DE930803C

DE930803C - Streckenvortriebsmaschine

Info

Publication number: DE930803C
Application number: DEP30140D
Authority: DE
Inventors: Walter Dr-Ing Habil Koenig
Original assignee: NORMAG ZORGE GmbH
Current assignee: NORMAG ZORGE GmbH
Priority date: 1949-01-01
Filing date: 1949-01-01
Publication date: 1955-07-25

Description

Streckenvortriebsmaschine S treckenvortriebsmaschinen zum Auffahren bergmännischer Strecken mit Hilfe schneidender Werkzeuge sind bekannt. Maschinen dieser Art laufen entweder auf Geleisen, die in die geschnittene Strecke liineinverlegt werden, oder aber auf Bahnen, welche mit Hilfe von Hilfswerkzeugen in das Streckenprofil eingeschnitten werden.
Es sind weiter Streckenvortriebsmaschinen bekannt, welche mit einem im Kreisprofil laufenden Werkzeug und mit auf der geschnittenen Strecke laufenden glatten Stützrollen ausgestattet sind. Bei diesen Maschinen besteht die Notwendigkeit, das Reaktionsmoment des Sahneidkopfes so aufzunehmen, daß eine Verdrehung der Vortriebsmaschin.e verhindert wird. Man könnte daran denken, diese Sicherung in der Weise durchzuführen, daß die Stützrollen der Maschine mit so hohem Druck in das Gebirge gedrückt werden, daß dieser Reibungsdruck ausreicht, um die nötige Sicherheit gegen Verdrehung zu geben. Indessen hat sich bei bekannten Ausführungen dieser Art gezeigt, daß diese Einrichtung nur in verhältnismäßig festem Gebirge mit Erfolg anwendbar ist, nicht aber in weichem Gestein oder etwa in Braunkohle.
Um die Stützrollen wirksam zu gestalten, ist bereits vorgeschlagen, diese mit parallelen Führungsrillen, die sich in das Gestein eindrücken, zu versehen. Derartige Rollen liefern .eine bessere Haftung als glatte Rollen. Beim Arbeiten einer Streckenvortriebsmaschine treten aber derart große Kräfte auf, daß die sich beim Vortrieb abwälzenden Stützrollen, auch wenn sie mit Rillen versehen sind, einen gewissen Schlupf an der Stollenwand haben. Dieser Schlupf führt dazu, daß sich die Maschine langsam unter Einfluß des Reaktionsmomentes des Werkzeüges um ihre Längsachse im Stollen verdreht. Diesem Schlupf könnte durch immer stärkeren Andruck der Stützrollen gegen das Gestein entgegengearbeitet werden. Dem Anpreßdruck sind aber, bedingt durch die unterschiedliche Härte des abzubauenden Materials, Grenzen gesetzt.
Es wird deshalb gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die Stützrollen schief zu stellen. Diese Schiefstellung führt dazu, daß der Körper der Maschine sich proportional der Vorschubbewegung um ein gewisses, durch die jeweilige Schiefstellung der Rollen regelbares Stück entgegen dem Reaktionsmoment des Werkzeuges verdreht. Die Maschine bleibt in waagerechter Lage, wenn dieser Anteil ebenso groß ist wie der Schlupf der Rollen an der Stollenwand, .da durch das Schiefstellen der Stützrollen beim Vorschub der Maschine ein Kraftmoment entsteht, welches das Reaktionsmoment des Hauptschneidwerkzeuges ausgleicht.
Zur Unterstützung der Wirkung der Schiefstellung der Stützrollen wird weiter vorgeschlagen, je nachdem, welche Voraussetzungen am Ort des vorzutreibenden Stollens vorgefunden werden, .eine -der Stützrollen, die dann nichtschief gestellt ist, in einet in der Stollen- oder Schaichtwand eingeschnittenen Führungsnut zu führen. Diese Führungsnut, die vorteilhafterweise durch einen an .der Maschine angeordneten Fräser in das Hauptprofil eingeschnitten wird, wird in einer Zone in das Stollenprofil eingeschnitten, in welcher eine Ansammlung von Schneidstaub oder Haufwerk nicht stattfindet, damit die Führungsnut frei von Verunreinigungen bleibt und die Stützrolle eine einwandfreie Führung erhält.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigt Fing. i eine Stirnansicht auf die Streckenvortriebsmaschine unter Weglassung des das Kreisprofil schneidenden Werkzeuges, Fig. 2 eine der Fig. i entsprechende Ansicht mit etwas abgeänderter Führung.
Die Streckenvortriebsmaschine i trägt am Stirnende einen nicht dargestellten Messerkopf, der die Strecke in genau kreisförmigem Profil e ausschneidet. Auf die Darstellung und Beschreibung des Messerkopfes ist verzichtet worden, da dieser nicht Gegenstand der Erfindung ist.
Die Abstützung der Maschine i erfolgt in wenigstens zwei quer zur Längsachse der Maschine liegenden Ebenen mit Hilfe von jeweils drei Rollen 3, die um 12o° im Umfang gegeneinander versetzt sind. Infolge dieser doppelten Dreipun'ktabstützung ist die Vortriebsmaschine im Stol'lenprofil der Länge und Höhe nach einwandfrei geführt und im Stollen genau zentriert.
Die Stützrollen 3 selbst nehmen das Reaktionsmoment dadurch auf, daß sie bzw. ihre Drehachsen zur Vorschubeinrichtung so schief eingestellt werden, daß beim Vortrieb der Maschine infolge der Schiiefstellung dieser Stützrollen ein Schraubenschub entsteht, der dem Reaktionsmoment des Schneidwerkzeuges entgegengerichtet ist.
Zur Unterstützung der Wirkung der Schiefstellung -der Stützrollen kann bei besonders ungünstig vorliegenden Verhältnissen, die durch das abzubauende Gut bedingt sind, mit Hilfe eines an der Vortriebsmaschine angeordneten Fräsers 4 (Fig.2) eine Nut 5 geschnitten werden, welche eine der Stützrollen 3, die in diesem Falle nicht schief gestellt wird, z. B. Stützrolle 6, führt und damit das Reaktionsmoment mit aufnimmt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Streckenvortriebsmaschine mit einem ein Kreisprofil schneidenden Hauptwerkzeug und auf der geschnittenen Strecke laufenden Stützrollen und Einrichtungen, welche unter Aufnahme des Reaktionsmomentes des Hauptwerkzeuges die Maschine gegen Verdrehung um die Hauptlängsachse sichern, dadurch .gekennzeichnet, daß die Stützrollen (3) derart schief einstellbar sind, da:ß durch die Schiefstellung allein eine Maschinenverdrehung um die Hauptlängsachse verhindert wird.
2. Streckenvortriebsmaschinen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Stützrollen (6) in einer Führungsnut (5) geführt ist, die in einer Zone in das Stollenprofil (2) eingeschnitten ist, in welcher- eine Ansammlung von Schneidstaub oder Haufwerlz nicht stattfinden kann. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 582 680, 740 809, 667 538 Zeitschrift »Braunkohle«, 1932, S. 458 und 459; 1944, S. 198 bis 2o2; Handbuch der Ingenieurwissenschaften: »Die Baumaschinen«, Teil: »Tunnelbohr- und Treibmaschinen«, S.41 bis 45.