken sowie Ko
sten. Um einen im Hinblick auf die Versorgungssicherheit ungestörten Spei
cherbetrieb gewährleisten zu können, muß das Absperrventil in regelmäßi
gen Zeitabschnitten für Wartungs- und Inspektionsarbeiten je nach Typ ganz
oder teilweise ein- und ausgebaut werden. Bei den hierfür erforderlichen
Zieh- und Setzarbeiten mit dem Absperrventil im Gasförderstrang über einer
gasgefüllten Kaverne sind Beschädigungen der Untertageausrüstung ein
schließlich der Landesitze nicht auszuschließen. Darüber hinaus können
Verschmutzungen, Beschädigungen sowie Verschleiß an den Landesitzen
oder an den eingebauten Absperrventilen den Setz- oder Ziehvorgang be
einträchtigen oder gar verhindern. Dies kann eine Beeinträchtigung der
Funktionsfähigkeit der Kaverne zur Folge haben.
Für eine in Betrieb befindliche Gasspeicherkaverne besteht generell die
Gefahr einer Beschädigung des Gasförderkopfes und der Bohrlochver
schlüsse durch äußere mechanische Einwirkungen, wie beispielsweise durch
fehlgesteuerte Fahrzeuge, Kräne oder Winden, die den Gasförderkopf im
Wege einer Kollision abreißen können. Dies kann bei einem Speicherdruck
von über 200 bar fatale Folgen haben.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein Sicherheitssystem zu
schaffen, das für Gasspeicherkavernen geeignet ist, eine sichere Funktion
gewährleistet, gegen Abreißen durch mechanische Übertageeinwirkungen
gesichert ist und den Speicherbetrieb nicht beeinflußt.
Das Problem wird dadurch gelöst, daß eine Sollbruchstelle, die oberhalb
eines Sicherheitsventils angeordnet ist, das Sicherheitsventil vor mechani
schen Einflüssen schützt, die oberhalb der Sollbruchstelle angreifen.
Die Sollbruchstelle kann durch einen Abknickkragen definiert sein, an des
sen Umlaufkante die auf das Rohr einwirkenden Kräfte konzentriert werden.
Durch Fixieren des Rohrabschnitts oberhalb des Sicherheitsventils oder Fi
xieren des Abknickkragens wird diese Wirkung verstärkt.
Um die Schutzwirkung weiter zu erhöhen, kann im Bereich des Austritts des
Gasförderkopfes aus der Bohrung eine Rampe angeordnet sein, die den An
griffspunkt einer mechanischen Kraft in Richtung des Gasförderkopfendes
verlagert.
Zur Verwirklichung dieses Systems eignet sich besonders die bei jeder Ka
vernenverrohrung vorhandene Hauptabsperrarmatur. Diese ist üblicherweise
unterhalb des Y-Stücks des Kavernenkopfes angeordnet und läßt sich in ein
selbsttätiges Sicherheitsventil umbauen. Die Sollbruchstelle wird dann
oberhalb des umgebauten Hauptabsperrventils, beispielsweise mit Hilfe des
Abknickkragens festgelegt.
Mit Hilfe der Rampe sowie zusätzlicher Zwischenflansche ober- und unter
halb des Abknickkragens zur Aufnahme von Kräften im Haveriefall kann die
Hauptabsperrarmatur darüber hinaus gegen direkte Krafteinwirkung ge
schützt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, die Hauptabsperrarmatur in ein hydraulisch an
gesteuertes Sicherheitsventil umzubauen, das bei Druckabfall infolge der
Beschädigung beim Abknicken einer im Abknickbereich angeordneten Hy
draulikleitung automatisch schließt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anordnung;
Fig. 2 eine Stützkonstruktion der Anordnung der Fig. 1.
Bei einem Gasförderkopf 1 ist ein Sicherheitsventil 2 unterhalb einer Soll
bruchstelle 3 zugeordnet. Durch diese Anordnung knickt der Gasförderkopf 1
bei mechanischer Einwirkung an der Sollbruchstelle 3 ab, wobei das Si
cherheitsventil 2 unbeschädigt bleibt und die Verrohrung absperren kann.
Ein Abknicken des Gasförderkopfs unterhalb des Sicherheitsventils ist durch
die Lage der Sollbruchstelle ausgeschlossen.
Das Sicherheitsventil 2 ist über eine Hydraulikleitung 7 mit einer Pumpe 9
verbunden, deren Druck das Sicherheitsventil geöffnet hält. Beim Abknicken
des Gasförderkopfes 1 oberhalb der Sollbruchstelle 3 wird die Hydrau
likleitung 7 beschädigt, wodurch der Druck in der Leitung abfällt und das
Sicherheitsventil 2 schließt.
Der Bereich des Sicherheitsventils 2 ist von einer Rampe 4 umgeben, so daß
eine Übertagekrafteinwirkung nur oberhalb des Sicherheitsventils, z. B. an
dem Y-Stück des Gasförderkopfes 1 angreifen kann.
Das Rohrstück oberhalb des Sicherheitsventils ist im Bereich der Sollbruch
stelle 3 an der Rampe 4 oder an der Wand des Bohrlochkellers mittels einer
Stützkonstruktion 5 fixiert. Dadurch wird die Sollbruchstelle 3 eindeutig
definiert und jegliche beschädigende Krafteinwirkung auf das Sicherheits
ventil 2 ausgeschlossen.
Die Sollbruchstelle ist als Abknickkragen 3 ausgebildet.
Zwischenflansche 8 ober- und unterhalb des Abknickkragens können Ver
formungskräfte aufnehmen und somit einen zusätzlichen Schutz für das Si
cherheitsventil 2 bieten.
Die Rampe 4 ist durch Poller 6 ergänzend abgesichert.
Die Erfindung gewährleistet somit ein ungehindertes Absperren der Unterta
geausrüstung im Falle einer mechanischen Beschädigung des Gasförder
kopfes durch Übertagekrafteinwirkung. Die Erfindung erfordert keinerlei tech
nische Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten, die zu einer Unterbrechung
des Speicherbetriebs mit der betroffenen Gasspeicherkaverne führt und
Kosten verursacht.
Claims (9)
1. Sicherheitssystem für Kavernenrohre mit einer oberhalb eines Sicher
heitsventils (2) angeordneten Sollbruchstelle (3).
2. System nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Stützkonstruktion
im Bereich der Sollbruchstelle (3).
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sollbruchstelle durch einen Abknickkragen (3) definiert ist.
4. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich des Abknickkragens (3) Zwischenflan
sche (8) angeordnet sind.
5. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der Rampe (4) Schutzpoller (6) ange
ordnet sind.
6. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sicherheitsventil (2) aus einer unterhalb des
Kavernenkopfes angeordneten, umgebauten Hauptabsperrarmatur
(Mastervalve) besteht.
7. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens der Bereich des Sicherheitsventils (2)
durch eine Rampe (4) abgeschirmt ist.
8. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sicherheitsventil (2) über eine Hydrauliklei
tung (7) mit einer Pumpe (9) verbunden ist, wobei die Hydraulikleitung
(7) im Bereich der Sollbruchstelle (3) verläuft, beim Abknicken des För
derkopfes (1) beschädigt und das Sicherheitsventil (2) durch den resul
tierenden Druckabfall absperrt wird.
9. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abknickkragen (3) an einer Rampe (4) oder
der Bohrlochkellerwand fixiert ist.
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DE (1) | DE19745743C2 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1222496A (en) * | 1968-08-13 | 1971-02-17 | Baker Oil Tools Inc | System and assembly for wells disaster valve |
WO1987004138A1 (en) * | 1986-01-13 | 1987-07-16 | Berdal Offshore A/S | A process and installation for integrated catching of liquid slugs/separation of oil and gas in a lined rock cavern, independently of ground water level |
US4949749A (en) * | 1989-02-27 | 1990-08-21 | Safety Services, Inc. | Safety valves and control apparatus for underground storage facilities |
US5186577A (en) * | 1991-06-14 | 1993-02-16 | Mpc Containment Systems, Ltd. | Secondary containment system for manholes and the like |
-
1997
- 1997-10-16 DE DE19745743A patent/DE19745743C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19745743A1 (de) | 1999-01-14 |
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